Hybrides Lernen, Schnelltests und Auszeichnungen von Berliner Schulen | Newsletter 49/2021

Teenager arbeiten in der Schule am Computer

Liebe Leserinnen und Leser,

das hybride Lernen, also das digital gestützte und mitunter auch ortsunabhängige Lernen, hat während der Pandemie eine wichtige Rolle gespielt. Die Alternative zum Präsenzunterricht, auf die Schulen während der Schulschließungen zurückgegriffen haben, hat vor allem deutlich gemacht, dass der Paradigmenwechsel der digitalisierten Gesellschaft nachhaltig in die Schule eingebunden werden muss.

Zudem wurden während der Pandemie neue Lernansätze entwickelt, die den Schulen perspektivisch nutzbar gemacht werden sollen. Deshalb haben wir einen Schulversuch gestartet, um mit Schulen gemeinsam zu untersuchen, welche Erfahrungen aus der Zeit des Schulisch angeleiteten Lernens zu Hause übernommen werden können.

Für viele Schulen sei das eine Chance, die traditionellen Strukturen des Unterrichts aufzubrechen, erklärt uns Dr. Eva Heesen im Gespräch über den Schulversuch, an dem sich 17 Schulen beteiligen. „Der Schulversuch ist ein Startschuss, langgehegte oder in der Pandemie gereifte Innovationsideen umzusetzen – und zwar gemeinsam mit Gleichgesinnten und unter wissenschaftlicher Begleitung“, so Heesen. Welche Ideen das sind, welchen Einfluss die Erfahrung der Pandemie hat und wie sich hybrides Lernen gestalten kann – dies und mehr erfahren Sie in dieser Ausgabe unseres Newsletters.

Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre!
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Berlin investiert weiter in Schnelltests

Es wird weiter umfangreich getestet: Bis zu den Osterferien im kommenden Jahr sollen ausreichend Testmöglichkeiten in Berlins Schulen, Kitas und Einrichtungen der Jugendhilfe sichergestellt werden. Dafür nimmt Berlin bis zu 65 Millionen in die Hand, um die regelmäßigen Testungen für Kinder und Jugendliche sowie das Dienstpersonal aufrechtzuerhalten.

Im laufenden Jahr wurden neben 1,7 Millionen Euro für FFP-2- und medizinischen Gesichtsmasken bereits Corona-Schnelltests im Wert von rund 102 Millionen Euro für Schulen und Kitas beschafft beziehungsweise bestellt, nun sollen gut 30 Millionen weitere Schnelltests angeschafft werden. Ebenfalls Teil der nächsten Bestellung: Lolli-Schnelltests für Kinder in Kindertageseinrichtungen, die voraussichtlich ab Mitte Januar bereitgestellt werden können.

Ab dann soll auch bei Kindern in den Kindertagesstätten dreimal die Woche verpflichtend getestet werden. „Mit der Bestellung, die wir nun auslösen, werden wir auch in Zukunft genug Tests für Berlin zur Verfügung haben. In kaum einer Einrichtung in Berlin wird so intensiv getestet wie an Schulen. Ich danke dem Dienstpersonal hier ausdrücklich für seinen Einsatz“, kommentierte Senatorin Sandra Scheeres die neuerliche Bestellung der Schnelltests.

Schnelltest Teaser

Einfach Testen

Hier sind alle Informationen zur Teststrategie der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und zum Einsatz von Antigen-Schnelltests versammelt. Einfach Testen

„Hybrides Lernen“ im Schulversuch

Nicht erst seit der Corona-Pandemie stellen sich Fragen zur Nutzung von digitalen Lernmöglichkeiten im Schulunterricht. 17 Schulen und eine Einrichtung des zweiten Bildungswegs im Land Berlin erproben gerade, welche Plattformen und Online-Tools sinnvoll und nachhaltig in Lernprozesse eingebunden werden können. Wir sprachen mit Dr. Eva Heesen, die den Schulversuch „Hybride Formen des Lehrens und Lernens“ für die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie begleitet.

Wie gestaltet sich hybrides Lernen in der Praxis?

Vielfältig. Hybrides Lernen bedeutet ja in erster Linie mehr Freiheit und Flexibilität in der Gestaltung des Lehrens und Lernens. Das setzt Kreativität frei und motiviert, den bisherigen Unterricht zu überdenken. Die am Schulversuch beteiligten Schulen nutzen aktuell vor allem die Chance, die traditionellen Strukturen des Unterrichts aufzubrechen, beispielsweise durch digital angeleitete Projekte an unterschiedlichen Lernorten anstelle der 45-minütigen Unterrichtsstunden im Klassenraum. Es geht aber auch darum, den Unterricht anders zu gestalten, z.B. durch den Einsatz von flipped classroom (Umgedrehter Unterricht – Hausaufgaben und Stoffvermittlung werden getauscht) oder einer stärkeren gemeinsamen Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit dem eigenen Lernen, den eigenen Stärken und Schwächen und Entwicklungsmöglichkeiten. Da wir noch am Anfang des Schulversuchs stehen, bin ich auf die weiteren Ideen sehr gespannt.

