Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und Klimaschutz | Newsletter 29/2023

Themenwoche Klima

Liebe Leserinnen und Leser,

in der zweiten von drei Themenwochen hat sich Senatorin Katharina Günther-Wünsch mit Bildungsprojekten für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und Klimaschutz auseinandergesetzt. Dafür hat sie verschiedene außerschulische Lernorte besucht, in denen Schülerinnen und Schüler verschiedene Facetten von Nachhaltigkeit und Klimabildung kennenlernen können.

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Globale und lokale Perspektiven für mehr Nachhaltigkeit

Auf ihrer dreiwöchigen Sommertour setzt sich die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie Katharina Günther-Wünsch mit verschiedenen Schwerpunktthemen. In der zweiten Themenwoche hat sie verschiedene außerschulische Bildungseinrichtungen besucht, die Schüler/-innen verschiedene Aspekte von Klimaschutz und Nachhaltigkeit vermitteln.

Den Auftakt zur zweiten Themenwoche bildete die Visite von Senatorin Katharina Günther-Wünsch im Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationszentrum, mit dem die Senatsverwaltung schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Das EPIZ ist die größte Organisation in Berlin zum globalen Lernen auf dem ehemaligen Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei auf dem Rollberg und legt einen Schwerpunkt auf die berufliche Bildung. Es bietet eine eigene Bibliothek zum „Globalen lernen“ mit Unterrichtsmaterialien, Filmen und Fachbüchern, betreibt das Schulentwicklungsprogramm „Faire Schule“ und entwickelt innovative digitale und analoge Bildungsangebote.

Katharina Günther-Wünsch besuchte den erst im April eröffneten „WeltRaum“ im EPIZ, einen wichtigen außerschulischen Lernort, an dem das Konzept des immersiven Lernens verfolgt wird. Außerdem ließ sie sich das Global Village Berlin, in das das EPIZ 2021 neben zahlreichen anderen Organisationen gezogen ist, als Lern- und Veranstaltungsort vorstellen, nahm am interaktiven Regenwald-Quiz teil und traf auf dem Markt der Möglichkeiten diverse außerschulische Kooperationspartner aus dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Am Mittwoch informierte sich Katharina Günther-Wünsch über das Naturschutzzentrum Ökowerk Berlin e.V.. Das Naturschutzzentrum ist eine der etabliertesten Bildungseinrichtungen Berlins und besteht seit 1985. Das Ökowerk ist eines von bundesweit „16 Bildungszentren Klimaschutz“ und kann sowohl innerhalb der Schulzeit als auch am Wochenende sowie in den Ferien besucht werden. Der Bereich der Berliner Nachhaltigkeitsentwicklung und der Klimabildung bildet im Ökowerk einen Schwerpunkt der Lernangebote, die neue Zugänge zu Unterrichtsmaterialien schaffen und die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Klimakrise in Schule und Familie unterstützen. Die Geschäftsführerin des Ökowerks Heidrun Grüttner zeigte der Senatorin nicht nur das weitläufige Gelände, sondern sprach mit ihr auch über die Wichtigkeit von außerschulischen Bildungsangeboten zur Nachhaltigen Entwicklung und zum Klimawandel.

Am Donnerstag besuchte die Senatorin die interaktive Umwelt-Ausstellung „Natürlich heute! Mitmachen für morgen“ im Labyrinth Kindermuseum sowie das Sommerprogramm „Koralle für Alle“. Die Ausstellung, die im Museum gezeigt wird, verknüpft die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit mit dem Alltag von Kindern. Sie stellt Fragen wie „Was bedeuten Meere, Ökosysteme und Artenvielfalt für uns?“ oder „Welche Ideen zu nachhaltiger Zukunft gibt es – und welche jungen Vorbilder?“ Die Ausstellung richtet sich nicht nur an Familien, sondern ist zur spielerischen Wissensvermittlung auch für Gruppen aus Schule, Hort und Kita geeignet. Mit den pädagogischen Materialien, die unter anderem Infotexte zur Ausstellung, Experimentiervorschläge sowie Aktionen fürs Klassenzimmer und Tipps für zu Hause enthalten, können Lehrkräfte und Erzieher/-innen den Museumsbesuch vor- und nachbereiten.

