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Drucksache - IX-0846
Das Bezirksamt wird ersucht, sich bei den zuständigen Senatsverwaltungen dafür einzusetzen, dass das Gelände des ehemaligen Säuglings- und Kinderkrankenhauses Weißensee in der Hansastraße zügig zu einem Campus für eine für eine Gemeinschaftsschule weiterentwickelt wird, wobei die verschiedenen Bauabschnitte den jeweiligen Bedarfen entsprechend umgesetzt werden können. Dabei soll der denkmalgeschützte Gebäudebestand des ehemaligen Krankenhauses instandgesetzt und für schulische Zwecke genutzt werden. Die neu zu errichtenden Gebäude sollen sich in das Denkmalensemble und den wertvollen Baumbestand einfügen. Begründung:
Auf Grund des extrem hohen Defizits an Oberschulplätzen soll das Grundstück des ehemaligen Säuglings- und Kinderkrankenhauses Weißensee in der Hansastraße zu einem Schulstandort entwickelt werden. Gemäß den vorliegenden Machbarkeitsstudien können hier unter Einbeziehung des erhaltenswerten Bau- und Baumbestandes rd. 900 Oberschulplätze geschaffen werden.
Das ehemalige Krankenhausgelände in der Hansastraße bietet sich für eine Schulstandortentwicklung aus folgenden Gründen besonders an: - sehr gute Anbindung an den ÖPNV, - es besteht Baurecht, da kein zeitaufwendiges Bebauungsplanverfahren erforderlich ist, - es befindet sich im Eigentum des Landes Berlins - im innerstädtischen Bereich Pankows existiert kein vergleichbar großes Grundstück - in der unmittelbaren Nachbarschaft existiert bereits eine größere Sportplatzanlage und es ist der Bau von Turnhallen geplant.
Die Gebäudestruktur der einzelnen Baudenkmale ist sehr gut für eine Schulnutzung geeignet, was durch Machbarkeitsstudien belegt ist. Die Einbeziehung des Denkmalkomplexes bzw. Sanierung ist zwar kostenintensiv, aber ein Erhalt hat in jedem Fall auch aus ökologischen Gründen sinnvoll. Außerdem werden erhebliche Kosten gespart, da kein Grundstückserwerb erforderlich ist sowie die verkehrliche und sportliche Infrastruktur bereits besteht.
Zudem wird der bauliche Verfall der Baudenkmale seit der Stilllegung des Krankenhausbetriebes (1997) gestoppt. Das ist nur möglich, indem die Gebäude wieder genutzt und den Anforderungen entsprechend saniert werden. Das Land Berlin kommt damit seiner gesetzmäßigen Erhaltungspflicht als Denkmaleigentümerin nach und erfüllt eine besondere Vorbildfunktion gegenüber privaten Denkmaleigentümer*innen.
Das 1909 fertiggestellte Säuglings- und Kinderkrankenhaus war die erste Einrichtung dieser Art in Preußen. Zu dem Gebäudekomplex gehörte neben den Klinikgebäuden auch ein Musterkuhstall zur Milchversorgung der Krankenhauspatienten und der Umgebung, der hohen hygienischen Anforderungen Rechnung trug. Das Säuglings- und Kinderkrankenhaus war zudem eine Ausbildungsstätte für Krankenschwestern und Ärzte und besitzt so neben seiner geschichtlichen und baukünstlerischen Bedeutung auf Grund seiner Vorbildfunkon auch eine hohe nationale Bedeutung. Der zu Therapiezwecken angelegte Park weist heute einen über 100 Jahre alten Baumbestand auf. |
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