Bild: Ewald Schürmann
Deutsch lernen im Soldiner Kiez
Ein Besuch im Elternkurs im "frisbee" Deutsch lernen im Soldiner Kiez
Bild: Ewald Schürmann
Ein Besuch im Elternkurs im "frisbee" Deutsch lernen im Soldiner Kiez
Bild: Ewald Schürmann
Der Elternkurs von Elzbieta Myslinska-Bobel hat sich im Dezember 2019 auf einen Konzertbesuch vorbereitet. Erfreulicherweise vergeben einige Berliner Musikhäuser Freikarten an Deutschkurse, so dass Teilnehmer*innen die Chance haben, das Musikleben der Stadt kennenzulernen. Gemeinsam ein Konzert besuchen
Bild: E. Schürmann
Der Elternkurs im Stadtschloss Moabit lockert den Unterricht mit Theaterszenen der Teilnehmer*innen auf. Elternkurs im Stadtschloss Moabit
Bild: Thabo Thindi
Auf einer Fachveranstaltung am 4. Dezember 2018 wurde das neue Elternkurs-Curriculum vorgestellt. Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses, der Senatsverwaltung und der Bezirksämter diskutierten mit Kursleitenden und Teilnehmenden der Berliner Volkshochschulen 20 Jahre Elternkurse in Berlin
Bild: Redaktion Panker65
In der Bürgerzeitung Panker65 ist in der Ausgabe 3-2018 ein Bericht über die Homepage der Elternkurse erschienen. Auf einer ganzen Seite werden einige Beispiele aus dem Blog der Elternakademie gezeigt: Reportagen von Exkursionen zu einem beruflichen Ausbildungszentrume, der Spaziergang über den Berliner Boulevard Unter den Linden, ein Besuch im Pergamonmuseum. Daneben Einzelporträts von Teilnehmerinnen aus Deutschkursen. Die Frauen erzählen über ihr Leben und wie sie die deutsche Sprache in den Kursen lernen und im Alltag anwenden. (Leider sind in der Abbildung oben die Texte unter den Bildern kaum lesbar. Doch alle Bilder und Texte sind in diesem Blog zu finden. Dazu bitte herunterscrollen bis zu den Blogartikeln).
Bild: Elternakademie
B1.2-Elternkurs Führung durch das Naturkundemuseum
Bild: Ewald Schürmann
Die GutsMuths-Grundschule in Berlin-Mitte hat 362 Schüler, deren Eltern aus über 30 Nationen kommen. Die Schule hat es ermöglicht, dass in ihrem Gebäude Eltern vormittags Deutsch lernen können, während ihre Kinder zur gleichen Zeit den Schulunterricht besuchen.
Bild: E. Schürmann
Vor 15 Jahren kam ich aus Istanbul nach Berlin. Ich hatte schon 2012 einen B1-Deutschkurs absolviert, doch dann hatte ich immer weniger Zeit zum Deutschlernen und musste mich um unsere Familie mit drei Kindern kümmern. Jetzt starte ich wieder neu durch und frische im Kurs der Elternakademie meine Deutschkenntnisse auf, um dann bald einen B2-Kurs besuchen zu können. Mit den Sprachkenntnissen will ich den Einstieg in einen Beruf schaffen. Ich möchte gerne arbeiten, vielleicht in der Altenpflege oder in der Kinderbetreuung. Ich überlege noch, was am besten zu mir passt.
Wir sprechen Türkisch in der Familie, mein Mann und ich sprechen auch als Aleviten unsere Muttersprache Zaza. Unsere Kinder sprechen Türkisch und Deutsch. Bei unseren Kindern ist das Aufwachsen mit zwei Sprachen unterschiedlich gut verlaufen. Die älteste Tochter hatte keine Probleme und kann zwischen Deutsch und Türkisch fließend wechseln. Die anderen Kinder nutzen die Angebote zur Sprachförderung, um den Umgang mit zwei Sprachen besser hinzubekommen. Für die Kinder ist die Beherrschung von zwei Sprachen natürlich eine große Chance für ihre weitere Entwicklung.
