Drucksache - 0216/3
Inhaltsverzeichnis Vorwort Plan- und
Leitstelle 3 Zentrale Dienste Personal und Organisation 10 BEREICH SOZIALES
10
Kosten- Leistungsrechnung und
Controlling
10 Fachbereich 1 - Bereich Fallmanagement 11Bereich Hilfe in Einrichtungen 12 Bereich Hilfe zur Pflege 13 Fachbereich 2- Materielle Leistungen für Personen über 65 und Erwerbsunfähige, Asylbewerber und Wohnungslose 14 Fachbereich 3- Rechts-, Kosteneinziehung- und Unterhaltsstelle 15 Fachbereich 4 - Soziale Dienste
16 Fachbereich 5 - Betreuungsbehörde 31 BEREICH GESUNDHEIT 32 Fachbereich Gesundheitsschutz
32 Kosten- Leistungsrechnung 33 Infektionsschutz 35 Amts- und vertrauensärztlicher Dienst 42 Sozialpsychiatrischer Dienst 43 Zahnärztlicher Dienst
47 Fachbereich Sozialmedizinische Angebote 71 Sozialmedizinischer Dienst für Eheberatung, Familienplanung und Schwangerschaft 71 Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten 76 Aids-Beratung
81 Bereich Umwelt, Natur und Verkehr 85 Fachbereich
Umwelt - Bodenschutz
86 Gewässerschutz
87 Immissionsschutz/
Abfallbeseitigung
88 Fachbereich Naturschutz -Landschaftsplanung
90 Naturschutz - Baumschutz
92 Artenschutz ( International )
93 Fachbereich Verkehr / Straßenverkehrsbehörde 96 VorwortSehr geehrte Leserin,
sehr geehrter Leser, vor Ihnen liegt ein umfassender
Bericht über die Arbeit der Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr.
Innerhalb des Bezirksamtes sind wir der wichtigste Anlaufpunkt für Menschen,
die aufgrund ökonomischer und/oder sozialer Probleme der kommunalen Hilfe
bedürfen. Es sind Menschen, die durch Krankheit, Behinderung oder
altersbedingte Pflegebedürftigkeit Hilfe zur Meisterung ihres Lebens benötigen.
Unter ihnen auch solche, die am niedrigsten Ende der gesellschaftlichen
Hierarchie stehen, wie schwer alkoholabhängige und wohnsitzlose Menschen. Die
Arbeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird durch die permanenten
Personaleinsparungen deutlich schwerer. Dennoch gibt es positive Aspekte unserer
Arbeit. So ist ein stetiger Ansporn das große Engagement von über 400
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die verantwortliche Aufgaben
im Bezirk selbstständig übernehmen, z.B. in den 4 Seniorenclubs, in der
Gartenarbeitsschule, bei Besuchsdiensten in Heimen und im Kiez. Um den Bereich
des bürgerschaftlichen Engagements zu würdigen, wurde auch 2006 wieder der
Ehrenamtstag am Karl-August-Platz ausgerichtet, auf dem auch die jährlichen
Ehrenamtspreise vergeben wurden. Mit der letzten Wahl wurde der
Kinder- und Jugendgesundheitsdienst in das Gesundheitsamt eingegliedert. Es ist
gelungen, eine regionalisierte Arbeitsstruktur zu erhalten und die Erstbesuche
neu geborener Kinder zu intensivieren, um präventiv gegen Vernachlässigung und
Misshandlung wirken zu können. Wie in anderen Gesundheitsämtern, hat der
Kinderschutz derzeit hohe Priorität. Der zahnärztliche Dienst nimmt seine
prophylaktischen Aufgaben sehr ernst und hat neben den Reihenuntersuchungen
– deren Ergebnisse sie im Bericht nachlesen können - einen
“Schnupperzahnarztbesuch” für Kitakinder ins Programm aufgenommen.
Dabei können diese spielerisch den Umgang mit einer Zahnarztbehandlung üben.
Der Dienst nimmt weiterhin jede Gelegenheit wahr, um sich mit seinen ansprechenden
kindgerechten Angeboten auf öffentlichen Festen zu präsentieren. Die Beratungsstelle für sexuell
übertragbare Krankheiten und AIDS arbeitet einerseits schwerpunktmäßig mit
Frauen und Männern, die in der Prostitution tätig sind und mit Menschen, die
bereits von AIDS betroffen sind oder nur zu
ihrer eigenen Sicherheit einen Test durchführen lassen wollen. Die
Mitarbeiterinnen arbeiten in der AG “Gesunder Kunde” mit, die sich
zur Aufgabe macht, Freier anzusprechen und auf einen gesundheitsfördernden
Kontakt zu verpflichten. Dies erfolgt auch in wirkungsvollen
Öffentlichkeitsaktionen, bei denen Teams, in bunte “Großkondome”
verkleidet, z.B. bei Sport- und Messeveranstaltungen männliche Besucher
ansprechen. Diese Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit erfreut sich großer
Resonanz. Das Amt für Umwelt, Natur und Verkehr wurde mit der Wahl personell und fachlich verstärkt. Die untere Straßenverkehrsbehörde liegt nun komplett beim Umweltamt und ist auch für die befristeten Anordnungen nach der Straßenverkehrsordnungen und für die betrieblichen Ausnahmegenehmigungen von der Parkraumbewirtschaftung zuständig. Die geplante Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung in der Innenstadt hat sehr viel öffentliche Aufmerksamkeit erfahren, sodass der Bürgerkontakt weiterhin sehr intensiv ist. Dies gilt auch für kleinteiligere Maßnahmen wie Einführungen von Tempo 30-Zonen oder die Aufhebung von Einbahnstraßenregelungen. Ein weiterer Focus der Arbeit liegt auf der Erweiterung von Fahrradangebotsstreifen und der Sanierung von Gewässern im Bezirk. Dies waren nur einige Stichpunkte
der Arbeit 2006. Ich wünsche dem arbeitsaufwändig hergestellten Bericht viele
interessierte Leserinnen und Leser und etliche neugierige Nachfragen. Martina Schmiedhofer
Plan- und LeitstellePersonalsituation und administrative AufgabenDie Plan-und Leitstelle kann auf ein arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr 2006 zurückblicken. Ausweislich der Daten der Kosten- Leistungsrechnung konnte, über alle Produkte gerechnet, im Landesvergleich ein sehr positives Ergebnis erzielt werden und somit ein Beitrag zur Konsolidierung des Abteilungshaushaltes geleistet werden. Der Personalbestand blieb im Verhältnis zum Vorjahr unverändert. Somit konnten die Aufgabenstellungen in den Fachgebieten der Plan- und Leitstelle in Kontinuität und gewohnter Qualität bearbeitet werden. Als besonders gewinnbringend kann die teamorientierte Arbeitsstruktur in der Stelle angesehen werden. Die Bearbeitung kleinerer und größerer Projekte in optional zusammengestellten multiprofessionellen Arbeitgruppen hat sich bewährt. Mit In-Kraft-Treten des Gesundheitsdienstreformgesetzes ist das Gesundheitsdienst-Gesetz (GDG) geändert worden und hat, summarisch betrachtet, das Aufgabenprofil der Plan-und Leitstellen geschärft und den zeitgemäßen Gegebenheiten angepasst, ohne die Kern-kompetenzen aufzugeben. Im Vordergrund stehen Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination. Auch im Jahr 2006 wurden Nachwuchskräfte in der Plan- und Leitstelle ausgebildet. Damit konnte der Ausbildungsauftrag des Bezirksamtes unterstützt und Ressourcen gewonnen werden. Die Anfragen von Bürgerinnen,
Bürgern und Institutionen zu unterschiedlichsten, oft auch nicht fachbezogenen
Themen, blieben auf dem Niveau des Vorjahres. Die Internet-präsentation der
Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr hat sich als guter
Werbeträger für die Angebote unserer Stelle erwiesen. SozialplanungDer Betreuung der Patientenfürsprecher/innen und sachkundigen Personen, die in den Krankenhäusern des Bezirks ehrenamtlich tätig sind, blieb unverändert relevant. Die Zusammenarbeit zwischen dem Bezirk und den ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern konnte weiter ausgebaut und vertieft werden. Am Stand unserer Abteilung beim Fest der Nationen wurden viele Fragen interessierter Besucherinnen und Besucher beantwortet, Kontakte zu Institutionen oder Behörden vermittelt und ein Teil des Arbeitsspektrums präsentiert. Vertreterinnen und Vertreter der Plan-und Leitstelle konnten ihre Erfahrung und ihr Wissen in das abteilungsübergreifend arbeitende Projekt “Mierendorffplatz”, sowie in ein Projekt der Humboldt-Universität zur Evaluierung des Umfeldes des Bahnhof Zoo einbringen. Beide Projekte sind noch nicht abgeschlossen. Auch bei den Bestrebungen zur Interkulturellen Öffnung des Bezirksamtes und bei der Auswahl förderungswürdiger ehrenamtlicher Initiativen und Projekte wurde wieder engagiert mitgewirkt. Zu anderen Aktivitäten und
Projektarbeiten wird im weiteren Verlauf des Berichtes Bezug genommen. Die für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Plan- und Leitstelle obligatorische Teilnahme an bezirksübergreifenden oder bezirksbezogenen Arbeitsgruppen, Veranstaltungen und Fortbildungsangeboten hat neben fachlichen Aspekten auch den positiven Effekt des Ausbaus der Kontakte zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anderer Dienststellen, Projekte und Träger gebracht. Die dadurch bewirkte nachhaltige Stärkung der Netzstrukturen hat einen sehr positiven Einfluss auf die gesamte Arbeit der Plan- und Leitstelle. Weitere im Jahr 2006 bearbeitete
Themen aus dem Bereich der Sozialplanung mit engem Bezug zur
Sozialberichterstattung sind unter der Rubrik Gesundheit- und
Sozialberichter-stattung beschrieben. Psychiatriekoordination
Im Rahmen der für den Zeitraum 2004-2006 berlinweit
vereinbarten trägerbezogenen Budgets erfolgte auch in 2006 eine regelmäßige
Kontrolle der aktuellen Budgetauslastung bei den Trägern im entgeltfinanzierten
Bereich der psychiatrischen Pflichtversorgung. Von den Trägern wurden dem
Psychiatriekoordinator monatlich die aktuellen Budgetdaten mitgeteilt und von
diesem unmittelbar in das System eingepflegt. Gleichzeitig wurde vom Psychiatriekoordinator
monatlich für jeden Träger ein Budgetreport erstellt und dem Träger mitgeteilt.
Der regelmäßig erforderliche Abgleich mit den Trägern und die damit verbundene
Fehlersuche und –beseitigung erwies sich als ausgesprochen komplex und
zeitintensiv. Ende 2006 erfolgte eine
positive Bewertung des Budgetzeitraumes 2004-2006 durch die Kommission 75. Im
Ergebnis dessen wurde mit Beschluss Nr. 4/2006 der “Berliner
Vertragskommission Soziales (“KO75”) vom 12.09.2006 für die Jahre
2007-2009 im entgeltfinanzierten psychiatrischen Versorgungsbereich erneut ein
trägerbezogenes Budget vereinbart. Die Kontrolle über die Einhaltung dieses
Budgets obliegt weiterhin dem bezirklichen Psychiatriekoordinator. Das dazu
erforderliche webbasierte Budgetkontrollprogramm wurde geringfügig
modifiziert. Die unter der
Federführung des Psychiatriekoordinators
durchgeführte Arbeitsgemeinschaft
“Strukturen” befasste sich 2006 mit strukturell-inhaltlichen
Fragen der psychiatrischen Versorgung der beiden Versorgungsbereiche des
Bezirks. Wesentliche Schwerpunktthemen der Arbeitsgruppen waren: Ø Vertrauens- und Beschwerdestelle im
ambulant komplementären Bereich Ø Darstellung der Situation im
Betreuten Wohnen des Bezirks Ø Transferprodukte im
Zuwendungsbereich Ø Zusammenarbeit mit den
Fallmanagerinnen aus dem Bereich SGB XII Ø Dokumentation bei den
Versorgungsträgern Ø Umgang mit dem Behandlungs- und
Rehabilitationsplan Ø Arbeit und Beschäftigung für
Menschen unter 25 J. Ø Kooperation mit der Jugendhilfe Ø Stand Auslastung im Rahmen des
trägerbezogenen Budgets Ø Vorbereitung Fachgespräch zum Thema
Versorgung von psychisch erkrankten jungen Erwachsenen Ø Umgang mit Freihaltepauschalen Ø Konzept einer TWG für Menschen mit
chron. Alkoholabhängigkeit Ø Anmeldesituation in den
Steuerungsgremien Ø Berichte “Binger Club”
und “Treffpunkt
Charlottenburg” Innerhalb der monatlich
stattfindenden Sitzungen des PsAG-Vorstandes, der sich aus 12 Vertretern der beiden
Versorgungsregionen und dem Psychiatriekoordinator zusammensetzt, wurden die
gleichfalls monatlich erfolgenden Treffen der Psychosozialen
Arbeitsgemein-schaft, die PsAG-Plenen, sowohl vor- als auch nachbereitet. Weitere Themen der Sitzung des
PsAG-Vorstandes waren u.a.: Ø Vertrauens- und Beschwerdestelle im
ambulant komplementären Bereich Ø Konzeption des William-Booth-Hauses Ø Zusammenarbeit mit dem
Fallmanagement nach SGB XII Der zur fachlichen Beratung der
Stadträtin gemäß § 5 GDG einberufene Psychiatriebeirat, dessen Geschäftsführung
per Gesetz beim Psychiatriekoordinator liegt, tagte im Jahr 2006 zweimal zu den
Themen: “Anwohner-Reaktion auf den geplanten Umzug des stationären
Versorgungsangebots der GPVA gGmbH in die Landhausstraße” sowie
“Neue Versorgungs-konzepte in der Psychiatrie – Krisenpension”. Mit Ablauf der Legislaturperiode
beendete der Psychiatriebeirat seine Arbeit und wird in der neuen
Legislaturperiode in veränderter Besetzung seine Arbeit wieder aufnehmen. Im Jahr 2006 setzte der
Psychiatriekoordinator als Vertreter aller Berliner Psychiatriekoordi-natoren
seine Arbeit in dem für die Senatsverwaltung gemäß §
6 PsychKG als Beratungs-instrument tagenden Landespsychiatriebeirat fort. Eine wesentliche Säule im Rahmen der
Pflichtversorgung bildet die Arbeit der bezirklichen Steuerungsrunden. Dem
Prinzip der Sektorisierung folgend, arbeiteten auch 2006 in
Verfahrensverantwortung des Psychiatriekoordinators im Bezirk insgesamt zwei
Steuerungsrunden. Die Arbeitsgruppen, deren Sitzungen zweimal monatlich
stattfinden, sind die verbindlichen Belegungsgremien für alle Plätze der
regionalen Pflichtversorgung im Betreuten Wohnen und in Tagesstätten in den
Bereichen Allgemeinpsychiatrie, Sucht und Gerontopsychiatrie. In der für die Versorgungsregion
Charlottenburg zuständigen AG “Aufnahme” wurde für insgesamt 72
Klienten und in der Steuerungsrunde Wilmersdorf für 54 Klienten eine
Perspektive erarbeitet. Im Jahr 2006 wurden 2 Arbeitstreffen
zum Thema Zusammenarbeit mit dem Fall-management durchgeführt. Auch im Jahr 2005 erfolgte auf der
Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung zwischen den Berliner Bezirken gemäß §§
23 und 44 LHO die finanzielle Förderung des Berliner Krisendienstes (BKD) durch
den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Hierbei wurden in 2006 sieben
Projekte gefördert. Die mit Beendigung
der Modellphase unter der Federführung des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf
eingerichtete “Bezirks-AG Krisendienst”, als eine Arbeitsgruppe der
in Berlin für Gesundheit zuständigen Stadträtinnen und Stadträte und der
bezirklichen Psychiatriekoordinatoren, setzte ihre Arbeit in 2006 fort. In
Vorbereitung auf die Fußball-WM befasste sich die Arbeitsgruppe mit dem Konzept
des Berliner Krisendienstes bei Großschadensereignissen. Im Jahr 2006 fanden 2 Sitzungen des
Regionalgremiums Krisendienst der Region West statt. In diesem Gremium erfolgte
ein regelmäßiger Austausch zwischen den Psychiatrie-koordinatoren der Region
West, Vertretern des Krisendienstes und der Sozialpsychiatrischen Dienste zur
laufenden Krisenarbeit im Sinne einer externen Qualitätssicherung und
-kontrolle. Der Psychiatriewegweiser
Charlottenburg-Wilmersdorf erschien in
3. aktualisierter Auflage. Er gibt einen Überblick über die Angebote der
psychiatrischen Versorgung im Bezirk. Ein regelmäßiger fachlicher
Austausch zwischen Psychiatriekoordination und dem SpD als psychiatrischen
Fachdienst wurde durch die Teilnahme des Psychiatriekoordinators an
Team-Sitzungen des SpD sicher gestellt. Im Zusammenhang mit der Qualitätssicherungsvereinbarung
