Drucksache - 0686/3
Die BVV Charlottenburg hat in ihrer
Sitzung am 25.08.1995 (Drucksache Nr. 1130) folgenden Beschluss gefasst: “Das Bezirksamt wird aufgefordert, der BVV künftig jährliche Arbeitsberichte jeweils der Ausländerbeauftragten und der Frauenbeauftragten vorzulegen.” Das Bezirksamt bittet die
Bezirksverordnetenversammlung, den beigefügten Arbeitsbericht 2007 der
Frauenbeauftragten zur Kenntnis zu nehmen. Monika Thiemen Bezirksamt
Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin 1 5. Arbeitsbericht der
Frauenbeauftragten 1.
Januar bis 31. Dezember 2007 Christine Rabe frauenbeauftragte@charlottenburg-wilmersdorf.de www.charlottenburg-wilmersdorf.de Otto-Suhr-Allee 100 in 10585 Berlin T: 030 902912690 F: 030 902912055 Zusammenfassung Januar 2008 Mit
diesem Bericht liegt Ihnen mein fünfter Arbeitsbericht vor. Die Arbeitsberichte
der Frauenbeauftragten des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf sind auf einen
Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburgs aus dem Jahr
1995 zurückzuführen. Alle
Gleichstellungsthemen, bzw.
“Frauenfragen” waren im Jahr 2007 wieder auf der täglichen
Arbeitsliste. Frauen fordern nach wie vor Zeit für Beratung ein. Die Themen
sind nach wie vor vielfältig und umfassend. Zum Teil sind sie nur bedingt
gleichstellungsrelevant, oft werden telefonisch alltägliche Informationen zu
den verschiedensten Themen abgefragt, die Themen in der Beratung betrafen alle
Lebensbereiche der Frauen: ·
Beratung von durch Gewalt bedrohte und betroffene Frauen: Vermittlung von Hilfe, Benennung von Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen · Hilfe bei der Arbeitssuche: Information über bekannte freie Stellen ·
Elterngeld und Kitagutschein ·
allgemeine Beratung und Unterbreitung von Hilfsangeboten und Benennung
von Beratungsstellen im Bezirk ·
diverse Beschwerden gegen das Jobcenter z. B. bei Leistungskürzungen
oder wegen Angemessenheit der Miete ·
Scheidungsprobleme und damit verbundene Wohnungsprobleme ·
Vermittlung juristischer Hilfe (z. B. Schuldnerberatungsstellen) ·
Menschen- und frauenunwürdige Arbeitsbedingungen z. B. im Hotelgewerbe Die
Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Charlottenburg-Wilmersdorf und der
Beauftragten für Chancengleichheit entwickelt sich weiterhin sehr positiv. Ein
besonderer Schwerpunkt im Jahr 2007 war die gemeinsame Konzipierung und
Einrichtung des Projektes FrauenNetz CW.
Im Vorgriff auf die Einrichtung des ÖBS – des Öffentlich
geförderten Beschäftigungssektors –
konnten im Sommer 30 Arbeitsplätze für Frauen eingerichtet werden. Getragen wird das Projekt vom FrauenForum
Charlottenburg-Wilmersdorf. Das Projekt FrauenNetz CW soll u. a. Frauen und
Mädchen im Bezirk bei der Berufswahl, beim Einstieg in den Beruf und beim Weg
in die eigene Selbstständigkeit unterstützen. Im Jahr 2008 kommt es nun darauf
an, diese Arbeitsplätze zu verstetigen und neue zu schaffen. Auch
im Jahr 2007 war weiterhin das Projekt UCW – Unternehmerinnen- und
Gründerinnenzentrum Charlottenburg-Wilmersdorf zu
betreuen. Am 13. September 2007 konnte bereits der zweite Geburtstag des Hauses
gefeiert werden. Die
zahlreichen Veranstaltungen rund um den 8. März, dem internationalen Frauentag,
standen im Jahr 2007 unter dem Thema Ohne
Frauen ist kein Staat zu machen – ohne Männer keine
Familienpolitik und sind vom FrauenForum
Charlottenburg-Wilmersdorf geplant und veranstaltet worden. Veranstaltungen
und Öffentlichkeitsarbeit zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen wurden ebenso in 2007 weitergeführt. Die