Die deutsche Sprache finde ich immer noch sehr schwierig. Meist vergesse ich die richtigen Artikel. Zuhause lerne ich nicht so viel, muss ich ehrlich sagen. Aber ich lerne regelmäßig jeden Tag ein neues Verb. Mit den Kindern sehe ich mir oft deutsche Kinderfilme im Fernsehen an. Ich lese sehr gerne deutsche Texte, da interessiert mich alles von der Werbung bis zur Zeitung und ich versuche es zu verstehen.
Wir haben überwiegend einen türkischen Freundeskreis. Aber mit Nachbarn, Eltern in der Kita oder Schule ergeben sich gelegentlich Gespräche, die dann meist nur kurz dauern. Mit den Kindern gehen wir viel nach draußen. In diesem heißen Sommer sind wir ständig in die Schwimmbäder gegangen. Dann ist es natürlich immer sehr schön in den Berliner Parks. Normalerweise koche ich türkisches Essen für die Familie. In Berlin gibt es ja überall türkische Lebensmittelgeschäfte.
Bild: E. Schürmann
Vor vier Monaten bin ich mit meinem Mann und meiner Tochter aus Rio de Janeiro nach Berlin gezogen. Den Deutschkurs in der GutsMuths-Grundschule besuchte ich an drei Tagen in der Woche. Deutsch lerne ich dann noch selbständig zuhause am PC und habe die Deutsche Welle des Deutschlandfunks eingeschaltet, die den Kurs “Deutsch – warum nicht?” bringen. Ich sehe mir auch deutsche Videos und Filme auf YouTube oder Netflix an. Zu Hause in der Familie sprechen wir Portugiesisch. In der Schule spricht die Lehrerin meiner Tochter immer Deutsch mit mir, eine Erzieherin wechselt manchmal auch in die englische Sprache. Beim Arzt kann ich Deutsch, Englisch oder Portugiesisch sprechen. Als ich einmal in die Charité ging, musste ich alles auf Deutsch sagen.
In bin Biologin, hier in Deutschland arbeite ich aber noch nicht. Berlin ist eine wunderschöne Stadt. Ich mag die Leute und dass alle so verschiedene Sprachen sprechen. Die Sicherheit in der Stadt finde ich gut. Wir machen gerne Ausflüge, gehen in einen Park oder besuchen ein Museum. Im Sommer waren wir auch schon am Müggelsee in Köpenick.
Wenn ich mit Deutschen spreche, bilde ich zuerst immer deutsche Sätze, aber meist wechsle ich dann bald ins Englische, weil es für mich noch einfacher ist. Unsere Freunde kommen aus Spanien, Neu-Seeland, Ecuador, Polen, Vietnam, Türkei und natürlich aus Brasilien. Die beste Freundin meiner siebenjährigen Tochter kommt auch aus Brasilien und besucht mit ihr gemeinsam dieselbe Klasse. Ich koche meist brasilianisches Essen. Ich mag überhaupt nicht die deutsche Wurst. Aber in Brasilien essen wir viel Fleisch und meist Bohnen oder Reis.
Kompliziert ist die deutsche Sprache mit ihren grammatikalischen Regeln wie die vier Fälle des Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Deutsch verstehe ich schon ganz gut, aber das Sprechen braucht noch etwas Zeit.
Bild: Elternakademie
Vor zwei Jahren bin ich von Peking nach Berlin gezogen. Seitdem lerne ich auch Deutsch an der Volkshochschule. Vorher konnte ich nur “Hallo” und “Tschüss” sagen, inzwischen kann ich mich mit Deutschen unterhalten. Ich bin Chinesisch-Lehrerin und wenn mein Deutsch perfekt ist, möchte ich auch in Deutschland wieder Chinesisch-Unterricht geben.
Als ich nach Berlin kam, ging ich mit meinem Kind in das Familienzentrum auf der Fischerinsel hier in Berlin-Mitte. Da wurde mir sehr geholfen und deshalb wollte ich auch mitarbeiten, um anderen Familien zu helfen. Jetzt engagiere ich mich manchmal ehrenamtlich im Familienzentrum beim Treffen von Müttern mit ihren Babys.
Mein Sohn ist vier Jahre alt und geht in die Kita, da lernt er sehr schnell Deutsch. In der Familie mit meinem Mann und dem Kind sprechen wir Chinesisch. Manchmal versuchen wir auch, uns auf Deutsch zu unterhalten, was immer lustig ist.
