Der Runde Tisch Lehrkräftebildung hat in dieser Woche über die Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz zur Lehrkräftegewinnung an Berliner Schulen beraten.
An dem Treffen des Runden Tischs nahmen Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, sowie relevante Vertreter/-innen der vier lehrkräftebildenden Berliner Universitäten teil, darunter Prof. Dr. Felicitas Thiel, Erziehungswissenschaftlerin der Freien Universität Berlin, Co-Vorsitzende der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK und Mitglied im Qualitätsbeirat für Bildung Berlin. Im Gespräch wurden Möglichkeiten geprüft, die der Verbesserung hinsichtlich der Prognosen des Lehrkräftebedarfs, der Erhöhung des Studienerfolgs von Lehramtsstudierenden und dem Abbau von Zulassungsbeschränkungen dienen. Bei dem Treffen ging es auch um die systematische, wissenschaftlich fundierte Qualifizierung von Quereinsteigerinnen und -einsteigern sowie konkrete Studienmodelle für
Ein-Fach-Lehrkräfte.
Die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie Katharina Günther-Wünsch sagte, dass sich alle Beteiligten bewusst sind, „dass die Zukunft unseres Bildungssystems maßgeblich von der Qualität und Qualifikation unserer Lehrkräfte abhängt“. Man sei sich einig, dass es dringend neue Ansätze zur Lehrkräftequalifikation, insbesondere verkürzte Ausbildungen für Ein-Fach-Lehrkräfte, brauche. „Daran werden wir nun intensiv arbeiten.“ Mit einer verstärkten Integration von Praxisanteilen im Lehramtsstudium, die über einen flexibleren Zeitraum ausgedehnt werden können, sollen die Berliner Universitäten noch attraktiver für Lehramtsstudierende gestaltet werden.
Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, bedankte sich bei den Universitäten „für ihr Engagement für die Lehrkräftebildung“ und ermutigte die Verantwortlichen, neue Wege zu gehen und aufzuzeigen, wie junge Menschen wissenschaftlich fundiert und praxisorientiert bestmöglich auf die Realität der Berliner Schule vorbereitet werden können. „Dazu sind wir bereit, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen“, so Wissenschaftssenatorin Czyborra.
Prof. Dr. Felicitas Thiel, Erziehungswissenschaftlerin der Freien Universität Berlin und Co-Vorsitzende der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK, betonte noch einmal, dass es nicht einfach nur mehr Lehrkräfte brauche, „sondern mehr gut qualifizierte Lehrkräfte“. Eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung sei dabei ebenso wichtig wie gut begleitete Praxis. Universitäten und Vorbereitungsdienst müssten daher enger zusammenarbeiten. Zudem könnten mehr qualifizierte Studienbewerber/-innen über das Angebot eines Ein-Fach-Masters gewonnen werden.
Entsprechend sollen die Universitäten Konzepte für Ein-Fach-Quereinstiegsstudiengänge entwickeln. Im Rahmen der neuen Hochschulverträge haben der Senat und die vier lehrkräftebildenden Universitäten vereinbart, die Kapazitäten in zwei Phasen bis zum Wintersemester 2025/2026 deutlich zu erhöhen. Um den Studienerfolg zu steigern, werden unterstützende Maßnahmen wie Tutorien, organisatorische Erleichterungen und Anpassungen an die beruflichen Anforderungen eingeführt. Zur Attraktivitätssteigerung des Studienangebots liegt der Fokus auf der Verzahnung von Theorie und Praxis, der Integration von Fachwissenschaften, Fachdidaktik und Bildungswissenschaften sowie der Verankerung von Querschnittsthemen.