nach § 75 SGB XII wurden die
Sachberichte der 33 tagessatzfinanzierten Projekte im Bezirk ausgewertet
und anschließend vereinbarungsgemäß an SenGesSozV weitergeleitet. 2006 erfolgte der Umzug der Kontakt-
und Beratungsstelle “Binger Club” in die Güntzelstr.4. Im Rahmen der fachlich-inhaltlichen
Zuständigkeit der Psychiatriekoordination für die zuwendungsfinanzierten
Projekte erfolgte als qualitätssichernde Maßnahme die Prüfung der 18 Sachberichte aus dem Vorjahr. Die Mengen
für die im Januar 2005 im Rahmen der Kosten-Leistungsrechnung für die
zuwendungsfinanzierten Projekte eingeführten Transferprodukte wurden durch den
Psychiatriekoordinator monatlich abgefragt und erfasst. 2006 wurde damit begonnen, Gender Mainstreaming im Psychiatriebereich einzuführen. Schwerpunkt ist hierbei der zuwendungsfinanzierte Bereich, insbesondere die Kontakt- und Beratungsstellen. Die Träger wurden im Zuwendungsbescheid 2006 dazu verpflichtet, sämtliche Datenerhebungen differenziert nach Frauen und Männern vorzunehmen. Im November 2006 wurde mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Bereich Kontakt- und Beratungsstellen für psychisch Kranke sowie zwei Suchtberatungsstellen ein externer Fortbildungs- und Planungsworkshop zum Thema Einführung des GM und die Erarbeitung eines Maßnahmenplanes durchgeführt. Der überbezirkliche Austausch
zwischen den bezirklichen Psychiatriekoordinatoren und dem Psychiatriebereich
bei der Senatsverwaltung wurde auch 2006 durch regelmäßige Treffen der Psychiatriekoordinatoren
beim Landesbeauftragten für Psychiatrie sicher gestellt. Ebenfalls erfolgte
eine Beteiligung an verschiedenen berlinweiten Arbeitsgruppen zu
psychiatrierelevanten Themen. Zusammen mit der Drogenkoordination
wurden regelmäßige Kooperationstreffen mit dem Zuwendungsempfänger Fixpunkt
e.V. durchgeführt. Die Vertrauens- und Beschwerdestelle
Psychiatrie nahm 2006 ihre Arbeit im Nachbar-
schaftshaus am Lietzensee auf. Mit dieser Beschwerdestelle sollen
Betroffene, die außerhalb des stationären Bereiches versorgt werden, eine
Anlaufstelle im Bezirk erhalten, in der ihre Beschwerden, Anregungen und Fragen
entgegengenommen werden können. Anders als bei den Patientenfürsprechern im
Krankenhaus, gibt es für Vertrauens- und Beschwerdestellen im
ambulant-komplementären Bereich bislang noch keine gesetzliche Grundlage. Aus
diesem Grund wird diese Stelle vorerst auf der Basis einer
Kooperationsvereinbarung zwischen den an der Pflichtversorgung im
ambulant-komplementären Bereich beteiligten regionalen Versorgungsträgern des
Bezirks über ein Umlageverfahren finanziert. Unter Beteiligung des
Psychiatriekoordinators wurde die Arbeit der Stelle, die aus personellen
Gründen im Verlaufe des Jahres teilweise neubesetzt wurde, regelmäßig
begleitet. Förderung des freiwilligen bürgerschaftlichen EngagementsZur Förderung des freiwilligen
bürgerschaftlichen Engagements wurde auch 2006 wieder ein “Tag des
Ehrenamtes” organisiert. In Kooperation mit unserem Nachbarbezirk Mitte
organisierten wir eine runde Veranstaltung. Aus der Reihe der rund 100
Standnehmer gab es zufriedene Rückmeldungen. Prominente Unterstützung erfuhren
wir von dem Schauspieler Tilo Prückner. Das künstlerische Rahmenprogramm
gestaltete wie in jedem Jahr die Siemens Big Band. Ein erfahrener Moderator
führte ehrenamtlich durch das Programm. Im Mittelpunkt der Veranstaltung
standen die Preisträgerinnen und Preisträger des bezirklichen
Ehrenamtspreises, einer weiteren Säule
in der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, der im Mai ausgelobt
wurde. Die eingereichten Vorschläge wurden von einer Jury bewertet und zur
Auszeichnung vorgeschlagen. Die Preisträger wurden durch das Preisgeld,
ausführliche Pressearbeit und bei der öffentlichen Preisverleihung im
Bühnenprogramm gewürdigt. In unserem Bezirk
engagieren sich viele Frauen ehrenamtlich für hilfebedürftige Menschen. Diese
Frauen bekamen anlässlich des Weltfrauentages am 8. März die Gelegenheit, sich
einige Wohlfühlstunden bei Sport und Wellness zu gönnen und so auch mal an sich
selbst zu denken. Ich konnte mehrere
Betriebe gewinnen, uns Gutscheine für den Besuch ihrer Sport- und
Wellness-Anlagen zur Verfügung zu stellen. Eine
Pressemitteilung und die Kooperation mit der Koordinatorin der Sozialkommission
brachte die Gutscheine an die Frau. Planung, Initiierung, Steuerung und Durchführung von ProjektenOhne Rauch geht’s auch! Das besondere Anliegen unserer Abteilung ist es, die
Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu fördern, z.B. auch durch gezielte
Kampagnen zum Nichtrauchen. So haben wir Unternehmen aus dem Bezirk
Charlottenburg-Wilmersdorf mit einem Presse-Aufruf gebeten, sich an einer
Fotokampagne zum Weltnichtrauchertag am 31.05.2006 und der Eventwoche (12.–21.05.2006) der Senatsverwaltung
für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz zum Nichtrauchen zu beteiligen.
Wenn in einem Unternehmen das Nichtrauchen gemäß unserem Motto “Ohne
Rauch geht’s auch” positiv bewertet wurde, konnte uns ein Foto
zugeschickt werden, auf dem alle Beschäftigten zu sehen waren, die sich dieser
Meinung anschließen konnten. Firmenname oder
Firmenlogo sollten auf dem Foto gut zu sehen sein. Die Belegschaft der
schnellsten Unternehmen, die uns die ersten Fotos sendeten, wurden mit einer
fernöstlichen Wellnessübung am Arbeitsplatz unter der fachkundigen Anleitung
eines erfahrenen Trainers erfrischt. Mit dieser von den Krankenkassen
unterstützten Kampagne konnten wir öffentlich zeigen, dass Nichtrauchen in
vielen Unternehmen unseres Bezirks als selbstverständlich angesehen und mit
Gesundheit, Lebensqualität und Leistungsfähigkeit verbunden wird. Drogen- und SuchtkoordinationDie Arbeit im Sachgebiet Drogen- und
Suchtkoordination wurde im Jahr 2006 überwiegend von den nachfolgend
beschriebenen Themenkreisen bestimmt. Der von der Drogen- und
Suchtkoordinatorin der Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr
geleitete Präventionsrat in Charlottenburg-Nord (AG U 7) hat sehr erfolgreich
gearbeitet und konnte die Ergebnisse der Arbeit im Rahmen der Veranstaltung
“Drogen-prävention in Charlottenburg-Nord”, die im Jugendclub am
Heckerdamm unter großer Beteiligung aller in Charlottenburg-Nord im Rahmen der
Prävention tätigen Einrichtungen, Verbände, Dienststellen anderer Behörden,
sowie von Vertretern der Bezirksverordneten-versammlung und der in der Region
gelegenen Schulen präsentieren. Als Fazit bleibt festzustellen: für eine gute
Präventionsarbeit werden sozialorientierte Netzwerke gebraucht; in die alle
beteiligten Organisationen ihre Kompetenz einbringen, sich gegenseitig ergänzen
und dadurch eine gute Basis für die Arbeit vor Ort bieten. Die bisher
geleistete Arbeit zeigt Erfolg. Die Situation in Charlottenburg-Nord hat sich
gebessert. Zu den wichtigsten Fortschritten
gehören 1.
Die
Übersetzung eines Flyers zum Umgang mit den Auswirkungen des Drogenkonsums in verschiedene Sprachen und dessen
Verteilung an die Bürgerinnen und Bürger in der Region und in anderen Teilen
des Bezirks. 2.
Die
gute Zusammenarbeit mit den Ordnungs- und Sicherheitsdiensten (Polizei /
Wohnungsbaugesellschaft). 3.
Die
Sensibilisierung der Gewerbetreibenden und jugendlichen Heranwachsenden für die
Themen Alkohol und Nikotin. 4.
Die
Weiterführung von Peerschulungen in den Oberschulen und von Peereinsätzen in
den Grundschulen als effektiver Ansatz in der Suchtpräventionsarbeit mit
Kindern und Jugendlichen. Zur Umsetzung des Konzepts zur
Einrichtung mobiler und stationärer Drogenkonsumräume im Land Berlin wurde zur
Förderung des direkten Informationsflusses und Erfahrungsaus-tausches
regelmäßig an den Informationsrunden der Kooperationspartner teilgenommen. Der Baustein
“Drogenkonsumräume” wurde im Rahmen des Vernetzungs- und
Kooperationsprozesses in die ambulante
Drogenhilfe der Suchthilferegion 2 (Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau)
eingebunden. Angesichts mehrerer bezirklicher
Drogenschwerpunkte wurde Ende des Jahres 2005 ein neues Konzept der
aufsuchenden Drogenhilfe im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf entwickelt und
von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen. Die aufsuchende Drogenhilfe
wurde 2006 mit Street- und U-Bahn-Working, deutlicher Verlängerung der
Öffnungszeiten des Charlottenburg-Wilmersdorfer Präventionsmobils und des
Drogenkonsummobils sowie der
Intensivierung der nachgehenden Sozialarbeit ausgebaut. Im Rahmen der Projektbetreuung für
das Charlottenburger-Wilmersdorfer Präventionsmobil, bzw. für die bereits oben
erwähnte Erweiterung der mobilen Drogenhilfe wurden regelmäßige Beiratstreffen
mit dem Träger abgehalten. Zur Weiterentwicklung der Suchtprävention und -intervention innerhalb der Suchthilfere- gion 2 sind in den maßgeblichen Gremien Strategien und Maßnahmen u. a. mit den Mit-arbeiterinnen der Landesfachstelle für Suchtprävention diskutiert worden. Beim 1. Landesforum zum Thema: “Runder Tisch Suchtprävention Berlin” stand das Ziel, die gesamtstädtische Wirkung von Suchtprävention zu stärken im Vordergrund. Bei der Fachtagung “Forum Drogenpolitik” ging es vorrangig um die Dokumentation in der Drogen- und Suchthilfe in Berlin. Die Leitlinien zur Suchtprävention
im Land Berlin wurden von Vertreter/-innen der Senatsverwaltung GSV / BJS und
der Bezirke entwickelt und in der zweiten Hälfte des Jahres 2006 beschlossen.
An diesem Prozess war die Drogen- und Suchtkoordinatorin unserer Abteilung
aktiv beteiligt. Am zweijährigen Projekt der
Waldoberschule “Gesund und fit in die Zukunft” wurde von Seiten der
Plan- und Leitstelle erfolgreich und zielführend mitgearbeitet. Im Rahmen der
Zusammenarbeit und zur logistischen Unterstützung des Projekts konnten
Fachleute für Vorträge und Workshops zur Suchtprävention und
Gesundheitsförderung gewonnen werden. Auf gleiche Weise
wurden Projekte anderer Oberschulen unterstützt. Der Förderung des Nichtrauchens kam
im Jahr 2006 wieder eine besondere Bedeutung zu. Besonders ansprechend für
Charlottenburg-Wilmersdorfer Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre war der von der Plan- und
Leitstelle veranstaltete Ideenwettbewerb zum Thema “Rauchfrei: der Genuss
von Freiheit und Entspannung”. Die eingesandten Beiträge wurden nach
Abschluss des Wettbewerbs in einer Ausstellung im Rathaus Charlottenburg allen
interessierten Bürgerinnen und Bürgern gezeigt. Es wurde ein extra Rauchfreikurs für
Schülerinnen, Schüler und Jugendliche organisiert. Für Raucherinnen und Raucher aus
unserem Bezirk wurden sechs Raucherentwöhnungs-kurse veranstaltet, die allesamt
ausgebucht waren. Die Leiterin der Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und
Verkehr lud auch 2006 nachhaltig rauchfrei gebliebene Teilnehmerinnen und
Teilnehmer der Kurse zu einem Essen ein, um mit ihnen zusammen die gewonnene
Freiheit zu feiern und die Motivation zu stärken. Im Rahmen des landesweiten
Aktionsprogramms “Berlin qualmfrei” wurde im Rahmen der
Steuerungsgruppe aktiv mitgearbeitet. Außerdem ist folgendes zu berichten:
Der Bezirk ist auch im Jahre 2006
seiner übernommenen Verantwortung im Rahmen der Mitgliedschaft im Gesunde
Städte-Netzwerk gerecht geworden. Der alle vier Jahre zu erstellende
Erfahrungs- und Rechenschaftsbericht wurde allen Mitgliedskommunen auf der
jährlichen Mitgliederversammlung, diesmal in Lübeck, zur Verfügung gestellt. Der ständige Arbeitskreis des
Regionalverbundes der Berliner Bezirke im Gesunde Städte-Netzwerk wurde
zusammen mit der Vertreterin der Initiativen / Selbsthilfe aus dem Nachbarschaftshaus am Lietzensee
regelmäßig besucht. Im Rahmen der Förderung
ehrenamtlicher Arbeit und der Gesundheitsförderung wurde aktiv an der
Organisation und Durchführung des “Tag
des Ehrenamtes” mitgewirkt. Die obligatorische Teilnahme an
Treffen der Kontaktlehrer/-innen der Charlottenburg-Wilmersdorfer Oberschulen,
bezirks- oder landesweit organisierten Arbeitsgruppen sowie an Fachtagungen und
anderen Veranstaltungen im Bezirk und im Land Berlin nahm wie immer einen
festen Platz im Arbeitsalltag ein. Perspektive für das Jahr 2007 Der Drogen- und Suchtkoordinatorin
der Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr ist an einem weiteren
Ausbau der Drogenhilfemöglichkeiten und der einschlägigen Projektarbeit sehr
gelegen. Dazu gehören auch die Weiterentwicklung der Möglichkeiten zum
risikoarmen Drogenkonsum (safer use) unter Aufsicht von medizinischem und
sozialpädagogischem Fachpersonal in mobilen (flexibel an unterschiedlichen
Standorten) und stationären Einrichtungen sowie der Ausbau von
Kooperationsbeziehungen im Drogen-, Sucht- und Präventionsbereich. Der Diskussionsprozess mit
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern freier Träger der Drogenhilfe und des
Jobcenters über das Vermittlungshemmnis
“Sucht” soll mit dem Ziel weiter geführt werden, die Beschäftigungsaufnahme
für Suchtkranke zu erleichtern. Auch im Jahr 2007 sollen das Nichtrauchen aktiv
gefördert und die Vernetzung und Kooperationsbeziehungen auf Bezirks- und
Landesebene weiter entwickelt werden. Ein weiterer Schwerpunkt wird die
Alkoholprävention und die Beachtung des Jugendschutzgesetzes bezüglich des
Umganges mit Tabak und Alkohol sein. Ein besonderes Augenmerk gilt der
Scientology Organisation, hier insbesondere der Unterbindung der
Weiterverbreitung der Broschüren der Organisation zu Drogenfragen. Altenhilfekoordination und PlanungVor allem auf dem Gebiet der Altenhilfe wurden Anfragen von Bürgern, Einrichtungen, anderen Behörden usw. beantwortet. Waren es bislang meist telefonische Ersuchen der Bürger, so sind es mittlerweile immer häufiger e-mails. So wenden sich z.B. Angehörige von alten Bürgern des Bezirks aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland hierher. Teilnahme an Sitzungen diverser Gruppen, an Tagungen oder sonstigen Veranstaltungen, teils regelmäßig (v.a. Arbeitskreis Altersfragen, mit Vertretern von einschlägigen Einrichtungen im Bezirk, in der bezirklichen Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände, Seniorenvertretung). Erstellung von Übersichten und
Faltblättern zum Aufgabengebiet. Kontakt mit den Initiatoren neuer Wohnformen,
Unterstützung ihrer Projekte. Bereich Gesundheits- und SozialberichterstattungEinen
Schwerpunkt der Arbeit im Bereich Gesundheits- und Sozialberichterstattung
bildete wie in den Vorjahren die Auswertung und Aufbereitung
soziodemografischer Daten. Dies konnte für vielfältige Zwecke genutzt werden.
Unter anderem wurde zu dem Thema der soziodemografischen Lage beim Runden Tisch
mit den Vertretern von Sozialverbänden (Mai 2006) sowie in der AG Mierendorffplatz ausführlich referiert.