Das Labyrinth Kindermuseum Berlin ist ein außerschulischer Kultur-und Lernort für Kinder im Alter von drei bis elf Jahren. Herzstück der Vermittlungsarbeit sind interaktive, innovative und künstlerisch anspruchsvolle Ausstellungen zu gesellschaftlich relevanten Themen. Es erreicht Kinder und Familien aller sozialen Hintergründe, Schulklassen ebenso wie Gruppen aus Kita, Hort und anderen Einrichtungen. Mit über 1,6 Millionen kleiner und großer Besucherinnen und Besucher seit Gründung im Jahr 1997 ist das Museum ein fester und beliebter Bestandteil der Berliner Kultur-und Bildungslandschaft. Katharina Günther-Wünsch sprach mit der Geschäftsführerin des Kindermuseums Ursula Pischel über die Arbeit vor Ort, die Finanzierung des Hauses und die aktuellen Herausforderungen in der pädagogischen Arbeit.

Zum Abschluss der Themenwoche besuchte die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie die Gartenarbeitsschule in Tempelhof-Schöneberg und die Botanikschule Berlin. In der Gartenarbeitsschule präsentierten Schülerinnen und Schüler der Senatorin, dem Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg Jörn Oltmann und dem Leiter des Schul- und Sportamtes Carsten Topf ihre Projektarbeiten aus den Ferienkursen zur Nachhaltigkeitsbildung vor. Dabei ging es unter anderem um gesunde Ernährung, ressourcenschonenden Anbau und verantwortungsbewusstes Konsumverhalten.

Im Anschluss ging es zur Botanikschule Berlin im Botanischen Garten. Die Botanikschule beteiligt sich an dem Citizen Science Projekt PflanzeKlimaKultur! und trägt die Initiative zur Pflanzung von Klimabeeten an Berliner Schulen. Es bestehen aber auch schon konkrete Kooperationen mit Schulen. So entwickeln die Schüler/-innen der Rothenburg-Grundschule mit der Botanikschule einen Permakultur-Garten und setzen sich so mit nachhaltiger Landnutzung auseinander.

Vor Ort erkundigte sich die Senatorin bei einem Rundgang durch den Nutzpflanzengarten nach Fortbildungsangeboten für Lehrkräfte. Dieser Garten ist Teil des zukünftigen erweiterten Bildungsangebotes zu Ernährung, Nachhaltigkeit, Biodiversität- und Wildpflanzenschutz.

Am Ende der Woche zog die Senatorin ein positives Fazit: „Kinder und Jugendliche erleben durch schulische und außerschulische Projekte schon früh gelebten Umwelt- und Klimaschutz. Davon konnte ich mir selbst einen lebhaften Eindruck in Projekten wie dem Ökowerk, im EPIZ, einer Gartenarbeitsschule oder auch in der Botanikschule machen. Und bin sehr beeindruckt, wie es dort gelingt, Kinder und Jugendlichen zum kritischen Blick auf ihr eigenes Handeln anzuregen. Das ist ein wichtiger Schritt, um Kompetenzen für ein nachhaltiges, verantwortungsbewusstes Leben zu erwerben. Mit Blick auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist dies von großer Bedeutung für die Entwicklung junger Menschen.“

Junges Mädchen schiebt einen Einkaufswagen durch einen Supermarkt

Verbraucherbildung

Die Verbraucherbildung integriert Themen wie Finanzen, Ernährung, Medien und Nachhaltigkeit in den Unterricht, damit Schülerinnen und Schüler die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Folgen des eigenen Konsums erkennen und als Verbraucher bewußt und sinnvoll entscheiden können. Verbraucherbildung

Den Bezug zur Natur aufbauen

Das Naturschutzzentrum Ökowerk Berlin e.V. im Berliner Grunewald bietet Umweltbildung für Groß und Klein. Geschäftsführerin Heidrun Grüttner spricht über unnötige Angst vor Fledermäusen, Angebote für Kitagruppen und Schulklassen und die notwendige Aufklärung zum Klimaschutz.

