Das Testament von Butscha - Ausstellung auf dem George-Grosz-Platz

Testament of Bucha: Das Auto

Ein Symbol für die Schrecken des Kriegs

Es bringt den Schrecken des Kriegs direkt an den Kurfürstendamm. Das Auto ist ein Mahnmal, das aufrütteln soll: Der Krieg ist real, er ist nur um die Ecke, und es gibt keine Garantie, dass er sich nicht ausweitet.

Der zerschossene und ausgebrannte Auto stammt aus der ukrainischen Stadt Butscha. Drei Frauen und ein 14-jähriges Mädchen wollten darin fliehen, als sie von Soldaten der russischen Armee beschossen wurden. Keine der Fahrzeuginsassinnen überlebte.

Das ukrainisch-deutsche Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, die Aufmerksamkeit der deutschen und europäischen Gesellschaft auf die Ereignisse in der Ukraine zu lenken. Die Szene dieses zerstörten Autos steht im Kontrast zur geordneten Umgebung des Kurfürstendamms und konfrontiert so die Besucher:innen mit der Realität des Krieges und dem täglichen Kampf der Ukrainer:innen.

Das Projekt haben Andriy Radnyuk und Roman Semenyshyn-Braescu initiiert und präsentiert. Beide sind Ukrainer und traten zu Beginn des Kriegs in die Reihen der Territorialverteidigung ein, um ihre Heimat zu schützen. Mit diesem Projekt wollen sie ihre Erfahrungen und ihr Verständnis für die Konfliktsituation weitergeben – nicht nur in Berlin, sondern auch in anderen europäischen Städten.

In Berlin wird die Präsentation unterstützt von Oleksandr Shpak, Balletttänzer am Staatsballett Berlin, Produzent der Benefiz-Gala „Ballet for Life by Iana Salenko“ und der Regnum Legis, Gesellschaft für rechtsstaatliches Bewusstsein, in Zusammenarbeit mit Oliver Schruoffeneger, Stadtrat für Ordnung, Umwelt, Straßen- und Grünflächenamt des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin und unter der Schirmherrschaft des Botschafters der Ukraine in Deutschland, Dr. Andriy Melnyk, statt.

Oliver Schruoffeneger

Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger

Begrüßungsrede von Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger anlässlich der Eröffnung der Ausstellung

bq. Wir haben eine enge Partnerschaft mit der ukrainische Stadt Kiew-Petschersk. Das bringt uns den Krieg besonders nah.
Viele haben uns gefragt: Müsst Ihr jetzt den Krieg mit diesem Projekt hierher tragen? Das tun wir nicht, aber unsere Bequemlichkeit, unsere Ruhe müssen gestört werden, ja!
Die Debatten um Nordstream 2 kommen aus einer Haltung heraus, wir wollen weiter wie bisher America first, Europa first, Deutschland first, was schert uns die Ukraine, was schert uns der Hunger in weiten Teilen der Welt. Das ist eine unmoralische Haltung. Politik hat andere Kriterien zu beachten, aber sie muss sich an moralischen Maßstäben orientieren. Europa und Deutschland haben politisch versagt. Georgien, Tschetschenien, Syrien und die Ukraine sind Beispiele dafür, was russische Machtpolitik seit vielen Jahren bedeutet. Dieser Krieg in der Ukraine wird auch deshalb geführt, weil es kein Stoppsignal gab. Das muss jetzt gesetzt werden. Die Ukraine kämpft den Kampf für die freiheitliche europäische Kultur. Unsere Aufgabe ist es, zumindest mit politischer Bildung zu informieren und zu sensibilisieren. Wir als Bezirk sind Initiatoren vieler Veranstaltungen wie dem ukrainischen Kultursommer auf dem Breitscheidplatz und vielen anderen Events im Bauhaus reuse auf dem Ernst-Reuter-Platz, in der Gedächtniskirche und an anderen Orten.
Dieses zerstörte Fahrzeug aus Bucha soll den Menschen hier die Schrecken des Krieges mit allen Sinnen wahrnehmbar machen und Empathie wecken.

Ausstellung auf dem George-Grosz-Platz am Kudamm

  • Testament of Bucha: Das Auto

    Verdeutlicht den Schrecken des Kriegs: Ein Kleintransporter, in den drei Frauen und ein 14-jähriges Mädchen ums Leben kamen

  • Melnyk

    Wirbt leidenschaftlich um Unterstützung für sein Land: Botschafter Dr. Andriy Melnyk

  • Ukrainischer Organisator des Projekts

    Andriy Radnyuk , einer der beiden Organisatoren aus der Ukraine: "Wir tragen die Folgen des Krieges nach Berlin, damit die Besucher:innen der Installation verstehen, was unser Land durchgemacht hat und immer noch durchmacht."

  • Oliver Schruoffeneger und der ukrainische Botschafter Melnyk

    Schruoffeneger und der ukrainische Botschafter Dr. Andriy Melnyk, der Schirmherr des Projekts.