KiTS aktuell: Weltmädchentag 2023

Eine Gruppe von Mädchen hält ein zusammengesetztes Schild mit dem Wort Mädchen hoch
  • 31.10.2023

Im Jahre 2011 riefen die Vereinten Nationen den 11. Oktober zum internationalen Weltmädchentag aus.

Dieser Tag soll daran erinnern, dass die Rechte vieler Mädchen* beschnitten werden, dass ein geschütztes und gleichberechtigtes Leben für viele Mädchen* in der Welt nicht Realität ist.
Dieser Tag soll erinnern, aber auch zum Einsatz für Mädchen*rechte aufrufen.

Nunmehr schon zum 11. Mal wurde eine große Mädchen*-Party durch die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte und die Frauen* der Fach AG Mädchen*arbeit organisiert.
Eingeladen hatten der Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann und der Jugendstadtrat Oliver Schworck, die sich durch die Stadträtin für Stadtentwicklung und Facility Management Eva Majewski vertreten ließen. Denn an diesem Tag wurden ausschließlich für Mädchen* und Frauen* die Türen geöffnet.

Sie kamen in Scharen und stürmten schon vor offiziellem Beginn das Foyer.

Das diesjährige Motto „Mädchenrechte sind…“ war den Besucher*innen schon im Vorfeld auf den Plakaten und Postkarten überall im Bezirk begegnet. Jetzt wurde es im Foyer auf den Stellwänden aufgegriffen. Hier konnten die Mädchen* sich mit dicken Filzstiften zum Thema schriftlich äußern und
wurden mit einem Trinkbecher, auf dem ein wild hopsendes Mädchen* gedruckt war, belohnt. Die Trinkbecher, aus recyceltem Material hergestellt, wurden vom bezirklichen Umweltamt gesponsert.
Die Stellwände wurden dann in den Saal auf die Bühne getragen und bildeten den Einstieg in eine Diskussion mit dem Publikum über Mädchen*rechte.

Schon Tradition hat im Eingangsbereich das Glücksrad von Leben Lernen e.V. mit Fragen zu allen Themen, die Mädchen* bewegen. Neu in diesem Jahr ein empowerndes Pyramidenwerfen des Café Pink im Außenbereich, das mit Begeisterung bespielt wurde. Vorurteile, die Mädchen oft im Sport zu hören bekommen, wie z.B. „Du bist zu dick“, wurden abgeworfen und durch positive Aussagen wie „Mein Körper, meine Regeln“ ersetzt.

Das "Glücksrad" von Leben Lernen e. V.

Als die Türen dann zum großen Saal geöffnet wurden, überwältigte der strahlende Bühnenhintergrund. Jeder Buchstabe wurde im Vorfeld von einer Einrichtung gestaltet. So unterschiedlich, so bunt und so schön wie die Mädchen*arbeit im Bezirk, war es der Fotohintergrund des Tages.
Zum Programmstart stellten sich die Moderatorinnen Samantha Halbsguth und Eylül Aydin aus dem Jugendcafé am Dorfteich, sowie Ulrike Dietrich aus dem Café Pink vor.

Begrüßungswort und vor allen Dingen Dank an die vielen Frauen* der Fach AG Mädchen*arbeit, die durch ihren Einsatz diese Großveranstaltung möglich machen, wurden durch Valerie Lenck von Leben Lernen e. V. vorgetragen. Dank auch für die große Unterstützung durch die Politik, die die Anliegen der Mädchen* unterstützt und z.B. einstimmig für einen weitere Mädchen*einrichtung, das Firefly, im Jugendhilfeausschuss stimmte.

Befragung von Eva Majewski, Stadträtin für Stadtentwicklung und Facility Management

Aus eben dieser Bezirkspolitik kam Eva Majewski, unsere Stadträtin für Stadtentwicklung und Facility Management, und wurde auf der Bühne zu ihrer Arbeit und ihrem Werdegang befragt. Sie gab interessante Einblicke in ihr Leben und zeigte deutlich, dass ihr die Mädchen* am Herzen liegen, blieb sie doch beinahe bis zum Schluss und feierte und tanzte mit uns.