Frau Grüttner, das Naturschutzzentrum Ökowerk will Berliner/-innen jeden Alters die Natur wieder näherbringen. Ist das denn angesichts der zahlreichen Parks und Grünanlagen sowie einer recht großen Tierwelt in der Stadt wirklich nötig?

Es ist ein großer Unterschied, ob Kinder im Park Ball spielen oder die Natur entdecken. Zum Glück hat Berlin noch viel Grün – das sagt aber nichts darüber aus, wie gut wir uns in der Natur auskennen. Wir erleben oft, dass Kinder Angst haben – vor Käfern und Spinnen oder auch Fledermäusen. Zugleich wissen sie über die Tiere und Pflanzen, die um sie herum leben, viel zu wenig. Nicht selten haben sie einfach keinen Bezug zur Natur aufbauen können. Uns liegt am Herzen, diesen zu ermöglichen und den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und den natürlichen Ressourcen zu vermitteln. Unsere erfahrenen Umweltpädagoginnen sorgen dafür, dass die Kinder spielerisch und mit einer großen Portion Spaß die Natur in der Stadt besser kennenlernen können. Auch für die Erwachsenen und Familien hat das Ökowerk viel zu bieten. Unser Wochenendprogramm bietet jede Menge Möglichkeiten für Naturentdeckungen.

Was ist denn das Ökowerk Berlin? Wie bringen Sie den Berliner/-innen die Natur nahe?

Wir sind vieles: Umweltbildungs- und Tagungszentrum, Naturschutzverein und Hotspot der Artenvielfalt. Auf unserem Gelände finden sich Teiche, eine Streuobstwiese, Themengärten, ein Wasserspielplatz. Und ganz wichtig: eine große Vielzahl von Tieren und Pflanzen, die es zu entdecken gibt. Ob Frosch, Ringelnatter, Wildbiene, Zauneidechse oder Schmetterling – hier geht niemand ohne eine Tierbegegnung wieder nach Hause. Das Ökowerk liegt wunderbar mitten im Grunewald, direkt neben dem Teufelssee, dem Teufelsfenn und unterhalb des Teufelsbergs. Und diese ganz besondere Umgebung beziehen wir natürlich in unsere Arbeit ein. Einmalig ist die Verbindung zwischen Natur- und Denkmalschutz. Denn das Ökowerk befindet sich im ältesten erhaltenen Wasserwerk Berlins. Hier können unter anderem die alten Dampfmaschinen bestaunt werden. Die unterirdischen Reinwasserbehälter sind nicht nur optisch, sondern auch akustisch ein unvergessliches Erlebnis. Wir sind zudem Teil der Route der Industriekultur des Berliner Zentrums Industriekultur.

Als Bildungseinrichtung richten Sie sich auch an Kinder- und Schülergruppen sowie an Erzieher/-innen und Lehrkräfte. Welche Erfahrungen machen Sie dabei?

Wir erleben täglich glückliche Kinderaugen. Und es ist faszinierend, mit welcher Begeisterung die Kinder die Natur erforschen. Aus der oft anfänglichen Angst entwickelt sich Faszination und Neugierde. Auch die Lehrkräfte können wir überraschen. Viele von ihnen staunen darüber, mit welcher Ausdauer sich ihre Schüler/-innen auf ein Thema konzentrieren können, wenn sie bei uns in der Natur sind. In den Evaluationen erhalten wir sehr viel positives Feedback. Bei Klassen, die im Rahmen unseres Projektes „Leben im Großstadtdschungel“ mehrmals im Jahr zu uns kommen, stellen wir fest, dass die Kinder eine tiefere Naturverbundenheit entwickeln, die sie in ihrer persönlichen Entwicklung stärkt.

Kann man denn als Schulklasse oder Kitagruppe einfach bei Ihnen vorbeikommen?