Ich habe großes Interesse an der deutschen Sprache, aber sie ist schwer zu erlernen. Ich habe viele deutsche Freunde, mit denen ich mich auf Deutsch unterhalten kann. Wir sprechen über das Leben in Berlin und unsere Hobbys. Wir lieben Berlin und als Familie fühlen wir uns schon als Berliner. Wir waren auch einmal in Paris, doch Berlin lieben wir mehr! Hier gibt es so schöne Parks, den Zoo und den Tierpark, so viele Museen und Konzerte.
Im Fernsehen schaue ich mir die Cartoons im Kinderprogramm an. Ich liebe das deutsche Bier und die Currywurst. In Berlin sind einige chinesische Restaurants ganz okay, aber meine Mutter kocht besser. Zuhause koche ich natürlich vor allem chinesische Gerichte, aber ich kann auch deutsches oder italienisches Essen kochen.
Bild: Elternakademie
Seit drei Jahren bin ich in Deutschland, seit zwei Jahren lerne ich Deutsch. Ich will Kontakt zu den Leuten hier bekommen, da muss ich sie verstehen können. An der deutschen Sprache finde ich die Grammatik am schwersten. Lustig finde ich, wenn deutsche Leute schnell miteinander reden. Da muss ich mich ganz schön konzentrieren, um noch zu verstehen, worüber sie reden. Durch meine guten Englischkenntnisse kann ich häufiger deutsche Vokabeln verstehen, weil manche Wörter aus beiden Sprachen ähnlich sind.
Ich bin Englischlehrerin und kann auch mit meinen Abschlüssen und achtjähriger Berufserfahrung mit Studenten an der Hochschule in Deutschland arbeiten.
Da ich in Afrika geboren wurde, habe ich schon als Kind Englisch gesprochen, so dass ich mich fast besser im Englischen auskenne als in meiner arabischen Muttersprache.
Mein Sohn ist zweieinhalb Jahre alt. Er versteht drei Sprachen: Arabisch ist die Familiensprache, ich spreche mit ihm Englisch als wichtige internationale Sprache und Deutsch spricht er mit seinem Papa, mit Nachbarn und im Kindergarten. Im Libanon lernen die Kinder immer an erster Stelle Arabisch als Muttersprache, in der Schule lernen sie dann noch die Fremdsprachen Englisch und Französisch.
Ich sehe mir viele deutsche Filme im Fernsehen mit meinem Mann an und wir sprechen darüber. So kann ich durch das passive Hören schon viel verstehen.
Mit dem Essen hier in Deutschland habe ich kein Problem, weil mein Mann Küchenchef in einem großen Restaurant ist. Er kocht professionell und international und das schmeckt natürlich immer gut. Ich koche aber auch gerne arabische Gerichte. Als ich nach Deutschland kam, hat mir mein Mann viele interessante Orte und Sehenswürdigkeiten gezeigt. Wir sind immer viel in Berlin unterwegs, aber auch in Hamburg, wo ich Verwandte habe.
Bild: Elternakademie
Ich bin Krankenschwester und mein Mann Logistikkoordinator für medizinische Hilfsprojekte bei der internationalen Organisation “Ärzte ohne Grenzen”. Wir hatten uns im Südsudan bei der Arbeit kennengelernt. Nach Afrika haben wir zwei Jahre in den Niederlanden gelebt, bevor wir nach Berlin kamen, wo mein Mann auch herkommt.
Wir haben zwei Töchter, die älteste ist vier und die jüngste eineinhalb Jahre alt. Mein Mann spricht mit den Mädchen Deutsch, ich Tschechisch, im Familienalltag Familie sprechen wir meist Englisch. Die älteste Tochter kann inzwischen fließend Deutsch und Tschechisch sprechen und Englisch kann sie verstehen.
Ich lerne seit zwei Jahren Deutsch, durch die Schwangerschaft gab es einige Unterbrechungen. Aber jetzt lerne ich intensiver und wenn die jüngste Tochter einen Kita-Platz hat, werde ich noch mehr lernen können. Dann würde ich gerne einen Praktikumsplatz oder einen Minijob als Pflegehelferin bekommen und hätte noch mehr Gelegenheiten, bei der Arbeit mit den Patienten Deutsch zu sprechen. Später möchte ich gerne in der Hauspflege arbeiten. Das wäre besser mit der Familie zu vereinbaren als eine Arbeit im Krankenhaus, wo die Arbeitszeiten immer wechseln.
