Drucksache - IX-0696  

 
 
Betreff: Weltweit Leben retten: Informationsoffensive zur Möglichkeit der Stammzellenspende gegen Blutkrebs in Pankow starten
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der CDUAusschuss für Soziales, Senior*innen und Gesundheit
   
Drucksache-Art:AntragBeschlussempfehlung
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
12.07.2023 
16. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin überwiesen     
Kinder- und Jugendhilfeausschuss mitberatender Ausschuss
21.09.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses vertagt   
19.10.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Ausschuss für Soziales, Senior*innen und Gesundheit federführender Ausschuss
07.11.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Auschusses für Soziales, Senior*innen und Gesundheit vertagt   
21.11.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Auschusses für Soziales, Senior*innen und Gesundheit vertagt   
19.12.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Auschusses für Soziales, Senior*innen und Gesundheit vertagt   
16.01.2024 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Auschusses für Soziales, Senior*innen und Gesundheit mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
28.02.2024 
21. ordentliche Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen     

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antrag Fraktion CDU 16.BVV am 12.07.2023
Stellungnahme KJHA
CDU: neuer Textvorschlag zur Beratung im SoSeGes
Beschlussempfehlung SoSeGes 21. BVV am 28.02.2024

Das Bezirksamt wird ersucht, gemeinsam mit Trägern und zivilgesellschaftlichen Akteuren eine Kampagne gegen Blutkrebs und für eine Registrierung als Stammzellenspender zu initiieren. Dabei könnten unter anderem folgende Ideen miteinbezogen werden:

1. Die Mitarbeiter des Bezirksamtes Pankow werden darüber informiert, wo und wie man sich selbst registrieren lassen kann.

2. Im Bürgeramt liegt Infomaterial aus, im „Warte-TV“ erscheint Werbung zum Thema, ein PC steht bereit, um sich gleich zu registrieren. Im Bürgeramt werden Registrierungs-Sets ausgelegt.


Begründung der Beschlussempfehlung Ausschuss für Soziales, Senior*innen und Gesundheit (federführend):

Der Ausschuss für Soziales, Senior*innen und Gesundheit hat sich in seiner Sitzung vom 16.01.2024 mit der vorliegenden Drucksache beschäftigt und den Text wie folgt geändert:

siehe Vorderseite

Begründung: Dem Anliegen des Antrages in der vom Kinder- und Jugendhilfeausschuss geänderten Fassung steht der Ausschuss positiv gegenüber. Die Bewerbung und Bekanntmachung der Stammzellenspende durch das Bezirksamt ist begrüßenswert.

Der Ausschuss hat sich für eine Änderung des Textes ausgesprochen, mit der die Möglichkeit der Zurücksendung der Registrierungs-Sets durch die Bürgerämter aus dem Antrag herausgenommen wird. Hintergrund für diese Änderung ist die Sorge, dass die Zurücksendungsmöglichkeit zu einer direkten Anwendung vor Ort anregen würde. Damit könnten Fragen zu der Anwendung der Sets entstehen und in einem erhöhten Beratungsaufwand für die Bürgerämter resultieren. Vor dem Hintergrund der bereits bestehenden Überlastung spricht sich der Ausschuss daher dafür aus, dass es bei Bewerbung des Anliegens und Auslage der Sets bleibt.

Der Ausschuss empfiehlt bei 15 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen und 0 Enthaltungen die Annahme in geänderter Fassung.

Stellungnahme Kinder- und Jugendhilfeausschuss (mitberatend):

Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss hat sich in seiner Sitzung vom 19.10.2023 mit der vorliegenden Drucksache beschäftigt. Der Ausschuss hat den Text wie folgt geändert:

Das Bezirksamt wird ersucht, gemeinsam mit Trägern und zivilgesellschaftlichen Akteuren eine Kampagne gegen Blutkrebs und für eine Registrierung als Stammzellenspender zu initiieren. Dabei könnten unter anderem folgende Ideen miteinbezogen werden:

  1. Die Mitarbeiter des Bezirksamtes Pankow werden darüber informiert, wo und wie man sich selbst registrieren lassen kann.
  2. Im Bürgeramt liegt Infomaterial aus, im „Warte-TV“ erscheint Werbung zum Thema, ein PC steht bereit, um sich gleich zu registrieren. Im Bürgeramt werden Registrierungs-Sets ausgegeben und können von dort aus zurückgesandt werden.