Unsere Angebote erfreuen sich sehr großer Beliebtheit – daher ist eine Anmeldung für Schulklassen und Kitas unbedingt erforderlich. Es gibt zahlreiche Programme, aus denen man auswählen kann. Das Spektrum reicht von der Naturerfahrung für die Jüngsten bis hin zur analytischen Ökosystembetrachtung für die Oberstufe. Teich, Garten, Boden, See, Moor, Wald: kaum ein heimischer Lebensraum, der in unseren Workshops nicht beleuchtet wird. Auf unserer Website finden Interessierte alle Programme und Umweltbildungsangebote.

Beziehen Sie auch den Klimaschutz in Ihre pädagogische Arbeit ein?

Das Thema ist uns sehr wichtig und wird bei uns in alle Angebote integriert – natürlich altersgerecht und zielgruppenspezifisch aufbereitet. Wir informieren alle Teilnehmenden und erarbeiten gemeinsam mit ihnen konkrete, klimagerechte Handlungsmöglichkeiten. Bestenfalls können wir sie motivieren, ihr erworbenes Wissen im Alltag in praktisches Handeln umzusetzen.

Wie bewerten Sie die gesellschaftspolitischen Debatten rund um Klimaschutz?

Um es kurz zu machen: Der Umweltbildung kommt eine wesentliche Aufgabe zu, wenn es um den Klimaschutz geht. Glücklicherweise gibt es in Berlin vielfältige Umweltbildungsangebote in Wald- und Gartenarbeitsschulen, in Naturschutzzentren und Freilandlaboren. Aufsuchende Umweltbildungsangebote wie NEMO erweitern das Angebot noch. Eines ist allen gemein: Sie leisten unverzichtbare Arbeit. Diese sollte langfristig gestärkt und ausgebaut werden.

Kind im Garten mit Korb voller Kartoffeln

Gartenarbeitsschulen

In Berlin gibt es 15 Gartenarbeitsschulen, die auf eine mittlerweile 100-jährige Geschichte zurückblicken. In den 1920er Jahren entstanden aus ersten reformpädagogischen Ansätzen die Gartenarbeitsschulen in Neukölln, Wilmersdorf, Schöneberg und Steglitz. Gartenarbeitsschulen

Schulen aktiv für ein besseres Klima

Wie können Schulen klimafreundlicher gemacht werden und wie kann einer Energierevolution gelingen? Darüber diskutieren Expert/-innen aus den Bereichen Klimaschutz, Nachhaltige Entwicklung und Energie mit Schülerinnen und Schülern auf der jährlichen Klimazukunftskonferenz.

Seit 2019 findet in Berlin jedes Jahr eine Klimazukunftskonferenz statt, zu der die Senatsverwaltung gemeinsam mit der Stiftung Planetarium Berlin einlädt. Gestaltungsmerkmal der Konferenz ist, dass sie unter weitreichender Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und intensivem Mitwirken von Wissenschaft und Zivilgesellschaft geplant und umgesetzt wird. Die Konferenz umfasst u.a. wissenschaftliche Vorträge und Workshops zahlreicher NGOs zu Fragen der Klimakrise und der Klimagerechtigkeit, Beispiele guter Praxis nebst Umsetzungsideen zu Klimaschutz und Klimabildung an Schulen, Diskussionen mit Politiker/-innen und zivilgesellschaftlich engagierten Personen. Mitmachstände sowie Möglichkeiten zur Vernetzung und zur Planung von Aktionen. Die Klimazukunftskonferenz stößt als partizipatives Forum bei den Schülerinnen und Schülern auf sehr positive Resonanz.

Die 5. Klimazukunftskonferenz findet am 28. November im Zeiss-Großplanetarium im Prenzlauer Berg statt. Sie bietet Platz für 250 Schülerinnen und Schüler ab der 5. Jahrgangsstufe. Jede Schule kann Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 5 zur Konferenz anmelden.

