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«Kraftanstrengung»: Sparprogramm für Landeshaushalt 2025 vorgestellt
Die Spitzen der schwarz-roten Koalition in Berlin haben ihre Konsolidierungsvorhaben für den Landeshaushalt 2025 vorgestellt. mehr
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Die Messe Berlin blickt zurück und gleichzeitig nach vorn. Der Messestandort Berlin wird 200 Jahre alt. Am 1. September 1822 startete am Molkenmarkt in der Klosterstraße in Mitte die erste Gewerbeausstellung, die als Keimzelle des Messegeschäfts in der Stadt gilt.
Das Jubiläum soll unter dem Motto «Messe Berlin - 200 Jahre Gastgeber von Welt» gefeiert werden, wie die Messe Berlin GmbH am Mittwoch (02. Februar 2022) mitteilte. Schirmherrin ist die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Für September ist ein Festakt auf dem Messegelände am Funkturm geplant, auch eine Reihe von Themenführungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten soll es geben. Die Messe leiste einen wesentlichen Beitrag zur internationalen Bedeutung des Wirtschaftsstandorts Berlin, teilte Giffey mit. «Deshalb ist es gut, dass die Messe Berlin im Jubiläumsjahr nicht nur zurück, sondern auch nach vorne schaut und sich neu aufstellt.»
Messechef Martin Ecknig sagte, das Jubiläum falle in eine schwierige Phase. Noch immer sind die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie deutlich spürbar. Im November wurde die für Januar geplante traditionsreiche Agrar- und Ernährungsmesse Grüne Woche abgesagt.
Mitte Dezember gab die Messe GmbH bekannt, dass die Tourismusmesse ITB im März nicht als Großveranstaltung stattfindet. Stattdessen soll sich die Reisebranche online treffen. Die Fruchthandelsmesse Fruit Logistica wurde von Februar auf Anfang April verschoben. Die Messe GmbH setzt darauf, dass sich die Pandemie-Situation nach dem für Februar erwarteten Höhepunkt der Omikronwelle so entspannt, dass die internationale Fachbesuchermesse dann möglich ist.
Nach ersten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 lag der vorläufige Umsatz der Messe GmbH bei rund 160 Millionen Euro, das vorläufige Ergebnis bei einem Minus von etwa 50 Millionen. Die wirtschaftliche Entwicklung war damit der Messe zufolge besser als wegen der coronabedingten Geschäftseinbrüche zunächst erwartet. Profitiert hat das Unternehmen von ganz neuen Aufgaben: «Die Messe hat sieben Impfzentren und etliche Impfstellen in Berlin eingerichtet», sagte Ecknig. Ohne diese Einnahmen wäre die Umsatzentwicklung deutlich schlechter ausgefallen.
«Wir gucken mit großer Zuversicht auf 2022», so der Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe GmbH. Der Messekalender sei mit rund 70 Veranstaltungen vom Deutschen Pflegetag bis zur Boot & Fun gut gefüllt. «Die Nachfrage an sich ist schon ein gutes Signal.» Ecknig hofft, dass der Restart gelingt, wie er es nennt. Die Fruit Logistica ab dem 5. April, für die 50.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche geplant sind, gilt als wichtiger Schritt. Zugesagt haben der Messe zufolge rund 2000 Aussteller aus 80 Ländern. «An den Restart können und dürfen wir glauben», sagte Ecknig. «Das ist nicht nur Pfeifen im Wald.»
Wie viele Messen es 2022 wirklich geben wird, ist offen, auch, wie stark digitale Formate Teile des traditionellen Messegeschäfts ersetzen. Ecknig sagt, Veränderungen habe es in 200 Jahren Messegeschäft immer gegeben. «Aber die Zukunft hat immer eine Plattform gebraucht. Das ist genau, was wir hier mit der Messe Berlin machen.» Das Konzept von Messen und Kongressen habe sich bewährt. Die Menschen wollten sich bei der Messe begegnen und nicht nur am Bildschirm. Allerdings dürfe «Weiter so» nicht das Motto sein, sagte Ecknig. Die Messe werde künftig Schwerpunktthemen des Wirtschaftsstandorts Berlin wie Fintech, Kreativwirtschaft, Mobilität oder Gesundheitswirtschaft stärker aufgreifen. An Bedeutung gewinnen werde auch die Berliner Start-up-Branche für das Messegeschäft. Die Messe GmbH will sich enger mit der Gründerszene vernetzen.