Carina Otte

Tanzend bewegen im Kreis. Carina Otte und eine Gruppe von Kindern - von hinten betrachtet.
  • Tanzpädagogin, Choreographin

Dass Bewegung die Gesundheit fördert, ist ein „alter Hut“. Dass bereits im frühen und mittleren Kindesalter grundlegende Fertigkeiten durch sportliche Bewegung aufgebaut werden und sich nach neusten neurologischen Untersuchungen positiv auf den Verlauf des weiteren Entwicklungsprozesses auswirken können, ist allerdings neu. Kinder, die sich regelmäßig sportlich bewegen, entwickeln schneller motorische, kognitive und sozial-emotionale Fertigkeiten, die sich positiv auf die weiteren Lernprozesse auswirken können.

Tanz- und Bewegungskurse für 4- bis 8-jährige Kinder und für Eltern bzw. Mütter mit Baby gehören zum festen Repertoire der Volkshochschule Pankow. Wer selbst tanzt und die Freude an der Bewegung erfahren hat, weiß um die belebende Kraft für Körper, Geist und Seele. Selbst Gesundheitsratgeber empfehlen, hin und wieder Tanzen zu gehen – nicht nur wegen der sozialen Kontakte.

In den Kursen von Carina Otte lernen 4- bis 6- und 6- bis 8-jährige Kinder in phantasieanregenden Geschichten und Tanzspielen ihre eigene schöpferische Kreativität kennen. Das Bewusstsein für Körper und Bewegung wird spielerisch geschult, während sich die Eltern abseits des Bewegungsraums in der Schulstraße austauschen oder einfach mal in der Sonne sitzen können.

Carina Otte im Gespräch mit Kindern

Zur Person

Carina Otte studierte Tanz, Choreographie und Tanzwissenschaften in Köln, Amsterdam, Berlin und New York City. Sie hat zudem eine Ausbildung im Bereich Yoga absolviert. Tanzkünstlerisch und -pädagogisch lehrt sie seit 15 Jahren. So verbindet sie in ihrer Arbeit innerhalb unterschiedlicher kommerzieller wie auch sozialer Projekte unterschiedliche Tanzstile und Tanztechniken, Performance, Schauspiel, Choreographie, somatische Praktiken und Tanzwissenschaft. Seit 2017 unterrichtet sie an der VHS Pankow.

Frau Otte über ihre Arbeit mit Kindern:
„In der Arbeit mit Kindern finde ich spannend, wie unterschiedlich und individuell ihre Körpersprachen sind, die sie durch viel Phantasie und Kreativität zum Ausdruck bringen. Sowohl in gebundenen als auch ungebundenen Bewegungsanleitungen finden sie immer schnell einen Platz und formen die Gruppendynamik mit. Die Entwicklung der Kinder, die über einen längeren Zeitraum in meinen Tanzunterricht kommen, ist individuell und für mich immer sichtbar. Ich denke, für die Kinder ist dies spürbar und es prägt sie für weitere (künstlerische) Lebensphasen. Sie können den Bereich Bewegung und Tanz als Stärke entdecken und dadurch mehr Selbstbewusstsein und eigenschöpferische Fähigkeiten gewinnen.

Kinder rennen im Kreis in der Turnhalle, im. Kurs Tanz und Bewegung für Kinder

„Noch mal, noch mal Frau Otte!“

Frau Otte reicht Anna und Tim behutsam ihre Hände entgegen und führt sie in die große, lichtdurchflutete Turnhalle. Sie sind zum ersten Mal im Kurs „Bewegung und Tanz für Kinder“ und sind noch etwas unsicher. Alle sammeln sich zunächst für eine Begrüßung im Kreis.

Dann geht es mit kleinen, beschwingten Hopsern über das Parkett durch den Raum – gefolgt von drehen, fliegen, springen… Immer mehr Gesten kommen hinzu, die mal über die Musik und mal über kleine Geschichten angeleitet und angeregt werden. Wieder sitzend im Kreis zeigt Frau Otte nun einige Bilder, die die nächste Tanzgeschichte einleiten.

Unbefangen und ausdrucksstark übt sich jedes Kind mal in der Bewegung eines leichten Vogels und mal in der eines kräftigen Dinosauriers oder findet sich im Zauberwald oder auf einer Schatzsuche wieder.

Am Ende des Kurses stürmen die Kinder mit rosigen Wangen zu ihren Eltern. Manche rufen in der Turnhalle „noch mal, noch mal Frau Otte“, weil die Musik so schön war. Auf Frau Ottes Frage an Anna und Tim, ob sie wiederkämen, antworten die beiden mit einem Lächeln: „Ja!“ „Schön, dann bis zur nächsten Woche!“, sagt Frau Otte und winkt ihnen hinterher.