Geplant und umgesetzt wird die Konferenz von der Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung, eine wichtige Partnerorganisation für Schulen im Bereich einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, die hier zahlreiche Bildungsangebote entwickelt hat und über eine langjährige Expertise verfügt. KATE unterstützt Schülerinnen und Schüler auch dabei, wenn sie an ihrer Schule eine sogenannte Klimavereinbarung abschließen wollen. Dabei werden zwischen den Schülerinnen und Schülern und der Schulleitung sowohl langfristige Klimaschutzprojekte als auch kurzfristig umsetzbare Klimaschutzideen vereinbart.

Für eine solche Vereinbarung gibt es eine Mustervorlage, die Senatsverwaltung, Landesschülerausschuss, Fridays For Futures Berlin, das Unabhängige Institut für Umweltfragen und die BUNDJugend gemeinsam erarbeitet haben.

Luftaufnahme Baustelle Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)

Globale Entwicklung

Ziel des Lernbereichs Globale Entwicklung ist, den Schülern komplexe Zusammenhänge zu vermitteln, damit sie zukunftsorientierte Kompetenzen erwerben und sich in einer globalisierten Welt orientieren können. Globale Entwicklung

Für eine lebenswerte Zukunft lernen

Fast jede zehnte Berliner Schule ist eine Nachhaltigkeitsschule. Vor allem für die Auszeichnung „Umweltschulen in Europa/ Internationale Nachhaltigkeitsschule“, von denen es etwa 60.000 in über 80 Staaten gibt, interessieren sich zunehmend mehr Schulen. Wir sprachen mit Harry Funk, Referent für Klimabildung und für Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Berliner Schule, über die Idee der „Nachhaltigkeitsschule“

Herr Funk, was bewegt Berliner Schulen dazu, sich für die Auszeichnung „Internationale Nachhaltigkeitsschule“ zu bewerben?

Die Gestaltung der Zukunft hat für Schüler/-innen und Lehrkräfte im Kontext von Schul- und Unterrichtsentwicklung eine große Bedeutung. Vieles dreht sich dabei um die Frage: Wie können wir heute lernen, um unsere Zukunft lebenswert zu gestalten? Ein weiterer Grund ist die globale Verbundenheit durch Themen wie Biodiversitätsverlust und Klimakrise, denn diese Nachhaltigkeitsschulen gehören zu einem weltweiten Netzwerk.

Welche Kriterien müssen Schulen erfüllen, um die Auszeichnung zu erhalten?

Die Jury orientiert sich an Punkten wie der Entwicklung in zwei Handlungsfeldern der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), dem fächerverbindenden Unterricht, der Verankerung im Schulprogramm, der Partizipation der Schüler/-innen sowie der Arbeit mit Kooperationspartnern.

Was sind Beispiele dafür, wie Nachhaltigkeitsschulen die pädagogische Vermittlung von nachhaltiger Entwicklung konkret umsetzen?

Schulen verankern Bildung für nachhaltige Entwicklung zunehmend im Schulprogramm und im schulinternen Curriculum. Sie etablieren diese Bildungsangebote auf vielfältige Weise: mit Wahlpflichtkursen, indem sie Klimaschutzpläne aufstellen, Klima-AGs oder nachhaltige Schülerfirmen gründen und vieles mehr. An einer Berliner Schule wurde sogar eine Klasse mit dem Profil „BNE“ eingerichtet.

Die Idee der Nachhaltigkeitsschulen

Insgesamt 56 Berliner Schulen sind mit dem internationalen Prädikat „Internationale Nachhaltigkeitsschule – Umweltschule in Europa“ ausgezeichnet. Sie zeigen mit ihrem Engagement, dass ihnen das Konzept einer globalen Zukunftsfähigkeit in Unterricht und Schulentwicklung wichtig ist. Weltweit gibt es etwa 60.000 Eco-Schools mit über 20 Millionen Schüler/-innen in 80 Staaten. Die Auszeichnung „Umweltschule in Europa/Internationale Nachhaltigkeitsschule“ wird gemäß der Ausschreibung der Foundation for Environmental Education (FEE), in Deutschland vertreten durch die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU), vergeben.