Früher fand ich die deutsche Sprache nicht schön. In der Schule hatte ich Französisch und Englisch, wobei Französisch meine Lieblingssprache war. Inzwischen gefällt mir der deutsche Akzent aber sehr viel mehr als am Anfang. Sicherlich wird diese Sympathie auch dadurch beeinflusst, weil mein Mann und meine Kinder Deutsch sprechen.
Neben dem Deutschkurs habe ich auch in der Kita der älteren Tochter viele Gelegenheiten, mit Erzieherinnen oder Eltern Deutsch zu sprechen. Auch mit den deutschen Freunden meines Mannes habe ich ständig Übung in der neuen Sprache. Allerdings wird im Freundeskreis immer wieder schnell ins Englische gewechselt. Das Problem ist meist, dass ich gerne etwas Bestimmtes sagen möchte, dazu reicht dann aber mein Deutsch nicht aus und ich wechsle wieder schnell ins Englische.
Berlin finde ich sehr schön mit den vielen Parks und den Waldgebieten. Hier lässt es sich gut mit dem Fahrrad fahren.
Bild: Elternakademie
Ich lebe seit drei Jahren in Berlin, nachdem mein Mann hier eine sehr gute Arbeit gefunden hat. Unsere Söhne sind zweieinhalb und fünfeinhalb Jahre alt. Beide sind in der Kita und sprechen dort Deutsch. Zuhause sprechen wir in der Familie immer Polnisch.
Seit 2 Jahren lerne ich Deutsch und besuche den Berufsbezogenen Deutschkurs B1+/B2 im Familienzentrum Fischerinsel. In Polen habe ich als Fremdsprache Englisch gelernt. Ich bin Buchhalterin und möchte wieder in meinem Beruf arbeiten. Jetzt mache ich ein Praktikum an zwei Tagen in der Woche in einer Berliner Rechtsanwaltskanzlei, die Mandanten in Polen und Deutschland betreut. Dabei kann ich mein Deutsch verbessern und neue Berufserfahrungen sammeln.
Ich finde die deutsche Grammatik nicht so schwer, denn sie ähnelt etwas der polnischen. Schwieriger finde ich die deutsche Aussprache. Manchmal, wenn ich etwas auf Deutsch sage, verstehen mich die Leute nicht. Ich mache zuhause viele grammatische Übungen und sehe mir jeden Abend deutsche Filme an, die wir über einen Streaming-Dienst abrufen können. Zum Beispiel habe ich zuletzt den Film “Dark” gesehen, der eine Mischung von Krimi und Fantasy ist. Ich lese auch gerne deutsche Artikel im Wochenmagazin “Der Spiegel”, die immer interessant sind.
In der Kita meiner Söhne habe ich eine Freundin gefunden, mit der ich Deutsch oder Englisch spreche. Berlin ist eine schöne Stadt, weil es viele Plätze für Familien mit Kindern gibt. Und hier leben Menschen gut zusammen, die, wie ich, aus anderen Ländern gekommen sind.
Bild: Elternakademie
Seit einem Jahr lebe ich in Berlin, lerne intensiv Deutsch und eine neue Kultur kennen. Ich habe Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt auf Resozialisierung studiert. Der Elternkurs ist für mich zeitlich günstig, weil ich als Mutter eines siebenjährigen Sohnes und Schülers vormittags Zeit zum Deutschlernen habe. Mein Mann ist Deutscher und wir sprechen in der Familie immer Deutsch. Lernen war schon in meinem Elternhaus immer sehr wichtig. Meine Mutter ist Bewährungshelferin und mein Vater Richter. Ich will gut Deutsch können, um später in meinem Beruf arbeiten zu können. Mein Sohn hat sehr schnell Deutsch gelernt; bis wir nach Berlin zogen, sprach er ja nur Polnisch. Jetzt ist er mein Übersetzer und korrigiert mich immer, wenn ich falsches Deutsch spreche. Mit ihm gehe ich oft seine Hausaufgaben durch, dabei lerne ich auch viel. In der Schule meines Sohnes im Wedding sprechen die Eltern viele Sprachen und wir versuchen alle, uns auf Deutsch zu unterhalten. Auch im Freundeskreis meines Mannes wird nur Deutsch gesprochen. Wenn ich mal ein Wort nicht verstehe, schreibe ich es auf und hole mir die Übersetzung aus dem Internet. Die deutsche Aussprache ist für mich o.k.; nur richtig grammatisch zu sprechen, finde ich schwer. Besonders Dativ und Akkusativ sind schwierige Themen in der deutschen Grammatik.