Wir hatten ja viel hybrides Lernen im vergangenen Schuljahr. Warum jetzt noch ein Schulversuch?

Die digitale Freizeitgestaltung ist schon seit Jahren Normalität, doch auch das Lernen hat sich verändert. Darauf muss Schule reagieren. Informationen aller Art gibt es auf Knopfdruck, aber wie werden daraus Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten? Welche gesellschaftlichen Auswirkungen hat die zunehmende Digitalisierung? Was müssen wir Schülerinnen und Schülern auf ihren Lebensweg mitgeben, um unserem Bildungsauftrag auch zukünftig gerecht zu werden? Was bedeutet das für die Organisation Schule? Diese Fragen bewegten uns schon vor der Pandemie.

Das Projekt startete mitten in der Corona-Pandemie. Welchen Einfluss hat dies Ihrer Meinung nach auf den Schulversuch?

Die Pandemie war und ist belastend. Sie hat jedoch auch drei Dinge sehr deutlich gemacht. Erstens, wie zentral der Lern- und Lebensort Schule für unsere Kinder und Jugendlichen ist. Zweitens, welche Potenziale digitale Tools für das individuelle und das gemeinsame Lernen sowie die Kommunikation haben und drittens, dass es bestimmter Kompetenzen bedarf, damit alle gleichermaßen an diesen Chancen teilhaben und sie optimal nutzen können. Mit diesen Erkenntnissen als Basis konnten wir optimal in den Schulversuch starten, um uns gemeinsam mit den Schulen und unseren externen Partnern der Beantwortung o. g. Fragen zu widmen.

Welche Erwartungen haben Sie, welche Erwartungen haben die teilnehmenden Schulen an den Schulversuch?

Manche Schulleitungen der teilnehmenden Schulen haben bereits ihre Erwartungen an anderer Stelle beschrieben. Der Schulversuch ist ein Startschuss, langgehegte oder in der Pandemie gereifte Innovationsideen umzusetzen – und zwar gemeinsam mit Gleichgesinnten und unter wissenschaftlicher Begleitung. Meine Erwartung ist, dass uns das gelingt.

Studenten vor Computer

Digitale Schule

Die Digitalisierung erfordert eine neue Lern- und Unterrichtskultur, um sich auf das Leben in der Informationsgesellschaft vorzubereiten. Wir bauen die digitale Infrastruktur aus, stellen digitale Endgeräte zur Verfügung und diskutieren über Umweltschutz, Nachhaltigkeit und globale Gerechtigkeit. Digitale Schule

eTwinning-Qualitätssiegel an zehn Berliner Schulen vergeben

Seit einigen Jahren vernetzt das eTwinning-Programm der Europäischen Kommission Schulen in Europa (und darüber hinaus) online miteinander und fördert länderübergreifende Gemeinschaftsprojekte.

In diesem Jahr sind gleich zehn Berliner Schulen für ihre kooperativen Projekte mit Schulen aus anderen Ländern von der Europäischen Kommission mit dem eTwinning-Qualitätssiegel ausgezeichnet worden.

Mit Projektthemen wie „Die EU und ihre Institutionen – neu durchdacht“, „Wasserknappheit“ oder „Universelle Werte” konnten Schülerinnen und Schüler der Morgenstern-Gemeinschaftsschule in Kreuzberg, der Konkordia Grundschule in Spandau oder das Manfred-von-Ardenne-Gymnasium in Alt-Hohenschönhausen die Jury überzeugen. Auch die kooperierenden Partnerschulen aus Frankreich, Türkei, Rumänien oder Aserbaidschan können sich über das verliehene EU-Qualitätssiegel freuen.

Diese zehn Berliner Schulen haben das von der Europäischen Kommission verliehene eTwinning-Qualitätssiegel erhalten:

Europakarte mit Sternen

Europäische Wettbewerbe für Schüler und Schulen

Altersgerechte Wettbewerbe für Schülerinnen und Schüler aller Schularten verbinden europäisches Wissen mit dem Spaß am Lernen. Spannende Projekte können im Unterricht bearbeitet und anschließend eingereicht werden. Europäische Wettbewerbe für Schüler und Schulen

„Berlin-Oslo-Projekt“ mit Willy-Brandt-Preis ausgezeichnet

Was haben Horst Tappert, Frank-Walter Steinmeier und die Berliner Gymnasien Paul-Natorp und Mendelssohn-Bartholdy gemeinsam? Sie alle sind Preisträger der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung. Das „Berlin-Oslo-Projekt”, eine deutsch-norwegische Initiative für Schüleraustausch, wurde in dieser Woche in Oslo von der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung ausgezeichnet. Der von der Stiftung verliehene Willy-Brandt-Preis wird seit über zwanzig Jahren an Personen oder Institutionen vergeben, „die mit ihrer Arbeit einen besonders verdienstvollen Beitrag zum Ausbau des norwegisch-deutschen Verhältnisses geleistet haben“. Nun erhielt die seit mehreren Jahrzehnten stattfindende Kooperation zwischen dem Paul-Natorp-Gymnasium und dem Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium sowie der weiterführenden Osloer Schule Kongshavn die Auszeichnung.