In Berlin wird die Umsetzung der Nachhaltigkeitsschulen vom „Climate Change Center Berlin-Brandenburg“, der Beratungsstelle für ökologische und kindgerechte Schulhofgestaltung „Grün macht Schule“, dem Netzwerk Ökologischer Bewegungen „Grüne Liga Berlin e.V.“, der Jugendorganisation der Naturschutzorganisation BUND Jugend sowie der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin unterstützt.

Kurznachrichten

Grün macht Schule: Die Berliner Beratungsstelle für pädagogische und nachhaltige Schulhofprojekte und -gestaltungen unterstützt Schulen, ihre Außengelände partizipativ zu kindgerechten und naturnahen Lebensräumen und ökologischen Lernorten umzugestalten, um die Schulhöfe besser für den Klimawandel zu rüsten. „Grün macht Schule – KinderGARTEN“ berät Kindertagesstätten bei der Gestaltung ihrer Außenanlagen. Außerdem unterstützt „Grün macht Schule“ auch die Nachhaltigkeitsschulen und die Klimazukunftskonferenz.

Umweltbildung: Das Umweltbildungszentrum Kienbergpark in Marzahn-Hellersdorf macht in direkter Nachbarschaft zu den „Gärten der Welt“ Bildungsangebote für Schulen, die über Umweltbildung im engen Sinne hinausgehen und globale wie künstlerische Perspektiven einnehmen. Neben dem umfangreichen, altersspezifischen Bildungsangebot für Kitas und Schulen bietet das Umweltbildungszentrum auch an den Wochenenden und in den Ferien ein vielfältiges Programm für Familien, Erwachsene, Hortgruppen und Jugendfreizeiteinrichtungen an.

Nachhaltigkeitsexpertise: Das Unabhängige Institut für Umweltfragen ist seit vielen Jahren in den Bereichen Klimaschutz, Erneuerbare Energien und der Bildung für nachhaltige Entwicklung ein wichtiger und erfahrener Kooperationspartner der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Das UfU ist ein wissenschaftliches Institut und eingetragener gemeinnütziger Verein, der Hauptaugenmerk liegt in der Förderung von Demokratie und Bildung im Umwelt- und Ressourcenschutz. Das Institut erhielt kürzlich die Nationale Auszeichnung „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam mit der UNESCO-Kommission in Münschen vergibt.

Öko-Insel im FEZ: Ein besonderer grüner Lernort befindet sich in der Wuhlheide. Die Öko-Insel im FEZ-Berlin, liebevoll auch „Grünes Klassenzimmer“ genannt, bietet im Miniregenwald, auf dem Bienenhof, im Sukkulentenhaus oder auf den verschiedenen Schaubeeten im Öko-Garten Natur zum Anfassen für Kinder und Jugendliche. Für das beispielhafte Engagement im Arten- und Pflanzenschutz sowie in der Vermittlung biologischer Vielfalt erhielt die Öko-Insel 2020 den Preis der UN-Dekade Biologische Vielfalt.

Initiative Klima-Macher: Wie funktioniert eine klimafreundliche Stadt? Welche Bedeutung haben die Themen Abfall, Energie, Mobilität und Wasser? Wie können wir Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf unser eigenes Handeln und unseren Lebensalltag übertragen? Das Bildungsportal KlimaMacher, eine Initiative Berliner Ver- und Entsorgungsunternehmen, bietet Lehrkräften ein praxisorientiertes und partizipatives Unterrichtsprogramm zu den Themen Klimaschutz & Nachhaltigkeit für die Grund- und Mittelstufe. Die Unterrichtsmaterialien lassen sich für das fächerübergreifende Lernen nutzen – von der Unterrichtsstunde über einzelne Projekttage bis hin zu einer Projektwoche an der gesamten Schule.

