Alle sind sich darin einig: Für eine erfolgreiche Ernährungswende brauchen wir die Kantinen dieser Stadt. Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung sind ein wichtiger Hebel für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Ernährung der Bevölkerung sowie für eine ökologischere Landwirtschaft mit mehr Tierwohl. Deshalb gilt es, mehr Bio und regional in die Kantinen zu bringen. Wie das gelingen kann, zeigen die Ergebnisse des dreijährigen Forschungsprojekts GanzTierStark.
Die hauptsächlichen Herausforderungen der Gemeinschaftsverpflegung, auf mehr regionale Bio-Produkte umzustellen, sind:
- Fehlende verbindliche Ziele und Anforderungen
- Bestehender Kostendruck und mangelndes Know-how
- Schwierigkeiten bei der Beschaffung regionaler Produkte
- Probleme bei der praktischen Umsetzung in der Großküche
Die Politik kann hier unterstützende Rahmenbedingungen setzen.
Aus den Ergebnissen des Projekts lassen sich zusammenfassende Handlungsempfehlungen ableiten, wie Politik Bio-regionale Kost in Kantinen fördern und den Aufbau regionaler Bio-Wertschöpfungsketten voranbringen kann. Dieses Policy Paper wird demnächst mit Politiker:innen aus Berlin und Brandenburg diskutiert und steht ab sofort online zum Download zur Verfügung.
In der praktischen Umsetzung hängt ein nachhaltiges Speisenangebot auch von motivierten Kantinen- und Küchenleiter:innen ab. Sie entscheiden letztendlich, was auf die Teller in ihren Kantinen kommt. Weniger Fleisch, mehr Tierwohl und bessere Fleischqualität anstatt möglichst viel billiges Fleisch?
Für Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung hat das Projekt GanzTierStark Betriebliche Handlungsempfehlungen erarbeitet, die ebenfalls ab sofort zum Download zur Verfügung stehen.
Die Förderung des Vorhabens erfolgte von 2020-2023 aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgte über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL).