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Spaziergang durch den Park Sanssouci
"Begegnungen mit Friedrich II." heißt diese Tour durch den Schlosspark Sanssouci. mehr
Das Schloss Sanssouci in Potsdam bei Berlin ist ein Muss für Touristen. Das Lustschloss Friedrich des Großen mit prachtvoller Gartenanlage ist einen Tagsausflug wert.
Ein Besuch des Schlosses Sanssouci in der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam steht bei vielen Touristen auf dem Programm. Sanssouci, was übersetzt „ohne Sorgen“ heißt, stammt aus der Feder Friedrich des Großen, der sich hier ein Lustschloss, fernab von den Anstrengungen des Regierens, bauen ließ.
König Friedrich II. (1712–86) selbst soll den Entwurf zum Schloss Sanssouci auf einem Blatt mit Tintenklecks begonnen haben. Für die Umsetzung in die Realität beauftragte der König Georg den Architekten Wenzeslaus von Knobelsdorff.
Der Bau des berühmten Schlosses begann am 14. April 1745. Bereits ein Jahr vor Baubeginn hatte Friedrich II., genannt Friedrich der Große, am Südhang sechs Weinterrassen anlegen lassen, die über eine große Freitreppe zu erreichen waren. Danach wurde mit dem Bau des Schlosses auf dem Berg begonnen.
Sanssouci vermittelt durch seine Lage und die Kombination von Bau- und Gartenkunst in hervorragender Weise das Lebensgefühl des Rokoko. "Sans Souci“ – ohne Sorgen wollte der kampferprobte König hier ruhen, frei von der Last der Regierungsgeschäfte. Das Motto ist auf der Kuppel im Mittelteil des Schlosses zu lesen.
Die Rückseite des Schlosses ist weniger verspielt. Hier befindet sich der Haupteingang, der der offiziellen Repräsentation diente. Zusammen mit dem Ehrenhof, der durch korinthische Säulen eingerahmt wird, wurde hier ein würdevoller Eingang für offizielle Gäste geschaffen. Auch die Eingangshalle des Schlosses bleibt mit weiteren Säulen repräsentativ und eher streng.
An die Eingangshalle schließt sich der Marmorsaal an. Er wurde als Festsaal genutzt und hat eine ovale Grundform. In der Decke des Marmorsaals befindet sich eine Lichtöffnung, die dem Pantheon in Rom nachempfunden ist. Beeindruckend sind auch die Marmorsäulen und die reich mit vergoldetem Stuck und Emblemen verzierte Decke.
Östlich des Marmorsaals schloss sich die Privatwohnung des Königs an, die aus einem Audienz- und Speisezimmer, einem Konzertsaal sowie einem Schlaf- und Arbeitszimmer bestand. Auch eine Bibliothek und eine Galerie befanden sich in den Privatgemächern.
Westlich des Marmorsaals befinden sich fünf einzelne Gästezimmer. Keines davon war für Friedrichs II. Ehefrau Königin Elisabeth Christine vorgesehen. Von den meisten Räumen aus hatte man direkten Zutritt zur wunderschönen Gartenanlage. Erst nachträglich, im Jahr 1841, wurden die beiden Seitenflügel des Schlosses hinter den Laubengängen ausgebaut.
Das im Vergleich zu anderen Schlössern eher kleine Schloss Sanssouci beeindruckt durch seine Pracht im Stil des Rokoko. Mit Ausnahme des Marmorsaals und des Arbeitszimmers des Königs wurden die Räume des Schlosses unter der Leitung der Brüder Johann Christian und Johann Michael Hoppenhaupt kunstvoll ausgestattet.
Mit Ranken, Blumen, Vögeln und Früchten setzt sich die Natur im Inneren fort. Das Motiv der Rocaille, einer C-förmigen Muschel, findet sich überall im Schloss wieder. Besonders schön ist sie im Konzertsaal zu sehen. Die filigrane, vergoldete Decke und die Gemälde des Hofmalers Antoine Pesne bereichern den Konzertsaal zusätzlich.