Förderprogramm: Das youstartN-Förderprogramm der Stiftung Bildung fördert nachhaltige Schüler/-innenfirmen, -genossenschaften, Azubifirmen und Gründungsideen mit bis zu 1.000 Euro. Dabei verbindet youstartN Aspekte der Entrepreneurship Education mit dem Thema Nachhaltigkeit und fördert die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Das Förderprogramm wird durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ermöglicht und von der spendenfinanzierten Stiftung Bildung umgesetzt. Informationen und die Möglichkeit zur Bewerbung finden sich auf der Website der Stiftung.

Clicks & Codes: Die größte Veranstaltungsreihe mit kostenlosen Programmierworkshops für Kinder und Jugendliche findet in diesem Jahr vom 28. August bis zum 29. September statt. „Code with Giants“ bietet Workshops in drei Altersgruppen (7-9 Jahre, 10-12 Jahre, 13-18 Jahre) an und vermittelt spielerisch – von Minecraft bis Mastermind – alles, was man zum Coden wissen muss. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung unter https://workshop.codinggiants.de.

Das steht an

7. September, 13.00-14.30 Uhr: Im interaktiven Vortrag „MINT geht digital – entdecken und forschen mit digitalen Medien“ vom IHK-Netzwerk „Kinder forschen“ erhalten Sie Impulse, wie sich digitale Medien sinnvoll im pädagogischen Alltag von Kita, Hort und Grundschule einsetzen lassen. Bitte melden Sie sich vorab online an.

12. September, 15.30-18.00 Uhr: Der ONLINE-Kurs „Peppige Songs für das sichere Verhalten im Straßenverkehr“ für pädagogische Fachkräfte in Kita und Hort, die mit 4-7-jährigen Kindern arbeiten, gibt einen Überblick über neue und erfrischende Lieder, die sich alle um die Sicherheit im Straßenverkehr drehen. Pädagogisches Begleitmaterial mit konkreten Spielideen ist ebenfalls mit dabei. Die Dozentin Sandra Faryn ist Grundschullehrerin und Musikerin, ihre CDs zum Thema wurden mehrfach ausgezeichnet. Bitte melden Sie sich bis zum 14. August online an.

12. September, 17 Uhr: Die Stiftung Planetarium Berlin lädt zur 10. Langen Nacht der Astronomie auf das Tempelhofer Feld ein. Besucher/-innen erwartet ein kostenfreies Jubiläumsprogramm für Groß und Klein. Sternenfans können Himmelsbeobachtungen mit Teleskopen oder der mobilen Planetariumskuppel INTENSE durchführen, es gibt zahlreiche Mitmach-Aktionen für Kinder, einen Science Slam und Live-Musik.

13. September, 13.30-15.30 Uhr: Sie wollen gerne ein „Haus der kleinen Forscher“ werden und Ihre Kita, Hort oder Grundschule zertifizieren lassen? Am Zerti-Tag in der IHK Berlin, Fasanenstraße 85, 10623 Berlin können Sie sich informieren, wie das genau funktioniert und auch gleich mit der Bewerbung starten. Bringen Sie Ihren Laptop mit. Die Fortbildung wird vom IHK-Netzwerk „Kinder forschen“ (ehem. Haus der kleinen Forscher) angeboten. Bitte melden Sie sich vorher online an.

13. September, 17.30-18.30 Uhr: Im Onlineseminar zum Bundeswettbewerb Mathematik für Mathematiklehrkräfte werden Fragen wie „Wer steckt hinter dem Bundeswettbewerb Mathematik?“, „Wie kann eine Teilnahme z.B. als besondere Lernleistung anerkannt werden?“, „Was wird von den Teilnehmenden erwartet?“ und „Wie wird die Lösung bewertet?“ beantwortet. Bitte melden Sie sich für eine Teilnahme bis zum 13. September online an.

14. September, 13-17 Uhr: Im Grundlagenseminar lernen Sie das pädagogische Konzept der Stiftung „Kinder forschen“ kennen. Ein guter Einstieg für Pädagoginnen und Pädagogen, die bisher keine oder wenig Erfahrung mit unseren Fortbildungen gesammelt haben. Ort: IHK Berlin, Fasanenstraße 85, 10623 Berlin. Bitte melden Sie sich vorher online an.