Die kooperierenden Schulen wurden bereits im vergangenen Jahr als Gewinner benannt, wurden aber pandemiebedingt nachträglich erst in diesem Jahr gemeinsam mit den Preisträgern 2021, unter anderem dem Förderverein Kongsnæs e.V. in Potsdam, ausgezeichnet. Die Laudatio auf die norwegischen Preisträger 2020 und 2021 hielt Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, als Videogrußbotschaft. Hier können Sie die Aufzeichnung der kompletten Veranstaltung sehen.

Auch über das „Berlin-Oslo-Projekt” wird die Verbindung zwischen Norwegen und Berlin weiter ausgebaut: Seit 2021 gibt es zudem eine Partnerschaftsvereinbarung zwischen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und der Regionalverwaltung Viken zum gemeinsamen Erfahrungs- und Wissensaustausch im Bereich der beruflichen Bildung.

Junge sitzt am Schultisch mit Eiffelturm-Miniatur

Europa in der Schule

Europa ist bereits gelebter Alltag in der Berliner Bildungslandschaft. Die Berliner Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen unterhalten viele Projekte und Partnerschaften mit anderen Schulen im europäischen Ausland und nutzen dazu rege das EU-Bildungsprogramm Erasmus+. Europa in der Schule

Kurznachrichten

Schulen: Informationsschreiben anlässlich des Vierten Gesetzes zur Änderung des Schulgesetzes an Berliner Schulen versendet.

Tag der Bildung 2021: Was bedeutet chancengerechte Bildung in digitalen Zeiten? Expertinnen und Experten tauschten sich am 8. Dezember mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft sowie Schülerinnen und Schülern am Tag der Bildung im mehrstündigen, hier aufgezeichneten Livestream aus.

Zwischenbilanz: In den letzten fünf Jahren sind im Bezirk Lichtenberg im Zuge der Berliner Schulbauoffensive mehr als 5.400 neue Schulplätze entstanden. Bis zum Start des neuen Schuljahrs sollen weitere 2.800 Schulplätze hinzukommen.

Blaues Klassenzimmer: Unter www.blauesklassenzimmer.berlin bieten die Berliner Wasserbetriebe Bildungsmaterialien für Lehrkräfte und Pädagog:innen an, um Kinder und Jugendliche für einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser im lokalen und globalen Zusammenhang zu sensibilisieren.

Europäisches Parlament und EU-Rat einig: 2022 wird das Jahr der Europäischen Jugend. Jugendpolitik soll in allen relevanten Bereiche der EU einziehen, benachteiligte Jugendliche unterstützt und positive Perspektiven erneuert werden.

Zeitensprünge 2022: Zeitwerk, die Beratungsstelle für lokale Jugendgeschichtsarbeit des Landesjugendrings Brandenburg e.V., unterstützt Jugendgruppen mit KnowHow und Projektbudgets. Jugendgruppen können sich bis zum 15. Januar 2022 für eine Förderung bewerben.

Modellprojekte gesucht: Die Bundeszentrale für politische Bildung sucht für ihr Förderprogramm „Aufsuchende politische Bildung für berufsaktive Zielgruppen“ geeignete Modellprojekte

10 Jahre Elternkompass: Der unabhängige und kostenfreie Beratungsservice Elternkompass bietet Orientierung zu Stipendien in Schule und Hochschule, per E-Mail, Telefon, über das Informationsportal www.elternkompass.info und den Stipendium-O-Mat.

Das steht an

  • 11. Dezember, 9-17 Uhr: Im Natur-Park Schöneberger Südgelände werden die Besucherinnen und Besucher beim Advent im Park durch Sound- und Lichtinstallationen, besinnliche Musik und weihnachtliche Atmosphäre in Weihnachtsstimmung gebracht. Eintritt für Kinder unter 14 Jahren kostenlos.

Bitte beachten Sie bei allen Präsenzveranstaltungen die geltenden Corona-Regelungen und prüfen Sie bitte vorab, ob die Veranstaltungen stattfinden!

Jobs, Jobs, Jobs

Einen Überblick über offene Stellen bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finden Sie im Karriereportal des Landes Berlin

Sie sind eine pädagogische Fachkraft? Dann machen Sie Berlin groß! Das Land Berlin sucht Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte – auch interessant für Quereinsteigende.

Impressum

Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
Bernhard-Weiß-Str. 6, 10178 Berlin

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