Rathaus Charlottenburg

Rathaus Charlottenburg im Frühling 2021

Das Rathaus Charlottenburg ist der Sitz der Bezirksbürgermeisterin und der Bezirksverordnetenversammlung. Die einzelnen Abteilungen sind auf verschiedene Dienstgebäude der Bezirksverwaltung aufgeteilt.

Das Rathaus Charlottenburg als Baustelle

Das neue Rathaus Charlottenburg als Baustelle

Geschichte

Die Gründung und der Name Charlottenburgs gehen auf die preußische Königin Sophie Charlotte zurück. Sie wurde am 30. Oktober 1668 geboren und starb schon mit 36 Jahren am 1. Februar 1705. Als König Friedrich I. nach ihrem Tod die Stadt Charlottenburg gründete, fungierte er selbst als Bürgermeister, sein Sohn Friedrich Wilhelm, der spätere Soldatenkönig, als sein Stellvertreter. Hof- und Staatsbeamte bildeten als Stadtverordnete den Magistrat. Als Rathaus kaufte der König ein Palais des Oberstallmeisters an der Schloßstraße, das mehr als 150 Jahre als Sitz der Stadtverwaltung diente. Heute befindet sich auf dem Grundstück an der Schloßstraße 2 ein Seniorenwohnhaus.

1860 wurde ein größeres Gebäude an der Berliner Straße, heute Otto-Suhr-Allee als zweites Rathaus gekauft. Es war ursprünglich der Wohnsitz des Oberhofstallmeisters Encke, der als Bruder der Gräfin Lichtenau, der Maitresse Friedrich Wilhelms II., ebenfalls hoch in dessen Gunst stand und das Palais vom König zum Geschenk erhalten hatte. Nach dem Tod des Königs wurde den Enckes das Palais vom neuen König wieder aberkannt. 1860 war das Haus im Besitz der Charité, die es an die Stadt Charlottenburg verkaufte.

Doch bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts war das verträumte Städtchen Charlottenburg mit seinen 1850 rund 10.000 Einwohnern auf 182.000 Einwohner angewachsen und wetteiferte mit Wiesbaden darum, die reichste Stadt Preußens zu sein. Nach dem Deutschen Krieg im Jahr 1866 gelangten das Kurfürstentum Hessen und das Herzogtum Nassau mit der Residenzstadt Wiesbaden, die Freie Stadt Frankfurt und die bayerischen Ämter Gersfeld und Orb unter preußische Herrschaft.

Rathaus Charlottenburg 1905

Rathaus Charlottenburg 1905

1897 entschloss man sich deshalb, auch das zweite Rathaus abzureißen und auf diesem und einem Nachbargrundstück das dritte Rathaus zu bauen.

1897: Die Preisbewerbung für den Neubau des Rathauses in Charlottenburg

Den Wettbewerb gewannen die Architekten Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth für ihren Entwurf. Baubeginn war am 17. Juni 1899. Zur 200-Jahr-Feier der Stadt wurde das neue Rathaus am 20. Mai 1905 an den Magistrat übergeben.

1901: Das neue Charlottenburger Rathaus

1904: Das neue Rathaus in Charlottenburg

1905: Das neue Rathaus in Charlottenburg

1905: Das Charlottenburger Rathaus (Max Creutz)

Die Turmuhr soll übrgens bereits in der Nacht zum 27. Januar 2005, dem Geburtstag Wilhelm II. in Gang gesetzt worden sein. Der Kaiser hat es den Charlottenburgern aber angeblich nie verziehen, dass sie den Turm ihres Rathauses mit 87,50 Metern deutlich höher als die Schlosskuppel gebaut hatten. Der Kaiser soll daher bei Besuchen im Schloss Charlottenburg immer einen Umweg über die Bismarckstraße gefahren sein, um den Turm nicht sehen zu müssen, der schnell zu einem Symbol für den Charlottenburger Bürgerstolz geworden war.

1905: Erklärungen für die zur Besichtigung durch das Publikum frei gegebenen Räume des Charlottenburger Rathauses

Das Innere des Rathauses wurde sehr großzügig gestaltet. Ornamente und Figuren beleben Wände, Säulen und Geländer des Haupttreppenhauses. Schon in der Haupteingangshalle (Haupteingang eine Treppe bis zur Eingangstür) befinden sich zu beiden Seiten Reliefs an den Wänden. Sie stellen Kunst, Wissenschaft, Schulwesen, Hochbau, Tiefbau, Krankenpflege, Feuerwehr, Beleuchtungswesen, Gewerbegericht und Steuerwesen sowie Standesamt dar. Sie stammen wie die meisten figuralen Darstellungen im Rathaus von dem Bildhauer Heinrich Giesecke (1862-1937).

