39/2024 | Mehr Gestaltungsspielräume für Berliner Schulen

Finanzplanung an einer Schule

13. Dezember 2024

Liebe Leserinnen und Leser,

ab dem Haushaltsjahr 2025 erhalten die Berliner Schulen bei der Verwendung ihrer Schulbudgets mehr Eigenverantwortung und können diese flexibler gestalten.

Außerdem informieren wie Sie über die neuen Verfahren beim Wechsel auf das Gymnasium.

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Schulbudgets werden flexibler gestaltet

Nach intensiven Gesprächen zur Sicherung der Finanzierung von Klassenfahrten im Rahmen des Haushalts 2025 gibt es nun gute Nachrichten. Die Berliner Schulen bekommen mehr Eigenverantwortung in der Verwendung der Schulbudgets, aus diesen können Sie zusätzliche Mittel für Klassenfahrten entnehmen.

Ab dem Haushaltsjahr 2025 erhalten Berliner Schulen mehr Freiheit bei der Verwendung ihrer Budgets. Die Neugestaltung der Schulfinanzierung ermöglicht eine gezieltere und eigenverantwortlichere Mittelverwendung, um besser auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einzugehen.

Mittel für Vertretungsunterricht, Reisekosten für Schülerfahrten sowie Lehr- und Lernmittel können künftig im Rahmen der Schulbudgets gegenseitig ausgeglichen werden. Einsparungen an der einen Stelle sorgen dann für mehr Spielraum an anderer. Für diese Flexibilisierung der Budgets, die den Schulen mehr Eigenverantwortung einräumt, hatten sich auch die Schulleitungsverbände ausgesprochen.

Hintergrund war die Finanzierung der Reisekosten von Lehrkräften bei Klassenfahrten. Erst vor zwei Wochen hatte die Senatsverwaltung die Schulen informiert, dass die Buchung von Klassenfahrten seit dem 1. Dezember wieder regulär möglich sei, allerdings unter der Voraussetzung, dass die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel und damit das den Schulen zugewiesene Budget sowie das bezirkliche Gesamtbudget eingehalten werden.

Den Bezirken stehen für die Dienstreisekosten bei Klassenfahrten wie im Vorjahr rund 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. Ist dieses Budget ausgeschöpft, können die Schulen nun auf freie Mittel in ihren Schulbudgets zurückgreifen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Umgestaltung besteht in der Erhöhung der Flexibilität bei den Landesprogrammen: Die Mittel aus dem „Bonus-Programm“ und der „Berlin Challenge“ sind beispielsweise umfassend austauschbar. Dies ermöglicht eine gezielte, bedarfsorientierte und datenbasierte Schulentwicklung, insbesondere im Rahmen des neuen Startchancen-Programms.

Bislang wurden die Mittel der Schulen in zahlreiche Einzelpositionen aufgeteilt, was deren flexible Nutzung erschwerte. Durch die jetzt geschaffenen Deckungskreise wird es den Schulen ermöglicht, innerhalb des Budgets eigene Prioritäten zu setzen und Mittel effizienter einzusetzen.

Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie sagte, dass die Flexibilisierung der Schulbudgets „ein Meilenstein für die Berliner Schullandschaft“ sei, für den sie sich schon lange eingesetzt habe. „Schulen können ihre Ressourcen gezielter und eigenverantwortlicher einsetzen, um den individuellen Bedürfnissen ihrer Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Damit stärken wir die Qualität von Bildung und eröffnen den Schulen echte Handlungsspielräume, um ihre Prioritäten selbst zu setzen.“

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie wird die Schulen zeitnah informieren und eng begleiten, um sie mit Vorgaben, Beratungsangeboten und Handlungsempfehlungen zu unterstützen, damit die neuen Spielräume optimal genutzt werden können.

Neue Verfahren bei Wechsel aufs Gymnasium

An vielen weiterführenden Schulen Berlins finden seit einigen Wochen Tage der offenen Tür statt, an denen sich interessierte Eltern und Schüler/-innen einen Einblick verschaffen können. Für Schüler/-innen, die ab dem Schuljahr 2025/2026 auf ein Gymnasium wechseln möchten, ändert sich das Aufnahmeverfahren.