14. September, 17.30-18.30 Uhr: Im Onlineseminar zur Mathematik Olympiade erhalten Mathematiklehrkräfte auf den Schulbetrieb zugeschnittene Informationen zum Klausurwettbewerb und können mehr über die Teilnahme aus der Perspektive eines ehemaligen Teilnehmers erfahren. Bitte melden Sie sich für eine Teilnahme bis zum 14. September online an.

25./26. September, 9-16 Uhr: In der Einstiegsfortbildung „Tür auf!“ beschäftigen Sie sich mit Nachhaltigkeitsfragen, die im Alltag der Mädchen und Jungen auftauchen. Sie erleben, dass forschendes Lernen eine Methode ist, die sich auch für die BNE-Praxis eignet, und lernen die Methode „Philosophieren mit Kindern“ kennen. Ort: IHK Berlin, Fasanenstraße 85, 10623 Berlin. Bitte melden Sie sich vorher online an.

10. Oktober, 9-15 Uhr:* Oft staunen wir darüber, wie alles in unserem Körper „funktioniert“, wenn z.B. Zähne wachsen, Wunden von allein heilen oder wir spüren, dass unser Herz nach großer Anstrengung schneller schlägt. Hier wird die Biologie des menschlichen Körpers thematisiert: Körperbau und Funktionen, die Einzigartigkeit jedes Menschen sowie die Veränderung des menschlichen Körpers mit der Zeit. Die Fortbildung „Kopf, Schultern, Knie und Fuß“ wird vom IHK-Netzwerk „Kinder forschen“ (ehem. Haus der kleinen Forscher) angeboten. Ort: die gelbe Villa, Wilhelmshöhe 10, 10965 Berlin. Bitte melden Sie sich vorher online an.

10. Oktober, 14-18 Uhr: Dialogtag des Jugend-Demokratiefonds. Unter dem Motto “Reflexion von Beteiligungserfahrungen zur Stärkung demokratischer Kompetenzen und als Angebote politischer Bildung“ möchte der Jugend-Demokratiefonds seine Partner/-innen und Praktiker/-innen zusammenbringen und den Austausch fördern. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist bis zum 12. September möglich.

14. Oktober: Berlin-Tag, Deutschlands größte Berufs- und Informationsmesse im Bildungsbereich in der Station Berlin. Sichern Sie sich schon jetzt den Termin, nähere Informationen stellen wir in den nächsten Wochen zur Verfügung.

17. Oktober, 9-17 Uhr: Onlineseminar „Effizientes Nachhaltigkeitsmanagement als integraler Bestandteil der Organisationsstrategie“ der Fortbildungskampagne öffentliches Recht. Kosten: 399,- Euro. Eine Online-Anmeldung ist notwendig.

18. Oktober, 9.00-16.30 Uhr: Onlineseminar „Der nichtfinanzielle Nachhaltigkeitsbericht in Einrichtungen der öffentlichen Hand“ der Fortbildungskampagne öffentliches Recht. Kosten: 399,- Euro. Eine Online-Anmeldung ist notwendig.

19. Oktober, 9.00-16.30 Uhr: Onlineseminar „Zielgruppengerechte Nachhaltigkeitskommunikation nach innen und nach außen umsetzen“ der Fortbildungskampagne öffentliches Recht. Kosten: 399,- Euro. Eine Online-Anmeldung ist notwendig.

23. – 24. Oktober: Deutscher Kitaleitungskongress, Deutschlands größte Fachveranstaltungsreihe für Kitaleitungen, Trägervertretungen und Fachberatungen. Sie können sich bereits jetzt Tickets zum Frühbucherpreis sichern.

Jobs, Jobs, Jobs

Einen Überblick über offene Stellen bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finden Sie im Karriereportal des Landes Berlin

Sie sind eine pädagogische Fachkraft? Dann machen Sie Berlin groß! Das Land Berlin sucht Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte – auch interessant für Quereinsteigende.

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