Erweiterungsbau Heinrich Seeling 1911

Erweiterungsbau von Heinrich Seeling (1911-1916)

Der Erweiterungsbau des Rathauses

Im Gegensatz zum Hauptgebäude, das bereits 1905 fertiggestellt wurde, wurde der Anbau erst von 1911 bis 1916 nach Plänen von Stadtbaurat Heinrich Seeling errichtet.

Ursprünglich wurde das Haus im gotischen Stil geplant, dann aber entschied man sich für den sogenannten Sezessionsstil mit Jugendstilelementen. Neben vielen allegorischen Schmuck-Figuren an der Fassade und im Innenbereich gibt es auch eine Reihe von in Stein gehauenen und in Holz geschnitzten Sinnsprüchen. Fast alle vermitteln Arbeitsethos und den Kampf ums Dasein. Über der Eingangstür zum Anbau können Sie zum Beispiel lesen:

“Unablässige Arbeit überwindet alles.”

Die meisten Bilder zeigen Arbeits- oder Kampfszenen – oft allegorische Darstellungen aus dem Tierreich, etwa Bienen, Eulen, Adler und Schlange oder Fuchs und Kaninchen.
Der Erweiterungsbau zeigt mit seiner bereits strenger gegliederten Außenfassade erste Anklänge an die beginnende Moderne.

Das Rathaus bedeckt inklusive der Innenhöfe eine Fläche von 12.603 Quadratmetern. Rechnet man das Areal des Standesamts Villa Kogge und des Parkplatzes Alt-Lietzow noch dazu, beträgt die Gesamtfläche 19.290 Quadratmeter.

Rathaus Charlottenburg, Sparkassenhalle im Erweiterungsbau (1916) von Heinrich Seeling (1852-1932), Aquarell auf Karton, Handzeichnung

Sparkassenhalle

Die Erweiterung wurde unter anderem für die Sparkasse gebaut, die bis zur Zerstörung des Rathauses während des 2. Weltkriegs die große Halle im Erdgeschoss nutzte.
Die neue Sparkassenhalle wurde am 13. September 1913 der Öffentlichkeit übergeben.
Von der mittleren Eingangstür bis zur Rückwand, an der ein nicht mehr existierendes farbiges Fenster den Abschluss bildete, erstreckte sich der Kundenraum. Zwischen den Rundbögen rechts und links befanden sich die Kassenschalter. Die Wände waren mit Keramikfiguren geschmückt, die heute, teilweise zerbrochen, noch im Turm gelagert sind.
Seit 1948 befindet sich in der großen Sparkassenhalle die Heinrich-Schulz-Bibliothek. Wegen der Sanierung der Halle ins die Bibliothek aktuell in den Räumen des ehemaligen Ratskellers untergebracht.

Lily-Braun-Saal

Lily-Braun-Saal

Lily-Braun-Saal

Der Lily-Braun-Saal ist ein Sitzungssaal im ersten Stock des Erweiterungsbaus. Benannt ist der Saal nach der deutschen Schriftstellerin, Frauenrechtlerin und Journalistin Lily Braun (1865-1916), die sich besonders für die Vereinbarkeit von Mutterschaft und Berufstätigkeit sowie Frauenemanzipation eingesetzt hat. Im Lily-Braun-Saal hängen Porträts von Charlottenburger Bürgermeisterinnen und Bezirksbürgermeistern.

Märkischer Saal im Rathaus Charlottenburg, Erweiterungsbau (1916) von Heinrich Seeling (1852-1932), Tusche, aquarelliert auf Karton

Märkischer Saal

Dort, wo heute die BVV tagt, wurde im zweiten Stock des Erweiterungsbaus 1916 der farbenprächtige “Märkische Saal” der Öffentlichkeit übergeben. Der Saal wurde für Vorträge und zu Repräsentationszwecken genutzt.
Zur Geschichte des Saals

