MULTISPECIES FUTURES* - Hartmut Kiewert

Hartmut Kiewert, Crossing V
Ausstellung bis 18.08.2024
Foto: Hartmut Kiewert, Crossing V 2023 Grafik: Bernhard Rose
Bastion Kronprinz / Zitadelle Spandau

!!!
Aufgrund von Konzerten geänderte Öffnungszeiten:
Do. 01.08. von 10-17 Uhr
(An Donnerstagen öffnen wir normaler Weise von 13-20 Uhr.)

Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch auf unserer Webseite über die Öffnungszeiten:
www.zitadelle-berlin.de


Thema der künstlerischen Arbeit von Hartmut Kiewert ist das Nachdenken über Geschichte,
Formen, Möglichkeiten und Zukunft des Verhältnisses zwischen Mensch und Tier. Ausgehend
von dem utopischen Gedanken einer friedlichen und gleichberechtigten Koexistenz, entwickelt
der Maler Gesellschaftsbilder, deren tieferer Sinn die Visualisierung einer Utopie ist, in der Tiere
nicht mehr Objekte einer ausbeuterischen Praxis unter Gesichtspunkten der Vermarktung sind,
sondern sie zu Subjekten einer veränderten und emanzipatorischen Weltordnung werden.

Hinter diesem scheinbar romantischen Gedanken steht die kritische Auseinandersetzung mit
Herrschaftsstrukturen und deren Mechanismen. Hartmut Kiewerts großformatige Ölgemälde
entstehen nicht nur in dem Bewusstsein, dass sich unsere menschliche Haltung gegenüber der
Tierwelt radikal verändern muss, sondern dass der Verdrängung unseres überwiegend öko-
nomisierten und entfremdeten Umgangs mit Tieren positive Narrative entgegengestellt werden
sollten.

Hartmut Kiewert (* 1980 in Koblenz) studierte von 2003 bis 2010 Malerei und Grafik an der
Hochschule für Kunst und Design, Burg Giebichenstein in Halle, wo er sein Diplom mit Aus-
zeichnung ablegte. Der Künstler lebt und arbeitet in Leipzig.



Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung
Eintritt frei

Do. 08. August, 19 Uhr _________________________________________________________
Podiumsdiskussion zum Thema:
"Transformation und Zukunft von Mensch-Tier-Verhältnissen - Wie kann ein Wandel hin zu einer
multispeziesgerechten Welt aussehen?"
mit Melanie Bujok, Dr. Friederike Schmitz und Hartmut Kiewert, moderiert von Dr. Ralf F. Hartmann.

Melanie Bujok ist Sozialwissenschaftlerin, politische Aktivistin verschiedener emanzipatorischer
Kämpfe, Autorin und lebt in Berlin. Aktuell arbeitet sie im Bereich der partizipativen Stadtentwicklung
und politischen Bildung. Sie ist Mitherausgeberin des Sammelbandes “Das Mensch-Tier-Verhältnis.
Eine sozialwissenschaftliche Einführung” (Springer VS 2015) und veröffentlichte zahlreiche Artikel
zum gesellschaftlichen Mensch-Tier-Verhältnis, darunter “Tierkapital” (Springer VS 2015), “Animals,
Women and Social Hierarchies” (DEP n. 23 / 2013), “Die Somatisierung der Naturbeherrschung”
(Campus 2008) and “Zur Verteidigung des tierlichen und menschlichen Individuums.” (Alibri 2007).

Dr. Friederike Schmitz ist Philosophin, Autorin und Mitgründerin der Organisation Faba Konzepte,
die sich mit Studien und Öffentlichkeitsarbeit für ein pflanzenbasiertes Ernährungssystem einsetzt.
Ihr aktuelles Buch heißt „Anders satt: Wie der Ausstieg aus der Tierindustrie gelingt“ und ist im
Oktober 2022 im Ventil Verlag erschienen. Zuvor hat sie drei Bücher und zahlreiche Aufsätze zu
Tierethik veröffentlicht.

