Busse in Berlin und Marzahn-Hellersdorf barrierearm ausgestalten
Die BVV möge beschließen:
Dem Bezirksamt wird empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen als auch in einer Stellungnahme zum 10. Verstößebericht des Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung dafür einzusetzen, dass das sogenannte automatische "kneeling" (Absenken) in den Bussen der BVG beibehalten wird.
Begründung:
Das automatische Absenken der Busse an Haltestellen ist eine der Bedingungen für eine verkehrliche Barrierefreiheit im ÖPNV. Das von der BVG geplante nur noch "bedarfs-gerechte" kneeling ist eine Abkehr von dem Weg zu einer Barrierefreiheit und wird vom Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen zu Recht scharf kritisiert. Zum einen kann eine wirkliche bedarfsgerechte Anwendung durch die BVG nicht garantiert werden, da bereits frühere Versuche gezeigt haben, dass die Busfahrer/innen im Rahmen Ihrer vielen Tätigkeiten nicht in der Lage sind, jederzeit auf die Wünsche zum Absenken zu reagieren. Zum anderen stellt es für die Nutzer/innen des kneelings eine Belastung dar, den anderen Fahrgästen "zumuten" zu müssen, dass sich der Bus zur Seite neigt und sich damit die Abfahrt "verzögert". Dies führt, den Ausführungen des Landesbeauftragten nach, eher dazu, dass Menschen, die auf diesen Service angewiesen sind, derartige Situationen meiden und damit eher nicht den Bus benutzen.
Gerade in Anbetracht der demographischen Entwicklung in Marzahn-Hellersdorf ist das automatische Absenken der Busse und die damit verbundene Barrierearmut des ÖPNV eine der Grundbedingungen für eine Teilhabe am öffentlichen Leben. Das Absenken ermöglicht nicht nur Menschen in Rollstühlen überhaupt den Einstieg in Busse, sondern erleichtert es zugleich erheblich für ältere Menschen mit oder ohne Gehbeeinträchtigungen.
Busse sind darüber hinaus im Siedlungsgebiet des Bezirks an vielen Stellen die einzige Möglichkeit, Zugang zum ÖPNV zu erhalten und können nicht ohne weiteres ersetzt werden."
Ursprungsantrag:
Busse in Berlin und Marzahn-Hellersdorf wirklich barrierefrei ausgestalten
Die BVV möge beschließen:
Dem Bezirksamt wird empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen als auch in einer Stellungnahme zum 10. Verstößebericht des Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung dafür einzusetzen, dass das sogenannte automatische "kneeling" (Absenken) in den Bussen der BVG beibehalten wird.