Bezirksbürgermeisterin, der Bezirksstadtrat für Wirtschaft,
Ordnungsangelegenheiten und Weiterbildung und 12 Bezirksverordnete haben sich an der Aktion “Gewalt kommt nicht in
die Tüte” beteiligt und am 24. November in fünf Kaisers
Backstopfilialen hinterm Ladentisch gestanden. Zur
Umsetzung von Gender Mainstreaming (GM)
wird voraussichtlich im Februar 2008 der vierte
Gleichstellungsbericht erstellt und der BVV
zur Kenntnis gegeben; so werde ich im vorliegenden Bericht den Arbeitsanteil zu
GM nicht weiter ausführen. Im Jahr 2007 habe ich als Genderbeauftragte den
Prozess weiterhin gesteuert, die Fachabteilungen beraten, das Konzept
weiterentwickelt und externe Beratungen koordiniert. Institutionen,
Einrichtungen im Bezirk und die Ausschüsse der BVV wurden durch Vorträge
regelmäßig über den Umsetzungsstand informiert. Im Juni wurde eine
Bezirksamtsvorlage zur Weiterführung der Umsetzungsphase erarbeitet, die im
Juli 2007 im Bezirksamt beschlossen und der BVV zur Kenntnis gegeben wurde.[1] Gleichstellungspolitische
Arbeit leiste ich weiterhin in folgenden Gremien: Kommission der Frauenbeauftragten des Deutschen Städtetages, im
berlinweiten Gremium der Bezirksämter zum Abbau und zur Verhinderung häuslicher
Gewalt, in der Landesarbeitsgemeinschaft der Frauen- und
Gleichstellungsbeauftragten Berlins, im ESF-Gender Beirat bei der
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, in der AG Mädchen und
junge Frauen des Bezirkes, der Steuerungsgruppe des BBWA – Bezirkliches
Bündnis für Wirtschaft und Arbeit. Ich brachte mich in die Sitzungen des
Ausschusses Gender Mainstreaming der BVV ein. Das Frauenbüro führt die
Geschäfte des UCW-Beirates, der Jury zur
Auslobung des Preises FiV – Frau in Verantwortung und des
Unternehmerinnenstammtisches der Bezirksbürgermeisterin. Ich
möchte an dieser Stelle meinen Mitarbeiterinnen besonders für die im Jahr 2007
geleistete Arbeit danken. Ebenso möchte ich unserer ehrenamtlichen
Mitarbeiterin Dank sagen, die uns trotz
Ruhestand immer wieder hilfreich zur Seite steht und verschiedene Aufgaben
übernimmt. Auch hatten wir wieder die Freude, ausbilden zu dürfen: eine
zukünftige Kauffrau für Bürokommunikation und eine zukünftige Fachangestellte
für Bürokommunikation, haben unsere Arbeit sehr unterstützt und manche neue
Idee eingebracht. Eine Praktikantin der Maßnahme “Unterstützung
kaufmännischer Tätigkeiten im gemeinnützigen und kommunalen Bereich” des
Trägers Goldnetz gGmbH führt Recherchearbeiten zu einem Buchprojekt mit dem
Arbeitstitel “Charlottes Frauen” durch. Die
Struktur meines Berichtes folgt der Aufgabenbeschreibung für die Frauen- und
Gleichstellungsbeauftragten, wie sie im § 21 des LGG[2]
beschrieben ist. Die fünf Absätze des § 21 sind jeweils im Wortlaut den
einzelnen Abschnitten vorangestellt. Arbeitsbericht Berliner Landesgleichstellungsgesetz § 21 in der Fassung vom 26.09.2002: (1) Der Verfassungsauftrag der
Gleichstellung und der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern ist
bei der Wahrnehmung von Aufgaben und der Planung von Vorhaben in der Verwaltung
zu beachten und gehört zu den Aufgaben der Berliner Bezirksverwaltungen. Dazu
bestellen die Bezirksämter eine hauptamtlich tätige Frauen- oder Gleichstellungsbeauftragte.
Die Dienstaufsicht über die Frauen- oder Gleichstellungsbeauftragte übt die
Bezirksbürgermeisterin oder der Bezirksbürgermeister aus. Zur Erfüllung ihrer
Aufgaben ist die Frauen- oder Gleichstellungsbeauftragte mit den notwendigen personellen
und sachlichen Mitteln auszustatten.
