Demokratiebarometer fragt: Wo fühlen sich junge Menschen respektiert?

Stadtkarte von Berlin mit diversen verstreuten Ortsmarkierungen und dem Textinhalt "Gute Orte – Schlechte Orte. Demokratiebarometer für Jugendliche"

Der Trägerkreis FairReden hat einen Demokratiebarometer zu Anerkennung und Mitbestimmung von jungen Berliner:innen im Alter von 13 bis 27 Jahren entwickelt. In einer interaktiven Berlin-Karte können sie Orte markieren und ihre dort gemachten Erfahrungen teilen. Das Projekt eignet sich in schulischen und außerschulischen Bildungssettings als Aufhänger für eine tiefergehende Befassung mit dem Thema Beteiligung.

In Berlin wohnen rund 3,8 Millionen Menschen, eine Viertel Million davon ist unter 25 Jahre alt. Überall in Berlin gibt es Orte, wo gegenseitige Anerkennung gelebt oder aber missachtet wird, Situationen, die von Respekt geprägt sind oder von Ignoranz, und Menschen, die es trotz unterschiedlicher Meinungen schaffen, miteinander auf Augenhöhe zu reden, genauso wie Menschen, die dies nicht (mehr) schaffen.

Der Trägerkreis FairReden sammelt mit seinem »Demokratiebarometer« bis zum 31. März 2024 die entsprechenden Erfahrungen junger Menschen zu Respekt, Anerkennung und Mitbestimmung in Berlin. Die interaktive Karte wird so sichtbar machen, wie es aus Sicht der Teilnehmenden in Berlin aktuell um das demokratische Miteinander bestellt ist.

Junge Menschen sind eingeladen, auf der Website des Projekts Orte und Situationen im öffentlichen Raum zu markieren und ihre dort gemachten Erfahrungen zu beschreiben. Das Demokratiebarometer soll so dazu beitragen, sichtbar zu machen, ob der Lieblingsplatz im Kiez oder der Park um die Ecke Orte sind, an denen die Meinung junger Menschen zählt und sie Regeln mitbestimmen können oder ob das dort weniger der Fall ist. Ob die Schule oder das Rathaus als Orte wahrgenommen werden, an denen junge Menschen nicht für ihr Aussehen, ihre Religion, ihr Geschlecht oder was auch immer ihnen wichtig ist verurteilt werden oder ob sie an diesen Orten Gegenteiliges erfahren haben.

Die interaktive Karte des Demokratiebarometers soll verdeutlichen, dass einzelne Erfahrungen in einem größeren Zusammenhang der Berliner Stadtgesellschaft stehen, wichtige Anliegen von jungen Menschen identifizieren und deren Eindrücke zum Stand der Demokratie in Berlin sichtbar zu machen.

Das Demokratiebarometer bietet Anlass, im Schulunterricht oder im Bereich der außerschulischen Bildung über die Beteiligung junger Menschen zu sprechen. Je nach Umfang ist es möglich, das Demokratiebarometer als Methode für eine thematische Diskussion zu Stadtgesellschaft und Beteiligung zu nutzen oder im Rahmen eines mittelfristigen Prozesses zu nutzen, um Themen zu entwickeln und zu verfolgen, mit denen Jugendliche sich dann auch an den Bezirk wenden können, um konkrete Veränderungen anzustoßen. Der Trägerkreis FairReden hat dafür eine Handreichung erstellt, die einen Gesprächsleitfaden und eine mögliche methodische Herangehensweise für den Unterricht enthält.

Die bis zum 31. März berlinweit gesammelten Beiträge auf der interaktiven Karte werden vom Trägerkreis FairReden ausgewertet. In Kooperation mit Ansprechpartner:innen in den Berliner Bezirken werden Möglichkeiten entwickelt, an denen die Jugendlichen ihre Perspektive auf Anerkennung und Mitbestimmung in Berlin in den politischen Prozess einbringen können.

Im Trägerkreis FairReden haben sich folgende Träger und Organisationen zusammengeschlossen: Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Deutsche Olympische Gesellschaft Berlin, Evangelische Akademie zu Berlin, Evangelische Schulstiftung EKBO, FC Internationale Berlin 1980 e. V., Gangway e.V. – Straßensozialarbeit in Berlin, GetYourWings e.V., Landesjugendring Berlin, Landesmusikrat Berlin, Sportjugend Berlin, Stiftung Zukunft Berlin.

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