Das Konzertzimmer gehörte zu den wichtigsten Räumen des Schlosses, denn der König war selbst leidenschaftlicher Musiker. Mehrere Stunden täglich verbrachte er mit dem Spielen der Querflöte. Für sein Instrument komponierte er selbst 120 Sonaten, die er in Konzerten einem ausgewählten Publikum präsentierte.
Weniger verspielt verziert war die Bibliothek des Königs. Über 2000 Bücher in Französisch, der Muttersprache Friedrich II., befanden sich hier.
Friedrich II. galt als aufgeklärter Monarch und disziplinierter Herrscher. Zu seinen Verdiensten gehört die Einführung eines für alle verbindlichen Gesetzeswerks. Aus seinem Ausspruch, dass jeder nach seiner Fasson selig werden sollte, wurde ein geflügeltes Wort. Bei Tafelrunden im Marmorsaal diskutierte er regelmäßig mit engen Freunden, der geistigen Elite seines Hofes und aufgeklärten Wissenschaftlern und Schriftsteller aus Italien und Frankreich. Auch Voltaire saß regelmäßig mit am Tisch. Das ihm gewidmete Zimmer im Schloss Sanssouci hat der Philosoph vermutlich nie selbst bewohnt. Dennoch ist der Raum reich verziert und ein wahres Schmuckstück des Schlosses: Die in Gelb gehaltenen Wände sind mit kunstvoll geschnitzten Ornamenten verziert. Früchte, Girlanden, Vögel und Affen wirken beeindruckend realistisch. Kronleuchter und Wandleuchter schmücken den Raum zusätzlich.
Am Ende seiner Regierungszeit wurde Friedrich der Große zum Alten Fritz. Gezeichnet von seiner langen Regentschaft und den anhaltenden Kriegen starb er am 17. August 1786 in seinem Sessel in seinem Arbeitszimmer. Das Grab Friedrichs II. befindet sich neben dem Ostflügel des Schlosses unter einer Grabplatte aus schlichtem Sandstein. Erst an seinem 205. Todestag erfüllte sich sein Wunsch, wie ein Philosoph bestattet zu werden. Im August 1991 wurden seine Überreste in die Potsdamer Gruft umgebettet, die der König zu Lebzeiten in Auftrag gegeben hatte. Auf seinem Grab wachsen neben Blumen auch Kartoffeln. Sie sind ein Zeichen der Dankbarkeit für den Erlass des Königs zeigen, die Kartoffel in Preußen anzupflanzen.
Nach dem Tod des Alten Fritz wurden nur das Arbeits- und Schlafzimmer von dessen Nachfolger, Friedrich Wilhelm II. (1744–97) umgestaltet. In diese Räume zogen nun Stilelemente des Klassizismus ein. Abgesehen von diesen Veränderungen blieb das Schloss so erhalten, wie es war. Die Nachfahren Friedrichs des Großen hielten sich nur selten in den Räumen auf. Seit 1873 ist Sanssouci unbewohnt.
In der nahen Umgebung des Schlosses befinden sich weitere beachtenswerte Bauwerke. Westlich des Schlosses befinden sich die Neuen Kammern, ein Gästehaus im Stil des späten Rokoko. Östlich vom Schloss steht mit der Bildergalerie Deutschlands ältestes erhaltenes Museum. In der Bildergalerie werden Werke der italienischen Renaissance und des flämischen und italienischen Barocks ausgestellt.
Am Rand der Gartenanlagen wurde das Chinesische Teehaus errichtet. Friedrich II. skizzierte den Pavillon, den goldene Figuren und zu Palmen stilisierte Säulen schmücken. Das letzte Schloss, das Friedrich der Große im Park Sanssouci errichten ließ, ist das Neue Palais. Es beherbergt prunkvolle Festsäle, Galerien und Wohnungen mit exzellenter Ausstattung.
Genauso beeindruckend wie das Schloss Sanssouci ist der Lustgarten. Der klassische französische Garten aus der Feder von Knobelsdorff reicht vom Obelisken am Parkeingang bis zu den Neuen Kammern. Neben der wunderschönen Terrassenanlage beeindruckt der Brunnen mit der hohen Fontäne im Zentrum des Parks. Die Gartenanlage gehört seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
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