Hausvogteiplatz

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Der Hausvogteiplatz erlangte Berühmtheit als Zentrum der Berliner Konfektion. Auf dem Platz erinnert das Denkzeichen Modezentrum Hausvogteiplatz daran.

Der Hausvogteiplatz, noch Ende des 19. Jahrhunderts im Volksmund Schinkenplatz genannt, liegt am südlichen Ende der Oberwallstraße. Hier befand sich ehemals eine Bastion der Stadtbefestigung aus dem 17. Jahrhundert. An der Nordseite ließ Friedrich II. in der Anlage des Jägerhofs 1750 die Hausvogtei errichten. Sie war das Untersuchungsgefängnis für Personen, die dem Hofgericht unterstanden.

Zentrum des Berliner Konfektionshandels

1891 erwarb die Reichsbank das Gelände und nutzte es für einen umfangreichen 1892 bis 1899 ausgeführten Erweiterungsbau für ihr benachbartes Reichsbankgebäude, wobei das Gefängnis abgerissen wurde. An der Mohrenstraße stehen noch am ursprünglichen Ort die 1778 von Carl Gotthard Langhans errichteten Mohrenkolonnaden. Im späten 19. Jahrhundert war der Hausvogteiplatz das Zentrum des Berliner Konfektionshandels.

In Erinnerung an jüdische Mode-Unternehmer: Denkzeichen Modezentrum

Auf dem Hausvogteiplatz steht das Denkmal „Denkzeichen Modezentrum Hausvogteiplatz“, das an hier einst ansässige Textilbetriebe erinnert. Seit den 1830er Jahren hatten rund um den Platz mehrere Unternehmen aus der Textilbranche ihren Sitz, viele davon von jüdischen Unternehmern. Im Zuge des Nationalsozialismus wurden sie zwangsenteignet oder zerstört.

Das Denkmal besteht aus mehreren Teilen: Im U-Bahnhof finden sich Inschriften und Spiegelflächen, die die Aufmerksamkeit von Besuchern auf sich ziehen sollen. Auffälligster Teil des Denkmals sind die drei zueinander gewandten Spiegelflächen auf dem Platz. Die Spiegel stehen symbolisch für die Textil- und Modebranche. Zu ihren Füßen befinden sich in dem Boden eingelassene Metallplatten, auf denen die Geschichte der jüdischen Textilindustrie zu lesen ist.

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Aktualisierung: 12. Dezember 2023