Auch standen die Daten zur Konzipierung des Neuzuschnitts der
Zuständigkeitsbereiche in der stationären und teilstationären psychiatrischen
Pflichtversorgung sowie zur Beantwortung diverser abteilungsinterner und
-externer Anfragen zur Verfügung.
Zum Jahresende
hin wurde ein großer Teil der Gesundheitsdaten (Themenbereich Mortalität)
zusammengetragen und aktualisiert. Ein weiterer Schwerpunkt lag im Jahre 2006 in der Erarbeitung einer neuen räumlichen Gliederung für den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, eine Aufgabe, die sich aus dem Senatsbeschluss zur Harmonisierung von Planungsräumen ergeben hatte und zu deren Zweck sich eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern der Abteilungen Bau, Jugend und Soziales bildete. Ziel war es, Raumstrukturen zu entwickeln, die mehr lebensweltlich orientiert sind als bereits bestehende Systeme wie z.B. das Verkehrszellensystem. Kenntnisse aus dem Bereich Soziales und Gesundheit konnten nutzbringend in die Arbeitsgruppe eingebracht werden. Der Zuschnitt lebensweltlich orientierter Räume (LOR) in Charlottenburg-Wilmersdorf wurde von den federführenden Institutionen – Statistisches Landesamt und Senatsverwaltung für Stadtentwicklung – angenommen. Zentrale Dienste Personal und OrganisationDurch die vom Bezirksamt
Charlottenburg-Wilmersdorf beschlossene neue Geschäftsverteilung vom 1.
November 2006 haben die zentralen Dienste Personal einen Zuwachs von 77 zu
betreuenden Beschäftigten aus den Abt. Jug (Jugendgesundheitsdienst 63), Bau
(Grünplanung 8) und Bü (untere Straßenverkehrsbehörde 6) kompensiert. In 2006 war im Rahmen der Option
2007 eine besonders hohe Einsparung von 34,36 Stellen zu erbringen. Der Bereich Organisation ist seit
Januar 2006 nicht mehr ausschließlich für das Amt Soziales zuständig sondern
darüber hinaus für das Gesundheitsamt und den Bereich Umwelt und Verkehr, somit
also federführend für die gesamte Abteilung. Ferner werden im Bereich Organisation Aufgaben des Arbeitsschutzes wahrgenommen. Wieder wurden neben den originären
Aufgaben zahlreiche Umzüge geplant und umgesetzt. Nach der Wahl im September
2006 mussten die neuen Strukturen innerhalb der Abteilung umgesetzt werden.
Neben weiteren Umzügen und sonstigen organisatorischen Angelegenheiten wurden
die Ämter neu strukturiert und neue Geschäftszeichen mussten vergeben werden.
Das interne Telefonverzeichnis musste neu gestaltet werden. Weiterhin wurde das Ziel verfolgt im DG Fehrbelliner Platz ausreichend Keller zu bekommen. Dies erfolgte sehr schleppend und ist noch lange nicht abgeschlossen, es konnten aber trotzdem zwei weitere Keller zur Verfügung gestellt werden. Dies hatte zahlreiche organisatorische Maßnahmen und Sortierarbeiten zur Folge. Im DG Fehrbelliner Platz wurden nach langen Verhandlungen Besucherstühle in den Flurbereichen installiert und im 4. OG wurde ein behindertengerechtes WC gebaut. Bereich SozialesKosten- und Leistungsrechnung/ ControllingZu den spezifischen Aufgaben der
Kosten- und Leistungsrechnung gehören – neben Sonderaufgaben und dem schwerpunktmäßig sich entwickelnden
Amtscontrolling – die Überwachung und Bearbeitung der Kostenrechnungsdaten
der 5 Fachbereiche sowie des Jobcenters (ArGe).
Eine vornehmliche Aufgabe bleibt weiterhin, in Abstimmung mit der
Amtsleitung und den Fachbereichsleiter/innen unsere Arbeitsgruppen bei der
eigenverantwortlichen Umsetzung vor Ort zu beraten und zu unterstützen. Auch in 2006 erstreckten sich unsere
Bemühungen auf weitere Verbesserungen der Validität aller Kostenrechnungsdaten
in Berlin, insbesondere bei den internen Verrechnungen, aber auch erneut im
Bereich der Infrastrukturkosten in unserem Hause. Der erreichte Stand unserer
Datenqualität zum Ende des Jahres ist insgesamt als gut zu bezeichnen. Das wichtigste Instrument unseres operativen
Amtscontrollings ist das Berichtswesen, dessen Ziel es ist, die
Entscheidungsträger/innen zeitnah mit relevanten Informationen zur Steuerung
und Planung zu versorgen. Die hauptsächlichen Aufgaben – neben bereits
erwähnten Maßnahmen – sind: -
Erstellung
von quartalsmäßigen Produktberichten mit Abweichungsanalysen. Intensive
Besprechung dieser Berichte mit dem Amtsleiter sowie mit der
Abteilungsleiterin. Übergabe der Berichte an alle Fachbereichsleiter/innen,
Gruppenleiter/innen und Sachbearbeiter Kostenrechnung des Amtes Soziales sowie
Durchführung von entsprechenden Rücksprachen je nach Notwendigkeit. -
Monatliche
Erstellung und Auswertung vordefinierter Business- Objects- Standardberichte (sogenannte BO- Berichte ), wie zum
Beispiel
“Stellenanteilsbericht”, “Produktbericht”,
“Verrechnungsbeleg”,
“Infrastrukturkostenträger-Bericht”, sowie des neuen Berichtssystems
“Profiskal DRS 5.1.6 ”. Gegebenenfalls intensive Rücksprachen mit
anderen Ämtern unseres Hauses sowie mit übrigen Behörden der Berliner
Verwaltung. -
Monatliche
Auswertung von berlinweiten Vergleichsberichten, die die Senatsverwaltung für
Finanzen aufgrund der Dateneingabe aller Sozialämter herausgibt. Folgende
Berichtstypen werden von uns genutzt: Produktvergleich,
Kostenartengruppenvergleich, Produktkennzahlenvergleich, Zeitreihenvergleich,
Bezirkskennzahlenvergleich, Analyse über die Personal-Sachkosten. Fachbereich 1Eingliederungshilfe und PflegeleistungenIm Fachbereich 1 sind drei Arbeitsgruppen beschäftigt. In den “Hilfen in Einrichtungen” werden vollstationär untergebrachte pflegebedürftige und/oder behinderte Menschen betreut. Die Arbeitsgruppe “Hilfe zur Pflege” gewährt Sozialhilfeleistungen oder Leistungen nach dem (Berliner) Landespflegegeldgesetz für pflegebedürftige Menschen, die noch im häuslichen Bereich oder in Wohngemeinschaften versorgt werden können. Die Arbeitsgruppe “Fallmanagement” erbringt Leistungen der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen nach dem SGB XII. Bereich FallmanagementFür den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wurde die
Zielvereinbarung zur Einführung eines Fallmanagements für behinderte Menschen
nach einem entsprechenden Bezirksamtsbeschluss mit Wirkung zum 1.1.2006
unterzeichnet. Für die Bezirke, die die Zielvereinbarung unterzeichnen gilt
ab 2006 der in der Vergangenheit im Rahmen der Kosten-Leistungsrechnung
ermittelte Median zuzüglich einem Fallmanagement-Zuschlag von 10,27 Euro,
sofern sie Einsparungen bei den Maßnahmekosten bewirkt haben. Auch im Jahre 2006 wurden die Mitarbeiter/innen für die
Ausübung des Fallmanagements umfangreich geschult und standen für den
Dienstbetrieb nur eingeschränkt zur Verfügung. Im Bereich Fallmanagement werden ca. 1050 behinderte Menschen mit ca. 1700 Maßnahmen betreut (Werkstätten, betreute Wohnformen, Heimunterbringungen, Suchtbehandlungen, Einzelfallhilfen, Tagesstätten, Fördergruppen, Beförderungen etc.). Ferner werden bei entsprechender Bedürftigkeit Leistungen für den Lebensunterhalt und für zusätzliche Pflege gewährt. Zur Maßnahmenverteilung hier einige
interessante Zahlen: Vollstationär untergebrachte geistig
oder körperlich behinderte Menschen 167 Geistig oder körperlich behinderte
Menschen in betreuten Wohnformen 115 Geistig oder körperlich behinderte
Menschen in Werkstätten für beh. Menschen
212 Geistig oder körperlich behinderte
Menschen in Fördergruppen 93 Seelisch behinderte Menschen in
betreuten Wohnformen 379 Seelisch behinderte Menschen in
Werkstätten für beh. Menschen 67 Seelisch behinderte Menschen in
Tagesstätten
92 Einzelfallhilfen für behinderte
Menschen 98 Psychosoziale Betreuung für
Drogensubstituierte 61
Bereich Hilfe in EinrichtungenFür 1300 betreute Personen mussten die Zahlungen für die
Heime erneut in eine weiterent- wickelte Datenverarbeitung eingegeben werden.
Seit der Gesetzesreform zum 01.01.2005 werden die in einem vollstationären
Wohnheim entstehenden Betreuungskosten nicht mehr als Gesamtleistung der Hilfen
in besonderen Lebenslagen übernommen. Die entstehenden Kosten teilen sich auf
in einen Anteil Hilfe zum Lebensunterhalt und einen Anteil Betreuungskosten.
Der Anteil der Hilfe zum Lebensunterhalt ist für Personen ab 65 im Vierten
Kapitel des Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch ( SGB XII ) als Grundsicherung im
Alter und bei Erwerbsminderung geregelt. Die Datenverarbeitung hatte bis Mitte
2006 nur unzureichende Möglichkeiten geboten, diese Regelung umzusetzen. Daher
mussten zum 1.8.2006 nach Einführung der verbesserten Datenverarbeitung die
Fälle rückwirkend zum 1.1.2006 neu eingegeben werden. Bereich Hilfe zur PflegeFachbereich 2Materielle Leistungen für Personen über 65 und Erwerbsunfähige, Asylbewerber und WohnungsloseDer Fachbereich 2 besteht aus drei Arbeitsgruppen, wobei
zwei dieser Gruppen - Soz 120 und Soz 122 - die folgenden Aufgaben insbesondere
nach dem SGB XII wahrnehmen : Hilfen zum Lebensunterhalt Grundsicherung für über 65jährige und dauerhaft voll
Erwerbsgeminderte Hilfen bei Krankheit Übernahme von Bestattungskosten Leistungen nach dem Beruflichen Rehabilitierungsgesetz Hilfen zum Lebensunterhalt für Minderjährige in
Verwandtenpflege Der dritten Gruppe - Soz 124 - sind die Aufgaben nach dem
Asylbewerberleistungsgesetz zugewiesen, weiter die Hilfen zur Überwindung
besonderer sozialer Schwierigkeiten nach dem Achten Kapitel, die Hilfen zum
Lebensunterhalt in Sonderfällen nach § 34 SGB XII und die Leistungen nach § 28
Abs. 3 PsychKG. In den Gruppen Soz 120 und 122 waren (Stand 04.12.2006) 3700 laufende Vorgänge zu bearbeiten, wobei an dieser Stelle angemerkt werden soll, dass die Vielzahl arbeitsaufwändiger Ablehnungen von Leistungsanträgen in dem Dialogsystem Prosoz nicht erfasst und auch in dem System der Kosten - und Leistungsrechnung nicht abgebildet wird. Dies gilt im Übrigen für alle Leistungsbereiche. Für die Bearbeitung der genannten Vorgänge standen im Jahr
2005 noch 23 Stellen zur Verfügung, so dass dem Schlüssel von 1:130 des
Modellsozialamtes 2005 entsprochen werden konnte. Der Fachbereich 2 war im Jahr 2006 überproportional von
Personaleinsparungen betroffen. In der Zeit vom 01.01. bis 01.08.2006 wurden
insgesamt sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingespart, darunter eine
Sachgebietsleiterstelle. Die durchschnittliche Fallzahl bezogen auf eine(n)
vollbeschäftigte(n) Beamtin/Beamten erhöhte sich auf 188. Zwei Sachgebiete wurden und werden von Beamtinnen zur
Anstellung geführt, d.h. es fehlt an einer auf Dauer angelegten hinreichenden
Personalausstattung. Erneut betont werden soll, dass die Aufgaben in den Gruppen
Soz 120 und 122 unverändert zu etwa 68 % von Sachbearbeiterinnen und
Sachbearbeitern des mittleren Dienstes bzw. vergleichbaren Angestellten
wahrgenommen werden. In der Asylbewerberleistungsstelle der Gruppe Soz 124 wurden
(Stand 04.12.2006) 429 Bedarfsgemeinschaften (nicht Personen) betreut,
in dem Bereich Soziale Wohnhilfe 213 Einzelpersonen. Bei einer aus den Vorgaben des Modellsozialamtes 2005 einen
Mittelwert bildenden Fallzahl von 1 : 110 war für das Jahr 2006 eine
ausreichende personelle Ausstattung gegeben. Die Zahl der Anträge auf Hilfen zum Lebensunterhalt in
Sonderfällen (Miet- und Energiekostenrückstände) lag im Jahr 2006 bei 373. Von
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Leistungsstelle Soziale Wohnhilfe
wurde in 247 Fällen die Übernahme derartiger Schulden nach § 34 SGB XII
bewilligt. In 126 Fällen mussten entsprechende Anträge zurückgewiesen werden. Die Anzahl der Anträge auf Übernahme von Bestattungskosten
nach § 74 SGB XII lag bei 42, lediglich in zwei Fällen musste eine
Kostenübernahme abgelehnt werden. Im Bereich der Hilfen zum Lebensunterhalt bzw.
Grundsicherung nach dem SGB XII stieg die Anzahl der laufenden
Leistungsvorgänge im Jahr 2006 monatlich um etwa 3 v.H., eine im Übrigen als
dauerhaft einzuschätzende Tendenz. Ursächlich sind hier die Altersstruktur des
Bezirks, die ‘eingefrorenen‘ Renten bei Steigerung der allgemeinen
Lebenshaltungskosten und die Tendenz des JobCenters, Menschen mit auch
vorübergehend eingeschränkter Arbeits- oder Erwerbsfähigkeit allzu schnell an
das Sozialamt zu verweisen. Hervorzuheben sind für den Fachbereich 2 eine sehr hohe
Publikumsintensität als Konsequenz alters- und krankheitsbedingter sowie
sprachlicher Verständigungsprobleme ebenso wie zum Beispiel häufig fehlender
Bereitschaft oder Befähigung, ein Konto zu führen. So müssen in der
Leistungsstelle AsylbewerberleistungsG / Soziale Wohnhilfe wöchentlich drei
Sprechtage angeboten werden. Fachbereich 3Rechts-, Kosteneinziehung- und UnterhaltsstelleDer Fachbereich 3 ist zuständig für
Verwaltungsstreitsachen, Unterhaltsklagen, Kostenerstattung zwischen den
Sozialhilfeträgern sowie für Kosteneinziehung, Nachlass und Unterhalt aus
übergegangenem Recht. Die Rechtsstelle hatte im Jahr 2006
138 neue Sozialgerichtsverfahren zu bearbeiten zuzüglich zu einem Bestand von
504 Verwaltungs- und Sozialgerichtsstreitverfahren. Es wurden im Jahr 2006 162
Fälle erledigt, sodass am 31.12.2006 noch 480 laufende Klagefälle bestanden. Bei Unterhaltsklagen waren im Jahr
2006 2 neue Klagen zu bearbeiten zuzüglich zu einem Bestand von 8 Klagen. Es
wurden 6 Unterhaltsklagen erledigt und es bestanden am 31.12.2006 noch 4
laufende Klagen. Die Rechtsstelle wirkte bei der
Bearbeitung von 72 neuen Widersprüchen der Kosteneinziehungs- und
Unterhaltsstelle mit. Abgeschlossen wurden aus den Vorjahren und 2006 insgesamt
84 Widersprüche. Im Bereich der Kostenerstattung zwischen den Sozialhilfeträgern gemäß §§ 103, 107 und 108 BSHG und §§ 106 und 108 SGB XII sank die Anzahl der Fälle. So war ein Bestand am 31.12.2005 von 288 Fällen zu verzeichnen, und es gab im Jahr 2006 14 Zugänge. Es wurden 87 Fälle erledigt. Zum 31.12.2006 waren 215 Fälle noch nicht abgeschlossen. In
den Kosteneinziehungs- und den Nachlassfällen konnte wieder ein großer Teil der
Vorgänge abgeschlossen werden. In Sachen der Rückforderung von zu Unrecht
gewährter Sozialhilfe, von Darlehen, Kostenersatz von Hilfeempfängern und
Erben bestanden am 31.12.2005 5.027 Fälle und am 31.12.2006 6.006 Fälle. Durch
die Übernahme der Altakten aus dem ehemaligen Fachbereich 1 war ein erheblicher
Zuwachs an Akten in der Kosteneinziehung zu verzeichnen.
Im
Bereich Unterhalt als Ersatz für geleistete Sozialhilfe (Unterhalt für Eltern,
volljährige Kinder, Ehegattenunterhalt und Unterhalt für minderjährige Kinder)
gab es einen Bestand am 31.12.2005 von 4.250 Fällen. Dieser verringerte sich
bis zum 31.12.2006 auf 3.072 Fälle.
