St. Marienkirche

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  • Bundespräsident beim Gottesdienst in der Marienkirche

    Gottesdienst in der evangelischen St. Marienkirche

Die Marienkirche steht in der Nähe des Alexanderplatzes und entstand als Pfarrkirche der Berliner Neustadt. Besonders sehenswert ist das Wandgemälde des Totentanzes aus dem Mittelalter. Es gehört zu Berlins ältesten Denkmälern.

Die Marienkirche entstand als Pfarrkirche der Neustadt. Wann diese Stadterweiterung mit ihrem regelmäßigen Straßenraster angelegt wurde – ob bei der Verleihung des Stadtrechts um 1230 oder erst später –, weiß man nicht.

Kirche mit unbekannter Bauzeit

Ebenso wenig sind die Baudaten der Marienkirche überliefert. 1294 muss sie bereits benutzbar gewesen sein. Nachweislich wurde sie bei einem der beiden großen Stadtbrände 1376 und 1380 beschädigt und möglicherweise verändert wieder - hergestellt. Der Bautyp stammt jedoch eindeutig aus dem 13. Jahrhundert und unterscheidet sich grundsätzlich von der in ihrer Architektur jüngeren Nikolaikirche.

Architektur der Marienkirche

Charakteristisch ist die Längsstreckung des Grundrisses. Durch die breiten Scheidbögen sind die drei Schiffe deutlich getrennt, die breiten Arkaden zu den Seitenschiffen weiten jedoch den Raum, so dass sich kein Höhenzug bemerkbar macht, wie er für die klassischen Kathedralen typisch ist. Der Chor ist einschiffig und wirkt nur im Außenbau – durch das Dach – niedriger.

Einfluss der Dominikaner und Franziskaner auf den Kirchenbau

Die Raumform ist von Bettelordenskirchen übernommen. Dominikaner und Franziskaner waren damals außerordentlich erfolgreich, ihre Architektur hat vielfach auf die Bauten der Stadtpfarrkirchen gewirkt. Die charakteristische Form der kelchförmigen Bündelpfeiler, die später auch für St. Nikolai übernommen wurde, hat ihr Vorbild in der leider kriegszerstörten, heute nur noch als Ruine stehenden Franziskanerkirche (Klosterstraße) und ist als Reminiszenz an die Bündelpfeiler der klassischen Kathedralen zu verstehen.

Westteil und Turm der Marienkirche sind jüngeren Baus

Die schräggestellten Strebepfeiler im Westteil des Außenbaus zeigen, dass der urtümlicher wirkende, aus Findlingen gearbeitete Westteil jünger ist. Der Turm stammt aus dem 15. Jahrhundert, der heutige kupferne Aufsatz, eine Mischung aus barocken und neogotischen Stilelementen, ist ein Werk Carl Gotthard Langhans’, des Baumeisters des Brandenburger Tores (1789/90).

Sehenswertes im Innenraum der Marienkirche

Die Südansicht mit den vier gleichförmigen Giebeln entstand 1893 unter Einbeziehung der Sakristei des 14. Jahrhundert durch Hermann Blankenstein. Glanzstücke im Innern sind die prächtige Kanzel von Andreas Schlüter (1702 / 03), die Orgel von 1720–23 (Prospekt von Johann Georg Glume) und vor allem das Freskogemälde "Totentanz" in der Turmhalle, der vermutlich nach der Pestepidemie von 1484 entstand.

Umgebung der Marienkirche

Nahe der Kirche liegt an der Spandauer Straße 1–2a ein weiterer mittelalterlicher Bau: die ehemalige Kapelle des Heiliggeist-Spitals. Die Heilig-Geist-Kapelle wurde erstmals 1313 genannt. Das wunderschöne Sternengewölbe wurde erstmals 1476 erwähnt. Sie wurde 1905/06 in den Bau der Handelshochschule einbezogen und dient seit Abschluss der Sanierungsarbeiten als Festsaal der Wirtschaftsfakultät der Humboldt-Universität.

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 Adresse
Karl-Liebknecht-Str. 8
10178 Berlin
Telefon
(030) 24 75 95 10
Internetadresse
www.marienkirche-berlin.de
Öffnungszeiten
täglich 10 bis 16 Uhr, bei Konzerten und Gottesdiensten Zugang nur für Teilnehmende

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Aktualisierung: 16. November 2023