Bild: Elternakademie
Ich komme aus Brasilien. Seit einem Jahr bin ich in Berlin, wo ich in Prenzlauer Berg wohne. Meine Familie ist total international: Meine Omi kommt aus Polen, mein Opi aus Deutschland und mein Mann aus Italien. Durch den Großvater hatte ich auch schon in Brasilien Kontakt mit der deutschen Sprache.
Im Juni werde ich ein Baby bekommen, dann mache ich eine Babypause und im nächsten Jahr will ich den Deutschkurs weiter besuchen. Ich bin Krankenschwester und möchte auch wieder in meinem Beruf arbeiten. Dafür muss ich intensiv Deutsch lernen.
Ich gehe gerne in den Deutschkurs und lerne zu Hause auch viel Deutsch. Die Atmosphäre im Kurs gefällt mir sehr gut. Die Lehrerin unterstützt uns stark, so macht das Lernen Spaß. Das Portugiesische und das Deutsche unterscheiden sich sehr stark. Die lateinische Phonetik wird mit dem Mund gestaltet, während die deutsche Phonetik im Hals gebildet wird. Auch andere Brasilianer im Kurs sagen, dass es für sie schwierig ist, die typischen deutschen CH- oder SCH-Laute auszusprechen. Ich schreibe mir immer die entsprechenden Wörter auf und spreche sie zu Hause immer wieder aus. Solche Wiederholungen sind als Übung der beste Weg, um die fremde Sprache zu lernen. Neben dem Sprachlehrbuch nutze ich das Internet und sehe mir Filme in deutscher Sprache auf YouTube an. Besonders gefallen mir in der deutschen Sprache die weichen Endungen der Kosenamen, wie Evi, Mischi, Flori, Mami, Omi. Das klingt sehr schön.
Mein Freundeskreis in Berlin ist sehr international. Neben Brasilianern habe ich schon viele Deutsche kennengelernt. So habe ich ständig Gelegenheiten Deutsch zu sprechen. Ich höre auch gerne Kinderlieder und singe dann den deutschen Text nach. Das ist ganz einfach und ich kann viel verstehen.
Unser Kind soll mehrsprachig aufwachsen. Ich werde mit dem Baby Portugiesisch und mein Mann Italienisch und auch Englisch sprechen und in der Kita lernt das Kind dann Deutsch. Mal sehen, wie das geht, aber Kinder lernen ja schnell viele Sprachen
Bild: Elternakademie
Wichtige Dinge aus unserem Leben haben immer eine persönliche Geschichte. Das war die Idee einer Ausstellung im DRK-Kiezzentrum Humboldthain im Rahmen der Team Works Woche #2. Die Ausstellung wurde vom 18. bis 22. Juni 2018 in einem Raum des Zentrums nachmittags von 15 – 18 Uhr gezeigt und von Menschen aus dem Wedding besucht. Organisiert wurde die Ausstellung von den Sozialarbeiterinnen im Kiezzentrum Maria Meisterernst, Ruth Gassauer, Susanne Weber und Praktikantin Öznur Öztürk.
Teilnehmerinnen aus dem Elternkurs A1.2 von Thomas Magosch waren von der Idee begeistert. Sie brachten persönliche Gegenstände aus ihrem Alltag mit, die für ihr Leben eine Bedeutung haben. Im Unterricht schrieben sie dann, unter Anleitung ihres Lehrers, kleine Geschichten, die als Textblätter mit den Objekten ausgestellt wurden.
