HIER WOHNTE
MAX GRONEMANN
JG. 1886
DEPORTIERT 29.1.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Max Gronemann wurde am 3. Juni 1886 in Groß-Wittfelde (Westpreußen) geboren. Mit seiner Frau -und vermutlichen Kusine- Meta Gronemann geb. Gronemann, geboren am 15. März 1885 in Dramburg (Pommern) lebte er am Horstweg 38 im Gartenhaus im 3. Stock. Max und Meta hatten am 3. November 1910 in Berlin geheiratet. Ihr einziger Sohn Heinz wurde ca. 1913 geboren, starb jedoch schon in frühen Jahren. Die Familie bewohnte eine Wohnung „mit allem Komfort“, wie Max Gronemann notierte, einschließlich „Mädchenkammer“ und Warmwasserheizung, für 80 Reichsmark Miete.
Im Adressbuch 1938 war Max Gronemann als Bankbeamter eingetragen. Von 1941 an war er „Ordner“ im Sammellager an der Großen Hamburger Straße 26, einem ehemaligen jüdischen Altersheim, das für diesen Zweck geräumt worden war. In dieser Funktion war Gronemann vom Jüdischen Kulturverein angestellt – bestimmt nicht freiwillig – und bekam dafür 245 Reichsmark monatlich brutto, wie er selbst angab. Meta Gronemanns Beruf war Kontoristin. Sie hatte bei der Wäscherei „Elite“ in Tempelhof gearbeitet, war allerdings „krankgeschrieben“, wie sie in die zwangsweise abgegebene Vermögenserklärung am 13.1.1943 eintrug.
Ihre Wohnung war gut ausgestattet, unter anderem mit einem Esszimmer mit Buffet und Eichentisch. Der Verkauf der Möbel, der Kleidung und des Hausrats erbrachte eine Summe von 1 432,00 Reichsmark, die sich das Deutsche Reich einverleibte. Gronemanns hatten eine Untermieterin, Bertha Themal, die 40 RM Miete bezahlte.
Deportiert wurden beide am 29. Januar 1943 nach Auschwitz, wo sie ermordet worden sind.
Meta Gronemann war die Tante Erna Gronemanns, die 1939 in der Weimarer Straße 28 wohnte und am 6. März 1943 gemeinsam mit ihrer Mutter Else Buker kurz vor der Deportation Selbstmord beging. Meta und Adolf Gronemann – Ernas Vater – waren zwei von insgesamt neun Geschwistern.
Quellen:
- collections.arolsen-archives.org
- Landesarchiv Berlin
- Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945
- Brandenburgisches Landeshauptarchiv www.blha.de
- Berliner Adressbücher – Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Die familiären Zusammenhänge von Erna Gronemann, Meta und Max Gronemann wurden ergänzt durch Angaben von Hans Peter Lindmann, Norwegen.