Das Museum wurde 1996 in dem von Hans Mittag 1950 bis 1955 in drei Bauabschnitten errichteten ehemaligen Bekleidungshaus Leineweber eröffnet. Laut Eigenwerbung handelte es sich um das größte Erotik-Museum der Welt. Es gehörte zur Laden-Kette von Beate Uhse (1919-2001). Es zählte jährlich etwa 120 000 Besucherinnen und Besucher und war ein beliebtes Ausflugsziel für Reisegruppen. Auf drei Etagen waren über 5 000 Exponate aus aller Welt ausgestellt, darunter erotische Zeichnungen, Holzreliefs, Nippes und Fruchtbarkeitssymbole aus verschiedenen Epochen und Erdteilen. Gezeigt wurden auch einige amouröse Gemälde und Zeichnungen bedeutender Maler wie Gustave Courbet (1819-1877), Edouard Manet (1832-1883) und Heinrich Zille. Ein Heinrich-Zille-Raum stellte diesen beim Malen eines erotischen Bildes dar. Das Gemälde “Nana” von Edouard Manet wurde in einem Schaufenster nachgestellt. Es hatte 1877 bei einer Ausstellung im Pariser Salon einen Sturm der sittlichen
Entrüstung hervorgerufen.
Mehrere abgeteilte Schaufenster wurden mit Puppen in Lebensgröße drapiert, zum Beispiel eine Nachbildung der US-Schauspielerin Marilyn Monroe (1926-1962) in Originalgröße mit wehendem Rock über einem Luftschacht. Im Besitz des Museums ist auch ein Marilyn-Monroe-Kalender von 1955, mit dem ersten Akt-Foto in einem Kalender überhaupt.
Die Abteilung “The Story of Beate Uhse” beschäftigte sich mit dem Leben und Schaffen von Beate Uhse. Eine weitere Abteilung stellte Fotografien aus. Im Erdgeschoss und in der ersten Etage befanden sich Videokabinen und vier kleine Kinos. Neben dem Museumseingang befand sich der Eingang zu einem Erotik-Shop.
Im August 2014 wurde das Erotik-Museum geschlossen. Es wird voraussichtlich umziehen in ein Haus an der Tauentzienstraße 4 in Schöneberg.
Gemeinsam mit mit benachbarten Aschinger-Haus soll das Leineweber-Haus einem Neubau weichen.