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Friedhöfe in Berlin: Wo die Promis ruhen
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Der Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg wird auch Sozialistenfriedhof genannt. Neben Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg haben viele andere Persönlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung hier ihre letzte Ruhestätte.
Der etwa ein Kilometer lange und 250 Meter breite Friedhof wurde 1881 nach Plänen des Berliner Stadtgartendirektors Hermann Mächtig von Gartenbaudirektor Axel Fintelmann angelegt. Eingeweiht wurde die als Parkfriedhof gestaltete Anlage am 21. Mai 1881 als Armenfriedhof, die Kosten für die Grabstellen wurden von der Stadt, die bis 1911 ihre Armen ausschließlich auf diesem Friedhof beisetzte, übernommen. Aufgrund seiner parkähnlichen Gestaltung wurde der Friedhof seit Beginn des 20. Jahrhunderts aber auch von wohlhabenden Berliner Bürgerfamilien als Begräbnisstätte bevorzugt.
Auch der deutsche Sozialdemokrat Wilhelm Liebknecht (1826-1900) ist hier begraben, dessen Beisetzung den Friedhof über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machte. Im Januar 1919 wurde sein Sohn Karl Liebknecht hier bestattet, im Mai desselben Jahres die Sozialistin Rosa Luxemburg. Der Architekt und spätere Bauhausdirektor Ludwig Mies van der Rohe entwarf 1926 ein 12 Meter breites und 6 Meter hohes, aus roten Klinkern bestehendes Revolutionsdenkmal, das 1935 von den Nationalsozialisten zerstört wurde.
Im vorderen Teil des Friedhofs, auf dem die bekannten Sozialdemokraten Paul Singer (1844-1911), Hugo Haase (1863-1919) und Theodor Leipart (1867-1947) beigesetzt sind, befindet sich heute die 1951 eingeweihte "Gedenkstätte der Sozialisten". Ihre Grabmäler sind in die linke Seite der Ringmauer integriert, auf der rechten Seite befinden sich die Urnenstätten von Politikern der ehemaligen DDR, die Grabplatten der Dichter und Schriftsteller Erich Weinert (1890-1953), Friedrich Wolf (1888-1953) und Willi Bredel (1901-1964) sind daneben angebracht. Im Mittelpunkt der Gedenkstätte wurde ein Porphyrblock errichtet, ein hohes stelenartiges Granitmal mit zwölf Steinplatten, auf denen die Namen großer Arbeiterführer stehen, unter anderem Karl Liebknecht (1871-1919), Rosa Luxemburg (1870-1919), Ernst Thälmann (1886-1944), Rudolf Breitscheid (1874-1944) und Franz Mehring (1846-1919).
Verfolgt man vom Haupteingang in der Gudrunstraße aus die westliche Hauptachse, so erreicht man die Grabstätten bedeutender deutscher Künstler, so das Grabmal der Grafikerin Käthe Kollwitz (1867-1945) eine stehende Bronzeplatte mit einem Relief, 1936 von der Künstlerin selbst geschaffen; dicht daneben das Grab des Malers und Grafikers Otto Nagel (1894-1967). Am Ende der Kastanienallee liegt zur linken Seite ein Rondell mit dem Grabmal des Schriftstellers F.C. Weiskopf (1900-55), auf dem sich zwei Bronzetafeln befinden. Am Pergolenweg liegt unter anderem das Grab des Filmregisseurs Konrad Wolf (1925-82) sowie das stelenförmige Grabmal für den Graphiker und Maler Paul Meyerheim (1842-1915). Die 1890-93 nach Plänen von Hermann Blankenstein errichtete Feierhalle des Friedhofs wurde 1945 zerstört, in den 1950er Jahren wieder aufgebaut und 1979 modernisiert.
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