Im Berichtszeitraum wurden folgende Stellungnahmen
abgegeben: ·
zur RdB[3]-Vorlage
Nr. 155/07 – Vierter Bericht über Gender Mainstreaming und Gender Budgeting in der Berliner Politik ·
Bewertung von LSK[4]-Vorschlägen
in der Steuerungsrunde des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit ·
Mitarbeit bei der Leitbildentwicklung Charlottenburg-Wilmersdorf in der
Arbeitsgruppe Agenda 21
Folgende Vorhaben und Maßnahmen hat die Frauenbeauftragte im
Berichtszeitraum angeregt, mit initiiert und unterstützt: ·
Initiierung
und Begleitung des Projektes FrauenNetz CW: 30 Arbeitsplätze für
Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen zur Stärkung der Arbeit der Frauenprojekte,
der bezirklichen Mädchenarbeit, der Frauenbildung und –kultur u. a. im
Mädchentreff D3, bei Lisa e. V., beim Landesfrauenrat Berlin im UCW, beim AKF
e. V. – Arbeitskreis Frauengesundheit, bei Raupe & Schmetterling, in
der Volkshochschule, im Fachbereich Kultur, bei der Migrantenbeauftragten, in
der Wirtschaftsförderung und bei der Frauenvertreterin. ·
UCW
– Unternehmerinnen- und Gründerinnenzentrum Charlottenburg-Wilmersdorf: koordinierende
und konzeptionelle Tätigkeiten, Öffentlichkeitsarbeit, Herausgabe einer
UCW-Broschüre, Geschäftsführung des Beirates: Vor- und Nachbereitung von 7
Beiratssitzungen und zahlreichen Arbeitsgruppensitzungen, Ausschreibung der
Stelle der Koordinatorin, Durchführung des Bewerbungsverfahrens, Begleitung der
Koordinatorin · Unterstützung von KommMode – Kommunale Mode, ein Projekt von Sozialarbeit.com in Zusammenarbeit mit der Migrantenbeauftragten, dem Jobcenter u. a. unter der Schirmherrschaft der Bezirksbürgermeisterin für 24 Migrantinnen · Gender Mainstreaming: Erarbeitung des dritten Gleichstellungsberichtes, Anregungen zu weiteren Maßnahmen in allen Abteilungen, Beratung und Betreuung der externen Beratungsfirmen, Konzipierung und Durchführung der 3. Fachkonferenz GM am 14. März 2007, Erstellung einer Dokumentation der Fachkonferenz GM, Erarbeitung einer Beschlussvorlage für das Bezirksamt zur Verstetigung von GM, Erarbeitung einer Präsentation zu “Gender Budgeting in der Berliner Verwaltung” für eine Informationsveranstaltung im Abgeordnetenhaus am 6. September 2007 für die Abgeordneten des Hauptausschusses und der Fachausschüsse, Erarbeitung und Herausgabe des zweiten Bandes “Gender Mainstreaming in Charlottenburg-Wilmersdorf”. Öffentlichkeitsarbeit·
In Zusammenarbeit mit der Pressestelle des Bezirksamtes konnten im
Berichtszeitraum zu allen relevanten Themen Artikel für die Presse und eine
große Zahl von Pressemitteilungen
herausgegeben werden (siehe Anlage). ·
Die berlinweite Aktion der Landesarbeitsgemeinschaft der bezirklichen
Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten zum internationalen Tag “Nein zu Gewalt an Frauen”
wurde vom Büro der Frauenbeauftragten Charlottenburg-Wilmersdorf koordiniert.