“Mit meiner Malerei versuche ich Gegenbilder zur Tierindustrie zu schaffen, die eine mögliche
Zukunft aufscheinen lassen, in der sich Menschen und nichtmenschliche Tiere auf Augenhöhe
begegnen. Ausbeutungsverhältnisse sind überwunden und menschliche, wie tierliche Individuen
können sich in einer radikal vielfältigen Gesellschaft frei entfalten.”
Hartmut Kiewert


Do. 15. August, 19 Uhr _________________________________________________________
Podiumsdiskussion zum Thema
"Animal Turn in der Kunstwelt - Wandel des Verhältnisses zu nichtmenschlichen Tieren in
der Kunstproduktion und Rezeption"
mit Alicja Czupryk, Prof. Dr. Jessica Ullrich und Hartmut Kiewert

Sie diskutieren darüber wie sich das Verhältnis von Menschen zu nichtmenschlichen Tieren sowohl
aus der symbolischen als auch auf der produktionspraktischen Ebene der bildenden Künste in den
letzten Jahren gewandelt hat und welche Wirkung Kunst auf Diskurse über andere Tiere hat.

Dr. Jessica Ullrich ist Vertretungsprofessorin für Ästhetik und Kunstwissenschaft an der Kunstakademie
Münster und Herausgeberin von Tierstudien, dem ersten akademischen Journal für Animal Studies in
Deutschland. Zuvor hat sie als Gastprofessorin, Honorarprofessorin, Gastdozentin und Lehrbeauftragte
an der Europa-Universität Flensburg, der Universität der Künste Berlin, der Karl-Franzens-Universität
Graz, der Universität Frankfurt und der Universität São Paulo gelehrt. Sie publiziert zu Themen zeit-
genössischer Kunst, hat Ausstellungen und Videoscreenings im In- und Ausland kuratiert sowie
internationale Konferenzen organisiert.

„Kunst hinterfragt bestehende Verhältnisse, denkt visionäre Ideen der Gegenwart weiter und macht
durch Imagination, Spekulation und Fürsorge alternative Perspektiven vorstellbar – auch im Hinblick
auf die oft unerträglichen Mensch-Tier-Verhältnisse unserer Zeit.“
Dr. Jessica Ullrich

Die Kunstpädagogin Alicja Czupryk ist Doktorandin der HBK Braunschweig, Institut für Kunstpädagogik,
sowie Studienrätin mit den Fächern Bildende Kunst und Geschichte. Ihren Fokus legt sie in der schulischen
sowie universitären Lehre auf das Mensch-Tier-Verhältnis in der Kunstpädagogik. Dafür entwickelt sie
diverse Unterrichtsreihen zum Mensch-Tier-Verhältnis im globalen Kontext der Klimakrise.
Sie ist Mitglied bei Minding Animal Germany (MAG) und engagiert sich für die gemeinnützige Stiftung
Mensch-Tier-Bildung e.V.

„Die Arbeit mit Heranwachsenden bietet das große Potential, grundsätzliche, zumeist tradierte Haltungen
im Kern zu verändern, eine kritische Position zum anthropozentrischen Weltbild und eine tiersensible Sicht-
weise zu entwickeln. Das Fach Bildende Kunst offeriert dafür besondere Zugänge – die Zugänge zur Welt
über die Sinne, die Aneignung der Welt mit allen Wesenskräften. Diese besonderen Zugänge bieten damit
eine emotional-empathische Komponente, die die kognitive ergänzt oder auch ersetzen kann.“
Alicja Czupryk




Mit freundlicher Unterstützung der bezirklichen Förderfonds der
Senatsverwaltung Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Kategorien: Kunst, Kultur, Ausstellungen

Bezirk: Spandau

Veranstaltungsort

Zitadelle Spandau
Bastion Kronprinz
Am Juliusturm 64
13599 Berlin

Veranstalter

Fachbereich Kultur
Am Juliusturm 64
13599 Berlin

Nächste Termine

  • 08.08.2024 um 13:00 - 20:00 Uhr
  • 08.08.2024 um 19:00 Uhr
  • 09.08.2024 um 10:00 - 17:00 Uhr
  • 10.08.2024 um 10:00 - 17:00 Uhr
  • 11.08.2024 um 10:00 - 17:00 Uhr

Weitere Informationen

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