Eltern, deren Kinder bereits nach der 4. Klasse auf eine weiterführende Schule wechseln sollen, müssen dies der Klassenlehrerin bis Mitte Dezember mitgeteilt haben. Die Grundschule wird dann bis spätestens Ende Januar 2025 ein Beratungsgespräch mit den Eltern führen. Mit den Halbjahreszeugnissen erhalten Sie die Förderprognose in doppelter Ausführung.

Die Aufnahme eines Kindes an ein Gymnasium kann an bestimmte Bedingungen gebunden sein und erfolgt nach der Rangfolge bestimmter Kriterien. Die weiterführenden Schulen können ihrer Entscheidung

  • die Durchschnittsnote der Förderprognose,
  • bei bis zu vier das Schul- oder Klassenprofil prägenden Fächern die Summe der Noten der beiden letzten Halbjahreszeugnisse (wobei einzelne Fächer doppelt gewichtet werden können)
  • die Kompetenzen des Schulkindes, die dem Schul- oder Klassenprofil entsprechen, sowie
  • das Ergebnis eines profilbezogenen, einheitlichen mündlichen oder schriftlichen Tests oder einer praktischen Übung

zugrunde legen. Welche Auswahlkriterien die gewünschte Schule für ihr Auswahlverfahren festgelegt hat, erfahren Sie von der Schule selbst.
Schüler/-innen, die im kommenden Schuljahr nach der vierten Klasse auf ein Gymnasium wechseln wollen, müssen sich vom 11. Februar bis 14. Februar 2025 für den Übergang in die Jahrgangsstufe 5 an weiterführenden Schulen in ihrer Erstwunschschule anmelden. Dies kann eines der grundständigen Gymnasien mit 5. Klasse sein, aber auch das Musikgymnasium, das Französische Gymnasium oder eines der sieben Gymnasien die sogenannte Schnelllerner-Klassen anbieten. Vor der Anmeldung für Schnelllerner- und musikprofilierte Klassen sowie das Französische Gymnasium finden vorher Eignungstests statt.

Kinder, die eine Schnelllerner-Klasse besuchen wollen, müssen für den Eignungstest zwischen dem 7. und 10. Januar 2025 an der gewünschten Schule angemeldet werden. Der Test findet am 18. Januar 2025 statt. Für die Aufnahmetests an einem Musikgymnasium und am Französischen Gymnasium müssen Eltern Ihr Kind bis zum 10. Januar 2025 an der jeweiligen Schule angemeldet haben. Die konkreten Testtermine erfahren Eltern an den jeweiligen Schulen. Weitere Informationen zur Schulanmeldung, den Anmeldezeiträumen und der Entscheidung über die Aufnahme entnehmen Sie bitte dem Infoschreiben zum Übergang nach Klasse 4.

Auch für die Aufnahme an einem Gymnasium in der 7. Klasse haben sich die Voraussetzungen geändert. Bisher konnten Lehrkräfte bei Schüler/-innen mit einem Notendurchschnitt zwischen 2,3 und 2,7 entscheiden, ob sie eine Gymnasialempfehlung geben. Ab diesem Jahr bekommen nur noch die Schüler/-innen eine Gymnasialempfehlung, die einen Notendurchschnitt bis 2,2 Notenpunkten haben.

Wenn Schüler/-innen mit einem Notendurchschnitt über 2,2 ein Gymnasium besuchen wollen, müssen sie an einem Probeunterricht teilnehmen. Die freiwillige Anmeldung für einen Probeunterricht am Gymnasium ist am 10. und 11. Februar 2025 bei der zuletzt besuchten Grundschule oder Gemeinschaftsschule möglich. Der Probeunterricht ist eine Eignungsfeststellung und findet am 21. Februar 2025 an einem Gymnasium des Bezirks statt, in dem die zuletzt besuchte Grund- oder Gemeinschaftsschule gelegen ist. Er wird berlinweit einheitlich durchgeführt und umfasst schriftliche Leistungen in den Fächern Deutsch und Mathematik sowie überfachliche Kompetenzen, die für einen Lernerfolg im gymnasialen Bildungsgang erforderlich sind.