Bild: Elternakademie
In der Ausstellung sind diese Gegenstände versammelt: Ein Stiefel, ein Druckertoner, eine Uhr, ein Gebetsteppich, ein Foto vom Meer, ein Thermosbecher, eine Sporthose, ein Handy, ein Flasche Olivenöl mit Fotos einer Ölmühle, ein Stein aus Chile, das Modellauto eines Rettungs-Transportwagens, ein Anhänger vom Kontinent Afrika und eine Zeichnung mit den Porträts einer Familie. Die Geschichten dazu erzählen von sehr persönlichen Erlebnissen, Gefühlen, Ereignissen, Erinnerungen und Menschen. Die meisten Gegenstände sind auf den ersten Blick ganz alltägliche Gebrauchsgegenstände. Aber in Verbindung mit den Texten gewinnen sie eine große Bedeutung.
Schön, dass die Frauen aus dem Deutschkurs sich an dieser Mitmach-Ausstellung zum Thema “Wer sind wir im Wedding?” beteiligt haben. Ihnen ist es gelungen, die Betrachter zum Nachdenken anzuregen.
Bild: Teilnehmerin Elternkurs
Der Deutschkurs für Eltern A1.2 von Elisabeth Myslinska-Bobel mit Claudia, Maria, Sylvia, Lili, Anna, Marcella, Mirian, Kelly, Maria und Renata (alle aus Brasilien), Katarzyna und Isabela (Polen), Juan (China) und Deiaa (Libanon) hat sich für ein Gruppenfoto vor dem Brandenburger Tor aufgestellt. Für die nächsten vier Stunden wird die Gruppe über die traditionsreiche Straße Unter den Linden gehen und sich die wichtigsten Gebäude ansehen. An den einzelnen Stationen bleibt die Gruppe stehen und hört einen Vortrag, der von einer Teilnehmerin gehalten wird.
Doch zuerst wird die Stelle aufgesucht, an der die Berliner Mauer vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 verlief und die Stadt in zwei Hälften teilte. Im Bild ist im Hintergrund der Berliner Reichstag sichtbar, in dem heute der Bundestag tagt.
Bild: Elternakademie
Ab durchs Brandenburger Tor! Wer hier durchgeht, bewegt sich an einem zentralen Ort der deutschen Geschichte. Wer im Internet auf der Bilderseite das Stichwort “Brandenburger Tor” googelt, findet eine riesige Anzahl von historischen bis aktuellen Fotos.
Bild: Elternakademie
Raquel hält einen Vortrag über die Geschichte des Brandenburger Tors und seine Quadriga.
Bild: Elternakademie
Renata referiert Grunddaten zur Geschichte Berlins.
Bild: Elternakademie
Marcella gibt in ihrem Vortrag einen Überblick über die Bedeutung des Standorts am Brandenburger Tor, von dem der Boulevard Unter den Linden bis zum Berliner Dom und noch weiter in die Mitte Berlins führt. (Ganz hinten ist der Fernsehturm am Alexanderplatz zu sehen).
Bild: Elternakademie
Lili hält einen Vortrag über die kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung der “königlichen Allee” Unter den Linden damals und heute.
Bild: Elternakademie
Die S-Bahn-Station am Brandenburger Tor mit dem Hotel Adlon.
Bild: Elternakademie
Schnell weiter! Die russische Botschaft im mächtigen Architekturstil der Stalinära erschlägt einen fast.
Bild: Elternakademie
In Berlin gibt es an historisch bedeutsamen Orten Infotafeln mit Erläuterungen in deutscher und englischer Sprache mit dokumentarischen Fotos.
Bild: Elternakademie
Kelly erzählt über den Preußenkönig Friedrich II., genannt der “Alte Fritz”, dessen Denkmal vor der Humboldt-Universität steht.
Bild: Elternakademie
Vor der Alten Bibliothek – heute Zweigbibliothek Rechtswissenschaft der HU (Humboldt-Universität).
Bild: Elternakademie
Marcella gibt Erläuterungen zum Denkmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 auf dem Berliner Bebelplatz (früher “Opernplatz”).
Bild: Elternakademie
Letzte Station vor der Pause ist die Humboldt-Universität. In der Mensa erholte sich die Gruppe von dem langen Gang und tauschte (meist) nette Erinnerungen über die eigenen Studienzeiten aus.
