Mit großzügigen Plätzen, Vorgärten und herrschaftlichen Mietshäusern war das Bayerische Viertel besonders beliebt bei Wissenschaftlern, Künstlern, Literaten und dem liberalen jüdischen Bürgertum. Die systematische Erniedrigung, Unterdrückung, Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung wird insbesondere durch das 80-teilige Denkmal von Renata Stih und Frieder Schnock nachvollziehbar. Ebenso erinnern die vielen „Stolpersteine“ aus Messing auf den Gehwegen an die Opfer des NS-Terrors.
Das ab 1911 gebaute Rathaus Schöneberg war ab 1949 politischer Mittelpunkt des geteilten Berlins. Bis 1991 hatten die Regierenden Bürgermeister von Westberlin hier ihren Dienstsitz und von 1945 bis 1993 tagte das Berliner Abgeordnetenhaus im Rathaus.
Der Akazienkiez beginnt an der Apostel-Paulus-Kirche, die an der Ecke zur Grunewaldstraße im Stil der märkischen Backsteingotik Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Die Straße wurde nach einem Akazienwäldchen benannt, das hier ehemals einen kleinen Feldweg säumte. Einige der Bäume stehen heute noch um die Kirche.
Am nördlichen Ende der Akazienstraße verläuft die Hauptstraße, Zentrum des ursprünglichen Dorfes Schöneberg. Im Haus Nummer 155 lebten von 1976 bis 1978 David Bowie und Punkrocker Iggy Pop. In Bowies Berliner Zeit entstanden die Alben „Low“, „Heroes“ und „Lodger“.