Moderation: Miryam Schellbach
Freitag, 26.07.2024 um 19:30 Uhr | Hansabibliothek
Theresia Enzensberger kann nicht schlafen. Also schreibt sie ein Buch über den Schlaf und folgt dabei den verschiedenen Stadien, die wir in der Nacht durchleben. So beginnt sie in der zähneknirschenden Leichtschlaf-phase mit einem Essay über die Moralisie-rung von Schlaf, Traum als politische Metapher und die Folgen allgemeinen Schlafmangels. Fast unmerklich wird ihr Text in der Tiefschlafphase privater, innerlicher, und eröffnet uns eine intensivere, persönlichere Sicht auf die Welt, die Kunst, die Literatur. Der Traum kommt erst in der REM-Phase, hier verlässt sie den Raum des Realen und wagt etwas Neues. Ein aufregender, kluger, anregender Versuch, die Essenz eines menschlichen Grundbedürfnisses zu begreifen, das sich so sehr unserer Macht entzieht.
Theresia Enzensberger, geboren 1986, schreibt Prosa, Essays, Reportagen und Kritiken. 2014 gründete sie das BLOCK Magazin, das mit einem Lead Award ausgezeichnet wurde. 2017 erschien ihr Debütroman “Blaupause” bei Hanser. Er wurde in mehrere Sprachen übersetzt und mit der AlfredDöblinMedaille ausgezeichnet. 2022 erschien ihr Roman “Auf See”, der für den Deutschen Buchpreis nominiert war.