Gemeinschaftsgarten-Newsletter #10

Alfred Garten, Zwei Frauen am Hochbeet

April 2024

Es ist schon viel los in den Gärten Berlins. Überall wird „angegärtnert“ und die ersten Open-Air-Veranstaltungen des Gartenjahres starten, während die Vegetation einen außerordentlichen Frühstart hingelegt hat – den außerordentlich warmen Monaten Februar und März geschuldet (auch wenn der April dann doch seinem Ruf gerecht wurde).

Der Start ins Gartenjahr und die Lust aufs Gärtnern zeigt sich auch an den zahlreichen Veranstaltungen, die es in diesen Newsletter geschafft haben. Viele Möglichkeiten zu Austausch und Vernetzung – und natürlich zum Mitgärtnern! Machen Sie mit!

Ihre Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Impressionen von der 1. Werkstatt

Rückblick: Erste Werkstatt zur Anpassung der Plattform Produktives Stadtgrün

Am 20. März 2024 fand die 1. Werkstatt „Gemeinschaftsgarten-Plattform Berlin“ statt. Sie war der Startschuss für einen partizipativen Prozess zum Relaunch der Plattform, mit dem sie der Vielfalt urbaner Gärten und gärtnerischer Projekte in Berlin gerecht und zu einer zentralen digitalen Anlaufstelle für bereits gärtnerisch Aktive wie auch für Neuinteressierte werden soll.

Vor Ort in der Stadtwerkstatt und auch online konnten die Teilnehmenden Bedarfe an die Plattform und Ideen für den Umbau der Seite einbringen. Themen, um die es sich in den Diskussionen immer wieder drehte, waren die intuitive Bedienbarkeit und eine barrierefreie, inklusive Plattform. Des Weiteren wurden einige Ideen zur Förderung des Austauschs unter den Nutzenden gesammelt, z. B. ein Veranstaltungskalender, der von allen Aktiven mit Workshops, Gartensprechstunden und Festen gefüttert werden kann. Im Stimmungsbild kristallisierte sich ein klarer Favorit für den neuen Namen der Plattform heraus: “Berlin gärtnert!”.

Auf mein.berlin.de ist nun die Ergebnisdokumentation der Werkstatt verfügbar (bitte auf den Reiter „Ergebnis“ klicken!).

Interessierte können sich schon jetzt den Termin für die 2. Werkstatt vormerken, die am Freitag, den 06.09.2024, von 17 bis 19 Uhr auf dem Frieda-Süd-Gelände der Bauhütte Kreuzberg e.V. in der Friedrichstraße 18/19 (U Kochstraße) stattfinden wird. Rund um die 2. Werkstatt wird gemeinsam mit dem Kiezlabor des CityLABs Berlin ein buntes Programm zum Thema Stadtgärtnern stattfinden. Wer das Programm mit einem Workshop, einem Austauschforum oder einem anderen Format rund um das Gärtnern in der Stadt mitgestalten möchte, kann sich an Bettina Walther von gruppe F | Freiraum für alle GmbH wenden: walther@gruppef.com

Alfreds Garten

04.05.: Gärtnern beim Tag der Städtebauförderung

Gemeinschaftliches Gärtnern ist seit vielen Jahren auch ein Thema in der Städtebauförderung. Viele Gemeinschaftsgärten sind in den Förder-Gebieten u.a. durch Mittel der Städtebauförderung entstanden. Und so wundert es nicht, das beim Tag der Städtebauförderung 2024 auch wieder einige Gemeinschaftsgärten ihre Aktivitäten vorstellen und zum Mitmachen einladen.

Es gibt u.a.

und auch etliche Koch-Aktionen.

Sommer2023 himmelbeet

11.05. und 18.05.: Workshops „Gärten sichern – Urbane Freiräume erhalten“

Im Mai organisiert das himmelbeet zwei interaktive Workshops und Netzwerktreffen für Stadtgärtner:innen. Die Strategien, wie Gärtner:innen in Berlin Gärten und Flächen für urbanes Grün sichern können, stehen dabei im Mittelpunkt.

