Newsletter 9 / 2017

Portrait_Sandra_Scheeres_2015

100 Tage rot-rot-grüner Senat.

Für die ersten Wochen hat sich die Berliner Landesregierung viele Projekte vorgenommen. In den Bereichen Bildung, Jugend und Familie hat Senatorin Sandra Scheeres bereits viel erreicht:

Schulbau – Schulsanierung I

Vorstellung Gebäudescan

Für die Berliner Schulen wurde auf Grundlage einer von der Bildungsverwaltung koordinierten Statuserhebung ein Sanierungsbedarf von rund 3,9 Milliarden Euro durch die Bezirke festgestellt. Um die Schulraumkapazitäten zu erhalten, sind Sanierungsmaßnahmen der Priorität 1 von rund 1,6 Milliarden Euro erforderlich. Darin sind rund 145 Millionen Euro für die Schaffung von Barrierefreiheit enthalten. Diese schulspezifische Form der Transparenz ist bundesweit einzigartig. Die Bezirke sind nun aufgefordert, ein Ranking zu erstellen, wann mit der Sanierung der einzelnen Schulen begonnen werden kann. Dazu haben die Bezirke vorwiegend für die Bau- und Schulämter im letzten und in diesem Jahr über 200 zusätzliche Stellen erhalten. Hier eine Kostenübersicht zum Sanierungsbedarf der Schulen.

Schulbau – Schulsanierung II

FAG Schulraumqualität: Lern- und Teamhäuser

Bildungssenatorin Sandra Scheeres und Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher nahmen den Ergebnisbericht der Facharbeitsgruppe Schulraumqualität entgegen. Die interdisziplinäre Facharbeitsgruppe (FAG) aus rund 70 Expertinnen und Experten war im September 2016 auf Initiative der Bildungssenatorin eingerichtet worden, weil Berlin aufgrund seiner steigenden Schülerzahlen in den kommenden Jahren über 40 neue Schulen benötigt. Im Ergebnis stehen die Vorschläge der FAG Schulraumqualität für eine konsequente Abkehr der klassischen „Flurschulen“ des 19. und 20. Jahrhunderts und für die Entwicklung von Berliner Lern- und Teamhäusern. Das neue Konzept dieser Berliner Lern- und Teamhäuser soll durch eine stärkere Clusterung von Räumen zu funktionalen Einheiten eine bessere Umsetzung zeitgemäßer pädagogischer Anforderungen wie inklusive und ganztägige Bildung ermöglichen. Es begünstigt durch die systematische Aufteilung des Schulbaukörpers in sogenannte Compartments auch eine schnell umsetzbare modulare Bauweise, die die Abstimmungs- und Planungsprozesse deutlich vereinfachen und verkürzen kann. Der Ergebnisbericht ist hier einsehbar.

Begabungsförderung I

Gesamtkonzeption Begabungsförderung

Bildungssenatorin Sandra Scheeres wird durch ein Expertengremium unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Trautmann bis Dezember 2017 ein Gesamtkonzept zur Begabungsförderung in Berliner Schulen erarbeiten lassen. Die Konzeption soll sich sowohl auf die Bereiche Schul- und Unterrichtsentwicklung, Erzieherinnen- und Erzieher- sowie Lehrkräfte-Qualifikation als auch auf den Ausbau von Netzwerken und Kooperationen erstrecken. Am 3. April hatte Sandra Scheeres das Konzept anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung des Leibniz-Gymnasiums mit der Leibniz-Sozietät vorgestellt.

Begabungsförderung II

Exzellenzinitiative Gründung Landesjugendballett

Die Ausbildung im Bühnentanz an der Staatlichen Ballettschule Berlin ermöglicht es hochbegabten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, diesen besonders anspruchsvollen Beruf zu ergreifen, von dem weltweit exzellente Leistungen erwartet werden. Zur Unterstützung dieser Berufslaufbahn gründete Bildungssenatorin Sandra Scheeres das Landesjugendballett an der Staatlichen Ballettschule Berlin. Ziel ist, durch eine größere Anzahl und durch eine differenziertere Auswahl von Auftrittsformaten die Bühnenpraxis der angehenden Bühnentänzerinnen und -tänzer während ihrer Ausbildung zu erhöhen.