Der zweite Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Rathaus schwer beschädigt. Am 1. März 1943 gab es den ersten Luftangriff auf das Rathaus, das den Bezirksverordneten-Sitzungssaal so stark beschädigte, dass er nicht mehr genutzt werden konnte. Im September desselben Jahres wurde der 4. Stock des Ost-Flügels zerstört. Die größten Luftangriffe auf Charlottenburg aber fanden in der Nacht vom 22. auf den 23. November 1943 statt. Ein erheblicher Teil der Charlottenburger Innenstadt fiel ihnen zum Opfer. Das Rathaus wurde von einer Luftmine getroffen, die über den Turm bis ins Erdgeschoss durchschlug. Danach war das Rathaus nicht mehr zu nutzen und die Bezirksverwaltung zog teilweise in die Fürstin-Bismarck-Schule an der Sybelstraße 2-4 (heute Sophie-Charlotte-Oberschule) und in das Gebäude des Reichskriegsgerichts an der Witzlebenstraße 4-5. Bei einem der letzten Luftangriffe am 24. April 1945 wurde der hintere Teil des Rathauses in Alt-Lietzow zerstört.

Von 1947 bis 1958 wurde das Rathaus unter der Leitung von Hans Günther wieder aufgebaut. Es dauerte also recht lange bis die über den Bezirk verstreuten Verwaltungsdienststellen wieder mehrheitlich in einem Gebäude zusammenarbeiten konnten. Aber erst 1954 waren die Restaurierungsarbeiten weitgehend beendet.

Die Säle des Rathauses gestern und heute

1903: Die neuen Sitzungssäle der Stadtverordneten-Versammlung und des Magistrats

Die Säle und auch die Flure sind mit einem umfangreichen Bildprogramm ausgestattet, das die damaligen Vorstellungen von Bürgerlichkeit, bürgerlicher Lebenswelt und städtischer Selbstverwaltung versinnbildlicht. So findet man in den vor dem Bürgersal angebrachten Wand-Reliefs noch die Allegorien für Eintracht (zwei Schwäne) und Zwietracht (zwei Streithähne), vor dem Minna-Cauer-Saal jene für Fürsorge (Pelikan mit Jungen) und Weisheit (Eule), Eigennutz (Hamster im Kornfeld) und Fleiß (Bienenkorb). Sie sollten ein Bild gesellschaftlicher Harmonie erzeugen und die neuen Säle zu Versammlungsorten einer idealisierten Gemeinschaft in einer modernen Stadtgemeinde machen.

Die Säle Minna-Cauer und der Festsaal, Bürgersaal, Lily-Braun-Saal (früher Saal 3), Gertrud-Bäumer-Saal (früher Saal 1) und Helene-Lange-Saal (früher Saal 2) werden von der Immobilienwirtschaft vermietet.

Stadtverordneten-Sitzungssaal

Stadtverordneten-Sitzungssaal

Der Bürgersaal, früher Stadtverordnetensaal

Der Stadtverordneten-Sitzungssaal (1943 im Krieg zerstört, heute Bürgersaal) im 3. Obergeschoss (früher 2. OG) wurde am 7. Januar 1903 übergeben.
Zu seinern Geschichte

Der Minna-Cauer-Saal

Von den Fest- und Sitzungssälen ist in ursprünglicher Gestalt nur der Magistratssitzungssaal (von 1955 bis 2009 Pommernsaal, seit 2009 Minna-Cauer-Saal) erhalten.

Der Minna-Cauer-Saal im zweiten Obergeschoss war früher der Sitzungssaal des Magistrats mit den beiden links und rechts daneben gelegenen Sälen für die Kommissionen (Gertrud-Bäumer-Saal und Helene-Lange-Saal). Er wurde am 8. Januar 1903 zur Benutzung freigegeben.

Neben der Ornamentik thematisieren auch eine Reihe von in Stein gehauenen und in Holz geschnitzen Sinnsprüchen Arbeitsethos und den Kampf ums Dasein.

Gegenüber dem Minna-Cauer-Saal und an dessen Seite finden sich ebenfalls wieder schöne Reliefs mit einer Eule als Symbol der Weisheit, dem Bienenkorb als Symbol für den Fleiß der Bürger. Links von der Tür ist ein Pelikan mit Jungen zu sehen. Er soll für die Verwaltung stehen, die sich für die Bürgerinnen und Bürger aufopfert und rechts von der Tür gibt es noch zwei Hamster, die emsig Getreide für den Winter sammeln.

Helene-Lange-Saal

Helene-Lange-Saal

Helene-Lange-Saal

Die Fotogalerie im Vorraum zu den Sälen erinnert an Widerstandskämpfer und Opfer des NS-Regimes.

