Tagesordnung - 22. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung  

 
 
Bezeichnung: 22. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung
Gremium: Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung
Datum: Mo, 07.01.2019 Status: öffentlich
Zeit: 17:10 - 19:05 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Çigli-Zimmer, 1. Etage, Raum A104
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin

TOP   Betreff Drucksache

Ö 1  
Begrüßung und Annahme der Tagesordnung      
Ö 2  
Vorstellung des Büros Schulbauoffensive      
Ö 3  
Schulbau soll beim Bezirksamt bleiben  
Enthält Anlagen
0859/XX  
Ö 4  
Brexit: Auswirkungen auf Neukölln kompensieren  
Enthält Anlagen
0979/XX  
Ö 5  
Zivilgesellschaftliches Engagement für bezahlbaren Wohnraum darf nicht kriminalisiert werden  
Enthält Anlagen
1022/XX  
    VORLAGE
   

Der Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Ablehnung des Antrages in folgender Fassung:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Wir bitten das Bezirksamt, sich bei den zuständigen Senatsdienststellen dafür einzusetzen, dass Stadt und Land die Strafanzeigen gegen die Besetzer_innen der Bornsdorfer Straße zurücknimmt und sich zusammen mit den Mieter_inneninitiativen der Stadtteile und Aktivist_innen für bezahlbaren Wohnraum einsetzt.

 

Begründung:

In Neukölln suchen tausende Menschen mit niedrigem Einkommen vergeblich bezahlbaren Wohnraum. Hiergegen wendeten sich die Besetzer_innen des Hauses Bornsdorfer Straße, als sie im Frühling 2018 das leerstehende Haus besetzten. Trotz laufender Verhandlungen zwischen den Besetzer_innen und der Eigentümerin Stadt und Land wurden das Gebäude geräumt, wobei die Besetzer_innen friedlich das Haus verließen. Trotzdem wurden 56 Personen von Stadt und Land angezeigt.

   
    05.12.2018 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 14.3 - überwiesen
   

Der Antrag wird in den Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung überwiesen.

   
    07.01.2019 - Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung
    Ö 5 - im Ausschuss abgelehnt
   

Die Fraktion der Linken konkretisiert das Anliegen ihres Antrags. Es geht darum, Maßnahmen, die auf Leerstand von Wohnraum hinweisen, nicht strafrechtlich zu verfolgen.

 

Herr Hikel verliest ein Schreiben der „Stadt und Land“ mit einer kurzen Darstellung des Sachverhalts aus Sicht der Wohnungsbaugesellschaft. Nach den dortigen Schilderungen stellt sich hier grundsätzlich die Frage, wie man als Bezirksamt damit umgeht. Aus Bezirksamtssicht ist es nicht produktiv das beschriebene Vorgehen der Besetzer*innen zu tolerieren. Es wurde gegen geltendes Recht verstoßen. Das beschriebene Verhalten ist kein Lösungsansatz zu wohnungspolitischen Problemen. Es ist eine Form der Willkür und verstößt gegen rechtsstaatliche Prinzipien.

 

Die Fraktion der Grünen sieht eine solche symbolische Aktion als Mittel, die Missstände öffentlich zu machen. Aber die Auswahl dieses Hauses der „Stadt und Land“ war ein Fehler, da es hier nachvollziehbare Gründe für den langen Leerstand gab. Die Besetzungsaktion als solche ist aus ihrer Sicht eine rein friedliche Aktion – wenn auch nicht der richtige politische Weg. Sie stimmen dem Antrag zu.

 

Die Fraktion der CDU lehnt ein Verständnis für solche rechtswidrigen Handlungen ab. Der Straftatbestand ist eindeutig und muss dann auch angezeigt werden. Jede Besetzung ist gegen das Recht. Sie spricht sich gegen den Antrag aus.

 

Auch die Fraktion der SPD stimmt diesem Antrag nicht zu. Jede Straftat bzw. Ordnungswidrigkeit muss geahndet werden, wenn wir unser Rechtssystem nicht aushebeln wollen.

 

Die Fraktion der AfD ist gegen den Antrag und ein Eingreifen des Bezirksamtes. Wer solche Schritte einer Hausbesetzung geht, muss auch alle Konsequenzen tragen.

 

Die Fraktion der Linken betont nochmals, dass es sich aus ihrer Sicht um eine symbolische Aktion handelt. Die Besetzung erfolgte friedlich und zur geschilderten Sachbeschädigung gab es unterschiedliche Aussagen. Aus Sicht der Fraktion ist keine Strafverfolgung notwendig.

 

Der BVV wird die Ablehnung des Antrags empfohlen bei Ja-Stimmen der Grünen und der Linken, Nein-Stimmen der SPD, CDU und AfD.

   
    23.01.2019 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 10.18 - vertagt
   

vertagt

   
    27.02.2019 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 10.12 - vertagt
   

vertagt

   
    18.03.2019 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 2.7 - in der BVV abgelehnt
   

Der Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Ablehnung des Antrages in folgender Fassung:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Wir bitten das Bezirksamt, sich bei den zuständigen Senatsdienststellen dafür einzusetzen, dass Stadt und Land die Strafanzeigen gegen die Besetzer_innen der Bornsdorfer Straße zurücknimmt und sich zusammen mit den Mieter_inneninitiativen der Stadtteile und Aktivist_innen für bezahlbaren Wohnraum einsetzt.

 

Herr BV Morsbach begründet als Ausschussvorsitzender des Ausschusses für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung die Beschlussempfehlung.

 

Redebeiträge: Herr BV Abed, Herr BV Leppek, Herr BV Schröter, Herr Lüdecke, Herr BV Piehl, Herr BV Licher, Herr BV Babilon, Herr BV Szczepanski, Herr BV Schulze, Herr Leppek, Herr BV Lüdecke, Herr BV Wittke, Frau BV Fuhrmann, Herr BV Abed, Frau BV Zielisch

 

Herr BV Leppek stellt einen Änderungsantrag.

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Wir bitten das Bezirksamt, sich bei den zuständigen Senatsdienststellen für bezahlbaren Wohnraum einzusetzen.

 

Der Änderungsantrag der Gr. FDP wird mit den Stimmen der SPD, der CDU, der Grünen und der LINKEN gegen die Stimmen der AfD und der Gr. FDP bei Enthaltung der Fraktionslosen Babilon, Kapitän und Zielisch abgelehnt.

 

Die Beschlussempfehlung wird mit den Stimmen der SPD, der CDU, der AfD, der Gr. FDP und der Fraktionslosen Babilon, Kapitän und Zielisch gegen die Stimmen der Grünen und der LINKEN beschlossen. Der Antrag ist damit abgelehnt.

Ö 6  
Soko BTM  
Enthält Anlagen
0427/XX  
Ö 7  
Mitteilungen der Verwaltung      
Ö 8  
Verschiedenes      
Ö 9  
Protokollabstimmung      
Ö 10  
Nächste Sitzung 11. Februar 2019      
               
 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen

BVV-Büro Neukölln

Zimmer: A 201

Verkehrsanbindungen

Sprechzeiten

Montag bis Donnerstag
nach Vereinbarung

an Sitzungstagen des Ältestenrats
geschlossen

an Tagen der BVV-Sitzungen
geschlossen