Unter dem Motto „Neue Schulen für Berlin“ lud am Mittwoch die HOWOGE zur Ausstellungseröffnung mit anschließender Podiumsdiskussion ins Kino International. Dort zeigt das landeseigene Wohnungsbauunternehmen, was es in den vergangenen Jahren in Sachen Schulbau geleistet hat.
Eröffnet wurde der Abend durch die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, die neben dem Erfolg der Berliner Schulbauoffensive, dem weiterhin größten, öffentlichen Investitionsvorhaben für die Schulen unserer Stadt auch die Verlässlichkeit der HOWOGE betonte. Anlässlich des Zwischenberichts zur BSO wurden in der letzten Senatssitzung drei Punkte zur Berliner Schulbauoffensive vereinbart: Die BSO bleibt auch in dieser Landesregierung ein Flaggschiffprojekt der Entwicklung Berlins. Der Schulbau soll zeit- und kosteneffizient beschleunigt werden. Und die aktuellen Bedarfe sollen noch flexibler an den Schülerzahlen ausgerichtet werden.
Die Ausstellung zeigt mit Grafiken, Visualisierungen und Baumodellen, wie das kommunale Wohnungsbauunternehmen Verantwortung bei großen Schulsanierungen sowie einem Teil der Schulneubauten übernimmt.
Auf Grundlage eines Rahmenvertrags baut die HOWOGE 19 neue Schulen sowie bis zu sieben Holzmodulschulen und saniert 13 weitere Schulobjekte. Rund 30 Mitarbeitende der HOWOGE arbeiten am Erfolg dieser Baumaßnahmen. Im Gegensatz zum Wohnungsbau können beim Schulbau Fertigstellungsfristen nicht verschoben werden. Hier wurde dem Land das Versprechen gegeben, dass auf die Errichtungsphase nahtlos die Betriebsphase der Schulgebäude folgt.
Die Einbindung der HOWOGE war zu Beginn der BSO im Jahr 2017 eine viel diskutierte Entscheidung. Damals war es nicht selbstverständlich, dass Großprojekte wie der Schulbau von Partnern und nicht selbst vom Land oder den Bezirken realisiert wurden. „Aber“, so Giffey, „man kann schon heute sagen, die HOWOGE hat geliefert.“ Es sei eine gute Entscheidung, die HOWOGE einzubinden. Die Schulneubauten, die in der Stadt entstehen, zeigten, „wie Schule der Zukunft aussieht“.
Diese Schulen der Zukunft kann man in die Ausstellung sehen. Der wichtigste Bautyp ist die Compartmentschule. Alle Schulneubauten der HOWOGE folgen dem Compartmentprinzip. In einer Facharbeitsgruppe der BSO zur Schulraumqualität wurde das entsprechende Konzept der „Berliner Lern- und Teamhäuser“ entwickelt. Kurz erklärt bedeutet das die Abkehr von der traditionellen „Flurschule“ hin zu flexiblen Raumkonzepten mit sogenannten Compartments für eine zeitgemäße pädagogische Arbeit. Die neuen Schulen werden so vor allem den Anforderungen an eine moderne Pädagogik gerecht. Im Zentrum stehen die Ausrichtung am Ganztag, die inklusive Bildung und die Gestaltung von Schulen als Lern- und Lebensort. Dieses Konzept hat sich in anderen Städten bereits bewährt.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung diskutiere Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse mit dem Senator für Finanzen Daniel Wesener und dem Vorsitzenden des Landeselternausschusses Norman Heise über die Umsetzung der BSO sowie künftige Schul- und Lehrkonzepte (hier der aufgezeichnete Live-Stream).
Die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Astrid-Sabine Busse, konnte dabei ihre langjährigen Erfahrungen als Schulleiterin einer Neuköllner Grundschule und im Landesbeirat Schulbau einbringen. „Die wichtigsten Menschen in einem Schulbau sind die Pädagoginnen und Pädagogen. Sie motivieren und begeistern die Schülerinnen und Schüler. Aber ich freue mich natürlich über die neuen Schulbauten, die den gegenwärtigen, pädagogischen Ansprüchen gerecht werden.“
Gute, moderne Schulen, die Raumkonzepte für ganzheitliche, nachhaltige und inklusive Pädagogik bieten, kosten, weiß Daniel Wesener, Senator für Finanzen. „Die Berliner Schulbauoffensive ist ein echtes Mammutprojekt, nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht“, betonte er. „Mit Investitionen in Milliardenhöhe setzt das Land Berlin sein Vorhaben in die Tat um, die öffentliche Bildungsinfrastruktur bedarfsgerecht auszubauen und grundlegend zu sanieren.“
Norman Heise von der Landeselternvertretung Berlin erhofft sich von den neuen Schulen „eine Entlastung von den vielen vollen, überbelegten Schulen”, insbesondere im Grundschulbereich.
Insgesamt sind bis heute rund 22.000 Schulplätze neu geschaffen worden durch 71 Modulare Ergänzungsbauten, drei Grundschulen (Grundschule Konrad-Wolf-Straße, Grundschule Sewanstraße, Grundschule am Nordhafen), die Integrierte Sekundarschule Mahlsdorf, das Oberstufenzentrum Lise-Meitner, zwei Ergänzungsneubauten für Grundschulen (Jeanne-Barez-Grundschule und Wolfgang-Borchert-Schule) und zwei reaktivierten Schulgebäuden (Hermann-Gmeiner-Grundschule, Grundschule Wartiner Str. 6). Hinzu kommen vier neue Typensporthallen und eine Zweifeldsporthalle in Spandau, Mitte und Steglitz-Zehlendorf.
Insgesamt wurden seit 2016 im Rahmen der BSO etwas mehr als 2,9 Mrd. Euro ausgegeben, allein im vergangenen Jahr waren es 653 Mio. Euro. Diese verteilen sich im Wesentlichen auf vier Posten:
- Zentraler Schulbau Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen 2021: rund 160 Mio. Euro ausgegeben
- Baulicher Unterhalt der Bezirke 2021: rund 153 Mio. Euro ausgegeben
- Baulicher Unterhalt der BIM 2021: rund 43 Mrd. Euro
- Investive Ausgaben der Bezirke 2021: 160,5 Mio. Euro
Rund 1.300 weitere Schulbaumaßnahmen (Neubau, Schulerweiterungen und zahlreiche Sanierungen) stehen im aktuellen Investitionsprogramm. Herausfordernde Maßnahmen, denen sich die Akteure, die HOWOGE, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, die BIM und die Bezirke stellen.
Die Ausstellung „Neue Schulen in Berlin“ ist vom *19. Mai – 5. Juni, jeweils ziwschen 16 und 21 Uhr im Kino International. Kino International, Karl-Marx-Allee 33, 10178 Berlin frei zugänglich. Weitere Informationen finden Sie unter www.howoge.de/schulbauausstellung.