Kleine Anfrage - XXI-267  

 
 
Nummer:XXI-267Eingang:28.06.2023
Eingereicht durch:Hadjedj, Angélique
Weitergabe:29.06.2023
Fraktion:Fraktion der TierschutzparteiFälligkeit:21.07.2023
Antwort von:BezirksamtBeantwortet:12.07.2023
Parlament:BezirksverordnetenversammlungErledigt:
  Erfasst:29.06.2023
  Geändert:
 
Betreff:Tod der Bäume durch Hitzestress?
Anlagen:
Schriftliche Anfrage der BV Angélique Hadjedj vom 28.06.2023
1. Version Eingang (Angefordertes Dokument nicht im Bestand)
   

Kleine Anfragen Eingangstext

1. Gibt es Zahlen darüber, wie viele Bäume in den vergangenen 3 Jahren (2019-2022) aufgrund dessen, dass sie vertrocknet sind, gefällt werden mussten? Wurde dokumentiert, wo dies erfolgt ist?

1.1 Falls ja, bitte Zahlen / Statistiken nach Jahren auflisten.

2. Werden für diese gefällten Bäume als Ausgleich neue Bäume angepflanzt?

2.1 Falls ja, welche Art von Bäumen werden angepflanzt und wo konkret?

3. Gibt es Zahlen dazu, wie viele Bäume aktuell unter Hitzestress leiden?

3.1 Falls ja, bitte Zahlen / Daten und Orte konkret auflisten.

4. Welche Maßnahmen verfolgt das Bezirksamt Spandau, um hitzegestressten und von Trockenheit bedrohten Bäumen zu helfen?

 

Angélique Hadjedj

Kleine Anfragen Antworttext

 

 

  1. Gibt es Zahlen darüber, wie viele Bäume in den vergangenen 3 Jahren (2019-2022) aufgrund dessen, dass sie vertrocknet sind, gefällt werden mussten? Wurde dokumentiert, wo dies erfolgt ist?

 

Antwort zu 1.:

Hitzeschäden sind meist zwar gut zu diagnostizieren, aber meistens handelt es sich nicht um den Primärschaden, sondern der Absterbeprozess geht teilweise mit einer Reihe anderer Schäden einher. Diese eindeutig voneinander zu trennen ist ohne vertiefende (und somit unsinnig aufwändige) Untersuchungen nicht möglich. Wir führen daher keine Statistik über die Todesursachen von Bäumen.

 

Durch den Fachbereich Grünflächen und Friedhöfe des Straßen- und Grünflächenamtes (SGA) wurden in den vergangenen Jahren jährlich zwischen 600 und 1000 Bäumen im Bezirk gefällt. Die Fällgründe sind sehr unterschiedlich und können nicht eindeutig dem „Vertrocknen“ zugeordnet werden. Der Tod von Bäumen zieht sich meistens über Jahre hin. Zuerst sind Bäume nur „geschwächt“, durch den Klimawandel ausdrücklich auch durch langjährig nicht ausreichende Wasserzufuhr. Als „Faustzahl“ kann unabhängig von Größe, Baumart und Alter des Baumes genannt werden, dass im Hinblick auf eine bedarfsgerechte Wasserzufuhr jedem Baum zusätzlich durchschnittlich mindestens 2,5 cbm Wasser pro Jahr zugeführt werden müssten. Bei knapp 95.000 Bäumen auf bezirkseigenen Flächen wird deutlich, dass nur ein Bruchteil der Bäume bedarfsgerecht mit zusätzlichem Wasser versorgt werden kann.

 

 

1.1 Falls ja, bitte Zahlen / Statistiken nach Jahren auflisten.

 

 

Antwort zu 1.1.:

Siehe Antwort zu 1.

 

  1. Werden für diese gefällten Bäume als Ausgleich neue Bäume angepflanzt?

 

 

Antwort zu 2.:

Es werden so viele Bäume wie möglich gepflanzt. Sie müssen bei dem extrem gestiegenen Aufwand aber auch unterhalten werden (vgl. Antwort zu 1.).

 

 

2.1 Falls ja, welche Art von Bäumen werden angepflanzt und wo konkret?

 

 

Antwort zu 2.1:

Der Bezirk Spandau orientiert sich an den Vorgaben der „Berliner Standards für die Pflanzung und die anschließende Pflege von Straßenbäumen“ der Berliner Gartenamtsleiterkonferenz (GALK Berlin, siehe auch: https://galk.de/arbeitskreise/stadtbaeume oder auch:

 https://www.berlin.de/sen/uvk/natur-und-gruen/stadtgruen/stadtbaeume/strassen-und-parkbaeume/baumpflege/)

 

 

  1. Gibt es Zahlen dazu, wie viele Bäume aktuell unter Hitzestress leiden?

 

Antwort zu 3.:

Die zunehmende Trockenheit und die höheren Temperaturen wirken sich auf den gesamten Baumbestand aus. Das Bezirksamt schätzt, dass etwa 90.000 Bäume in Spandau unter nicht bedarfsgerechter Wasserzufuhr leiden und nur etwa 5.000 Bäume sich durch anstehendes Grund- oder Oberflächenwasser ausreichend mit Wasser versorgen können.

 

 

3.1 Falls ja, bitte Zahlen / Daten und Orte konkret auflisten.

 

Antwort zu 3.1:

Siehe Antwort zu 3. Belastbare Zahlen und detaillierte Ortsangaben, die über die Schätzung hinausgehen, liegen nicht vor. Der Hitzestress ist standortbedingt- insbesondere den Straßenbäumen gut anzusehen.

 

 

 

  1. Welche Maßnahmen verfolgt das Bezirksamt Spandau, um hitzegestressten und von Trockenheit bedrohten Bäumen zu helfen?

 

 

Antwort zu 4.:

Das Bezirksamt setzt sowohl in Eigenregie wie auch bei der Fremdvergabe Prioritäten bei den Wässerungsgängen, vorrangig bei Neupflanzungen und Jungbäumen. Voraussetzung für das bedarfsgerechte Wässern ist das Vorliegen der Erlaubnis durch die zuständigen Genehmigungsbehörden.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

Thorsten Schatz

Bezirksstadtrat

 

 

 

 

 

 

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