Der Staatssekretär für Arbeit und Soziales Alexander Fischer und der LAGeSo-Präsident Franz Allert haben am 11. November 2019 vorbildliche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit dem Berliner Inklusionspreis ausgezeichnet. Drei Firmen erhielten den in Höhe von 10.000 Euro dotierten Landespreis. Erstmalig wurde ein Sonderpreis des LAGeSo vergeben.
Sieger in der Kategorie Kleinunternehmen ist die Repro- & Werbezentrum Prenzlauer Berg GmbH. Die Geschichte des Repro- & Werbezentrums begann 1993 – in der gerade wiedervereinten deutschen Hauptstadt. Firmengründerin Karin Meyer öffnete von Beginn an die Türen ihres Unternehmens für Langzeitarbeitslose sowie für schwerbehinderte Menschen. Aus tiefster Überzeugung setzt sie diese Strategie bis heute erfolgreich fort. Sie tut das, obwohl das Repro- & Werbezentrum aufgrund der Betriebsgröße nach dem Sozialgesetzbuch IX keiner Pflicht zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen unterliegt.
Die Grieneisen GBG Bestattungen GmbH siegte in der Kategorie Mittelständische Unternehmen. Die Firma wurde 1830 als Sargtischlerei Grieneisen in Alt-Berlin gegründet und gehört heute zur AHORN Aktiengesellschaft. Die Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen des Bestattungsunternehmens liegt mit 12 % deutlich über den gesetzlichen Vorgaben. Die Firma investiert in die Sicherung bestehender Beschäftigungsverhältnisse, ermöglicht Werkstattbeschäftigten der Union Sozialer Einrichtungen (USE) Praktika und stellt betriebsintegrierte Arbeitsplätze zur Verfügung. In problematischen Situationen wird auf die Kompetenz der Integrationsfachdienste zurückgegriffen und es werden Lösungen im Sinner aller Beteiligten gefunden. Vorstandsvorsitzender der Ahorn AG und Geschäftsführer von Grieneisen Bestattungen Olaf Dilge und sein Team zeigen dabei ein herausragendes Engagement.
Sieger in der Kategorie Großunternehmen ist die Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH. Seit der Gründung im Jahr 2001 ist der Krankenhauskonzern Vivantes der größte in Deutschland und zählt zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Hauptstadtregion. Menschen mit Schwerbehinderung werden in nahezu allen Bereichen des Vivantes-Konzerns beschäftigt. Das Inklusionskonzept des Unternehmens um Geschäftsführerin Corinna Jendges und die Belegschaft geht auf – auch bei Leistungsdruck.
Der Preis in dieser Kategorie ging an die Humboldt-Universität zu Berlin. Die vor über zwei Jahrhunderten gegründete Humboldt-Universität zu Berlin gehört heute zu den elf Exzellenzuniversitäten Deutschlands und zählt im internationalen Vergleichen zu den besten Hochschulen. In allen Bereichen der Universität wurden für Menschen mit Behinderung individuell gestaltete Arbeitsplätze geschaffen. Mit Unterstützung eines vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Projektes ist es der Universität gelungen, acht erwerbslose Akademikerinnen und Akademiker mit Behinderung zu qualifizieren und anschließend als wissenschaftlich Mitarbeitende einzustellen. Eine ausgezeichnete Kooperation mit dem Inklusionsbeauftragten und der Schwerbehindertenvertretung auf dem Weg zur inklusiven Humboldt-Universität wird Vizepräsidenten Dr. Ludwig Kronthaler und der Universitätsleitung bescheinigt. Dieses exzellente Engagement wurde daher mit der besonderen Anerkennung gewürdigt.