Das sogenannte Hütchenspiel ist kein Gewinnspiel, sondern eine betrügerische Methode von gemeinschaftlich agierenden Tätern, bei der nur die Täter gewinnen!
Hierfür platzieren die Täter drei Schachteln mit einer kleinen Kugel auf einem Teppich und versuchen Vorbeigehende in eine Spielsituation zu verwickeln, infolge dessen es zur Betrugstat kommt. Die zahlenmäßig größte Opfergruppe sind dabei Touristinnen und Touristen.
Die Täter gehen arbeitsteilig wie folgt vor:
- Der Haupttäter (sog. Hütchenspieler) hat einen kleinen Teppich vor sich ausgebreitet, um den weitere Täter (meist 6-7 Personen) stehen. Sie sollen den Anschein erwecken, am Hütchenspiel interessiert zu sein und so weitere Vorbeigehende zum Stehenbleiben animieren. Die Gruppe besteht aus verschiedenen männlichen und weiblichen Personen, die meist über mehrere Fremdsprachenkenntnisse verfügen.
- Der Haupttäter legt nun eine Kugel unter eine der drei Schachteln und beginnt diese zu verschieben. Dabei fordert er die umstehenden, als Mitspieler getarnten Täterinnen und Täter zum Mitspielen auf, d. h. diese sollen den Verbleib der Kugel bestimmen.
- Die zur Tätergruppe gehörenden Personen (als sogenannte „Anreißerinnen oder Anreißer“ bezeichnet) setzen nun ihre Geldscheine (i.d.R. 50 €) auf die Schachtel, unter der sich die Kugel befindet und täuschen einen vermeintlichen „Gewinn“ vor.
Für unbeteiligte Zuschauende kann der Verbleib der Kugel zu diesem Zeitpunkt leicht nachverfolgt werden. Den Zuschauenden soll dadurch vermittelt werden, wie einfach ein Gewinn erzielt werden kann. - Unter dem Vorwand dieser angeblich leichten Gewinnchance ziehen die Täter nun unbeteiligte Personen in die vermeintliche Spielsituation.
- Haben sie ein „Opfer“ zum Mitspielen gewinnen können, übernimmt der Haupttäter immer das Umdrehen der Schachtel, wobei er die Kugel unbemerkt verschwinden lässt bzw. sie unter einer anderen Schachtel platziert. Mitspielende haben KEINE Gewinnchance!
Vereinzelt wird den Opfern auch das Geld aus der Hand gerissen und die Täter flüchten. Proteste gegen die Tätergruppe enden oft mit Beschimpfungen, mit Bedrohungen oder sogar mit Schlägen durch diese.
Es besteht niemals die Möglichkeit eines Geldgewinns. Man wird immer Geschädigter eines Betrugsdeliktes und verliert!
Besondere Anziehungspunkte für Hütchenspieler sind touristische Hotspots Berlins wie u.a.:
- Treptower Hafen, Puschkinallee 15a
- Bereich Liebknechtbrücke/ Berliner Dom,
- Kunstmarkt an der Schlossbrücke/ Zeughaus/ Deutsches Historisches Museum (speziell am Wochenende),
- Straßenverlauf Unter den Linden/ Friedrichstraße,
- Checkpoint Charlie (Zimmer-/ Friedrichstraße),
- Potsdamer Platz vor den dortigen “Mauerresten”,
- City West/ Kurfürstendamm/ Tauentzien und KadeWe sowie
“East Side Gallery” und “Mercedes-Benz Arena”.