Im Jahr 2007 konnten wieder zahlreiche Berliner Firmen zur Unterstützung
gewonnen werden. In unserem Bezirk wurden am 25. November an beiden Rathäusern
und am UCW die Fahnen “frei leben – ohne Gewalt” von TERRE
DES FEMMES gehisst, in fünf Backstop Kaiser`s Filialen tüteten die
Bezirksbürgermeisterin, ein Bezirksstadtrat und 12 Bezirksverordnete Backwaren
mit dem Slogan “Gewalt kommt nicht in die Tüte” ein. Am 21.11.2007
fand die zentrale Pressekonferenz aller an der Kampagne Teilnehmenden im Alexa
am Alexanderplatz statt. In der Zeit vom 22. November bis 9. Dezember 2007
wurde im Rathaus Wilmersdorf die Ausstellung “OPFER” des Weißen
Rings[5]
gezeigt. ·
Präsentation
des UCW auf verschiedenen bezirklichen und überbezirklichen Veranstaltungen ·
Präsentationen
zu Gender Mainstreaming und Gender
Budgeting – Umsetzungskonzept und Stand in Charlottenburg-Wilmersdorf
auf bezirklichen und überregionalen Veranstaltungen · Zweiter Band der Dokumentation Gender Mainsreaming in Charlottenburg-Wilmersdorf in vier Teilen Veranstaltungen: 17.01.07
Neujahrsempfang der Bezirksbürgermeisterin für die Unternehmerinnen März 07 19 Veranstaltungen im Rahmen des
internationalen Frauentages zum Thema “Ohne Frauen
ist kein Staat zu machen, ohne Männer keine Familienpolitik”
(Koordinierung) Eröffnungsveranstaltung
Frauenfrühling und Preisverleihung FiV – Frau in Verantwortung Durchführung Frauenmesse &
Unternehmerinnentag Fachkonferenz Gender Mainstreaming 04.04.07 Unternehmerinnenstammtisch im
KUNSTBÜROBERLIN: Präsentation zum
Art-Consultingbereich und Führung durch die Ausstellung 27.04.07
bis 31.05.07: Ausstellung Prima Klima für Frauen im UCW 21.05.07
Präsentation GM in Charlottenburg-Wilmersdorf im Rathaus Zehlendorf 06.06.07
Unternehmerinnenstammtisch im Architekturbüro Norgat Hauke 22.06.07
Modenschau im Stilwerk zur Qualifizierungsmaßnahme KommMode – Kommunale Mode 26.06.07
Präsentation GM in Charlottenburg-Wilmersdorf im Bürgersaal
Lichterfelde West 27.06.07
Gender Budgeting in Charlottenburg-Wilmersdorf – Präsentation
in der AG Mädchen und junge Frauen 05.09.07 Unternehmerinnenstammtisch bei Regina
Helias, LANGHAAR-DESIGN Haare im Wandel der
Zeiten 13.09.07
Zweiter Geburtstag im UCW 26.09.07 Veranstaltung zu Gleichstellungsfragen beim ABSV –
Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein 27.09.07
Pressegespräch zum Thema: Frauen schaffen öffentlich geförderte Arbeitsplätze – FrauenNetz Charlottenburg-Wilmersdorf in Kooperation
mit dem Jobcenter 07.11.07 Unternehmerinnenstammtisch bei der
Rechtsanwältin Ulrike Badewitz Vortrag: AGG – Allgemeines
Gleichbehandlungsgesetz 21.11.07 Auftaktveranstaltung der Aktion Gewalt kommt nicht in die Tüte im ALEXA 22.11.07
Ausstellungseröffnung OPFER des Weißen Rings
Folgende
Themen sind hier zu benennen, die zum Teil bereits an anderer Stelle im Bericht
erläutert sind: ·
Empfehlungen, die im Zusammenhang mit der Umsetzung und
Weiterentwicklung von Gender Mainstreaming stehen ·
Empfehlung zur Vergabe eines Kitagutscheines ·
Umsetzung des Projektes UCW – Unternehmerinnen- und
Gründerinnenzentrum Charlottenburg-Wilmersdorf ·
Aktionen zum internationalen Tag “Nein zu Gewalt an Frauen” Zu
diesen Empfehlungen und Aktionen der Frauenbeauftragten positionierte sich das
Bezirksamt positiv und unterstützend.
Folgende Vorlagen wurden im Berichtszeitraum erarbeitet und über
das Bezirksamt an die Bezirksverordnetenversammlung gegeben: 0218/3 Dritter Bericht zur Umsetzung von
Gender Mainstreaming 0477/3 Jährlicher Arbeitsbericht der
Frauenbeauftragten 0480/3 Weiterführung von Gender
Mainstreaming in der Umsetzungsphase 0527/3 Hinweisblatt über Notrufnummern für
Frauen Folgende
Anfragen der BVV
wurden bearbeitet: 0137/3 Jahr der Chancengleichheit 2007 0209/3 Frauen und Jugendförderung im UCW [1] Drucksache der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf – Vorlage zur Kenntnisnahme Nr. 0480/3: Weiterführung von Gender Mainstreaming in der Umsetzungsphase [2] Berliner Landesgleichstellungsgesetz [3] Rat der Bürgermeister [4] Lokales Soziales Kapital, Fördermittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) [5] Drucksache der BVV 1888/2 |
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