Fachbereich 4Soziale DiensteSeit 02.05.05 sind im Fachbereich 4 alle Sozialen Dienste des Amtes für Soziales zusammengefasst. Hier werden behinderte und pflegebedürftige Menschen, Erwerbsfähige und Nichterwerbsfähige, Personen über 65 und Personen mit Problemen der Wohnraumsicherung sozialpädagogisch betreut. Die Fachstelle “Soziale Wohnhilfe” wurde organisatorisch
getrennt. Die sozialpädagogische Beratung und die Stelle “Verwaltung der
Einrichtungen” gehören zum Fachbereich 4, die materiellen Hilfen werden
im Fachbereich 2 gewährt. Die Konzentration aller Sozialarbeiterinnen und
Sozialarbeiter des Amtes für Soziales in
einem Fachbereich hat zu einer deutlichen Verringerung von Schnittstellen
geführt, Zuständigkeitsfragen und Absprachen zwischen den einzelnen
Beratungsstellen können schnell geklärt und entschieden werden, personelle
Engpässe besser ausgeglichen und auf Veränderungen von Arbeitsschwerpunkten im
Rahmen des Personalmanagements so weit möglich, schnell reagiert werden. Beratungsstelle für Menschen ab 65 Jahre, auf Dauer Erwerbsunfähige und behinderte und krebskranke MenschenAuch in diesem Berichtszeitraum führte
der krankheitsbedingte längere Ausfall von Mitarbeitern/innen zu einer
Fortdauer der höheren Arbeitsbelastung für die anderen Sozialarbeiter/innen.
Mit der Einführung des Sozialgesetzbuch – Zwölftes Buch – ( SGB XII)
zum 01.01.2005 entfiel der Anspruch auf einmalige Beihilfen. Hier konnte in
begründeten Einzelfällen durch die Inanspruchnahme von Stiftungsmitteln eine
soziale Härte vermieden werden und den Betroffenen geholfen werden. Im Berichtszeitraum wurde zu 183 Anfragen aus den
Leistungsstellen (Grundsicherung) zur Zumutbarkeit von Aufforderungen zu einem
Wohnungswechsel aufgrund zu hoher und damit unangemessener Mietkosten durch den
Sozialdienst Stellung genommen. Aus den Rückläufen ergab sich, dass aufgrund
der sozialpädagogischen Stellungnahmen in der Regel auf die Forderungen nach
einer Senkung der Wohnkosten durch Umzug in eine kostengünstigere Wohnung
verzichtet wurde. Das individuelle Beratungs- und Betreuungsangebot war im
Berichtszeitraum im wesentlichen unverändert. Es wurden 1213 (1296) Behinderte,
222 (330) Krebskranke, 924 (844) Menschen über 65 Jahre und 3 (6) Aidskranke
(Altfälle) betreut, davon insgesamt 257 Rollstuhlfahrer/innen. Von den
insgesamt 2362 (2476) betreuten Personen waren 605 (534) Neuzugänge, davon 295
(226) behinderte Menschen, 50 (115) krebskranke Menschen und 260 (191) Senioren
und Seniorinnen. Der Anteil der Altersgruppe der 65- bis 80-jährigen Menschen
war hierbei am stärksten ver-treten (siehe auch nachstehende Tabelle):
Die Verschiebung der Zahlen (- bei Krebskranken, + bei
Senioren) beruht auf einer Änderung der Zählweise zum Jahresende.
Berücksichtigt wurden nur noch krebskranke Menschen, die sich im Stadium der
Heilungsbewährung (5 Jahre) befunden haben. Schwerpunkt der Arbeit war unverändert die Organisation der
ambulanten Versorgung älter- er, behinderte und kranker Menschen in der eigenen Wohnung in enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen, Angehörigen, Sozialstationen und privaten Pflegeanbietern, Sachbearbeiter/innen und den Pflegekassen. Die Anzahl hoch verschuldeter oder in verwahrlosten Wohnungen lebender älterer Menschen ist unverändert hoch. Es müssen weiter häufiger Anträge beim Amtsgericht auf Einleitung von Betreuung gestellt werden. ProduktzahlenSeit Januar 2003 wird überwiegend nur
noch ein Produkt aus dem Bereich Soziales gebucht, da der weitaus größere
Anteil des Leistungsumfanges in diesem Produkt enthalten ist. Bezugsgröße ist
die Anzahl der betreuten Personen im Monat.
Ab 5/2005 wird das Produkt geschlechtsspezifisch nach dem
Gender Mainstreaming erhoben. Danach wurden im Berichtszeitraum bezogen auf das
Produkt “Sozialpädagogische Beratung behinderter, pflegebedürftiger und
kranker Menschen” insgesamt 2310 Klienten männlichen Geschlechts und 6663
Klienten weiblichen Geschlechts beraten. GruppenarbeitEs wurden 3 Aktivitätengruppen für Krebskranke und 1 Gruppe für zum Teil Schwerstbehinderte angeboten, die allerdings wegen der reduzierten Personalressourcen nur noch sporadisch von Sozialarbeiter/innen betreut werden können. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Gruppenteilnehmerinnen und der damit verbundenen Einschränkungen wurde die Gruppenbetreuung im Einvernehmen mit den Teilnehmerinnen zum Jahresende eingestellt. GremienarbeitDie Beratungsstelle war regelmäßig bei den Sitzungen
folgender Gremien vertreten: ·
Gerontopsychiatrisch-Geriatrischer
Verbund Charlottenburg-Wilmersdorf ·
Seniorenvertretung
Charlottenburg-Wilmersdorf ·
Wilmersdorfer
Seniorenstiftung ·
Psychoonkologischer
Arbeitskreis AltenpflegepraktikantenIm Berichtszeitraum wurden 9 Praktikanten beschäftigt, davon
2 in den Seniorenwohnhäusern, 3 in den Seniorenclubs und 6 in den
Seniorenheimen der Wilmersdorfer
Seniorenstiftung. Der Rückgang der
Praktikanten/innen liegt zum einen an der geänderten Ausbildungsordnung, zum
anderen an dem eingeschränkteren Angebot
an Ausbildungsplätzen. ZivildienstleistendeFür die Beratungsstelle sind insgesamt 3 Zivildienststellen vom Bundesamt für den Zivildienst anerkannt. Die Zivildienstleistenden werden im “Mobilen sozialen Hilfsdienst “ eingesetzt, d.h. sie übernehmen Besorgungsgänge für oder mit den Klienten/innen, übernehmen Schiebedienste für Rollstuhlfahrer/innen, Lesen Sehbehinderten vor, d.h. sie werden dort eingesetzt, wo unterschwelliger Hilfebedarf besteht und wo noch keine Pflegefachkräfte erforderlich sind. Die Dienstzeit beträgt 9 Monate. Im Berichtszeitraum waren 6 Zivildienstleistende bei 41
Klienten/innen eingesetzt, die im wöchentlichen Turnus ihr Stammklientel
besucht und versorgt haben. Ausblick auf 2007Mit Einführung des Gesetz über den öffentlichen
Gesundheitsdienst (Gesundheitsdienst-Gesetz – GDG) werden u.a. für die
bezirklichen Beratungsstellen für behinderte und krebskranke Menschen in den
Gesundheitsämtern einheitliche Strukturen gefordert. Dies hat zur Folge, dass
der bisher beim Amt Soziales angesiedelte Sozialdienst zum 01.01.2007 unter
Beibehaltung der bisherigen Aufgaben in das Gesundheitsamt verlagert wird. SchuldnerberatungUnverändert findet einmal wöchentlich eine Abendsprechstunde
statt, die von einem Mitarbeiter der Verbraucherzentrale und einem
Sozialarbeiter unserer Beratungsstelle durchgeführt wird. Es hat sich
herausgestellt, dass nur ein Teil der Betroffenen für eine Insolvenzberatung
durch AMOS in Frage kommt, so dass die Schuldnerberatung in ihrer bisherigen
Form unverändert erforderlich ist und nachgefragt wird. Im Berichtszeitraum haben 277 Personen die Schuldnerberatung
aufgesucht, es fanden 288 Beratungen statt. Seniorenwohnhausberatung/Informationen zu SeniorenheimenUns standen für die Versorgung von Menschen ab 50 Jahren im
Jahr 2006 noch 20 Seniorenwohnhäuser zur Verfügung - in 13 Häusern ist das Land
Berlin Generalmieter und wir sind somit auch der Vermieter, in den anderen
Häusern haben wir das Belegrecht. Dies sind die Häuser
Schlangenbader-/Wiesbadener-/Rudolf-Mosse-Straße (DEGEWO), Wilhelmsaue und
Barstraße (GEHAG), ferner die Häuser Heckerdamm 228, Roscherstr. 14-15,
Schillerstr. 26 a und die Pestalozzistr. 91 (Wilmersdorfer Seniorenstiftung). Einen noch immer bestehenden, relativ hohe Leerstand haben
wir am Heckerdamm 228 (hier hat sich der Aufwand mit Umbau/Pflegedienst noch
nicht ansatzweise ausgezahlt) und der Mollwitzstr. 6-10 (Kündigung zu Ende
2006), stark schwankend ist die Auslastung des SWH Hertha-/Hubertusallee. Eine Steigerung der verantwortbaren Vermietungen ist hier auch in diesem Jahr fehlgeschlagen. Hauptgründe sind zum Teil unattraktive Lagen, welche dann oft zwangsläufig das “Niveau” der Mieter bestimmen; zum anderen sind die Mieten relativ hoch, so dass selbst dringend suchende Interessenten regelrecht verschreckt werden. Wenn man dann noch in Relation setzt, was für die Miete geboten wird, erklärt sich vieles von selber. Der Arbeitsaufwand für die einzelnen Bewerber ist im Durchschnitt unverhältnismäßig hoch, da es sich nur selten um “Selbstzahler” handelt und wir weiter steigend mit den Sozial-/Grundsicherungsämtern und den JobCentern zu tun haben, was den Zeitaufwand nicht unbedingt minimiert. Weiterhin lässt sich festhalten, das bei den hier vorliegenden Bewerbungen auch in 2006 zunehmend Betreuer, Ämter, Mietrückstände, Räumungen, Mittellosigkeit und andere Probleme abzuklären/involviert waren. Die starke Zunahme der Problemfälle ist auch darin zu ersehen, dass bei uns noch mehr als in den zurückliegenden Jahren Interessenten für Wohnungen vorstellig werden, bei denen es aber erst gar nicht zu einer Bewerbung kommt. Wir können schon im Vorfeld klären, dass wir nicht an diese Personen vermieten werden oder wenn wir die Möglichkeiten unserer Häuser darlegen, erlischt oftmals das Interesse der Selbstzahler und diese suchen sich anderweitig Wohnraum - wir “bearbeiten” diese Personen, was sehr zeitaufwendig ist, sich aber nicht in der Zahl der tatsächlichen Bewerbungen niederschlägt. Die eigentliche Zahl der Mietinteressenten ist in 2006 noch wesentlich höher gewesen, als die Zahl der tatsächlich aufgenommenen Bewerbungen! Es ist zur Zeit ein starker Anstieg von “alten Senioren” ohne Familie bzw. Trennungen von Paaren zu verzeichnen, welche sich nach Wohnmöglichkeiten erkundigen. 2006 haben wir: 295
Bewerbungen neu aufgenommen (zzgl. 21 aus der Ablage “reakti- viert”) 185 Seniorenwohnungen
vergeben 170 Bewerbungen in die
Ablage verbracht 209 Freimeldungen
sind im Jahr 2005 bei uns eingegangen. Im Jahr 2006 haben sich ca. 450 Interessenten mit Fragen zu Seniorenheimen bzw. Betreutem Wohnen bei uns gemeldet und zielgerichtet nach diesen Wohnformen gefragt. Ein Teil wurde telefonisch beraten, der Großteil kam persönlich zu uns und es wurden ca. 400 Personen auf dem Postweg mit Informationsmaterial versorgt. Die Aktualisierung der Broschüren Pflege- / bzw. Wohneinrichtungen ist aus zeitlichen Gründen lediglich telefonisch erfolgt, die Ergebnisse wurden aber umgehend in den täglichen Dienstablauf übernommen. Bei Soz 1415 wurden im Jahr 2006 3 Auszubildende (Kauffrauen
für Bürokommunikation bzw. Verwaltungsfachangestellter) und eine
Berufspraktikantin betreut. Veranstaltungen und Gruppenangebote für Senioren/Seniorenclubs (Seniorenprogramm)Sozialkommissionen/SondersozialkommissionenEs gab 53 Neuaufnahmen in den ehrenamtlichen Dienst. Im Berichtszeitraum waren in 37
Sozialkommissionen und 21 Sondersozialkommissionen insgesamt 293 ( 153/140 )
ehrenamtliche Mitarbeiter/innen tätig. Es gab 54 Neuaufnahmen in den Ehrenamtlichen Dienst.Zu den Sondersozialkommissionen gehören: “Besuchsdienst” “Cafeteria
Hohenstein” “Cafeteria
Koenigsallee” “Einzelfallbetreuung
und Ges” “Freiwilligenagentur
Charlottenburg-Wilmersdorf” “FreiwilligenInitiative
in Schulen” “Grüner
Lernort-Gartenarbeitsschule” “Heimausleihe” “Integration
Charlottenburg Nord” “Jugend kocht für
Senioren” “Krankenhausbesuchsdienst” “Nachbarschaftstreff Herbartstraße” “Nachbarschaftstreff
Reichweindamm” “Schiedsamt” “Seniorenclub
Grunewald” “Seniorensport” “Seniorenvertretung” “Seniorenwohnhäuser” Besonders hervorzuheben ist
der personelle Ausbau der Sondersozialkommission Integration
Charlottenburg-Nord . Jubiläumsehrungen Geburtstagsehrungen 7249 Personen wurden anlässlich ihres Geburtstages ermittelt. 12 Personen waren 100 Jahre und älter. 134 Personen haben Geldzuwendungen zum Geburtstag erhalten. Ehejubiläen 9 Paare feierten goldene Hochzeit 9 Paare feierten diamantene Hochzeit 7 Paare feierten eiserne Hochzeit 2 Paare
feierten Gnadenhochzeit Zum Jahresabschluss wurde am 4. und 5. Dezember 227 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sozial –und Sondersozialkommissionen für ihr ehrenamtliches Engagement gedankt. Im Rahmen dieser Veranstaltung sprachen Frau Bezirksbürgermeisterin Thiemen und Bezirksstadtrat Naumann 16 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen für ihr jahrelanges ehrenamtliches Engagement ihren besonderen Dank aus und ehrten sie mit Urkunden, Anstecknadeln, Präsenten und Blumen. Geehrt wurden 4 Personen für 10 Jahre 5 Personen für 15 Jahre 2 Personen für 20 Jahre 1 Person für 25 Jahre 2 Personen für 30 Jahre 2 Personen für 35 Jahre für ihr ehrenamtliches Engagement in unserem Bezirk. Feiwilligen/AgenturDie FreiwilligenAgentur Charlottenburg- Wilmersdorf
vermittelte 2006 insgesamt 64 Personen in die ehrenamtliche Arbeit bei freien
Trägern im Bezirk. Insgesamt kooperiert die FreiwilligenAgentur mit insgesamt
90 freien Trägern. Fahrbarer und stationärer MittagstischFür 83 Teilnehmer am fahrbaren Mittagstisch wurden pro Monat
(mal 30 Tage) 2490 Mahlzeiten bezahlt. Das sind im Jahr 29.880 Mahlzeiten. Es wurden insgesamt 53.342,58 für den
fahrbaren Mittagstisch ausgegeben, das ergibt 53.342,58 € :29.880
Mahlzeiten = 1,79 € Durchschnittsbetrag pro Mahlzeit. Im Rahmen des stationären Mittagstisches
(Sparkassenmittagstisch) wurden an 9 Personen ca.2160 Mahlzeiten ausgegeben ( 9
Personen x 20 Mahlzeiten x 12 Monate). Öffentlichkeitsarbeit1 Seniorenratgeber mit einer Auflage von 25000 Exemplaren
(Euramedia Werbung Berlin) 6 Seniorenmonatsprogramme (für jeweils 2 Monate), Auflage je 4500-5200 Exemplare. Freie Gruppen/kulturelle BetreuungAußerhalb der bezirklichen Einrichtungen (Seniorenfreizeitstätten) trafen
sich wöchentlich zum Seniorensport
2 Wandergruppen mit 70
Teilnehmer/innen 4 Kegelgruppen mit 52
Teilnehmer/innen
1 Badmintongruppe mit
40 Teilnehmer/innen 3 Tischtennisgruppen mit
148 Teilnehmer/innen 1 Bowlinggruppe mit 82
Teilnehmer/innen 1 Schwimmgruppe mit 56
Teilnehmer/innen weitere organisierte Veranstaltungen außerhalb der
bezirklichen Einrichtungen 2 internationale Varieté- Nachmittage in
der Urania für 1822 Personen 1 Variete zum Tee im Wintergarten für 40 Personen 11 Busausflüge für 539 Personen 4 Schiffsausflüge für 392 Personen 1 Schiffsausflug für Schwerstbehinderte für 175 Personen 4 Konzerte für 150 Personen 4 Theateraufführungen für 204 Personen Alle
Veranstaltungen außerhalb der Clubangebote, insbesondere die Seniorensportangebote,
wurden von Insgesamt 30713 Personen genutzt.
