Kleine Anfrage - XXI-253  

 
 
Nummer:XXI-253Eingang:15.05.2023
Eingereicht durch:Anders, Jochen
Weitergabe:16.05.2023
Fraktion:Fraktion der TierschutzparteiFälligkeit:06.06.2023
Antwort von:BezirksamtBeantwortet:30.06.2023
Parlament:BezirksverordnetenversammlungErledigt:
  Erfasst:16.05.2023
  Geändert:
 
Betreff:Unfallstatistik Wildunfälle und Wildwarnreflektoren
Anlagen:
   

Kleine Anfragen Eingangstext

Kleine Anfragen: Eingangstext

 

Kleine Anfragen Antworttext

1. Wie haben sich die Zahlen hinsichtlich von Verkehrsunfällen mit Wildtieren in den Jahren 2018 bis 2022 entwickelt und zwar in den folgenden Straßen:

- Niederneuendorfer Straße

- Gatower Straße

- Schönwalder Allee

- Potsdamer Chaussee

 

Antwort zu 1.:

Hierüber wird im Bezirksamt keine Statistik geführt, weil keine eigene Zuständigkeit gegeben ist. Zuständig sind die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) und die Polizei.

 

2.Laut der Studie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) aus dem Jahre 2018 wird konstatiert, dass blaue Wildwarnreflektoren nicht effektiv seien, um Wildunfälle zu reduzieren wie steht das Bezirksamt zu den Ergebnissen der Studie?

 

Antwort zu 2.:

Über die Wirksamkeit von Warnreflektoren zur Vermeidung von Wildunfällen gibt es widersprüchliche Erkenntnisse. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchungen sind nicht eindeutig. Der GDV teilt zu der von ihm unterstützten Studie der Georg-August-Universität Göttingen und der Universität Zürich auf seiner Website mit:

Zur Vermeidung von Wildunfällen werden seit einigen Jahren vermehrt blaue Wildwarnreflektoren am Fahrbahnrand angebracht. Eine neue umfangreiche Studie, die im Zeitraum 2013 - 2018 durchgeführt wurde, zeigt jetzt jedoch, dass auch diese Reflektoren nicht dazu geeignet sind das Verhalten der Wildtiere oder das Wildunfallgeschehen signifikant zu beeinflussen.“ (Quelle: https://www.udv.de/udv/themen/blaue-wildwarnreflektoren-unwirksam-75506).

Das Bezirksamt verfügt über keine darüberhinausgehenden Erkenntnisse. Expertise ist ggf. bei den für die Waldflächen zuständigen Forstverwaltungen (Bund, Land) zu erfragen.

 

3. Gibt es weitere Studien, die das Bezirksamt Spandau zur Wirksamkeit von Wildwarnreflektoren berücksichtigt, um eine möglichst objektive und differenziertere Betrachtungswiese der Sachlage zu gewährleisten? Wenn ja, welche sind das?

 

Antwort zu 3.:

Neben dem Ergebnis im Auftrag des GDV gibt es weitere Studien zu diesem Thema, etwa von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt). Bzgl. der von Ihnen explizit bezeichneten Reflektoren wurde wiederholt auch untersucht, „ob blaue Wildwarnreflektoren einen Einfluss auf das Fahrverhalten des Menschen haben“. Die Thematik der hohen Zahl von Wildunfällen wurde insofern in den Studien aus beiden Blickrichtungen (Mensch, Wildtier) behandelt. Ein eindeutiges Ergebnis ist nach Kenntnisstand des Bezirksamtes nicht dokumentiert. In der gängigen Fachliteratur wird zudem darauf hingewiesen, dass ein Einfluss von Reflektoren nicht messbar belegt werden konnte. In mehreren Bundesländern wurden zahlreiche Straßenabschnitte mit drei gängigen Wildwarnreflektortypen versehen. Nach jeweils zweijährigen Versuchszeiträumen habe sich gezeigt, dass die Zahl der Wildunfälle insgesamt nicht zurückgegangen sei unabhängig von den eingesetzten Reflektormodellen.

 

Die Zahl weiterer Einflussfaktoren neben bzw. außer den Reflektoren macht eine monokausale Betrachtung eigentlich unmöglich. Die anfänglich euphorisch bewerteten Ergebnisse bei Verwendung der blauen Warnreflektoren haben sich teilweise in den Folgejahren nahezu umgekehrt. Dies kann an Gewöhnungseffekten sowohl bei dem Wild als auch bei dem Verhalten der Verkehrsteilnehmer liegen.

 

4. Gibt es Überlegungen zu Alternativen, wie möglichen Wildunfällen vorgebeugt werden kann? Falls ja, welche konkret sind das?

 

Antwort zu 4.:

Nein.

 

 

Thorsten Schatz

Bezirksstadtrat

 

 

 

 

 

 
 

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