Zu Gast bei Pferden und Pfarrer: Kiezspaziergänger entdeckten Herzstücke Mariendorfs

Kiezspaziergang mit Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler vom 19.10.2019

Geschäftsführer Andreas Haase und Bezirksbürgermeisterin Angelia Schöttler am Eingang zur Trabrennbahn

Als Andreas Haase, Geschäftsführer der Trabrennbahn Mariendorf, die Eingangstore öffnete, drängten weit mehr als 200 Menschen auf die traditionsreiche Anlage am Mariendorfer Damm. Dort begrüßte Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler die Bürgerinnen und Bürger zum 61. Kiezspaziergang durch Tempelhof-Schöneberg – von der Trabrennbahn zur Alten Dorfkirche Mariendorf.

Pferde traben mit Tempo 70

Die Trainingsläufe für den folgenden Renntag waren gerade beendet, die Pferde zurück in ihren Stallungen. Haase berichtete den Besucherinnen und Besuchern von der Geschichte der Trabrennbahn und ihrer lebendigen Gegenwart. An 36 bis 40 Tagen pro Jahr traben die Pferde in teils hochkarätig besetzten Rennen über die Bahn, erreichen dabei bis zu 70 Stundenkilometer.

Kleiderordnung ist lockerer geworden

„Zu jedem Meter der Bahn gibt es etwas zu erzählen“, sagte Haase, der allen Kiezspaziergängerinnen und Kiezspaziergängern einen freien Eintritt zum darauffolgenden Renntag spendierte. Pferderennen seien längst nicht mehr ein Sport ausschließlich für die High Society, entsprechend sei die Kleiderordnung mittlerweile auch durchaus legère ausgerichtet. Haase:

bq. Ich freue mich über jeden Hut, der zur Rennbahn kommt, aber nicht jeder, der zur Rennbahn kommt, muss einen Hut tragen.

Bezirksbürgermeisterin Angelia Schöttler und Pfarrer Uli Seegenschmiedt in der Dorfkirche

Schöttler dankte dem Gastgeber

Bezirksbürgermeisterin Schöttler bedankte sich sehr herzlich bei Haase für die spannenden Einblicke, die die Besucherinnen und Besucher bekamen. Anschließend spazierte die Gruppe entlang der Kleingartenkolonie Gerdsmeyer zum Mariendorfer Damm und zur Alten Dorfkirche Mariendorf. Das Gotteshaus gilt als die zweitälteste Dorfkirche Berlins, erbaut um 1230.

Kantor begeisterte an der Orgel

Dort begrüßte Pfarrer Uli Seegenschmiedt die Gruppe und erzählte in aller Kürze die fast 800-jährige Geschichte des Bauwerks aus dem 13. Jahrhundert. Als ein Highlight des Besuches spielte Kantor Friedrich-Wilhelm Schulze auf der Orgel die Toccata in G-Dur von Theodore Dubois. Für rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer boten zwei Jugendliche aus der Gemeinde eine Besichtigung des Turmes an.

Die Alte Dorfkirche Mariendorf wurde um 1230 erbaut

Kiezspaziergänger heiratete in Dorfkirche

Für den Kiezspaziergänger Frank-Lutz Langer hatte die 61. Auflage des Spaziergangs eine ganz besondere persönliche Note. Am 2. April 1984 hat er in der Dorfkirche geheiratet. Langer sagte:

bq. Ich kannte eigentlich schon fast jeden Winkel in der Kirche, aber die Möglichkeit, den Turm zu besichtigen, hatte ich bisher noch nie.