Gruppen/Veranstaltungen/kulturelle Betreuunginnerhalb der bezirklichen Einrichtungen (Seniorenfreizeitstätten)1. Besucherzahlen in den Seniorenfreizeitstätten im Jahr
2006
2. Regelmäßige Gruppen in den Freizeitstätten Bundesallee 35 Cunostraße 48Herthastraße 70 Mollwitzstraße 50 3. Veranstaltungen in den Seniorenfreizeitstätten im Jahr 2006 an Beispielen In den vier Seniorenfreizeitstätten in
Charlottenburg-Wilmersdorf sind bereits seit Jahren Mitarbeiter/Innen und
Besucher/Innen mit Migrationshintergrund selbstverständlich angesprochen und
beteiligt. Ein Schwerpunkt der Clubarbeit war und ist die interkulturelle
Öffnung, was sich in den nachfolgend dargestellten Angeboten wiederspiegelt. Der Seniorenclub in der Mollwitzstraße 9-10 ist räumlich nah verbunden mit einem stark von Migranten bewohnten Stadtteil. Hier trifft sich seit 1994 wöchentlich eine Gruppe türkischstämmiger Frauen zu den unterschiedlichsten Aktivitäten: Informationsveranstaltungen zu sozialen, rechtlichen, gesundheitlichen u.a. Themen, Theater- und Museumsbesuchen, Stadtbesichtigungen, Städtereisen auch ins Ausland. In 2006 Reise nach · Tunesien (Januar) · Hamburg (Februar) · Warnemünde · Wannsee · Draisinefahrt in Zossen · Besuch der Therme in Templin · Besuch der Therme in Bad Saarow · Königswusterhausen Es wurde gemeinsam (auch mit deutschen Clubbesuchern) gegrillt, Ramadanende gefeiert und ein Winterfest begangen. Aber der Schwerpunkt liegt in den stundenlangen Gesprächen bei selbstgekochten Speisen mit anschließendem Tanz (auch bei Livemusik). Die “Sultaninen vom Schloß” (der Treffpunkt befindet sich direkt am Schloss Charlottenburg) laden die übrigen ClubbesucherInnen regelmäßig zu den selbst organisierten Festen anlässlich der moslemischen Feiertage ein. Die Gruppenstärke zählt ca. 60 Personen, die jedoch nicht immer alle anwesend sind. Teilnehmerinnen haben einen Chor gebildet, der binnen kurzer Zeit mit anspruchsvoller türkischer Folklore und teilweise Klassik auch im Rahmen unseres Seniorenprogramms auftritt. Beide Gruppen werden von türkischstämmigen Honorarkräften geleitet. Aus der Gruppe konnten auch ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen für die Gästebetreuung gewonnen werden. Die Sprachkurse “Deutsch für Polinen” sind gut
nachgefragt. Seit Januar 2007 bieten wir auch einen Vertiefungskurs mit dem
Schwerpunkt “Altenpflege” an. Die Mandala-Gruppe erstellt auch Exotisches, hat erneut seit
Februar 2007 eine Ausstellung dort. Auch die Seidenmalgruppe und die Gruppe “Musik mit
Herz” befassen sich mit internationalem Design und Musik. Die Malgruppe, die den Buddy-Bären für Trento bemalte,
machte im Sommer eine Reise nach Trento. Der letzte Buddy-Bär ging nach Split. Im Sommer wurde anlässlich der Vernissage der
beeindruckenden Ausstellung “Wir sind Berliner” ein großes
“Migranten”-Sommerfest gefeiert. Für die Ausstellung wurden Gäste,
Ehrenamtliche und Honorarkräfte (24 Personen aus 17 Nationen) in den Clubs zu
ihrem Leben befragt. Dank vieler privater Fotos konnte eine schöne Ausstellung
erarbeitet werden. Die Befragten planten ein Sommerfest und organisierten
internationales Essen, Modenschau, Musik etc. Es werden in der Mollwitzstraße wie auch in den Clubs
Bundesallee und Cunostraße Bauchtanzgruppen angeboten. Seit 2007 gibt es im SC
Herthastraße nicht mehr die Qui-Gong-Gruppen, dafür aber Yoga und Line Dance,
angeleitet durch ein chinesisches Ehepaar. Der Sprachkurs Chinesisch verändert
ab sofort seinen Schwerpunkt auf die Vorbereitung einer Chinareise. Eine türkische Dame leitet seit einigen Wochen in einem
anderen Club (Cunostraße) das Angebot
“multinationale Frauen” , die sich mit den soziokulturellen
Einflüssen anderer Ethnien/Nationalitäten in und auf Berlin auseinandersetzt.
In diesem Rahmen gab es im Seniorenclub Cunostraße ein typisch türkisches
Frühstück mit einer anschließenden Information über die Situation der hier
lebenden Türken von dem Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde zu Berlin, Herrn
Celal Altun. Eine türkischstämmige Malerin hatte eindrucksvolle Ölbilder zur
Dekoration beigesteuert. Die Gruppe “multinationale Frauen” hat sich
mangels Nachfrage aufgelöst. Anstelle dessen beschäftigt sich die seit Sommer
2006 eingerichtete Gruppe “Exkursionen” intensiv mit dem Thema
Ägypten (die große Ausstellung im Martin-Gropius-Bau wurde im Sommer besucht)
und plant eine Ausstellung dazu. In der vorgenannten Begegnungsstätte wird einmal im Monat
ein mehrgängiges Menü angeboten. Auch im vergangenen Jahr wurde
“international” gekocht – Tisch- und Raumdekoration und das
Begleitprogramm (Musik, Lesungen) wurden auf das jeweilige Herkunftsland
abgestimmt. Die Leiterin der Gruppe “Wollmäuse” unterstützt weiter
mit dem Erlös von Basarverkäufen ein Waisenhaus in Kalkutta. Einige unserer ehrenamtlichen und hauptamtlichen
MitarbeiterInnen kommen ursprünglich aus folgenden Staaten: Äthiopien
(Mollwitzstraße), Argentinien (Bundesallee), Chile (Herthastraße), China
(Herthastraße), Frankreich (Mollwitzstraße), Großbritannien (Mollwitzstraße),
Sri Lanka (Cunostraße), Indien (Cunostraße), Iran (Mollwitzstraße), Italien
(Mollwitzstraße), Japan (Mollwitzstraße), Österreich (Mollwitzstraße), Polen
(Mollwitzstraße), Portugal (Mollwitzstraße), Russland (Herthastraße), Schweiz
(Herthastraße), (Cunostraße), Türkei (Cunostraße, Bundesallee,
Mollwitzstraße,), Ukraine (Mollwitzstraße) und den USA (Bundesallee,
Cunostraße, Mollwitzstraße). Unsere Sprachkurse in Chinesisch, Englisch, Französisch,
Italienisch, Spanisch (hauptsächlich Herthastraße aber auch Cunostraße und
Bundesallee) und Deutsch für Polinnen (Mollwitzstraße) können daher oft von
MuttersprachlerInnen durchgeführt bzw. von Muttersprachlern unterstützt werden. Ein denkwürdiges Singen des Kanons “Bruder
Jakob” in 17 Sprachen war das Highlight beim Sprachenfest im SC Herthastraße
im Spätsommer 2006. Alle Sprachgruppen hatten sich in irgendeiner Form
dargestellt. Die dortige Spanisch-Gruppe fährt nach Valencia und plant
anschließen eine Info-Veranstaltung darüber. Sogar die Computergruppen agieren worldwide durch das
Erstellen einer homepage mit Verbindung über google. Der Literaturkurs beschäftigt sich mit europäischen Texten,
ebenso der Kunstkurs: europäisch Malerei steht im Mittelpunkt des Interesses. Die Fahrradgruppe plant eine Reise nach Polen. Viele unserer Angebote dienen der Kräftigung und Stärkung
der Muskulatur und der Körperbeweglichkeit. Stark repräsentiert sind hierbei
die fernöstlichen Sportarten wie Yoga, Xiang Gong und T´ai Chi Kineo. Auch die bei uns angeleiteten Stepptanzgruppen genießen
allgemeine Anerkennung und öffentlichen Applaus. In allen Seniorenfreizeitstätten spielen Musik und Tanz eine
große Rolle. Großen Anklang finden Interpreten, die Musik aus dem
südeuropäischen und/oder lateinamerikanischen Raum beherrschen. Besonders im
Seniorenclub in der Herthastraße werden hervorragende Musiker mit
beeindruckenden Ausbildungsgängen engagiert, die ihren Schwerpunkt auf
osteuropäische Klassik gelegt haben. Wir achten sehr darauf, dass möglichst oft junge Menschen
mit Migrationshintergrund ihre Praktika oder beruflichen
Weiterbildungsmaßnahmen in unseren Einrichtungen ableisten. Wir machten bisher
nur gute Erfahrungen mit den zukünftigen KollegInnen aus Afrika, Amerika, Asien
und Europa und unsere Gäste/GruppenteilnehmerInnen, die häufig selbst
ausländische Pässe besitzen, sind d´accord. Unsere Festivitäten sollen zukünftig auch auf die Feiertage anderer Religionen Bezug nehmen unter Beteiligung der jeweiligen Gruppierungen. Weiterhin sind wir dabei, weiterführende Kontakte zu Migranten aus den ehemaligen GUS-Staaten aufzubauen. Die bislang erfolgreichen Gruppenangebote wurden aufrecht erhalten. Die PC-Akteure im Seniorenclub Herthastraße bieten
ebenfalls zusätzliches: die
PC-Gruppenangebote wurden erweitert durch Möglichkeiten zur Erarbeitung von
Websites und digitaler Fotobearbeitung. Ein junger Ehrenamtlicher bietet
Handyberatung an, die gut nachgefragt ist. Regelmäßig sind an den Wochenenden
ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Anbieter von Getränken und
(selbstgebackenem) Kuchen. Erweitert wurde das Angebot an Mittagessen. Die sonstige Programmvielfalt ist nachzulesen im monatlich erscheinenden Seniorenprogramm und umfasst Dia- und Filmvorträge, Informationsveranstaltungen zu sozialen Themenstellungen, Foto- und Bilderausstellungen, Konzerte, Aufführungen von Laienspielgruppen, Faschings- Frühlings- Sommer- und Herbstfeste, Advents-Weihnachtsfeiern, Silvestertanz, Frühstücke mit Clubleitern und anschließender Veranstaltung, Modeschauen, meditative Tagesausklänge, diverse Veranstaltungen der Seniorenvertretung (Dienstagsforum), Basaren, Trödel und den wöchentlichen Veranstaltungen der festen Gruppen. Der alljährliche Malwettbewerb fand wie immer im SC Herthastraße seine Heimstatt. Erste-Hilfe-Kurse für ehrenamtliche Mitarbeiter/innen verliefen sehr erfolgreich. Ohne sie und die Zivildienstleistenden und Praktikanten wäre das Clubleben nicht aufrecht zu erhalten. Den ca. 120 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen (Gästebetreuer und Gruppenleiter) in den Seniorenfreizeitstätten dankte Frau Schmiedhofer mit einem Essen, einer “kulturellen Einlage” und einer Verlosung am 10.November im Festsaal des Rathauses Charlottenburg. Ein besonderer Dank galt den Damen und Herren, die nicht nur fünf Jahre, sondern bereits seit 10, 15, 20 und sogar 30 Jahren die Clubarbeit bereichern. SeniorenvertretungAm 27.11.2006 wurden die in der Wahl vom 17.11.2006 vorgeschlagenen Personen zur Seniorenvertretung Charlottenburg- Wilmersdorf von Bezirksstadträtin Schmiedhofer berufen. 146 Wahlberechtigte gaben ihre Stimmen für insgesamt 45 Kandidaten ab; 17 wurden nach Höhe der Stimmabgabe in die Seniorenvertretung berufen. Rechtsgrundlage ist das Gesetz zur Stärkung der Mitwirkungsrechte der Seniorinnen und Senioren am gesellschaftlichen Leben im Land Berlin (Berliner Seniorenmitwirkungsgesetz – BerlSenG) Sozialdienst für Erwerbsfähige und Soziale Wohnhilfe1.
Einleitung Im Zuge der Einführung des
Sozialamtes 2005 entstand der Fachbereich 4, in dem alle Sozialen Dienste der
Abteilung Soziales unter einer gemeinsamen Leitung zusammengefasst wurden. Die
Sozialarbeiterinnen des ehemaligen Allgemeinen Sozialen Dienstes und der
späteren Sozialen Dienste für Erwerbsfähige fusionierten mit dem Sozialdienst
der Wohnhilfe. Es
entstand innerhalb des neuen Fachbereiches 4 die Arbeitsgruppe Sozialdienst für
Erwerbsfähige und Soziale Wohnhilfe. Das Jahr 2006 war für die MitarbeiterInnen
dieser Arbeitsgruppe dadurch geprägt auf die gesetzlichen Änderungen des SGB II
insbesondere des § 22, zu reagieren. Seit Mitte des Jahres 2006 ist es
erforderlich unter 25 Jährige hinsichtlich eines Umzugwunsches zu prüfen und
eine entsprechende sozialpädagogische Stellungnahme an das JobCenter zu
fertigen. 2.
Personalsituation In der
Arbeitsgruppe Sozialdienst für Erwerbsfähige und Soziale Wohnhilfe wurde die
Anzahl der Mitarbeiterinnen reduziert. Bis zum Ende des Jahres 2006 waren
nachstehend aufgeführte MitarbeiterInnen beschäftigt: 10 SozialarbeiterInnen für die zuvor beschriebenen Aufgaben 1 Sozialarbeiterin angesiedelt in der
Schuldnerberatungsstelle des Bezirks 1
Pädagogin mit der Hälfte eines ganzen Stellenanteiles für
die Kältehilfe 1 2
Sozialpädagoginnen mit jeweils der Hälfte der regelmäßigen Arbeitszeit zur
Betreuung des Probewohnprojektes ½ Sozialarbeiter zur Betreuung der
bezirkseigenen Heime 2 Verwaltungskräfte 1 Gruppenleitung 3.
Bericht aus dem Aufgabengebiet des Sozialdienstes für Erwerbsfähige und
Soziale Wohnhilfe 3.1
Psychosoziale Beratung und Betreuung für Erwerbsfähige Die
Rechtsgrundlage ergibt sich aus §§ 15 und 16 Abs. 2 SGB II und bedingt
demzufolge eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Sozialdienst und allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Leistung, Vermittlung, Fallmanagement) des
JobCenters. Die
SozialdienstmitarbeiterInnen stellen durch Gespräche Betreuungsbedarfe fest und
vermitteln ggf. zu anderen Fachdiensten und/oder Beratungsstellen. Die Aufgaben
des Sozialdienstes für Erwerbsfähige beinhalten Beratung und Betreuung zu
allgemeinen Fragen sowie zu Leistungsansprüchen beim Sozialamt, dem JobCenter
und bei der Arbeitsagentur. Bei finanziellen Problemen wird eine Konsumberatung
angeboten. In Krisen und schwierigen persönlichen Lebenssituationen wird
Beratung und Betreuung geleistet und je nach Erforderlichkeit weiterreichende
Hilfen eingeleitet. Ein Schwerpunkt der Arbeit bildet das Fertigen von
Stellungnahmen als Grundlage zur Entscheidung der Leistungsgewährung im JobCenter.
Bei den gesetzlich vorgeschriebenen Eingliederungsvereinbarungen muss der
Sozialdienst beteiligt werden. Hierzu werden bei Bedarf Fallkonferenzen
initiiert und durchgeführt. Es wurde in 2006 8874 mal psychosoziale Beratung
nach § 16 Abs. 2 SGB II durchgeführt. Bei 586 unter 25 Jährigen wurde
die Erforderlichkeit eines Umzuges geprüft und eine entsprechende
Stellungnahme abgegeben. Die Aufgaben
des Sozialdienstes der Sozialen Wohnhilfe beinhalten Prüfung, Beratung und
Betreuung: ►
bei Energie- und Mietrückständen (ggf. mit finanziellen
Hilfen) ►
zum Wohnungserhalt ►
bei Wohnungslosigkeit ►
Vermittlung in betreute Wohnsituationen ►
Vermittlung in Wohnungen des Geschützten Marktsegments ►
Vermittlung in Wohnungen mit bezirklichem Belegrecht ►
Vermittlung in kurzfristige Unterkünfte bei
Wohnungslosigkeit Drohender Wohnungsverlust durch (fristlose) Kündigungen, Räumungsklagen
und Zwangsräumungen Das
Amtsgericht Charlottenburg teilt alle Räumungsklagen, die Gerichtsvollzieher
teilen die Zwangsräumungen und Vermieter bzw. Betroffene (fristlose)
Kündigungen von Wohnraum mit. Diese Daten
werden von zwei Verwaltungskräften in einer Datenbank erfasst; weitere ggf.
andere Zuständigkeiten werden ermittelt und entsprechend weiter geleitet. Ein
schriftliches Beratungsangebot wird von den Verwaltungskräften unter Hinweis
auf die zuständige SozialarbeiterIn an alle betroffenen BürgerInnen aus
Charlottenburg-Wilmersdorf gesandt.
