Ida-von-Arnim-Straße

Vorfeldsicherungsmauer an der Ida-von-Arnim-Straße

Vorfeldsicherungsmauer an der Ida-von-Arnim-Straße

Mauerverlauf an der Ida-von-Arnim-Straße

Grenzsicherung im unübersichtlichen Terrain

Die Berliner Mauer im Norden der ehemaligen Hauptstadt der DDR, in der Oranienburger Vorstadt des Bezirks Mitte, verlief ab 1961 entlang des Berlin-Spandauer-Schifffahrtkanals, der Boyenstraße, der Liesenstraße und der Gartenstraße. Dort, wo die zentrale Durchgangsstraße durch die Oranienburger Vorstadt, die Chausseestraße, den Bezirk Wedding erreicht, lag der Grenzübergang Chausseestraße. Etwa 150 Meter der Chausseestraße auf Ost-Berliner Seite wurde für den Grenzübergang genutzt.

In dem durch den Mauerstreifen eingeschlossenen Gebiet lagen das damalige Polizeikrankenhaus des Innenministeriums der DDR (heute Bundeswehrkrankenhaus) und die Grundstücke und Bauten auf der Westseite der Chausseestraße unmittelbar am Grenzstreifen und am Grenzübergang. Um diese unübersichtlichen Grundstücke unmittelbar am Mauerstreifen, zwischen dem Hochsicherheitsbereich des Polizeikrankenhauses und dem Grenzübergang Chausseestraße, zusätzlich zu sichern, wurde eine Vorfeldsicherungsmauer von dem Gebäude Chausseestraße 94 bis zur Mauer des Polizeikrankenhauses, die offensichtlich erhöht wurde, gezogen. Sie verläuft heute parallel zur neu geschaffenen Ida-von-Arnim-Straße.

Auf der Südseite dieser Mauer wurde ein Kolonnenweg angelegt. Das erhaltene Mauerstück ist knapp 40 Meter lang. Es besteht aus Doppel-T-Stahlträgern zwischen denen Betonplatten eingeschoben sind. An der Mauer sind noch drei Schäfte von Peitschenlampen angebracht, die ehemals den begleitenden Kolonnenweg beleuchtet haben. Der Kolonnenweg aus Betonplattenabschnitten hat den gleichen Aufbau wie der Kolonnenweg an der Bernauer Straße, der nach dem Abriss der Versöhnungskirche 1985 angelegt wurde. Das erhaltene Mauerstück ist in einem sehr guten Zustand, vermutlich, weil es jahrelang vollständig zugewachsen war.

Im Umfeld von Mauer und Kolonnenweg an der Ida-von-Arnim-Straße sind weitere Teile der Grenzsicherungsanlagen erhalten: u.a. Abschnitte der Hinterlandsicherungsmauer auf dem Invalidenfriedhof an der Scharnhorststraße, der Wachturm “Kieler Eck” an der Kieler Straße, ein Mauerstück auf dem Domfriedhof an der Liesenstraße und die Hinterlandsicherungsmauern beidseits der S-Bahntrasse zwischen Liesenbrücke und S-Bahnhof Nordbahnhof. Die Vorfeldsicherungsmauer an der Ida-von-Arnim-Straße ergänzt diese letzten Relikte des umfassenden Grenzsicherungssystems, das Berlin, aber auch Deutschland und die Welt in zwei Machtblöcke teilte.