Die wissenschaftliche Expertenkommission zur Bildungsqualität in Berlin hat am Mittwoch, 7. Oktober, ihren Abschlussbericht mit Vorschlägen an Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, übergeben. Der Bericht enthält Empfehlungen zu insgesamt sechs Handlungsfeldern: Frühe Bildung, Förderung der sprachlichen und mathematischen Kompetenzen im Unterricht, Entwicklung und Sicherung der Qualität des Unterrichts, Leistungsüberprüfung und -bewertung, Standardsicherung beim Übergang in die Sekundarstufe II sowie Professionalisierung: Phasen der Lehramtsausbildung, Quereinstieg.
Senatorin Scheeres hat die Expertenkommission unter Leitung des renommierten Bildungsforschers Prof. Dr. Olaf Köller Anfang September 2019 eingesetzt. Auch eine Praxiskommission bestehend aus Gremienvertreterinnen und -vertretern, Schulpraktikern, Verbänden und Gewerkschaften stand beratend zur Seite und gab Stellungnahmen ab.
Prof. Dr. Olaf Köller, Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel: „Es ist ungewöhnlich, dass sich ein Bundesland so offen der Diskussion über seine Schulen und Kitas stellt und dazu wissenschaftliche Expertise von außen einholt. Berlin hat in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Anstrengungen im Bildungsbereich unternommen und stellt erhebliche Ressourcen zu Verfügung. Aus Sicht der Kommission muss das Berliner Bildungssystem einen noch stärkeren Fokus auf Verbindlichkeit, die Nutzung leistungsbezogener Daten sowie die passgenaue Fortbildung seiner Lehrkräfte legen.“
Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Wichtig war uns ein externer Blick von renommierten Bildungswissenschaftlerinnen und Bildungswissenschaftlern auf das Berliner Bildungssystem. Zentral für mich war die Frage, wie wir die Lernprozesse der Schülerinnen und Schülern in Deutsch und Mathe weiter verbessern können. Wir haben in den vergangenen Jahren zusätzliche Ressourcen ins Bildungssystem gegeben, ohne dass sich die Leistungen der Schülerinnen und Schüler messbar verbessert haben. Ich hatte im Januar 2019 ein Qualitätspaket mit 39 Maßnahmen vorgestellt, die Empfehlungen der Kommission knüpfen auch daran an. Wir werden nun ein Landesinstitut zur bedarfsgerechten Fortbildung gründen, die Schulinspektion anders arbeiten lassen und die Schulentwicklung stärker datenbasiert ausrichten.“