Fachbeirat Inklusion wieder eingerichtet

Bildungssenatorin Sandra Scheeres richtete erneut den Fachbeirat Inklusion ein, der wieder unter dem Vorsitz von Sybille Volkholz steht. Der Fachbeirat Inklusion hat die Aufgabe, den weiteren Umsetzungsprozess der inklusiven Schule in Berlin konstruktiv zu begleiten und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Empfehlungen zur weiteren Gestaltung des Umsetzungsprozesses zu geben. Sein Aufgabengebiet wird erweitert und umfasst auch die Bereiche Inklusion in Kindertagesstätten und beruflichen Schulen. Der Fachbeirat soll des Weiteren in Foren für möglichst weitgehende Partizipation der am Prozess der Inklusion Beteiligten sorgen und sich als Multiplikator für die Entwicklung von inklusiven Bildungseinrichtungen verstehen. Er soll ebenfalls Empfehlungen geben, wie durch Öffentlichkeitsarbeit und gezielte Information die Zugänglichkeit inklusiver Bildungs- und Unterstützungsangebote für die Betroffenen verbessert werden kann.

Einrichtung Servicestelle für Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher

Die Servicestelle bereitet bereits den Berlin-Tag am 6. Mai für Lehrkräfte und – neu – für Erzieherinnen und Erzieher vor. Darüber hinaus ist eine Werbekampagne zur Gewinnung von Lehrkräften und Erzieherinnen und Erzieher angelaufen.

Anhebung der Grundschullehrkäfte auf E 13

Ab Sommer sollen die neuen Lehrkräfte an Grundschulen mit E 13 beschäftigt werden, wodurch sie rund 500 Euro monatlich zusätzlich erhalten – so wie Lehrkräfte an weiterführenden Schulen. Damit nimmt die Stadt bundesweit eine Vorreiterrolle ein, die Berlin konkurrenzfähig im Wettbewerb um Lehrerinnen und Lehrer macht. Für Lehrkräfte, die bereits an Grundschulen arbeiten, soll es durch zusätzliche Qualifizierungen die Möglichkeit geben, die Hebung auf E 13 ebenso zu erlangen.

Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Union

Unter Federführung der Senatsverwaltung Jugend, Bildung und Familie arbeiten gegenwärtig der Bezirk Treptow-Köpenick, der 1.FC Union Berlin und die Senatsverwaltungen für Finanzen, Stadtentwicklung und Wohnen sowie Inneres und Sport an der Realisierung des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FC Union Berlin im Bruno-Bürgel-Weg. An diesem Standort hat Berlin die Möglichkeit, sich als „Stadt des Sports“ weiterzuentwickeln. Deshalb soll an dieser Stelle ein Bildungsstandort geschaffen werden, der nicht nur als Trainingsstätte genutzt werden soll, sondern in Kooperation mit der Flatow Eliteschule des Sports und dem Landessportbund auch eine sportbetonte Kita und ein modernes Internat beinhalten soll. Für den ersten Bauabschnitt hat der Senat 8,8 Millionen Euro in den Nachtragshaushalt aufgenommen.

Kinderarmut bekämpfen

Jedes dritte Kind in Berlin wächst in einer Familie auf, die auf Grundsicherungsleistungen angewiesen ist. Diese Zahl ist erschreckend hoch. Der Berliner Senat hat daher beschlossen, eine ressortübergreifend arbeitende Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut einzusetzen. Sie soll eine gesamtstädtische Strategie entwickeln und deren Umsetzung begleiten. Familiensenatorin Sandra Scheeres unterstrich, wie wichtig diese Aufgabe ist: „Wir wissen aus der Forschung, dass es für Heranwachsende besonders verhängnisvoll ist, Armut zu erleben. Dort, wo Armut Alltag ist, sind Kinder öfter krank, haben schlechtere Bildungsabschlüsse und greifen schneller zu Drogen. Mit einer gesamtstädtischen Strategie wollen wir zukünftig dafür sorgen, dass weniger Familien von Armut betroffen sind.“