Bild: Alternakademie
Nach der Pause gehen alle weiter, erfahren mal Wissenswertes über die Nationaloper (“Lindenoper”), das Zeughaus, bleiben nachdenkend in der Neuen Wache stehen und zum Schluss erholen sie sich im Lustgarten vor der schönen Kulisse des Alten Museums.
Bild: Elternakademie
Endstation Berliner Dom: Erschöpft und glücklich über das neu gewonnene Berliner Wissen.
Bild: Elternakademie
Der ”Berufsbezogene Deutschkurs” von Deutschdozentin Anette Pörling-Obst hat vor einiger Zeit das moderne Ausbildungszentrum des Weltkonzern Siemens besucht. Dort werden junge Leute in dreieinhalb Jahren zu technischen und kaufmännischen Fachkräften ausgebildet. Diese Berufsausbildung auf dem Fabrikgelände in der Berliner Siemensstadt wird als “duale Ausbildung” bezeichnet. Dabei wird Arbeit und Lernen “praxisnah” organisiert. So lernen die “Azubis” (Auszubildende) in Projekten, selbständig in Teams Produkte herzustellen. Diese Simulation von Arbeitsprozessen wird von den Ausbildern durch Beratung begleitet. Die Teilnehmerinnen der Exkursion waren von der supermodernen Ausbildungswerkstatt begeistert. Vor allem als Mütter nahmen sie Anregungen mit, wie ihre Kinder Zukunftsberufe im technischen Bereich erlernen können.
Bild: Elternakademie
Seit einem Jahr lernen wir im „VHS-Deutschkurs für Eltern“ Deutsch und die deutsche Kultur kennen. Beides ist für uns sehr wichtig, um bald hier arbeiten und das Leben in Berlin genießen zu dürfen.
Unsere Lehrerin Elisabeth erzählt uns im Unterricht oft von den unzähligen Möglichkeiten in der Metropole an der Spree und motiviert uns daran teilzunehmen.
Die Museen in unserem Bezirk Mitte auf der Museumsinsel bilden unbestritten das kulturelle Zentrum Berlins, also besichtigen wir heute das Pergamonmuseum.
Vor dem Ausflug erfuhren wir im Unterricht vieles Wissenswertes über das Museum.
Wir werden Sammlungen dreier Museen sehen: die Antikensammlung, die Sammlung des Museums für Islamische Kunst und die des Vorderasiatischen Museums.
Für manche Teilnehmer_innen sind Begriffe wie „v.Chr., n.Chr.“ oder „Antike“ fremd. Es wird alles erklärt und – nun – dürfen wir die imposanten Exponate und Bauten mit eigenen Augen bewundern.
Zuerst überwältigt uns mit seiner Schönheit und Größe das Markttor aus der kleinasiatischen Stadt Milet…. aus dem 2.Jh. n.Chr. Manche von uns erinnern sich an den Philosophen Thales aus Milet (geb. 624 n. Chr.) aus dem Geschichteunterricht im Gymnasium in unseren Ländern, andere bleiben erstaunt vor dem Ischtar-Tor und der Prozessionsstraße von Babylon lange stehen und glauben kaum, dass sie die Bauten aus dem 6.Jh. v.Chr. hier in Berlin bewundern können.
Ab und zu setzen wir uns auf die Bank und teilen leise unsere wunderbaren Empfindungen.
Wir gehen langsam weiter und auf einmal zeigt sich vor uns eine gigantische Fassade aus rotem Stein. Sie gehörte zu dem Palast von Mschatta aus dem 8.Jh., dessen Ruine ca. 30 km südlich der jordanischen Hauptstadt Amman liegt. Noch heute befinden sich Teile auf dem Gelände des Flughafens von Amman.
Zum Schluss versprechen wir alle, bald das wunderbare Museum mit Freunden und Familien nochmal zu besichtigen; spätestens in 2023 – dann können wir auch den Pergamonaltar sehen.
Wir möchten uns noch unterhalten, also kehren wir in eine Pizzeria am Gendarmenmarkt ein, essen, trinken und sind beglückt vom Gesehenen, aber auch mal traurig über das Vergehen mancher Zivilisationen.