Interview mit der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Julia Selge

Ein Interview mit der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Julia Selge zu ihrer Arbeit war eine gute Überleitung zu unserem „Politik-Block“.

Die Mädchen* sollen sich amüsieren, sie sollen Spaß haben an ihrem Tag. Sie sollen aber auch die politische Dimension verstehen und zur Partizipation eingeladen werden. So wird in den Mädchen*gruppen der Jugendfreizeiteinrichtungen und Schulen schon Wochen vorher zum Thema Mädchen*rechte gearbeitet. Viele Gruppen haben in den vergangenen Jahren das Ergebnis der Auseinandersetzung zu Mädchen*rechten auf der Bühne vorgestellt. Dieses Jahr starteten wir mit zwei Beiträgen aus dem Jugi Hessenring, die sich mit Bodyshaming und tradierten Rollenmustern beschäftigten. Im Anschluss erläuterten die Mädchengruppe „Femme Fusion“ aus der Kiezlinse Mädchen*rechte im Vortrag mit einer unterstützenden Powerpoint-Präsentation.

Tanzgruppe "Born to dance" der Ufa-Fabrik

An diesen politischen Teil schloss sich das sogenannte Kulturprogramm an. Sehr traurig war, dass die Theatergruppe des Cafè Pink, die sich wochenlang intensiv vorbereitet hatte, nun leider krankheitsbedingt absagen musste.
Wir starteten mit „Born to Dance“, der Tanzgruppe des Kinderbauernhofs in der UFA-Fabrik, die zwei Tänze für uns einstudiert hatten. Die schon beim politischen Beitrag engagierten Femme Fusion aus der Kiezlinse begeisterten mit der Performanz eines eigenen Musikstücks.
Im Anschluss hatte die Tanzgruppe ohne Namen aus dem Jugi Hessenring ihren Auftritt und mit den „Dancing Queens“, hinter deren Namen sich mehrere Tanzgruppen der Kinder-und Jugendfreizeiteinrichtung Burg versammeln, ging dieser Teil des Abends zu Ende und die Mädchen* strömten in die Pause, um die Getränke- und Essensstände zu überfallen. Wie alles an dieser Veranstaltung war auch die Verköstigung kostenlos für die Besucher*innen.

Tanzgruppe "Femme Fusion" der Kiezlinse

Nach der Pause waren alle Stühle verschwunden und eine Tanzgruppe aus dem Centre Talmar beeindruckte uns mit einer Performance gegen Gewalt an Mädchen*. Jetzt konnten alle mittanzen.
Die Tänzer*innen aus dem Centre Talma zeigten wie der Tanz zu „One Billion Rising“ geht und dann tanzte der ganze Saal diesen Tanz, der am 14. Februar weltweit für Solidarität, Chancengerechtigkeit und gegen Gewalt an Frauen und Mädchen getanzt wird. Die Kraft, die von diesem gemeinsamen Tanzen ausgeht, war so deutlich zu spüren, die Mädchen* wollten MEHR und so tanzten wir alle noch einmal zusammen.

Nahtlos ging es weiter mit unserer wunderbaren DJane Linda von „Female Music Force“, die ausschließlich Wunsch-Musik auflegte und die Mädels tanzten und tanzten und tanzten bis um 21 Uhr die Veranstaltung schloss und sie mit der Ankündigung, nächstes Jahr wieder zu kommen, glücklich die Weiße Rose verließen.

Tanzende Besucher_innen des Weltmädchentages 2023

Was für eine schöne Party, wie viele Beiträge. Eine picke packe voll-tolle Veranstaltung war das. Wunderbar rund und schön wurde sie durch die souveräne und einfühlsame Moderation von Ulli, Eylül und Samy. Sie bildeten die Klammer, schufen Übergänge und erleichterten den aufgeregten Mädchen den Weg auf die Bühne. Schön war das.

Diese Veranstaltung und die gute Atmosphäre lebt von dem guten Zusammenwirken vieler. Allen Beteiligten recht herzlichen Dank!!!!

Texte: Valerie Lenck
Fotos: Jugendcafé am Dorfteich