Insgesamt wurde 981
Bürgerinnen und Bürger zu Anträgen auf Kostenübernahme von Miet- und/oder
Energieschulden beraten, bei Bedarf betreut, entsprechende Stellungnahmen
gefertigt sowie erforderliche Hilfen eingeleitet. Unterbringungen nach dem ASOG 293 Mal wurden Wohnungslose von den
SozialarbeiterInnen erstmals in einer Einrichtung für Wohnungslose
untergebracht. 699 Verlängerungen wurden befürwortet. Belegrechtswohnungen Insgesamt konnten von 60
Wohnungsangeboten der DEGEWO 10 Wohnungen erfolgreich vermittelt
werden. Unterbringungen nach §§ 67, 68 SGB
XII Die §§ 67 und 68 SGB XII bilden die
Grundlage für Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten.
Gemeint sind hierbei insbesondere Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit
bedrohte Menschen, denen eine Integration in die gewöhnliche Gesellschaft ermöglicht
werden soll. Die Hilfe ist bedarfsgerecht mit einem Leistungstypenmodell
möglich und wird durch freie Träger umgesetzt. Die Prüfung, Feststellung sowie
die Überwachung der Hilfeleistungen ist Aufgabe des Sozialdienstes für
Erwerbsfähige und Soziale Wohnhilfe. Maßnahmen nach §§ 67, 68 SGB XII
2006
P = Person, V = Verlängerung, W =
weiblich, M = männlich Es ist davon auszugehen, dass für
jede Maßnahme sowie jede Verlängerung mehrere Gesprächstermine erforderlich
sind. Es wird für jeden Antragsteller eine Hilfebedarfsfeststellung erarbeitet.
Der Maßnahmeverlauf wird anhand eines Gesamtplanes überprüft und überwacht. In
der Regel finden Fallkonferenzen statt. Die Bearbeitung dieser Maßnahmen ist
daher sehr zeitintensiv. 3.3.
Probewohnprojekt Güntzelstraße Das
Probewohnprojekt in der Güntzelstraße/Konstanzer Straße wird von 3.4.
Kältehilfe Angebote der Kältehilfe insgesamt Im Jahr 2006 arbeiteten im Rahmen
der bezirklichen Kältehilfe insgesamt 12 Kältehilfeprojekte, davon im I.
Quartal 12 Projekte, im II. und III. Quartal jeweils 7 Projekte und im IV.
Quartal 11 Projekte. Die Einrichtungen
der Kältehilfe waren im Jahr 2006 insgesamt 10.438 Stunden für Besucher
geöffnet, während der Kälteperiode waren es 6.172 Stunden. Die Angebote der Kältehilfe wurden
im Jahr 2006 bei rund 114.000 Besuchen in Anspruch genommen. Dabei
wurden rund 87.500 Mahlzeiten ausgereicht und mehr als 50.000 mal
die Angebote zur Körperhygiene (u.a. Duschen, Wäsche waschen, trocknen)
in Anspruch genommen. Die Angebote der Kältehilfe wurden überwiegend (80 bis 90%) von Männern genutzt. Der Anteil der Frauen hat zugenommen. Die Kältehilfeprojekte wurden umgesetzt von: Berliner
Stadtmission, GeBeWoPro gGmbH, Evangelischer Kirchenkreis Charlottenburg,
Caritas, AWO, Malteser, Kirchengemeinde St. Marien, Vater Unser
Kirchengemeinde, Freikirchliche Gemeinde Heiligkreuz Tagesstätten Zum Kältehilfeangebot des Bezirkes
gehören zwei Tagesstätten. Eine dieser Tagesstätten betreute das Hygieneprojekt
am Bahnhof Zoo. Die Einrichtungen waren ganzjährig an jeweils 6 Tagen in der
Woche geöffnet, das Hygieneprojekt an 7 Tagen. Die Tagesstätten, inklusive der
Sonderprojekte, waren 2006 insgesamt 6.255,5 Stunden für die Besucherinnen und
Besucher geöffnet. 22.919 Besuche wurden im Berichtszeitraum in den
Tagesstätten registriert, und es wurden dort etwa 23.950 Mahlzeiten
ausgegeben. Das Angebot des Hygieneprojekts am Bahnhof Zoo (Toilette,
Duschen, Wäsche waschen) wurde durchschnittlich täglich von 75 Personen,
insgesamt ca. 27.375 mal wahrgenommen. Etwa 30% derer, die dieses Angebot
nutzten waren unter 27 Jahre, 10% über 65 Jahre alt. Etwa 20% der Nutzer waren
Frauen, der Anteil der Ausländer lag bei ca. 40%. Wärmestuben Im Bezirk waren
zwei Wärmestuben ganzjährig, während des I. Quartals insgesamt vier und während
des IV. Quartals drei geöffnet. Insgesamt waren die Wärmestuben 1.997 Stunden
für ihre Besucherinnen und Besucher geöffnet. 23.186 Besucher wurden 2006 in den Wärmestuben
registriert, 24.368
Mahlzeiten wurden ausgegeben. Der Anteil der Frauen lag zwischen 10 und 15 %.
Insgesamt waren 44 Helferinnen und Helfer in den Wärmestuben tätig. Nachtcafè/Notübernachtung Die drei
Nachtcafès/Notübernachtungen waren während der Kälteperiode 116 Nächte, d.h.
1.204,5 Stunden geöffnet. Die Kapazität der Schlafplätze lag insgesamt bei 95. In den Einrichtungen wurden 2006 2.719 Übernachtungsgäste registriert.
Die Übernachtung von Frauen war eher
die Ausnahme, sie lag bei ca. 6 %. An die Übernachtungsgäste sind insgesamt 5.244 Mahlzeiten (Abendessen und
Frühstück) ausgegeben worden. Für die Übernachtungsgäste sorgten insgesamt und
umschichtig 84 Helferinnen und Helfer. Suppenküchen Im Bezirk standen Hilfesuchenden während der
Kälteperiode drei und davon zwei Suppenküchen ganzjährig zur Verfügung.
Geöffnet hatten die Suppenküchen an 3, 4 bzw. 5 Tagen in der Woche. In den
Suppenküchen wurden insgesamt rund 40.000 BesucherInnen
registriert und dementsprechend viele Essen ausgegeben. In einer der
Suppenküchen nutzten bis zu 1.100 Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit zu
Duschen oder Wäsche zu waschen. 10 bis 25% der Besucher waren Frauen. 80% bis 95% der Besucher waren der
Altersgruppe der 27- bis 65jährigen zuzuordnen. Der Anteil der
Kinder/Jugendlichen bis 18 Jahre lag maximal bei 2%. In den Suppenküchen
engagierten sich insgesamt 67 Personen. 3.5.
Schuldnerberatung Eine
Mitarbeiterin leistet in der bezirklichen Schulnerberatungsstelle des
Diakonischen Werks professionelle Beratung und Entschuldung. Insgesamt wurden
im Jahr 2006 von ihr 771 SchuldnerInnen beraten. 3.6.
Praktikantenamt Das
Praktikantenamt wird von einer Mitarbeiterin zusätzlich zu ihrer gewöhnlichen
Tätigkeit geleistet. Insgesamt gingen schriftlich 11 Bewerbungen für ein
Praktikum ein. Es fanden 6 persönliche Gespräche mit den Bewerberinnen statt.
Es gehen mehr Bewerbungen ein als Bewerber ihr Praktikum tatsächlich beginnen.
Dies liegt daran, dass die Studierenden sich in der Regel bei mehreren
Praktikumsstellen bewerben. Während der Praktikumszeit finden wenigstens 2
Gespräche mit dem Sozialarbeiterpraktikanten statt. Die Evangelische
Fachhochschule Berlin lädt regelmäßig 1 mal im Jahr zu einem Treffen/Informationsaustausch
der PraxisanleiterInnen, an dem auch die PraktikantenkoordinatorInnen
teilnehmen. Es findet ein regelmäßiges Werben für die Bereitschaft zur
Praktikantenausbildung bei den KollegInnen statt. Im Berichtszeitraum wurden im
Sozialarbeiterbereich 3 Praktikantinnen (1 im Sozialdienst für Erwerbsfähige
und Sozialdienst Soziale Wohnhilfe, 2 im Seniorenbereich) beschäftigt. Zwei
Praktikantinnen wurden an den Bereich Gesundheit vermittelt. Verwaltung der Einrichtungen, Notunterbringung 1.
Wohnheimunterkünfte
Forckenbeckstraße 16 für alleinstehende Männer und Paare in Wohn- und
Wirtschaftsgemeinschaft. Im Berichtszeitraum standen 23
Wohneinheiten zur Verfügung. Durchschnittlich haben 23 Personen im Heim
gewohnt. Stand am 30.12.2005 23 alleinstehende Männer + ein Paar in
Wohngemeinschaft. Es gab 10 Auszüge, 9 Neuaufnahmen und 14
Notübernachtungen (bis 3 Tage). 2.
Wohnheimunterkünfte
Forckenbeckstraße 17 für Familien und Alleinerziehende mit Kindern Im Berichtszeitraum standen 27
Wohneinheiten zur Verfügung. Durchschnittlich haben 64 Personen im Heim
gewohnt. Stand am 30.12.2005= 24 Erwachsene und 30 Kinder.
Insgesamt 7 Neuaufnahmen (Haushalte), 2 Familien wurden
kurzfristig nach Zwangsräumungen aufgenommen. 6 Familien konnte eine Wohnung
vermittelt werden. 3.
Aufnahmeheim
Heiligendammer Straße 24 für alleinstehende Frauen und Mütter mit Kindern Im Berichtszeitraum standen 11
Zimmer mit 24 Bettplätzen zur Verfügung. Durchschnittlich haben 10 Personen im
Heim gewohnt. Stand 30.12.2005 8 Personen. Es gab 16 Auszüge, 9 Neuaufnahmen
mit 8 Kindern und 18 Notaufnahmen. 4.
Probewohnen
in der Güntzelstraße 4 und Konstanzer Straße 36 In der Güntzelstraße 4 stehen
48 Appartements zur Verfügung. Am 30.12.2005 waren wegen des ökologischen
Umbaus keine Bewohner im Haus. Auch die von Pinel gemieteten Räume waren
unbewohnt. In der Konstanzer Straße gibt
es 24 abgeschlossene Wohneinheiten, davon sind mit dem Personenkreis für
Probewohnen 14 Wohnungen belegt. Viele der Bewohner lebten
vorher in betreuten Wohnheimen, gewerblichen Unterkünften, Wohngemeinschaften
oder in sogenannten 72er Einrichtungen. Die Kosten in den vorherigen
Unterkünften mit dem reinen Nutzungsentgelt des Probewohnens gegenübergestellt,
ergaben für das Jahr 2005 Einsparungen in Höhe von ca. 11.204.36 €. 5.
Renovierungs-
und Baumaßnahmen, Raumausstattungen, Anschaffungen und Einnahmen. Forckenbeckstraße
16 Forckenbeckstraße
17 Heiligendammer Str. 24 Güntzelstraße 4 Konstanzer Str. 36 In allen Häusern erfolgten Renovierungs- und
Verschönerungsmaßnahmen. Die Güntzel- straße 4 wird
mit Fördermitteln ökologisch grundlegend verbessert. Die Einnahmen aus dem Nutzungsentgelt in unseren
Einrichtungen: 63.392.37 €. 2005 gab es mehr Selbstzahler. Einnahmen aus Gebühren für die Nutzung von
Waschmaschinen und Trockner: 2.278.00 €. 6.
Personenunterbringung
in gewerblichen Einrichtungen Insgesamt wurden 395 Personen mit Wohnraum
versorgt. Von den 395 Personen waren 294 Männer, 57 Frauen und 43
Kinder. Der durchschnittliche Tagessatz lag bei 12.24 €
pro Person. Nach dem Asylbewerberleistungsgesetz wurden aus
dem ehemaligen Jugoslawien 10 Personen
untergebracht und 110 sonstige Ausländer, zusammen 120. 7.
Dienstfahrten 2005 mit dem Ford Transit B-6297 Insgesamt wurden 180 Auftragsfahrten mit 6635
km durchgeführt. 8. Wohnungsvermittlung der
Fachstelle Soziale Wohnhilfe über das Geschützte Marktsegment
In dem o.a. Berichtszeitraum konnten 87 Mietverträge über das Geschützte
Marktsegment abgeschlossen werden.
Dabei wurden 131 Personen mit Wohnraum versorgt, die sich wie folgt aufgliedern: 63 Personen waren
Single Haushalte.10 Wohnungen gingen an Zwei-Personen-Haushalte. Ebenfalls 10
Wohnungen konnten für Drei-Personen-Haushalte vermittelt werden.
Zwei
Familien mit vier Personen und zwei
Familien mit fünf Personen konnten eine neue Wohnung beziehen. Die 87 Mietverträge
wurden mit 13 verschiedenen Wohnungsunternehmen abgeschlossen. Mit 24 Mietverträgen haben bei der GEWOBAG die meisten Bewerber eine
Wohnung erhalten. Es folgt die GSW mit 15 Verträgen, die WIR und Stadt und Land
mit je 10 Verträgen. Je 5 neue Wohnungen gab es bei der DEGEWO, IHZ und HOWOGE.
Mit der GeSoBau und KÖWOGE wurden
4 und mit der WIP 2 Verträge geschlossen. 1 Vertrag kam mit der WB
Friedrichshain und der HWQ zustande. 68 weitere
Haushalte konnten sich durch Eigeninitiative und unserer Mithilfe selbst
mit Wohnraum versorgen.
71 von uns angeforderte Wohnungsangebote mussten zurückgegeben werden,
weil sich Bewerber nicht gemeldet haben, die Wohnungen in schlechtem Zustand
waren und nicht vermietet werden konnten oder weil die Wohnungsunternehmen die
angebotenen Wohnungen an andere M-Bewerber oder eigene Bewerber weitergegeben
haben. Unsere Wohnungsbewerber wurden nicht mehr berücksichtigt, weil die
Meldefrist überschritten war (14 Tage).
Zum 31.Dezember 2005 lagen insgesamt Wohnungsgesuche über das Geschützte
Marktsegment von 256 Haushalten mit 421 Personen vor.
Heimbegehung
und Kontrolle der gewerblichen Obdachloseneinrichtungen
Im Jahre 2005 hielt der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf 518 Wohnplätze
in 10 Einrichtungen für Obdachlose bereit.
Durch Tagessatzverhandlungen mit den einzelnen Betreibern konnte der durchschnittliche Tagessatz auf 12,24 Euro ausgehandelt werden. Damit liegt der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf unter dem durchschnittlichen Tagessatz aller Bezirke. Die Einrichtungen wurden in der Regel alle 2 – 3 Monate besichtigt.
Zusätzlich erfolgen unangemeldete Kontrollen und Besuche bei Beschwerden und
Beanstandungen.
In einigen Einrichtungen musste kurzzeitig ein Belegungsstopp
ausgesprochen werden, weil z.B. die Räume in einem nicht bewohnbaren Zustand
waren und renoviert werden mussten bzw. weil in einer Unterkunft eine teilweise
Insolvenz angemeldet wurde und die Eigentumslage geklärt werden musste.
