Die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres erklärt zum IQB-Ländervergleich: „Die Berliner Ergebnisse beim Ländervergleich stellen nicht zufrieden. Die Leistungen der Berliner Schülerinnen und Schüler haben sich zwar im Fach Englisch verbessert, dennoch muss die Entwicklung eindeutig weiter gehen. Auch wenn wir berücksichtigen, dass wir in der Metropole Berlin eine viel schwierigere Ausgangssituation haben, ist der Abstand vor allem im Fach Deutsch zu den führenden Bundesländern zu groß.
Wir haben in den vergangenen Jahren verschiedene Maßnahmen ergriffen, die Schulen und Lehrkräfte haben viel geleistet. Ein Teil der Verbesserungen wie das Bonusprogramm oder der Flexi-Fonds können jetzt schon wirken. Genauso wie die von den Schulen entwickelten Sprachförderkonzepte. Andere werden erst zukünftig Ergebnisse zeigen wie die Reform des Lehrkräftebildungsgesetzes oder die neuen Rahmenlehrpläne, in denen ein verbindliches Curriculum Sprachbildung für jede Schule festgeschrieben ist.
Die Verbesserung der Schulqualität wird auch zukünftig die Hauptaufgabe sein. Dabei gibt es nicht die eine Stellschraube. Allen voran müssen natürlich die Rahmenbedingungen in den Schulen weiter verbessert werden. Das beginnt bereits bei den Schulgebäuden und umfasst insbesondere die Ausstattung der Schulen mit ausreichend Lehrkräften. Gerade bei diesen Rahmenbedingungen werden wir die nächsten Schritte gehen, zum Beispiel beim Schulbau, bei der Bezahlung der Grundschullehrkräfte und dem weiteren Ausbau der Studienplätze für das Lehramt. Richtig ist weiterhin, dass wir in die Sprachförderung investiert haben. Diese werden wir konzeptionell weiterentwickeln.
Im Rahmen eines Gesamtkonzeptes Schulqualität werden wir unter anderem ein neues Indikatorenmodell einführen. Dieses Modell ist bereits entwickelt und soll zum nächsten Schuljahr starten. Damit werden wir einzelnen Schulen, bei denen ein negativer Trend absehbar ist, schneller über unsere Schulaufsichten Unterstützung anbieten. Wenn an bestimmten Indikatoren wie der Abbrecherquote oder einer unbesetzten Schulleitungsstelle erkennbar ist, dass Probleme auftauchen, muss sofort geholfen werden. Ich halte es weiterhin für sinnvoll, das Instrument der Selbstevaluation zu stärken und bei der Unterrichtsentwicklung zu nutzen. Es liegen also noch weitere Aufgaben vor uns. Mein Dank gilt allen Lehrkräften und Schulleitungen, die sich in den Schulen mit großem Einsatz für Schulqualität engagieren.“