Helene Lange (1848-1930) war eine deutsche Politikerin, Pädagogin und Frauenrechtlerin. Sie setzte sich für gleiche Bildungs- und Berufschancen für Frauen ein und gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen des „gemäßigten“ Flügels der frühen deutschen Frauenbewegung. Sie ist auf dem Heerstraßenfriedhof in Westend beerdigt. Auf dem großen, würfelförmigen Grabstein, den der Allgemeine Deutsche Lehrerinnenverein gestiftet hat, steht das Motto: „Du musst glauben, du musst wagen“.

Im Saal ist die hölzerne Originaltäfelung mit ihren Sinnsprüchen noch erhalten. Im Uhrzeigersinn:
Unablässige Arbeit überwindet alles.
Zwischen heut und morgen liegt eine lange Frist, lerne schnell besorgen, da du noch munter bist.
Die Alten sind zäh, sollen sie zahlen, thut’s ihnen weh.
Doppelt giebt, wer schnell gibt.
Mit vereinten Kräften.

Gertrud-Bäumer-Saal

Gertrud-Bäumer-Saal

Der Gertrud-Bäumer-Saal wird für Sitzungen von Ausschüssen oder Gremien der Verwaltung genutzt.
Hier hängen eine Reihe von Bildern der der Wilmersdorfer Bezirksbürgermeister.

Gertrud Bäumer war eine deutsche Frauenrechtlerin, liberale Politikerin, Publizistin und Schriftstellerin. Sie war von 1910 bis 1919 Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine, von 1919 bis 1932 Mitglied des Reichstages und wurde 1920 als erste Frau in Deutschland Ministerialrat im Reichsministerium des Innern.

Intarsiensaal

Die 1914 von Wilhelm Kimbel gestaltete Ratsstube im Untergeschoss wird heute als Intarsiensaal für Veranstaltungen genutzt. Aktuell ist er ein Teil der Heinrich-Schulz-Bibliothek.

Gedächtnishalle im Rathaus Charlottenburg

Gedächtnishalle im Rathaus Charlottenburg

Gedenkhalle

Im zweiten Obergeschoss befinden sich eine Gedenkhalle für die Gefallenen der Weltkriege und die Opfer der NS-Gewaltherrschaft sowie in der Wandelhalle vor den drei Sälen eine Fotogalerie der Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer und Opfer des NS-Regimes.

Sie wurde nach einem Entwurf von Heinrich Seeling gestaltet. Auf den Tafeln an der Rückwand sind die Namen von Gefallenen des Ersten Weltkriegs verzeichnet. Die Gedenkhalle ist trotz der Kriegsschäden des Rathauses im Wesentlichen erhalten geblieben und wurde nach dem Krieg ergänzt. An die Opfer der Gewaltherrschaft 1933-1945 und die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) gemahnen schlichte Kreuze mit Dornen, die an den Pfeilern links und rechts angebracht sind.
Auff dem Boden und an den Säulen sind Tiere zu sehen, die symbolische Bedeutung haben:
Das Chamäleon für Veränderung, das Eichhörnchen und die Eidechse gelten als Beschützer und der Schmetterling bedeutetet Abschied von Vergangenem. Der Brunnen in der Mitte der Halle wurde ursprünglich von einer Bronzefigur geziert, die allerdings am Ende des Zweiten Weltkriegs gestohlen wurde. Auch acht vergoldete Reliefs mit Sinnbildern menschlicher Tugenden verschwanden spurlos.

Kuppel im Foyer vor dem Festsaal (3. OG), 1.3.2009

Kuppel im Foyer vor dem Festsaal

Kuppelhalle

Von April 2008 bis Februar 2009 wurden das Haupttreppenhaus und der Kuppelraum im 3. Obergeschoss saniert und rekonstruiert.