Den abschließenden Eignungsbescheid, der von der Schulaufsichtsbehörde ausgestellt wird, bekommen Sie zu Beginn des Anmeldezeitraums für die weiterführende Schule durch die zuletzt besuchte Grund- oder Gemeinschaftsschule ausgehändigt. Bei der Anmeldung am Gymnasium mit einer Durchschnittsnote höher als 2,2 muss der Anmeldung die Bescheinigung über den bestandenen Probeunterricht beiliegen.

Mit dem Probeunterricht sollen die Abbruchsquoten innerhalb des ersten Jahres am Gymnasium und die damit verbundenen Wechsel auf eine andere weiterführende Schule verringert werden. Das Probejahr, wie es das bislang gab, wurde in dem Zuge abgeschafft.

Kurznachrichten

Geschenke für Lehrkräfte
Die Advents- und Weihnachtszeit ist auch die Zeit danksagender Gesten. In der Schule gibt es dabei ein paar Dinge zu beachten. In Berlin ist die Annahme von Belohnungen, Geschenken und sonstigen Vorteilen in einer entsprechenden Verwaltungsvorschrift geregelt. Demnach sind Gemeinschaftsgeschenke an eine Lehrkraft im Wert von bis zu 50 Euro zulässig. Dabei ist allerdings zu beachten, dass Geschenke im Namen einer Klasse oder eines Kurses, die den Wert von 30 Euro übersteigen, der Referatsleitung der für die Schule zuständigen Schulaufsicht anzeigepflichtig sind, d.h. die Lehrkraft muss diese Annahme bei der Schulaufsicht melden. Bei Geschenken von bis zu 30,- Euro entfällt diese Pflicht, hier entsteht weder für die Lehrkräfte noch für die Aufsichtsbehörde ein zusätzlicher Aufwand.

Neuerscheinung: Künstliche Intelligenz zwischen Mythos und Kritik
Die Gleichzeitigkeit von Technikbegeisterung und Technikskepsis gegenüber Computern und Künstlicher Intelligenz ist kein neues Problem. Im neu erschienenen Heft der Berliner Landeszentrale für politischen Bildung wird die Kritik von Joseph Weizenbaum aufgegriffen, einem prominenten Kritiker, der das erste Computerbanksystem mitentwickelte und bereits seit den 19060er Jahren in der KI-Forschung aktiv war. Außerdem wird ein Blick auf die aktuelle Diskussion rund um das Thema Künstliche Intelligenz geworfen.

Neue Folge Podcast „Klasse Berlin“
In dieser Folge geht es um die Straßensozialarbeit mit Jugendlichen. Wir besuchen den Jugendtreff Sunshine Inn in Neukölln, wo Jugendliche ihre Freizeit verbringen, Unterstützung bei Fragen zu Schule und Berufsorientierung erhalten oder einfach mal durchatmen können. Für viele ist der Treffpunkt ein zweites Zuhause. Hamza, Berufscoach beim freien Träger Outreach, erklärt, wie wichtig es ist, Jugendlichen ohne Perspektive neue Wege aufzuzeigen. Außerdem begleiten wird Burak, einen Streetworker im Schöneberger Norden auf seinen täglichen Runden. Er sucht Jugendliche dort auf, wo sie sich aufhalten – auf Bolzplätzen, in Parks oder vor Einkaufszentren. Sein Ziel: Vertrauen aufbauen, zuhören und direkt helfen bei Bewerbungen, Wohnungsproblemen oder anderen Herausforderungen. Mehr Informationen zu Outreach und den Angeboten in den 11 Berliner Bezirken gibt’s unter www.outreach.berlin/ und www.instagram.com/outreach.berlin/

Neue kostenlose Dauerausstellung im Zeiss-Großplanetarium
Mit der neuen Dauerausstellung „Das Universum zum Anfassen“ lädt die Stiftung Planetarium Berlin ab dem 18. Dezember seine Besucher/-innen ein, den Kosmos auf interaktive Weise zu erleben. Im Fokus der Ausstellung, die im Foyer des Zeiss-Großplanetariums kostenfrei zugänglich ist, steht die besondere Verbindung von Wissenschaft und Erlebnis. Die Exponate schaffen eine Umgebung, in der Besucher/-innen aller Altersgruppen komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge selbstständig erkunden können.

