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«Kraftanstrengung»: Sparprogramm für Landeshaushalt 2025 vorgestellt
Die Spitzen der schwarz-roten Koalition in Berlin haben ihre Konsolidierungsvorhaben für den Landeshaushalt 2025 vorgestellt. mehr
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Bei Bauarbeiten in Berlin-Friedrichshain ist am Dienstag eine 100 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Sie soll am Donnerstag entschärft werden.
Dazu wird am Morgen ab 8 Uhr ein Sperrkreis um den Fundort der Bombe in der Krautstraße nahe dem Ostbahnhof eingerichtet.
Alle Menschen, die dort wohnen oder arbeiten, müssen das Gebiet verlassen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Voraussichtlich von 11 bis 14 Uhr fahren keine S-Bahnen zwischen Ostbahnhof und Alexanderplatz. Regionalzüge, ICEs und ICs werden umgeleitet. Läuft alles nach Plan, könnte die Bombe gegen 14 Uhr entschärft sein und die Sperrungen beendet werden.
Der Durchmesser des Sperrkreises um den Fundort der Bombe auf einer Baustelle an der Ecke Lange Straße und Krautstraße beträgt nach Angaben der Polizei 350 Meter. Nach Informationen der «B.Z.» sollen mehr als 3000 Menschen betroffen sein. In der Nähe befinden sich Wohnhäuser, eine Schule, eine Kita, die Bahnstrecke durch die Innenstadt und die große Holzmarktstraße. Der Ostbahnhof liegt etwa 500 Meter entfernt. Er liegt nicht im Sperrkreis und wird nicht geräumt. Erst wenn Wohnungen und Arbeitsplätze leer sind, beginnen die Sprengstoffexperten vom Landeskriminalamt der Polizei mit ihrer Arbeit.
Wenn die Arbeiten an der Bombe und die Entschärfung, bei der der Zünder entfernt oder zerstört wird, beginnen, soll der Bahnverkehr in dem Bereich gestoppt werden. Für die S-Bahn gibt es keinen Ersatzverkehr mit Bussen. Die Fahrgäste sollen das Gebiet umfahren und können auf die Ringbahn, U-Bahnen oder Busse ausweichen. Regionalzüge werden über Gesundbrunnen umgeleitet, viele Bahnhöfe in der Innenstadt werden nicht angefahren. Fahrgäste sollten sich im Internet informieren. Der Fernverkehr wird über den Hauptbahnhof umgeleitet.
Eine Bombe mit einem Gewicht von 100 Kilogramm gehört eher zu den kleineren Fliegerbomben. Häufiger sind 250-Kilo- und 500-Kilo-Bomben, bei denen der Sperrkreis zur Entschärfung noch größer ist. Entschärfte Bomben werden zum Sprengplatz im Grunewald gebracht und dort kontrolliert gesprengt.
Laut Polizei werden die Berliner Sprengstoffexperten im Durchschnitt etwa zwei- bis dreimal pro Tag zu Funden von Munition oder Bomben gerufen. Allein 2021 seien 52 Tonnen Kriegsmunition gefunden worden. Fast 80 Jahre nach Kriegsende liegen im Berliner Boden nach Schätzung des Senats noch mehr als 4500 Bombenblindgänger. Im Zweiten Weltkrieg warfen Amerikaner, Briten und Russen nach Einschätzung von Historikern mehr als 45.000 Tonnen Sprengstoff auf die Stadt.