Begründung:

In der Debatte wurde auf den besonderen Auftrag von Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen sowie der Jugendhilfe allgemein hingewiesen. Auch auf die besondere Schutzfunktion dieser Einrichtung wurde in der Debatte abgehoben. Mithin wurde festgestellt, dass Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen einen grundsätzlich anderen Auftrag haben und diese Angelegenheit in den Einrichtungen deplatziert ist.

Darüber hinaus wurde die gleiche Frage bei Sportvereinen diskutiert und die Frage gestellt, wer im Schul- und Sportamt diese Aufgabe eigentlich wahrnehmen sollte. Der betreffende Satz war so formuliert, dass er als Pflicht hätte gelesen werden können und diese Pflicht können wir den Vereinen nicht auferlegen.  Eine Streichung der Absätze 1, 4 und 5 wird folglich durch den Kinder- und Jugendhilfeausschuss angeregt.

Der Ausschuss empfiehlt bei 6 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen die Annahme in geänderter Fassung.

Text Ursprungsantrag Fraktion der CDU:

Das Bezirksamt wird ersucht, gemeinsam mit Trägern und zivilgesellschaftlichen Akteuren eine Kampagne gegen Blutkrebs und für eine Registrierung als Stammzellenspender zu initiieren. Dabei könnten unter anderem folgende Ideen miteinbezogen werden:

  1. Jugendfreizeiteinrichtungen werden motiviert und unterstützt, eigene Registrierungsaktionen zu starten,
  2. Die Mitarbeiter des Bezirksamtes Pankow werden darüber informiert, wo und wie man sich selbst registrieren lassen kann.
  3. Im Bürgeramt liegt Infomaterial aus, im „Warte-TV“ erscheint Werbung zum Thema, ein PC steht bereit, um sich gleich zu registrieren. Im Bürgeramt werden Registrierungs-Sets ausgegeben und können von dort aus zurückgesandt werden.
  4. Sportvereine in Pankow beteiligen sich an Charity-Aktionen und werben bei ihren Mitgliedern und Fans.
  5. Kirchen werden motiviert, das Thema in ihrem Rahmen zu besprechen.

Begründung:

Das Krebsdatenzentrum des Robert Koch Instituts zeigt, dass im Jahr 2019 insgesamt 12.723 Personen in Deutschland an Leukämie erkrankt sind, davon waren gut vier Prozent unter 15 Jahre alt. Das Erkrankungsrisiko für Leukämien sinkt bis zum 30. Lebensjahr mit zunehmendem Alter. Danach steigt es deutlich an, mit einer höheren Inzidenzrate bei Männern im Vergleich zu Frauen. Einer von 75 Männern und eine von 99 Frauen erkrankt im Laufe des Lebens an einer Leukämie. 1 

r viele Patienten besteht die einzige Überlebenschance darin, so schnell wie möglich eine passende Spenderin oder einen passenden Spender für eine Stammzelltransplantation zu finden. Spender können sich bei der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) durch eine Blut- oder Spuckspende in der DKMS-Datenbank registrieren lassen. Danach steht das Typisierungsprofil anschließend in pseudonymisierter Form für die weltweite Spendersuche zur Verfügung. Eine Stammzellentransplantation findet zu 90% über eine Aphese statt, hier werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gewonnen. Nur bei 10% der Stammzellentransplantation ist eine Knochenmarkentnahme notwendig. 

Laut DKMS findet in Deutschland nur einer von zehn Blutkrebspatienten keinen geeigneten Stammzellspender. Um die Heilungschancen zu erhöhen, ist eine erhöhte Zahl an willigen Spendern dringend notwendig. Pankow ist mit seinen 13 Ortsteilen der einwohnerreichste Bezirk der Stadt. Derzeit leben hier ca. 410.000 Menschen. Viele Pankower können durch eine Stammzellenspende einem anderen Menschen das Leben retten.

 
 

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