Eine zentrale Forderung der Urban-Gardening-Szene war ein „gesamtstädtisches Konzept“ für Urban Gardening. Das Abgeordnetenhaus hat diese Forderung aufgegriffen und die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz wurde damit beauftragt. Als erster zentraler Baustein wird derzeit das Berliner Gemeinschaftsgarten-Programm erarbeitet, in dem Maßnahmen identifiziert werden sollen, wie bestehende Gemeinschaftsgärten unterstützt und neue Gemeinschaftsgärten ermöglicht werden können. Für die Durchführung des partizipativen Entwicklungsprozesses konnten bgmr Landschaftsarchitekten und mees architecture gewonnen werden. Bisher konnte zwar leider alles nur digital stattfinden – etliche Gemeinschaftsgärtner:innen haben sich aber bereits eingebracht.
Bei der Auftaktveranstaltung am 3. März 2021 zeigte sich die Breite des Themas Gemeinschaftsgärten. Verschiedene Gärten wurden mit ihren unterschiedlichen Ansätzen vorgestellt, aber auch Strategien aus Paris und Graz, wie mit Gemeinschaftsgärten dort umgegangen wird. Unter den 120 Teilnehmenden waren Vertreter:innen etlicher Gemeinschaftsgärten, aber auch der Verwaltung, aus der Wissenschaft, Planungsbüros, Stiftungen uvm. In den Diskussionen wurde bereits klar, dass es noch viel zu tun gibt, um den Gemeinschaftsgärten eine dauerhafte Perspektive zu geben.
In den im Mai folgenden Werkstätten zum Thema “Nutzung, Sicherung und Aktivierung von Flächen” wurden basierend auf verschiedenen (natürlich nicht trennscharfen) Kategorien von Gärten gemeinsam mit den Gärtner:innen, Flächengeber:innen (z. B. Wohnungsbaugesellschaften, Schulen) und anderen Beteiligten Erfahrungen insb. zur Flächensituation ausgetauscht. Anhand der zahlreichen Beispiele zeigte sich, dass die Rahmenbedingungen der Gärten ebenso vielschichtig sind, wie die Gärten selbst. Die Vereinbarungen zwischen den Gemeinschaftsgärtner:innen und den Flächengeber:innen reichen von losen Nutzungsvereinbarungen bis hin zu komplexen Regelwerken. Grundsätzlich wurde der Wunsch nach klar benannten Ansprechpartner:innen auf der Seite der Flächengeber:innen und nach unbürokratischen Fördermöglichkeiten deutlich.
Gegenwärtig werden die Ergebnisse der Werkstätten ausgewertet. Ein erster Zwischenstand dieser Untersuchungen aus den Werkstätten und auch eine Zusammenfassung der Auftaktveranstaltung ist auf der Beteiligungsplattform mein.berlin.de zu finden.