11.05. (11 bis 15:30 Uhr): Von Flächen & Verträgen // Input & Erfahrungsaustausch zu Flächenkategorien von urbanen Gärten, Rahmenbedingungen öffentlicher und privater Flächen, Verträge und Genehmigungen

18.05. (11 bis 15:30 Uhr): Von Konflikten & Lösungen // Input & Erfahrungsaustausch zu Flächenkonflikten und Strategien, Kontakt zu Verwaltung und Politik, Netzwerk und Gruppendynamiken

Beide Workshops richten sich vor allem an Menschen, die schon in Gemeinschaftsgärten aktiv sind. Aber auch Menschen, die zukünftig in der Stadt gärtnern und Inspiration sammeln möchten, sind herzlich eingeladen.

Wo? PA58, Prinzenallee 58, 13359 (bei gutem Wetter im Prinzengarten)

Bei Fragen: remesanastasia@himmelbeet.de

Netzwerk Urbane Gärten Berlin

02.06.: Berliner Garten-Vernetzungswerkstatt im Haus der Statistik

Wie im letzten Newsletter berichtet, plant eine Gruppe aus Gemeinschaftsgärtner:innen einen „Netzwerk(Raum) Urbane Gärten Berlin“ im sich entwickelten Haus der Statistik. Dieser Raum ist offen für alle Berliner Gemeinschaftsgärten. Er entspricht dem Wunsch, sich stärker zu vernetzen und gemeinsam einen Ort zu entwickeln, an dem die Netzwerkarbeit solidarisch und nachhaltig gelebt werden kann.

Am 2. Juni gibt es dazu eine große Vernetzungswerkstatt im Haus der Statistik. Alle Gemeinschaftsgärten in Berlin sind aufgerufen mitzumachen und ihre Ideen, Bedarfe und Möglichkeiten für die Nutzung und Funktionen des künftigen Netzwerk-Raums zusammen zu tragen.

Das Netzwerk Urbane Gärten hat damit begonnen, Ideen für die Nutzung des Raumes zu sammeln, wie z.B. Raum für Gruppen-/Vereinstreffen im Winter, fester Ort für verstetigte Netzwerkarbeit der Gärten in Berlin und die Möglichkeit der Vernetzung mit vielen anderen Initiativen verschiedener Sparten (NGOs, Kunst, Werkstätte, Foodsharing, Materialmarkt u.ä.). Bei der Werkstatt sollen diese Ideen partizipativ weiterentwickelt und gemeinsam neue Nutzungsfunktionen entdeckt werden.

Wo? Raum Karla, Karl-Marx-Allee 1, 10178 Berlin

Wann? 2. Juni 2024, ab 14 Uhr

Waldgarten Britz

Mitmachen im urbanen Waldgarten Britz

Über die Eröffnung des urbanen Waldgartens in Britz im Juni 2023 haben wir im Newsletter #7 berichtet. Seitdem heißt das weitläufige Areal alle herzlich willkommen, die Freude am Gärtnern haben: Auf 5.000 m² bietet der Gemeinschaftsgarten eine Vielzahl an Obst- und Nussbäumen, köstlichen Beeren und exotischen Stauden, die nun von Jahr zu Jahr immer mehr zu einem essbaren Wald heranwachsen – gepflegt von einer Gruppe aus Hobbygärtner:innen, Naturfreund:innen und Familien.

Und das Beste ist: Dieser grüne Ort sucht nach wie vor weitere Menschen, die sich für nachhaltiges und klimaangepasstes Gärtnern begeistern oder in freundlicher Gesellschaft etwas Neues schaffen möchten. Mitmachen ist einfach; Wissen, Verantwortung und auch die Kosten werden geteilt. Jeden Mittwoch ab 16 Uhr gibt es ein offenes, angeleitetes Gärtnern, um einen einfachen Einstieg in das Projekt zu ermöglichen. Die Waldgärtner:innen freuen sich auf Euch!

Für weitere Informationen besucht www.waldgarten-britz.de oder schaut persönlich vorbei im Waldgarten Berlin-Britz e.V., Leonberger Ring 54, 12349 Berlin-Britz.