An den Sitzungen der bezirklichen Heimbegeher und der AG Qualität zur Unterstützung des Steuerungsausschusses wurde regelmäßig teilgenommen. Fachbereich 5BetreuungsbehördeDie Betreuungsbehörde des Bezirks gliedert sich in zwei
Bereiche. Zum einen werden von der Behörde selbst Betreuungen geführt (Bereich
behördliche Betreuungen-Amtsbetreuungen), wobei die
Amtsbetreuerinnen/Amtsbetreuer vom Vormundschaftsgericht bestellt werden. Zum
anderen nimmt die Betreuungsbehörde –Vormundschaftsgerichtshilfe
-Aufgaben nach dem Betreuungsgesetz wahr. Hierzu gehören insbesondere die
Auswahl und Eignungsprüfung der Berufsbetreuer und ehrenamtlichen Betreuer in
vorbereitender Amtshilfe für die Gerichte, Vorführungen zu Gerichten oder
Gutachtern, Beglaubigungen von Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen
sowie Beratungen und Unterstützungen von Privat-,Vereins- und Berufsbetreuern. Im Jahresverlauf ist ein geringer relativer Rückgang der
Gesamtbetreuungszahl durch Todesfälle und Umzüge festzustellen. Aufgrund der
hohen Altersstruktur kam es im letzten Jahr zu überdurchschnittlich vielen
Todesfällen (ca. 14 % der Gesamtfälle), die fast vollständig durch einen
überdurchschnittlichen Zugang an neuen Betreuungen ausgeglichen wurden. Der
Arbeitsaufwand für die Mitarbeiter der Betreuungsbehörde ist durch diese
Entwicklung deutlich gestiegen, obwohl sich die Gesamtzahl der Betreuungen im
Bezirk nicht erhöht hat. 1. Behördliche Betreuungen Bestand an laufenden Betreuungen am 31.12.2006 251
(260) (in Klammern Zahlen des Vorjahres) Bei den behördlichen Betreuungen (Amtsbetreuungen) handelt
es sich um Betreuungen, die von Amtsbetreuern der Betreuungsbehörde
Charlottenburg-Wilmersdorf geführt werden. 2. Vormundschaftsgerichtshilfe Bestand an laufenden Betreuungen am 31.12.2006 3949 (3989) Die Zahl gliedert sich wie folgt: Betreuung durch Familienangehörige, Lebensgefährten 1038 (1092) Betreuung durch ehrenamtliche Betreuer, Personen aus dem
Bekanntenkreis 206 (232) Betreuung durch Vereinsbetreuer
102 (113) Betreuung durch Rechtsanwälte 1012 (961) Betreuung durch Berufsbetreuer 1323 (1290) Betreuung durch Amtsbetreuer* 268 (301)
*Bei den Betreuungen durch Amtsbetreuer handelt es sich um
Betreuungen, die von allen Berliner Betreuungsbehörden für in
Charlottenburg-Wilmersdorf wohnhafte Betreute geführt werden. Betreuungen gesamt im Bezirk 3949 (3989) Bereich GesundheitFachbereich GesundheitsschutzDie wichtigste strukturelle
Veränderung für das Gesundheitsamt ist die Wiedereingliederung des Kinder- und
Jugendgesundheitsdienstes (mit Ausnahme des Kinder- und Jugend-psychiatrischen
Dienstes) in die Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr als Folge
der Neustrukturierung des Bezirksamtes nach den Wahlen zur
Bezirks-verordnetenversammlung. Der Teiltätigkeitsbericht für den
Kinder- und Jugendgesundheitsdienst für das Berichtsjahr 2006 wird im
Tätigkeitsbericht der Abt. Jugend berücksichtigt. Amtsarztbereich·
Organisation Gesundheitsdienst-ReformgesetzArbeitsschwerpunkt im
Amtsarztbereich bildeten die mit den strukturellen Veränderungen verbundenen
organisatorischen Aufgaben und die Umsetzung der Vorgaben des neuen Gesetzes
zur Reform des Öffentlichen Gesundheitswesens (GDG-Gesetz), das am 01. Juli 2006
in Kraft getreten ist. Im Vordergrund standen und stehen dabei die Lösung der
personalwirtschaftlichen Probleme. Fußball-WeltmeisterschaftEs bedurfte einer intensiven
Vorbereitung und einer Vielzahl von organisatorischen Maßnahmen als
Vorbereitung auf die Fußball-Weltmeisterschaft. Dem Bezirk
Charlottenburg-Wilmersdorf kam als Austragungsort von sechs WM-Spielen im
Olympiastadion eine besondere Bedeutung zu. Die Vorbereitung umfasste zum
einen den Katastrophenschutz und damit verbunden den Aufbau funktionierender
Strukturen zur reibungslosen Zusammenarbeit der beteiligten Behörden im Falle
eines terroristischen Anschlages. Durch die hohe mediale und internationale
Aufmerksamkeit wird die Attraktivität einer solchen Veranstaltung für bioterroristische
Anschläge oder für Trittbrettfahrer gesteigert. Zum anderen waren die Anforderungen
an den Infektionsschutz im Hinblick auf evtl. Ausbruchsereignisse während der
FIFA-WM noch höher zu bewerten als bei anderen Großveranstaltungen, da sich
für die Dauer von insgesamt 33 Tagen eine Vielzahl von Besuchern in Berlin
aufhielt, die zum Teil aus Regionen kamen, in denen es ein anderes
Erregerspektrum gibt. (Siehe Tätigkeitsbericht Sachgebiet Infektionsschutz) Im Vordergrund standen daher die
Intensivierung des Infektionsschutzes und der Lebensmittelsicherheit sowie der
Schutz gegen mögliche Terroranschläge. Beispielhaft aufgeführte
Vorsorgemaßnahmen des Gesundheitsamtes: ·
Kommunikation
(u.a. mit den Kunden wie bspw. dem FIFA-Arzt) ·
Sicherstellung
der telefonischen Erreichbarkeit der verschiedenen Funktionsträger ·
personelle
Vorsorgemaßnahmen (Urlaubssperren, Vorbereitung der Stabsarbeit) ·
Bildung
eines Teams bestehend aus elf Personen ·
Information
der Aufnahmekrankenhäuser ·
Einrichtung
eines Lagezentrums (mit Hotline, Fax, etc.) ·
Vorbereitung
eines besonderen Meldeverfahrens beim Auftreten meldepflichtiger Krankheitserreger
oder ungewöhnlicher Erkrankungen ·
Durchführung
von Telefonkonferenzen zu Verfahrensfragen mit den Amtsärztinnen
und Amtsärzten der anderen Austragungsorte InfluenzapandemieIm Land Berlin wurde den Bezirken im
November 2005 von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und
Verbraucherschutz ein erster Entwurf des Berliner Pandemieplanes vorgelegt. Nach Vorlage des Planes haben die
Amtsärzte als Vorbereitung auf eine Pandemie eine Arbeitsgruppe unter Leitung
des Gesundheitsamtes Charlottenburg-Wilmersdorf gebildet. In dieser wird die
Umsetzung der Vorschläge des Pandemieplanes auf Bezirksebene diskutiert. Zusätzlich wurden alle ärztlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes im Rahmen einer
Fortbildungsveranstaltung über die Inhalte des Pandemieplanes aufgeklärt und
mit den zu erwartenden Aufgaben im Falle einer Pandemie vertraut gemacht. Das Gesundheitsamt hat außerdem eine
Informationsveranstaltung zum Thema Pandemieplanung für die bezirklichen
Aufnahmekrankenhäuser (St. Gertrauden-Krankenhaus, Martin-Luther-Krankenhaus,
DRK-Kliniken Westend) durchgeführt, deren Aufgaben bei einer Pandemie
erläutert und auf die erforderliche Erstellung krankenhausspezifischer
Pandemiepläne hingewiesen. Auch alle übrigen Krankenhäuser in Charlottenburg-Wilmersdorf wurden in schriftlicher Form über die Pandemieplanung und die zu erwartenden Aufgaben informiert . Kosten- LeistungsrechnungIm Rahmen der Kosten-Leistungsrechnung
ist die Amtsärztin als Produktmentorin für den Bereich Gesundheitsschutz
zuständig. Die Arbeit der Produktmentorengruppen besteht u.a. in der
Neustrukturierung des jährlich fortzuschreibenden Produktkatalogs mit dem Ziel
der Konkretisierung der in den Produkten definierten Leistungen, Bezugsgrößen
und Zielindikatoren jeweils auch im Hinblick auf die durch den RdB beauftragte
größtmögliche Reduzierung der Anzahl der Produkte des Gesundheitswesens. Der Bereich Gesundheitsschutz
umfasst die Produktgruppen “Gesundheitshilfe im Bereich sexuell
übertragbarer Krankheiten”, “Prävention und Bekämpfung der
Tuberkulose”, sowie “Seuchenschutz, Hygieneüberwachung und
Umweltmedizin”. Die Analyse der
Kosten-Leistungsrechnung als finanzielle Grundlage des Gesundheitsamtes
beansprucht eine fortlaufende Überprüfung und Analyse der Daten, so dass
eventuell erforderliche Gegenregulierungen zeitnah erfolgen können. Die
Datenbasis konnte weiterhin verbessert werden. In Abstimmungsgesprächen mit
den einzelnen Sachgebieten des Gesundheitsamtes konnten auch im Berichtsjahr
Unplausibilitäten im Buchungsverhalten der Mitarbeiter/innen geklärt und
ausgeräumt werden. Erneut wurde besonderes Augenmerk
auf die Kontierung von Sachkosten jedweder Art und die Plausibilität und
Rechtmäßigkeit der internen Verrechnungen gerichtet. Nach einer Vielzahl an
diesbezüglichen Korrekturen konnte eine bessere Kostentransparenz erreicht werden. Ordnungsbehördliche BestattungenDie Anzahl der erteilten
ordnungsbehördlichen Bestattungsaufträge war mit 240 im Berichtsjahr gegenüber
220 im Jahr 2005 leicht erhöht. Konstant hingegen ist der Verwaltungsaufwand,
da in fast jedem Bestattungsfall ein Kosteneinziehungsverfahren durchgeführt
werden muss. HaushaltsbereichDie dem Gesundheitsamt zur Verfügung stehenden
Selbstbewirtschaftungsmittel wurden wie folgt verausgabt: Sammelstiftung Kreuzberg
Leon-Jessel-Stiftung
Infektionsschutz Meldepflichtige InfektionskrankheitenDas Gesundheitsamt hat im System der Überwachung der
meldepflichtigen übertragbare Krankheiten nach dem Infektionsschutzgesetz zwei
Rollen: Einerseits werden Ermittlungen bei den Erkrankten
vorgenommen, um Ansteckungswege zu ermitteln und Maßnahmen zu ergreifen, die
eine Weiterverbreitung der Krankheit verhindern. Andererseits werden die Meldungen - ergänzt durch die
Ermittlungsergebnisse - elektronisch an die Landesbehörde ( LAGeSo - Landesamt
für Gesundheit und Soziales - ) weitergeleitet und im Robert Koch-Institut für ganz Deutschland
zusammengeführt und ausgewertet. Die Meldungen erreichen uns in der Mehrzahl der Fälle aus
den Laboren (Erregernachweis). In sehr viel selteneren Fällen erreichen uns
Erkrankungsmeldungen von den Krankenhäusern, niedergelassenen Ärzten,
Angehörigen von Heil- und Pflegeberufen, Pflegeeinrichtungen,
Justizvollzugsanstalten u.Ä.m. Gesamtzahl der gemeldeten ErkrankungenFür das Jahr 2006 wurden insgesamt 1.656 Erkrankungen
gemeldet. Den Hauptanteil bildeten mit 1.074 Meldungen die
meldepflichtigen infektiösen Durchfallerkrankungen (Infektiöse
Gastroenteritiden). Diese waren in 558 Fällen durch Viren, vor allem Noroviren (410),
verursacht. In 449 Fällen waren Bakterien, hauptsächlich Campylobacter (245 Fälle) und Salmonellen (166 Fälle) die
Erkrankungsursache. Infektionen mit Parasiten wie Giardia Lamblia und
Cryptosporidien führten bei 67 Fällen zu einer infektiösen Gastroenteritis. Gemeldet wurden ferner 202 Virushepatitis C-Fälle, von
diesen wiederum waren 120 Personen Virusträger, also dauerhaft ansteckende
Personen. Für die Virushepatitis B erfolgten 58 Meldungen, davon 45
Virusträger. Für die Virusträger beider Erkrankungen, die über Blut- bzw.
Sexualkontakte übertragbar sind, erfolgte eine besonders intensive Beratung zur
Vermeidung einer Weiterverbreitung, da der Krankheitsverlauf häufig chronisch
ist und zu Leberzirrhose oder Leberzellkarzinom führen kann. Für die
wesentlich weniger gefährliche Hepatitis A wurden nur sechs Fälle gemeldet,
die Virushepatitis E nur einmal. Masernfälle als Einzelerkrankung wurden wie auch die wegen
der hohen Sterblichkeit bzw. Defektheilungen gefürchtete
Meningokokkenmeningitis zweimal gemeldet. Schulen und KITAs haben uns von den in den Einrichtungen
betreuten Kindern 151 Scharlachfälle, 24 Erkrankungen an Windpocken und zwei
Krätzeerkrankungen gemeldet. AusbrücheBesonderes Augenmerk legt das Infektionsschutzgesetz auf die
Bedrohung der Gesundheit der Bevölkerung durch das gehäufte Auftreten von
Erkrankungen, auch als Epidemie oder Ausbruch bezeichnet. Im
Infektionsschutzgesetz wird der Begriff (Krankheits-) Ausbruch dann verwendet,
wenn zwei oder mehr gleichartige Erkrankungen auftreten, bei denen ein
epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird, d.h. wenn die
Erkrankungen in einer räumlichen oder zeitlichen Beziehung miteinander stehen.
Hierfür besteht eine Meldepflicht. Dem Gesundheitsamt wurden 115 Ausbrüche an infektiöser
Gastroenteritis mit insgesamt 458 Erkrankten gemeldet. Viren (Noroviren und
Rotaviren) waren bei 345 Personen die Erkrankungsursache, Bakterien wie
Campylobacter und Salmonellen bei 57
Personen. 8 Ausbrüche waren durch Parasiten ( Giardia Lamblia )
bedingt. Die viralen Ausbrüche werden von Mensch zu Mensch übertragen, wobei
die Nichtbeachtung der Händehygiene eine wichtige Rolle spielt. Auffällig waren
Infektionen mit Giardia Lamblia bei Männern, die Sex mit Männern hatten. Die meisten Ausbrüche gab es in Privathaushalten bzw. auf
privaten Feiern (46). In Krankenhäusern (35) und in Pflegeheimen (20) gab es
wie auch in den Jahren davor durch Noroviren bedingte Ausbrüche, wobei
zwischen 2 und 17 (Krankenhaus) bzw. 2 und 56 Patienten oder Bewohner
(Pflegeheim) betroffen waren. Diese gesundheitlich relevanten Einrichtungen arbeiten
prinzipiell sehr intensiv mit dem Gesundheitsamt zusammen, um derartige
Ausbruchsgeschehen möglichst schnell durch intensivierte Hygienemaßnahmen in
der Ausbreitung zu begrenzen. Ein anderer Fokus bei der Einleitung und Überwachung
intensiver Bekämpfungsmaßnahmen sind Gemeinschaftseinrichtungen. Hier wurden
zehn Ausbrüche beobachtet, davon vier in Schulen. Bei einem Ausbruch war bei
acht Schülern die Erkrankung an Paratyphus die Ausbruchsursache. Sechs
Ausbrüche ereigneten sich in Kindertagesstätten (Noro- bzw. Rotaviren), wobei
zwischen 2-16 Erkrankte/pro Ausbruch gemeldet wurden. Die Anzahl lebensmittelassoziierter Ausbrüche ist geringer,
da es nur selten gelingt, den Erreger im Lebensmittel nachzuweisen. Das
Gesundheitsamt erfasste 3 Ausbrüche, deren Ursache ein Restaurantbesuch war.
Bei einem Ausbruch waren 8 Personen an Salmonellenenteritis erkrankt, nachdem
sie in einem Restaurant Sushi gegessen hatten. Bei Teilnehmern einer Großveranstaltung
(Hallenhandballturnier) im Bezirk gab es einen Ausbruch, der zur Erkrankung von
über 30 Personen in ganz Deutschland führte. Ursache waren Salmonellen in der
Puddingfüllung von Eclairs. Eine Masernerkrankung im Bezirk wurde einem
Ausbruchsgeschehen in Nordrhein-Westfalen zugeordnet. Dort ereignete sich ein
großer Masernausbruch mit mehr als 1.700 Erkrankten. Die Auswertung der
Vorkommnisse ergab, dass die überwiegende Zahl der Kinder und Jugendlichen
nicht oder nicht ausreichend gegen Masern geimpft waren. Bei 23 Influenza-Ausbrüchen erkrankten insgesamt 55
Personen. Infektionshygienische Überwachung von Einrichtungen nach § 36 IfSGGesundheitsrelevante EinrichtungenNach dem IfSG ist das Gesundheitsamt verpflichtet,
gesundheitsrelevante Einrichtungen zu überwachen. Dementsprechend wurden alle
18 Krankenhäuser, alle bekannten Einrichtungen zum ambulanten Operieren (20),
Kosmetikstudios, die Permanent Make-up anbieten sowie Piercing- und
Tattoo-Studios (11) besichtigt. Krankenhäuser und ambulante Operationseinrichtungen sind
gesetzlich zur besonderen Beachtung der Hygiene durch Bereitstellen von
Hygienefachpersonal, Hygienepläne und Auswertung der Anzahl und der Ursache
der Infektionen, die durch ärztliche Tätigkeit hervorgerufen wurden,
verpflichtet. Das Gesundheitsamt kontrolliert die Einhaltung dieser Vorschriften
und überzeugt sich durch Besichtigungen davon, dass eine Umsetzung in den
Alltag erfolgt. Kosmetik-, Piercing- und Tattoo-Studios sind Einrichtungen,
in denen es bei Tätigkeiten am Menschen durch Blut zur Übertragung von Krankheitserregern
von Mensch zu Mensch kommen kann. Daher werden die Betreiber intensiv über die
Infektionsmöglichkeiten und deren Verhinderung sowohl durch Vermeidung von
direkten Übertragungsmöglichkeiten von Mensch zu Mensch als auch über
Arbeitsmaterialien informiert. Dies beinhaltet auch die Aufklärung über die
korrekte Aufbereitung der verwendeten Instrumente und Materialien. Im Zentrum der Beratungen steht die Gesundheit der Kunden
und der Mitarbeiter. Auf eine sachgerechte Ausstattung der Studios wird
hingewirkt. GemeinschaftseinrichtungenBei den Begehungen der Einrichtungen unter
infektionshygienischen Gesichtspunkten werden auch Unfallgefahren beachtet und
angesprochen. Es wurden 193 Kindertagesstätten, 61 Schulen, 32 Alten- und
Pflegeheime und 15 Obdachlosen- oder Asylantenheime besichtigt und
entsprechende Berichte an die Einrichtungsleitungen verfasst. Stellungnahmen/Einsätze in AmtshilfeDie Mitarbeiter des Bereiches Infektionsschutz und
Umweltmedizin wurden für die Abteilung Wirtschaft 39 mal, für das
Landesjugendamt 25 mal, für die Abteilung Bauwesen 10 mal und für das Landesamt
für Gesundheit und Soziales 7 mal in Amtshilfe tätig. · OrtshygieneRatten-/SchädlingsbekämpfungIm Berichtsjahr wurden 699 Ermittlungen wegen Rattenbefalls
durchgeführt und abgeschlossen. In 590 Fällen wurde Rattenbefall festgestellt.