Die Decke der Kuppelhalle entstand nach einer Idee der ehemaligen Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen (2001-2011). Sie sah bei einem Spaziergang die schön bemalte Kuppeldecke des Landgerichts am Tegler Weg und schwärmte von dieser gegenüber den Bauleuten des Bezirksamtes. Bei der anstehenden Renovierung 2009 wurde die Kuppeldecke des 3. OG schließlich mit den filigranen Mustern bemalt.
Zum Jubiläum „300 Jahre Charlottenburg“ schenkte der Unternehmer Hans Wall dem Bezirk das Ölgemälde “Sophie Charlotte”, das seit dem 7. Dezember 2005 vor dem Festsaal hängt. Gemalt hat es Gabriela Riebow-Worreschk.
Die Carrara-Marmor-Skulptur in der Nische soll Moses darstellen. Im Auftrag von Elisa Koenigs wurde sie von einem unbekannten Bildhauer um 1920 hergestellt. In ihrem Testament vermachte Koenigs die Skulptur Ernst Mommsen. Nach Mommsens Tod 1930 ging sie in die Sammlung Charlottenburgs über.
Elise Koenigs stammte übrigens aus einer angesehenen rheinischen Fabrikantenfamilie. Sie zog nach Berlin, wo es für Frauen im Kaiserreich besonders viele Freiheiten und Möglichkeiten der Weiterbildung gab. Sie nutzte in der Hauptstadt die Chance zu wissenschaftlichem Engagement. Als erste Frau trat sie der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften bei.
Als Mäzenin kümmerte sie sich um zahlreiche wissenschaftliche Großprojekte und ermöglichte großzügig deren Finanzierung. So stellte sie beispielsweise für die textkritische Neuausgabe des Neuen Testaments im Kaiserreich rund 200.000 Mark zur Verfügung.
Der Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft Adolf von Harnack schlug sie für die Goldene Leibniz-Medaille vor: „Fräulein Königs hat sich seit mehr als 16 Jahren als wahre Patronin und Förderin der Wissenschaften bewiesen. Dabei ist ihr Wirken ein so uneigennütziges und selbstloses, dass sie stets im Hintergrund bleibt und von ihren großen Spenden möglichst wenig geredet wissen will“, schrieb Harnack. 1912 wurde ihr die Medaille überreicht.

Göttin Athene, hier am Eingang des Rathauses Charlottenburg zu sehen.

Göttin Athene, hier am Eingang des Rathauses Charlottenburg zu sehen.

Interessantes

  • Am 14. Dezember 1994 kam es im Rathaus Charlottenburg zu einer Schießerei zwischen zwei Maskierten und zwei Geldboten, die Geld für das Sozialamt brachten. Ein Räuber wurde verletzt, die Täter konnten trotzdem fliehen.
  • Am 7. Dezember 2005 wurde in der dritten Etage vor dem Festsaal zweimal Sophie Charlotte enthüllt.
  • Am 31. Dezember 2005 veranstaltete das Bezirksamt zum Abschluss des Jubiläumsjahres “300 Jahre Charlottenburg” erstmals einen Silvesterball mit Feuerwerk im Rathaus Charlottenburg.
  • Am 23. April 2010 musste das Rathaus evakuiert werden, weil ganz in der Nähe neben dem Standesamt an der Straße Alt-Lietzow eine 100 kg schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde. Sie wurde vor Ort entschärft.
  • Am 18. September 2010 feierten Mitglieder des Alpin Clubs Berlin den 100. Geburtstag ihres Vereins, indem sie sich aus 75 Metern Höhe vom Rathausturm abseilten.
  • Im April 2013 zog die Bezirksverordnetenversammlung aus dem Rathaus Wilmersdorf um in das Rathaus Charlottenburg, wo am 18. April 2013 die erste Sitzung im BVV-Saal stattfand.
  • Auf dem Bild des Haupteingangs ist ein spannendes Detail zu sehen. Unterhalb der Krone sieht man das (alte) Charlottenburger Stadtwappen, an das sich das Bild der Stadtgöttin, attribuiert durch zwei Schlangen, anschließt. Die Stadtväter entschieden Athene, als Göttin der Städte, hier zu platzieren und stellten das Rathaus somit unter ihren Schutz.
  • Sprüche im Rathaus Charlottenburg
  • Eine Rathausführung am Tag des offenen Denkmals 2023 zum Nachlesen
Rathaus Charlottenburg beim Festival of Lights 2020

Festival of Lights

  • 2008 wurde das Rathaus Charlottenburg erstmals in das Festival of Lights mit aufgenommen. Im Anschluss daran wurde ein eigenes Beleuchtungskonzept entwickelt und das Rathaus zu speziellen Anlässen beleuchtet.

Literatur

Das Rathaus zum Ausdrucken und Mitnehmen

  • Flyer zum Rathaus Charlottenburg

    PDF-Dokument (7.8 MB)
    Dokument: BACW

  • The Townhall of Charlottenburg

    PDF-Dokument (247.4 kB)
    Dokument: BACW