Informationskompetenz von Jugendlichen testen
Wem können Jugendliche vertrauen, wenn es um News geht? Welche Quellen sind seriös – welche nicht? Was macht Falschmeldungen manchmal so glaubhaft? Diese und andere Fragen werden im Quiz »Safe News statt Fake News« behandelt, das sich an Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren (7. bis 10. Klasse) richtet und von der Initiative klicksafe gemeinsam mit ZDFheute erarbeitet wurde. Jugendliche können hier ihre Informationskompetenz erweitern, lernen Fake News selbstbewusst zu begegnen und erfahren, welche Rolle sie selbst als Teil der digitalen Gesellschaft spielen. Zum Spiel gibt es ein Plakat mit Tipps, woran man Fake News erkennt und wie man ihnen kompetent begegnet.

„Spitzenforschung trifft Schule“
Am 12. Dezember wurde an der Hans-Litten-Schule (OSZ für Recht und Wirtschaft) ein Experimentierkoffer zum Thema „Photokatalyse“ von Wissenschaftler/-innen der Technischen Universität Berlin an Schüler/-innen übergeben. Mit einem einfachen Versuchsaufbau wird mit Hilfe des Experimentierkoffers demonstriert, wie mit Hilfe von Licht der Energieträger Wasserstoff hergestellt werden kann. Der Experimentierkoffer wurde im Rahmen des Exzellenzcluster UniSysCat in Kooperation mit dem Schülerlabor clever@uni-berlin des Instituts für Chemie der Technischen Universität Berlin entwickelt. Ziel ist es, Themen wie „Green Chemistry“ und nachhaltige Wasserstoffproduktion handlungsorientiert in den Chemieunterricht zu integrieren.

Termine

18. Dezember, 13-16 Uhr: Ausbildungskompass von WeTeK Berlin. Startprobleme in Sachen Ausbildung und noch keine Orientierung? Beim Ausbildungskompass werden verschiedene Jobs live vorgestellt und du kannst dich persönlich beraten lassen.

8. Januar, 16-18 Uhr: Poltische Bildung zwischen Aktion und Reaktion. Politische Bildung als „Allheilmittel“ gegen Radikalisierung – diese oft geäußerte Annahme funktioniert aus vielerlei Hinsicht nicht. Was kann politische Bildung in Bezug auf Radikalisierungsprozesse allgemein und am extrem rechten Rand im Besonderen leisten und was eben auch nicht?

13. Januar, 14-16 Uhr: Preview-Präsentation (digital) Modul-Box Nachhaltige Ernährung – Verzahnung von Bildung und Schulverpflegung in Ganztagsschulen der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Berlin e.V. für Lehrkräfte in Berliner Ganztagsschulen (Jg. 7-10).

14. Januar, 20 Uhr: Webinar für Eltern „Wenn Gedanken Gefühle machen …“
Wie beeinflussen unsere Gedanken unser Leben und unsere Beziehungen? In diesem Webinar erfahren Eltern, wie sie negative Denkmuster erkennen, Glaubenssätze hinterfragen und mit mehr Selbstmitgefühl den Familienalltag harmonischer gestalten können. Nach einem ersten Input von Familientherapeutin Andrea Hendrich können Teilnehmende ihre individuellen Fragen zum Thema stellen.

Fortbildungen / Fachtage

Fortbildungen und Workshops der Landesmusikakademie Berlin 2025
Musikalische Fortbildungen im beruflichen Kontext und Workshops für Amateurmusiker/-innen: neben den bewährten Formaten gibt es in 2025 zahlreiche Kurse zu neuen Themen. Auch in den Fortbildungen für Musikpädagog/-innen sowie für Erzieher/-innen und im Bereich der Arbeit mit älteren Menschen wurden neue Kurse entwickelt.

Webinar „Forschen zu Klängen und Geräuschen“ am 21. Januar 2025
Vom IHK-Netzwerk „Kinder forschen“ angeboten: Kling! Klang! Klong! Wir sind umgeben von akustischen Einflüssen: morgens klingelt der Wecker oder beim Frühstück läuft das Radio. Das Webinar bietet zahlreiche Ideen, gemeinsam mit den Kindern Geräusche und Klänge der Umgebung oder des eigenen Körpers zu erforschen. Forschen und Entdecken knüpft eng an die alltäglichen Erfahrungen der Kinder an.

Jobs, Jobs, Jobs

Impressum

Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
Bernhard-Weiß-Str. 6, 10178 Berlin

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