Kontakt: info@waldgarten-britz.de

Frau in einem Hanffeld kontrolliert Pflanzen

Kein Cannabis-Anbau im Garten

Seit 1. April ist der Anbau von Cannabis zum privaten Konsum in Deutschland erlaubt. Das bewegt auch einige Gärtner:innen in Berlin. Wichtig ist, dass der erlaubte Eigenanbau (max. 3 Pflanzen) vor Kindern, Jugendlichen und Dritten geschützt erfolgen muss. Daher ist ein Selbstanbau z. B. im Kleingarten oder in einem Beet im Gemeinschaftsgarten definitiv nicht möglich. Der zuverlässige Schutz ist hier nicht gegeben.

Auch die geplanten „Anbauvereinigungen“ (voraussichtlich ab Juli 2024) führen zu keiner Möglichkeit des Anbaus in den Berliner Gemeinschaftsgärten. Die Anbauvereinigungen müssen zunächst für den Anbau eine Genehmigung einholen. Dafür müssen zahlreiche Auflagen erfüllt werden – insbesondere muss auch hier der Anbau und das Erntegut vor Kindern, Jugendlichen und Dritten geschützt sein. Das ist in den Gemeinschaftsgärten nicht gegeben.

Auch das Thema Saatgut und Stecklinge ist reglementiert:
„Cannabissamen dürfen aus EU-Mitgliedsstaaten zum Zwecke des privaten Eigenanbaus eingeführt werden. Ein Erwerb über das Internet oder per Fernabsatz und der Versand nach Deutschland ist zulässig. Zudem dürfen bis zu sieben Cannabissamen oder fünf Stecklinge pro Monat von Anbauvereinigungen an volljährige Nicht-Mitglieder zum Zweck des privaten Eigenanbaus weitergeben werden, sofern die Cannabissamen und Stecklinge beim gemeinschaftlichen Eigenanbau entstanden sind. Bei einer gemischten Weitergabe von Samen und Stecklingen dürfen insgesamt maximal 5 Samen und Stecklingen abgegeben werden. […]“ (FAQ, Bundesgesundheitsministerium)

KGA Am Stadtpark

Pyrolyseöfen: Von privater Pflanzenkohle-Herstellung wird abgeraten

Um den Einsatz von Pflanzenkohle im Garten ist in den letzten Jahren eine gewisse Euphorie ausgebrochen – und das zu Recht, denn der Einsatz von Pflanzenkohle kann zur CO2-Bindung im Boden beitragen, die Wasserspeicherkapazität des Bodens langfristig erhöhen und den Humusaufbau unterstützen.

Doch das sichere Einbringen von Pflanzenkohle in Böden ist nicht unkompliziert. Schadstoffgrenzwerte in der Kohle können schnell überschritten werden. Auch können sich giftige Gase, wie Kohlenmonoxid und Methan, sowie gefährliche Feinstäube bei der eigenen Herstellung bilden. Darauf weist das Umweltbundesamt in einer Stellungnahme zur Herstellung von Pflanzenkohle mit privaten Pyrolyseöfen hin. Bitte beachten!

Dienstgebäude Am Köllnischen Park 3

Gemeinschaftsgarten-Praktikum bei SenMVKU

Bereits zweimal haben Studierende die Möglichkeit wahrgenommen, im Arbeitsbereich „Urban Gardening“ im Referat Freiraumplanung und Stadtgrün der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) ein Studienpraktikum zu absolvieren. Auch 2024 ist wieder ein Praktikum möglich!

Wichtig ist, dass es sich um ein Pflichtpraktikum nach Studienordnung handeln muss. Die Arbeitsinhalte sind vielfältig und reichen von Recherchen zu und über die Gemeinschaftsgärten in Berlin über Themen der Öffentlichkeitsarbeit (u.a. Netzwerk-Veranstaltungen) bis hin zu konzeptioneller Ideenentwicklung im Themenfeld. Vorausgesetzt werden:
  • Interesse am Themenfeld Urban Gardening / Gemeinschaftsgärten
  • Grundkenntnisse über das Stadtgrün
  • Bereitschaft zum selbständigen Arbeiten

Für Studierende von Fachhochschulen kann eine Aufwandsentschädigung gezahlt werden (gemäß einer Vorgabe der Senatsverwaltung für Finanzen).

Bei Interesse eine E-Mail schreiben an: toni.karge@senmvku.berlin.de