Der Landeskommission gehören Staatssekretärinnen und Staatssekretäre der Senatsverwaltungen sowie Vertretungen der Zivilgesellschaft und der Bezirke an. Vorsitzende des Gremiums ist Sigrid Klebba, Staatssekretärin für Jugend und Familie. Die Geschäftsstelle hat bereits in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie ihre Arbeit aufgenommen. Für eine zusätzliche fachliche Expertise wird die Landeskommission ein wissenschaftliches Begleitgremium berufen. Zukünftig soll es dazu regelmäßig eine Berichterstattung geben. Erstmals wird 2019 ein Bericht vorliegen.

Der Mobile Kinderbetreuungsservice Mokis

Krankenschwestern, Verkäuferinnen, Busfahrer – viele Eltern müssen arbeiten, wenn die Kindertagesstätten geschlossen sind. Vor allem für Alleinerziehende und Eltern ohne privates Netzwerk stellt das eine große Herausforderung dar. Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, möchte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. Sie hat daher das Projekt MoKis ins Leben gerufen – einen deutschlandweit einmaligen Betreuungsservice für Kinder. Die Mokis-Idee: Tagespflegepersonen kommen in den Familienhaushalt und kümmern sich nachts, in den frühen Morgenstunden oder am Wochenende um die Kinder, während die Eltern arbeiten.

Anfang April konnte Sandra Scheeres eine erste Zwischenbilanz ziehen. Zwölf Familien haben bereits eine Betreuung über Mokis gefunden. Bisher meldeten sich 155 interessierte Eltern, darunter sehr viele Alleinerziehende. Als mögliche Betreuungspersonen ließen sich 202 Personen registrieren. Die Bezahlung der Betreuungspersonen erfolgt über das Jugendamt. Voraussetzung für eine Betreuung ist immer, dass die Schulung abgeschlossen und ein erstes Kennenlernen stattgefunden hat.

Änderung des Kindertagesförderungsgesetzes (KitaFög)

Die Kinderbetreuung in Berlin wird weiter verbessert. Dafür wurde in den vergangenen Wochen die geplante Änderung des Kindertagesförderungsgesetzes auf den Weg gebracht. Der Gesetzentwurf liegt vor und befindet sich nun im Anhörungsverfahren, das heißt: Die Verbände können sich nun dazu äußern. Mit der Änderung sollen alle Kinder ab einem Jahr einen Rechtsanspruch auf einen Teilzeitplatz erhalten (bis zu sieben Stunden täglich), der Personalschlüssel für die Leitung einer Kita wird verbessert und die Bedarfsprüfung von Amts wegen nach dem 3. Lebensjahr abgeschafft.

Außerdem wird durch die Gesetzesänderung die juristische Voraussetzung geschaffen, um die Frage von Zuzahlungen neu zu regeln. Es wird eine Ermächtigungsgrundlage für eine Rechtsverordnung geschaffen, mit dieser können dann die Zulässigkeit und Höhe von Zuzahlungen geregelt werden.

Ebenfalls neu ist die Anrechnung von bis zu drei Anleitungsstunden pro Woche, wenn in einer Kindertagesstätte Personen beschäftigt werden, die sich in der berufsbegleitenden Ausbildung befinden. Dies stellt eine Entlastung für die anleitenden Mitarbeiter dar und ist zugleich eine Maßnahme, um den Fachkräftemangel zu begegnen.

Newsletter abonnieren oder abbestellen

Abonnieren Möchten Sie den Newsletter der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie regelmäßig erhalten, dann können Sie sich hier anmelden. Abbestellen Wenn Sie den Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden:

Impressum:
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
Frank Schulenberg
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Bernhard-Weiß-Str. 6, 10178 Berlin
Tel.: (030) 90227 – 5985
Fax: (030) 90227 – 5020