HIER WOHNTE
AMALIE CASSIRER
GEB. KONICKI
JG. 1866
DEPORTIERT 20.8.1942
THERESIENSTADT
26.9.1942
TREBLINKA
ERMORDET
Amalie Cassirer geb. Konicki ist am 20. März 1866 in Schubin (Szubin) am Nordrand der Provinz Posen (Poznan) geboren. Sie war die Witwe des Kaufmanns Max Cassirer, der Anfang der 1930er Jahre gestorben war und aus der kulturgeschichtlich berühmten, in der Nähe wohnenden Familie Cassirer stammte. Amalie Cassirer zog danach aus ihrer Wohnung an der Kaiserallee (heute: Bundesallee) 169 in das 1915 errichtete jüdische Altersheim an der Mahlsdorfer Straße 94 in Köpenick. Aus diesem Altersheim, das an jenem Tag vollständig geräumt wurde (51 der 1939 dort wohnenden 82 Bewohner/innen des Heims wurden deportiert, 24 starben vor der Deportation, einem gelang es noch zu emigrieren, fünf Schicksale sind ungeklärt) ist sie am 20. August 1942 mit 100 meist alten und sehr alten Menschen vom Anhalter Bahnhof zunächst nach Theresienstadt und am 26. September 1942 im Alter von 76 Jahren in einem Zug mit 2008 Leuten weiter nach Treblinka deportiert und dort ermordet
worden.
Text: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf