Tagesordnung - 22. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung  

 
 
Bezeichnung: 22. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung
Gremium: Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung
Datum: Mo, 07.01.2019 Status: öffentlich
Zeit: 17:10 - 19:05 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Çigli-Zimmer, 1. Etage, Raum A104
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin

TOP   Betreff Drucksache

Ö 1  
Begrüßung und Annahme der Tagesordnung      
Ö 2  
Vorstellung des Büros Schulbauoffensive      
Ö 3  
Schulbau soll beim Bezirksamt bleiben  
Enthält Anlagen
0859/XX  
Ö 4  
Brexit: Auswirkungen auf Neukölln kompensieren  
Enthält Anlagen
0979/XX  
    VORLAGE
   

Der Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Annahme des Antrages in folgender Fassung:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird gebeten, sich beim Senat von Berlin dafür einzusetzen, dass die durch den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU zu erwartenden Kürzungen von EU-Fördermitteln größtmöglich kompensiert werden, da diese Mittel von großer Bedeutung für sozial-, kultur- und integrationspolitische Projekte im Bezirk Neukölln sind.

 

Begründung: Nach aktuellem Stand wird das Vereinigte Königreich am 29. März 2019 die Europäische Union verlassen. Auch wenn viele Fragen zum „Brexit“ noch offen sind besteht kein Zweifel, dass der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs politische, soziale, ökonomische und finanzielle Nachteile für beide Seiten mit sich bringt. Berlin-Neukölln profitiert in hohem Maße von der EU-Kohäsionspolitik, die zum Ziel hat, den „wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt“ der EU, also die Angleichung der Lebensverhältnisse, zu fördern. Im ganzen Bezirk wurden und werden Projekte, Initiativen und Institutionen erst durch EU-Fördermittel ermöglicht. Programme zur Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements und der Reduzierung struktureller Arbeitslosigkeit aber auch soziale und kulturelle Projekte wurden und werden durch diese Mittel (ko-)finanziert. Dazu zählen zum Beispiel Programme wie Soziale Stadt, die Stadtteilmütter und Schön wie wir. Zurzeit trägt das Vereinigte Königreich 15% des EU-Budgets für Kohäsionspolitik; durch den Austritt des Vereinigten Königreichs würde dieser Anteil dem Gesamtbudget fehlen. Sollten sich die verbleibenden EU-Länder nicht einigen, diese Lücke in den Investitions- und Strukturfonds anderweitig zu füllen, ist eine Kürzung der Fördermittel unausweichlich. Finanzielle Einschnitte in dieser Größenordnung stellen ein existenzielles Risikor bisherige und künftige Erfolge sowie für Projekte in unserem Bezirk dar.

 

-Schlussbericht-

 

Das Bezirksamt hat sich bei den zuständigen Stellen dafür eingesetzt die Intention des Beschlusses umzusetzen. Hierzu stand und steht die Europabeauftragte in Kontakt mit Vertreter*innen der EU, des Bundes und des Senats von Berlin um diese für die Bedeutung der Reduzierung der EU-Strukturfondsmittel für den Bezirk zu sensibilisieren. Im innerdeutschen Aushandlungsprozess ist es Sache der Länder, gegenüber der Bundesregierung für eine angemessene Kompensation der reduzierten EU-Fördermittel einzutreten.

 

Das Bezirksamt wird weiterhin im Rahmen seiner Möglichkeiten und insbesondere über den Austausch mit dem Senat, auf eine nationale Förderstrategie hinwirken, die geeignet ist, die befürchteten Einschnitte zu kompensieren. Um bewährte Ansätze fortzuführen sind Landes- und Bundesmittel entscheidend. Hier gelang es dem Bezirk gemeinsam mit der Senatsintegrationsverwaltung die entstandene Förderlücke für das EHAP-geförderte Projekt EU FIT IN Plus durch die Bereitstellung von Landesmitteln zu schließen.

 

Tatsächlich werden in der neuen Förderperiode für die Bundesrepublik insgesamt ca. 17 % weniger EU-Strukturfondsmittel (EFRE und ESF+) zur Verfügung stehen. Bei den Kürzungen befindet sich Deutschland damit EU-weit im mittleren Bereich. Für die Umsetzung der Mittel, also konkret die Initiierung und Umsetzung sowie die ggf. Fortführung bestehender Vorhaben und Projekte im Bezirk ist vor allem die mitgliedsstaatliche Ausgestaltung der Kohäsionspolitik entscheidend.

 

Die bezirkliche Erfahrung zeigt, dass noch entscheidender als die Summe der zur Verfügung stehenden Mittel, die an diese geknüpften Förderbedingungen sind. In die noch laufenden Abstimmungen zur Ausgestaltung des Operationellen Programmes im Land Berlin bringt sich der Bezirk deshalb über die entsprechenden Fachgremien ein. Im ESF+ liegt der Schwerpunkt dabei auf dem Erhalt und dem Ausbau der Möglichkeiten zur Umsetzung niedrigschwelliger Angebote u.a. für die am stärksten benachteiligten Personengruppen.

 

Das Bezirksamt sieht den Beschluss damit als erledigt an.

 

Berlin-Neukölln, den 20. April 2021

 

 

Martin Hikel

Bezirksbürgermeister

   
    14.11.2018 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 14.3 - vertagt
   

vertagt

   
    03.12.2018 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 2.17 - vertagt
   

vertagt

   
    05.12.2018 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 10.7 - überwiesen
   

Der Antrag wird in den Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung überwiesen.

   
    07.01.2019 - Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung
    Ö 4 - ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen
   

Die tatsächlichen Auswirkungen eines Austritts des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union sind aktuell noch für keine der politischen Ebenen absehbar.

 

Trotz aller Unwägbarkeiten rechnet das Bezirksamt entsprechend des Vorschlags der EU-Kommission mit einer Kürzung des Gesamtfördervolumens für Deutschland in der kommenden Förderperiode um etwa 21 Prozent (Berechnung auf der Grundlage des BIP). Der Entwurf der EU-Kommission befindet sich aktuell in den Beratungen, die Kommission zielt auf eine Verabschiedung noch vor der Europawahl im Mai 2019.

 

Ab 2021 sollen unter dem Titel ESF+ verschiedene Förderinstrumente zusammengelegt werden. Auch das wird sich maßgeblich auf die Möglichkeiten zur Fördermitteleinwerbung durch das Bezirksamt Neukölln oder durch Neuköllner Träger auswirken.

 

Wie die Kompensation tatsächlich erfolgt, kann momentan noch nicht gesagt werden. Um hier eine größtmögliche Einflussnahme zu erzielen, haben sich die bezirklichen Europabeauftragten in einer Landesarbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.

 

Der BVV wird die Zustimmung zum Antrag empfohlen bei Ja-Stimmen der SPD, CDU, Grüne und Linken und Nein-Stimme der AfD.

   
    23.01.2019 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 10.17 - ohne Änderungen in der BVV beschlossen
   

Der Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft, Verwaltung und Gleichstellung empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Annahme des Antrages in folgender Fassung:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird gebeten, sich beim Senat von Berlin dafür einzusetzen, dass die durch den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU zu erwartenden Kürzungen von EU-Fördermitteln größtmöglich kompensiert werden, da diese Mittel von großer Bedeutung für sozial-, kultur- und integrationspolitische Projekte im Bezirk Neukölln sind.

 

Die Beschlussempfehlung wird mit den Stimmen der SPD, der CDU, der Grünen, der LINKEN, der Gr. FDP und der Fraktionslosen Babilon, Kapitän und Zielisch gegen die Stimmen der AfD beschlossen.

   
    28.04.2021 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 10.4 - mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen
   

Das Bezirksamt hat sich bei den zuständigen Stellen dafür eingesetzt die Intention des Beschlusses umzusetzen. Hierzu stand und steht die Europabeauftragte in Kontakt mit Vertreter*innen der EU, des Bundes und des Senats von Berlin um diese für die Bedeutung der Reduzierung der EU-Strukturfondsmittel für den Bezirk zu sensibilisieren. Im innerdeutschen Aushandlungsprozess ist es Sache der Länder, gegenüber der Bundesregierung für eine angemessene Kompensation der reduzierten EU-Fördermittel einzutreten. Das Bezirksamt wird weiterhin im Rahmen seiner Möglichkeiten und insbesondere über den Austausch mit dem Senat, auf eine nationale Förderstrategie hinwirken, die geeignet ist, die befürchteten Einschnitte zu kompensieren. Um bewährte Ansätze fortzuführen sind Landes- und Bundesmittel entscheidend. Hier gelang es dem Bezirk gemeinsam mit der Senatsintegrationsverwaltung die entstandene Förderlücke für das EHAP-geförderte Projekt EU FIT IN Plus durch die Bereitstellung von Landesmitteln zu schließen. Tatsächlich werden in der neuen Förderperiode für die Bundesrepublik insgesamt ca. 17 % weniger EU-Strukturfondsmittel (EFRE und ESF+) zur Verfügung stehen. Bei den Kürzungen befindet sich Deutschland damit EU-weit im mittleren Bereich. Für die Umsetzung der Mittel, also konkret die Initiierung und Umsetzung sowie die ggf. Fortführung bestehender Vorhaben und Projekte im Bezirk ist vor allem die mitgliedsstaatliche Ausgestaltung der Kohäsionspolitik entscheidend. Die bezirkliche Erfahrung zeigt, dass noch entscheidender als die Summe der zur Verfügung stehenden Mittel, die an diese geknüpften Förderbedingungen sind. In die noch laufenden Abstimmungen zur Ausgestaltung des Operationellen Programmes im Land Berlin bringt sich der Bezirk deshalb über die entsprechenden Fachgremien ein. Im ESF+ liegt der Schwerpunkt dabei auf dem Erhalt und dem Ausbau der Möglichkeiten zur Umsetzung niedrigschwelliger Angebote u.a. für die am stärksten benachteiligten Personengruppen. Das Bezirksamt sieht den Beschluss damit als erledigt an.

 

Berlin-Neukölln, den 20. April 2021

 

 

Martin Hikel

Bezirksbürgermeister

 

Redebeiträge: Herr BV Schröter, Herr BV Lüdecke, Herr BV K. Schulze

 

Kenntnis genommen

Ö 5  
Zivilgesellschaftliches Engagement für bezahlbaren Wohnraum darf nicht kriminalisiert werden  
Enthält Anlagen
1022/XX  
Ö 6  
Soko BTM  
Enthält Anlagen
0427/XX  
Ö 7  
Mitteilungen der Verwaltung      
Ö 8  
Verschiedenes      
Ö 9  
Protokollabstimmung      
Ö 10  
Nächste Sitzung 11. Februar 2019      
               
 
 

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