Wie bereits angekündigt müssen Regelungen getroffen werden, um die weiterhin deutlich zu hohen Covid-19-Infektionszahlen in Berlin einzudämmen. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familien hat auch nach Abstimmung mit den Schulleitungsverbänden entschieden, dass es in diesem Zusammenhang keine Verlängerung der Weihnachtsferien, sondern schulisch angeleitetes Lernen zu Hause geben wird. Es findet von 4. Januar bis 8. Januar 2021 ausschließlich präsenzfreier Distanzunterricht als schulisch angeleitetes Lernen zu Hause statt.
Alle schulischen Dienstkräfte sind daher ab dem 4. Januar 2021 im Dienst. Über den konkreten Einsatz entscheidet die Schulleitung.
In der Woche vom 4. Januar bis 8. Januar 2021 gelten die folgenden Regelungen:
Für die Primarstufe gilt:
Alle Schulen wechseln vollständig und verbindlich für diese Woche in das seit vielen Monaten konzeptionell vorbereitete schulisch angeleitete Lernen zu Hause. Dabei kann es sich um analoge und digitale Formen handeln. Alle Schülerinnen und Schüler müssen innerhalb dieser Woche mindestens zweimal direkt von einer Lehrkraft oder von schulischem pädagogischen Personal kontaktiert und im Lernen zu Hause individuell begleitet werden.
Notbetreuung und Lernbegleitung in der Primarstufe:
In der Zeit vom 4. Januar bis 8. Januar 2021 findet nur Notbetreuung statt, um die sozialen Kontakte zur Infektionsvermeidung so gering wie möglich zu halten und Eltern in systemrelevanten Berufen eine qualitätsvolle Betreuung für ihre Kinder zu ermöglichen. Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen tätig sind und die keine andere Möglichkeit der Betreuung haben, können die Notbetreuung in höherem Umfang täglich in Anspruch nehmen. In der Elternschaft wird eine Abfrage durchgeführt, wie viele Schülerinnen und Schüler an der jeweiligen Schule auf eine Notbetreuung angewiesen sind.
Für die weiterführenden und beruflichen Schulen sowie Kollegs und Abendgymnasien gilt:
Alle Schulen wechseln vollständig und verbindlich vom 4. Januar bis zum 8. Januar 2021 in das vorbereitete schulisch angeleitete Lernen zu Hause. Dabei kann es sich um analoge und digitale Formen handeln. Alle Schülerinnen und Schüler müssen innerhalb dieser Woche mindestens zweimal direkt von einer Lehrkraft oder schulischem pädagogischen Personal kontaktiert und im Lernen zu Hause individuell begleitet werden. Soweit in dieser Zeit Klassenarbeiten geplant waren, sind diese zu verschieben, wenn erforderlich auch in das 2. Halbjahr hinein
Soweit möglich, sollten die Schulleitungen solchen Schülerinnen und Schülern, die durch die Pandemie in besondere Notlagen geraten sind oder keine Arbeitsmöglichkeiten zu Hause haben oder bei denen Anlass zur Sorge wegen Kindeswohlgefährdung besteht, Zeiten in gesonderten Räumen zur Verfügung stellen. Diese können dann unter strikter Einhaltung der üblichen Hygieneregeln als Arbeitsplätze für das schulisch angeleitete Lernen zu Hause genutzt werden.
Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Wir fahren den Schulbetrieb vor Ort temporär runter, trotzdem steht die Bildung der Schülerinnen und Schüler weiter an erster Stelle. Ich möchte mich ausdrücklich bei den Pädagoginnen und Pädagogen und beim gesamten Dienstpersonal an den Schulen für das große Engagement und die Arbeit zum Wohle der Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt bedanken. Gerade in der Weihnachtszeit bringen die Herausforderungen durch die Pandemie noch einmal sehr viel Unruhe in diese ansonsten eher beschauliche Zeit.“
Astrid-Sabine Busse, Interessenverband Berliner Schulleitungen e.V.: „Ich trete grundsätzlich für den Präsenzunterricht ein. Dennoch halte ich es für richtig, angesichts der besorgniserregenden Infektionszahlen insgesamt in Berlin nun im Januar vorübergehend in das schulisch angeleitete Lernen zu Hause zu wechseln. Es bleibt uns keine andere Wahl. Unser pädagogisches Personal – Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsoziarbeiter – werden vor Ort in der Schule sein und den Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern halten. Eine Ferienverlängerung würde unseren Kindern nicht wirklich guttun.“
Miriam Pech und Sven Zimmerschied, Vorsitzende der Berliner ISS-Schulleiterinnen und -Schulleiter: „Eine bedachte Wiederaufnahme des Lernens nach den Feiertagen ist mit Sicherheit eine notwendige Vorsorgemaßnahme auch im Hinblick auf unsere Erfahrungen nach den Herbstferien. Die Woche des schulisch angeleiteten Lernens zu Hause gibt uns Schulleitungen die Gelegenheit, das Infektionsgeschehen an der einzelnen Schule genau zu betrachten, und notwendige Schritte für die folgenden Wochen festzulegen. Danach ist dann hoffentlich wieder der Unterricht in Präsenz oder – wenn nötig – in der hybriden Form möglich. Lernangebote in Onlineform, die für die Schülerinnen und Schüler den Tag strukturieren, sind mit Sicherheit auch eine gute Variante für das Lernen an weiterführenden Schulen in einem begrenzten Zeitraum. Schülerinnen und Schüler, die zu Hause sehr hinderliche Lernbedingungen haben, werden wir in dieser Zeit in den Schulen weiterhin Raum zum Lernen geben.“
Ralf Treptow, Vorsitzender der Vereinigung der Oberstudiendirektoren: „Wie schon nach den Herbst- ist auch nach den Weihnachtsferien dafür Sorge zu tragen, dass möglichst keine Infektionsketten in die Schulen getragen werden. Die präsenzfreie Unterrichtswoche ist dafür ein geeignetes Mittel. Wichtig ist, dass der Lernprozess ab dem 4. Januar 2021 fortgesetzt wird. Das ist von den Lernanfängerinnen und -anfängern bis hin zu den Abiturientinnen und Abiturienten gleichermaßen wichtig für den jeweiligen Lernprozess. Angesichts der nicht absehbaren Pandemieentwicklung stellen sich immer drängender die Fragen, wie weiter mit den Prüfungen und wie ermöglicht das Bildungssystem ein Nachholen von allem, was bis zum Pandemieende an Lernzeit verloren gegangen sein wird.“
Ronald Rahmig, Vorsitzender der Vereinigung berufsbildender Schulen in Berlin: „Die Berufsbildenden Schulen begrüßen die Möglichkeit, auch in der ersten Januarwoche Unterricht für unsere Schülerinnen und Schüler anbieten zu können. Wir sind trotz der Schulschließung darauf vorbereitet, die Schülerinnen und Schulen umfassend mit Lernmaterial versorgen zu können und sie beim Lernprozess zu begleiten.“
Norman Heise, Vorsitzender des Landeselternausschusses: „Aus Sicht des Landeselternausschusses Schule ist es die richtige Entscheidung, die erste Schulwoche im neuen Jahr wie hier dargestellt durchzuführen. Da nun auch das Thema Notbetreuung geklärt ist, können Eltern die entsprechende Woche langfristig planen. Wir danken allen Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen für die ihre Anstrengungen der letzten Wochen und Monate. Trotzdem möchten wir auch appellieren, sich an die Regeln zu halten und somit gemeinsam für die Senkung der Ansteckungen zu sorgen.“
Unterricht in der Woche vom 11. Januar bis 15. Januar 2021:
Wie bereits mitgeteilt, gibt es ab einer Inzidenz von mehr als 200 im Land Berlin für die allgemeinbildenden weiterführenden Schulen die Möglichkeit, freiwillig in das Alternativszenario wechseln, also eine Mischung aus Lernen zu Hause und Präsenzunterricht mit geteilten Lerngruppen. Davon ausgenommen sind die Jahrgangsstufen 7 und die abschlussrelevanten Jahrgangsstufen.
Schnelltestungen an Schulen:
Ab dem 4. Januar 2021 stehen in Ergänzung zu den bisherigen Möglichkeiten für asymptomatische Testungen des pädagogischen und nichtpädagogischen Personals zusätzlich mobile Teststellen für Schnelltestungen an Berliner Schulen zur Verfügung. In enger Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Gesundheit, Gleichstellung und Pflege kommen bis zu acht Test-Busse mit einer täglichen Testkapazität von rund 1.600 Testungen in die Schulen und führen vor Ort – mit ausgebildetem medizinischem Personal – die Schnelltestungen durch. Die Auswahl der Testorte erfolgt auf Grund der von den Schulen täglich zur Verfügung gestellten Informationen bezüglich positiv getesteter Dienstkräfte.
Angesichts der aktuellen Diskussionen auf Bundes- und Länderebene sind weitere Beschlüsse möglich.