In 248 Fällen wurden die zur Bekämpfung Pflichtigen (Eigentümer/Hausverwaltung)
vom Gesundheitsamt aufgefordert, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Ferner
wurden in diversen Fällen Auflagen zur Beseitigung von Rattensicherungsmängeln
erteilt. In 60 Fällen beauftragten die Pflichtigen von sich aus einen
Schädlingsbekämpfer und übersandten nur die Tilgungsbescheinigung. In 135 Fällen wurden die
Berliner Wasserbetriebe (BWB) als Pflichtige zur Durchführung von
Rattenbekämpfungsmaßnahmen im Kanalisationsbereich beauftragt. In 147 Fällen war der Kostenträger das Gesundheitsamt, da es
sich um öffentliches Straßenland, Grünanlagen oder bezirkseigene Gebäude
handelte. Die Anzahl der Ermittlungen und telefonischen Beratungen zu
“sonstigen tierischen Schädlingen” (Mäuse, Schaben, Ameisen etc.)
betrug 167. KopflausnachschauDie Kopflausnachschau war früher in Tempelhof-Schöneberg
zentralisiert. Sie wird jedoch wegen der hohen Nachfrage aus der Bevölkerung
für Charlottenburg-Wilmersdorf wieder angeboten. 1.990 Personen - in der weit
überwiegenden Zahl Kinder - wurden auf Kopflausbefall untersucht. Behandlungen
können nicht vorgenommen werden. ·
Leichen- und Bestattungswesen Das Gesundheitsamt kontrolliert die Leichenschauscheine auf
Vollständigkeit der medizinischen Angaben und auf Widersprüchlichkeiten und
leitet Durchschläge unter Wahrung der Vertraulichkeit an das Statistische
Landesamt oder bei Bedarf (Feuerbestattung) an das Krematorium weiter. Es
wurden 2.698 Leichenschauscheine überprüft und 2 Genehmigungen zur Exhumierung
erteilt. ·
Umweltmedizin Umweltmedizinische BeratungsstelleDer umweltbezogene Gesundheitsschutz beinhaltet zum einen
die ärztliche/nichtärztliche Beratung für Bürgerinnen und Bürger bei Verdacht
auf gesundheitliche Belastung/Beeinträchtigung durch Umweltnoxen und zum
anderen Stellungnahmen, Information und Beratung für Personengruppen,
Institutionen und Ämter zu allgemeinen umweltmedizinischen Themen im Sinne der
Prävention. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 851 Beratungen,
Untersuchungen und Stellungnahmen durchgeführt bzw. erstellt. Ein gewichtiger
Arbeitsschwerpunkt war die Beratung von Bürgerinnen und Bürgern zur
Gesundheitsgefährdung bei Schimmelpilzen im Innenraum. Weitere Beratungsthemen waren Emissionen aus Bau- und
Renovierungsmaterialen, Raumausstattungsgegenständen und Feinstaub in
Schulräumen. An das Bundesinstitut für Risikobewertung erfolgten 4 Meldungen
gem. §16 e Chemikaliengesetz. Aufgrund von Bürgerbeschwerden wurden 22 Ortstermine wegen
Schimmelpilzbefalls und 30 Ortstermine wegen Geruchsbelästigungen (evtl.
Schadstoffbelastungen) im häuslichen Bereich durchgeführt. ·
Kontrolle der Wasserqualität BadebeckenDie Mitarbeiter des Gesundheitsamtes kontrollieren, ob die
Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser so durchgeführt wird, dass
jederzeit in allen Beckenbereichen die mikrobiologischen und chemischen Grenz-
und Richtwerte eingehalten werden. Hierzu werden die Schwimmbäder und deren
technische Einrichtungen besichtigt - teilweise auch mehrfach - und die
Betriebstagebücher eingesehen. Weiterhin werden Wasserproben veranlasst bzw.
aktuelle Befunde eingesehen, oder das Badebeckenwasser wird von den
Mitarbeitern des Gesundheitsamtes beprobt. Im Bezirk gibt es 54 private Bäder (Hallen- und Freibäder)
mit insgesamt 39 Schwimmbecken, 21 Tauchbecken und 13 sonstigen Becken in
Hotels, Krankenhäusern, Clubs und Saunabetrieben. Als Sommerbäder gelten im Bezirk 3 Bäder (davon 1 im
privaten Betrieb). Diese werden prinzipiell das erste Mal pro Jahr schon vor
Saisonbeginn begangen, um die vorliegenden Mängel bis zur Aufnahme des
Badebetriebes abzuarbeiten. Danach folgen Überprüfungen im laufenden Betrieb. Besonderes Augenmerk der Gesundheitsaufseher liegt weiterhin
bei den 5 Hallenbädern mit 10 Schwimmbecken der Berliner Bäderbetriebe (BBB)
und den 4 behindertengerechten Bädern in Schulen oder
Behindertenbetreuungseinrichtungen. Ingesamt erfolgten 167 Begehungen. Dabei wurden 48 mal
Wasserproben gezogen und der Untersuchung zugeführt. Die Betreiber wurden
jeweils ausführlich beraten, mit welchen Maßnahmen (und in welchem Umfang)
Mängel der Wasserqualität beseitigt werden können. Die von den Mitarbeitern des
Gesundheitsamtes festgestellten baulichen und Hygienemängel wurden nach
schriftlicher Aufforderung durch die privaten Betreiber beseitigt. Die von den
Berliner Bäderbetrieben (BBB) betriebenen Einrichtungen bedürfen teilweise
grundlegender Renovierungsmaßnahmen. BadegewässerDie Badeverordnung vom Mai 2001 weist im Bezirk
Charlottenburg-Wilmersdorf 4 Badegewässer aus (sog. EU-Badestellen): ·
das
Freibad Jungfernheide ·
den
Teufelssee ·
an
der Unterhavel den Bereich am Grunewaldturm und ·
an
der Radfahrerwiese Gleichzeitig ist festgelegt, dass an allen anderen Gewässern
ein generelles Badeverbot besteht. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales veranlasst
regelmäßig labortechnische Untersuchungen des Oberflächenwassers der
EU-Badegewässer zur Bestimmung der mikrobiologischen Wasserqualität. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen ergaben erwartungsgemäß
zu Beginn der Badesaison in den Monaten Mai bis Juli gute bis sehr gute Werte
für die Wasserqualität. Erst nach Starkregenfällen nach den langen
Wärmeperioden wurden kurzfristig aufgrund der Einschwemmungen angestiegene
mikrobiologische Belastungen festgestellt. Die veranlassten Nachuntersuchungen
ergaben wieder normalisierte Ergebnisse, so dass keine Badeverbote verhängt
werden mussten. In den Monaten August und September führte die Belastung der
Badegewässer durch Algenblüten zur Verminderung der Sichttiefen zunächst im
Bereich der Unterhavel, später kurzfristig auch im Freibad Jungfernheide. Es
musste deswegen aber kein Badeverbot verhängt werden, da die Belastungen weit
unter den Grenzwerten blieben. In diesem Zusammenhang wird besonders auf die
Belastung durch Mirkrocystin geachtet, einem von Blaualgen produzierten
lebertoxischen Gift. Die Beurteilung der Wasserqualität für alle Berliner
Badegewässer ist jederzeit beim Landesamt für Gesundheit und Soziales im
Internet einzusehen. ·
Trinkwasser Trinkwasseruntersuchungen in HausinstallationenProbenahmen von Trinkwasser dürfen nach der
Trinkwasserverordnung nur von speziell geschulten Mitarbeitern des
Gesundheitsamtes durchgeführt werden. Es wurden sechs Ortstermine mit Probennahme in
Hausinstallationen zur Untersuchung auf Schadstoffe (z.B. Blei, Kupfer, Nickel)
durchgeführt. Dabei wurde in einer Probe für das gesundheitlich bedeutsame
Blei eine Grenzwertüberschreitung festgestellt, die zur Entfernung der
Bleileitungen führte. Dem Gesundheitsamt wurden positive Laborbefunde für
Legionellen (mittlere Kontamination) vorgelegt, die im Rahmen von
Eigenkontrollen des Trinkwassers nachgewiesen worden waren. Dies betraf ein
Krankenhaus und sechs Seniorenheime. Die zu ergreifenden Maßnahmen wurden
abgestimmt und waren erfolgreich. Im Zusammenhang mit gemeldeten Erkrankungsfällen an
Legionellose (davon ein Todesfall) wurden die Beprobung des Trinkwasserversorgungssystems
in mehreren Mehrfamilienhäusern und - falls erforderlich - Maßnahmen zur
Sanierung angeordnet. Das Gesundheitsamt erreichten zehn Erkrankungsmeldungen aus
anderen Bundesländern und aus dem Ausland, da eine Ansteckung mit einem
Hotelaufenthalt im Bezirk in wahrscheinlichem Zusammenhang stand. Daraufhin
wurden die Trinkwasserversorgungssysteme der zehn angegebenen Hotels untersucht
und ggf. entsprechende Maßnahmen veranlasst. Auch bei Neueinrichtungen eines Seniorenheimes, einer
Behinderteneinrichtung und einer Arztpraxis (Endoskopie) wurden mittlere
Kontaminationen mit Legionellen festgestellt und die notwendigen Maßnahmen zur
Sanierung veranlasst. Trinkwasseruntersuchung im Rahmen des Screeningprogramms
“Wasser für die Öffentlichkeit” gem. §§ 18, 19
Trinkwasserverordnung Für das stichprobenartige Überwachungsprogramm wurden im
Berichtsjahr für unseren Bezirk 10
Schulen ausgewählt. In diesen wurde das Trinkwasser auf die Parameter Antimon,
Arsen, Benzoapyren, Blei, Cadmium, Kupfer Nickel Nitrit, Nitrat, PAK,
Trihalogene und Vinylchlorid überprüft. In 5 Schulen wurden im Stagnationswasser geringfügige
Überschreitungen der Parameter Nickel und Kupfer nachgewiesen. Die Schulen
wurden entsprechend informiert, der Ausbau der nickelhaltigen Armaturen und die
Vermeidung des Gebrauchs von Stagnationswasser zur Vermeidung einer unnötigen
Aufnahme von Kupferionen angeraten. Überwachung des Rohrnetzes der Berliner WasserbetriebeDie Berliner Wasserbetriebe überwachen laufend die
Wasserqualität im Rohrnetz. Es wurden 218 Proben untersucht und die
Analyseergebnisse dem Gesundheitsamt elektronisch zur Überprüfung übermittelt.
Im Berichtsjahr kam es in einem Fall zu Grenzwertüberschreitungen, so dass das
Gesundheitsamt für die betroffenen Nutzer/innen ein zeitbegrenztes Abkochgebot
aussprach. Das Gesundheitsamt nimmt pro Jahr zusätzlich 3 amtliche
Proben aus dem Rohrnetz. Die Ergebnisse waren ohne Beanstandungen. Erstellung von Maßnahmeplänen bei Teil-/Totalausfall der
öffentlichen Wasserversorgung Um für einen Teil-/Totalausfall der öffentlichen
Wasserversorgung vorzusorgen, sieht die neue Trinkwasserverordnung vor, dass
das Gesundheitsamt Maßnahmepläne vorhält. In enger Zusammenarbeit mit den
Berliner Wasserbetrieben wurde ein solcher Plan erstellt. Er bedarf der
laufenden Aktualisierung. FahrgastschiffeGemäß Trinkwasserverordnung wurden von den Betreibern die
Ergebnisse von Trinkwasseruntersuchungen aus Wassertanks von 9
Fahrgastschiffen und 2 Frachtschiffen vorgelegt. In einem Fall wurde eine
geringfügige bakteriologische Überschreitung festgestellt. Die Nachbeprobungen,
die nach Umsetzung der vom Gesundheitsamt angeordneten Maßnahmen erfolgten,
wiesen einwandfreie Werte auf. StraßenbrunnenIm Bezirk sind zur Notwasserversorgung 236 Straßenbrunnen
installiert, von denen 72 auf definierte chemische und mikrobiologische
Parameter überprüft wurden. Im Ergebnis wiesen 20 Brunnen
Grenzwertüberschreitungen auf. 14 Brunnen waren chemisch und 6 Brunnen
mikrobiologisch belastet. Zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung wurden diese
Brunnen gesperrt und mit Warnhinweisen ( “Kein Trinkwasser” )
versehen. Untersuchung von EigenwasserversorgungsanlagenDie einzige Eigenwasserversorgungsanlage für Trinkwasser im
Bezirk zeigte bei den Wasseruntersuchungen keine Auffälligkeiten. Überwachung von nicht ortsfesten TrinkwasserversorgungsanlagenNach der Trinkwasserverordnung benötigen Verkaufswagen und
-stände auf Märkten und Straßenfesten, in denen Speisen/Getränke mit Wasser
zubereitet werden, Geschirr/Besteck und Hände gewaschen werden, Wasser in
Trinkwasserqualität. Um dieser Zielsetzung gerecht zu werden, dürfen zur
Trinkwasserversorgung auf öffentlichen Plätzen nur Schläuche zum Einsatz
kommen, die über eine Zulassung nach sog. KTW (Kat. A)-Kriterien des
Umweltbundesamtes und nach DVGW-Arbeitsblatt 270 verfügen. In 2006 wurden die
Schlauchleitungen verstärkt auf Weihnachtsmärkten überprüft, wobei im Vorfeld
mit einem Merkblatt auf die Erfordernisse hingewiesen wurde. ·
Lebensmittelpersonal-Beratung Das Infektionsschutzgesetz regelt in den §§ 42 und 43, dass
automatisch ein gesetzliches Tätigkeitsverbot in Kraft tritt, wenn Personen,
die im Lebensmittelbereich tätig sind, bestimmte Krankheitssymptome aufweisen.
Hierzu erfolgt eine Erstbelehrung für alle Personen, bei
denen zu befürchten ist, sie könnten über bestimme Lebensmittel
Infektionskrankheiten bei ihrer täglichen Arbeit übertragen. Gleichzeitig wurde mit der
Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahre 2001 auch die Verpflichtung
der Arbeitgeber zur regelmäßigen Folgebelehrung eingeführt. Die notwendigen Erstbelehrungen des Gesundheitsamtes
erfolgen in schriftlicher und mündlicher Form und werden durch eine
entsprechende Bescheinigung bestätigt. Im Berichtszeitraum wurden 16.258
Erstbelehrungsbescheinigungen und 60 Ersatzbescheinigungen ausgestellt, also
insgesamt 16.318 Bescheinigungen. Aufgrund der Regelungen der Verordnung über die Erhebung von
Gebühren im Gesundheits- und Sozialwesen wurden davon insgesamt 2.315 Belehrungsbescheinigungen
gebührenfrei ausgestellt. Das Gesundheitsamt hat insgesamt 50 Meldungen durch
die Mitarbeiter/innen des Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamtes wegen
fehlender Erstbelehrung und/oder fehlender Dokumentation der letzten
Folgebelehrung erhalten. Es wurden 29 Ordnungswidrigkeitenverfahren
eingeleitet. In 21 Fällen wurde kein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet,
da die Unterlagen von den Betroffenen unverzüglich im Gesundheitsamt vorgelegt
werden konnten. FußballweltmeisterschaftTäglich, auch Samstags, waren Meldungen über meldepflichtige
und andere als relevant eingestufte Erkrankungen und Berichte über sonstige
Besonderheiten an die Landesbehörde abzugeben, die dann an das
Robert-Koch-Institut weitergeleitet wurden (erweiterte Surveillance).
Besondere Vorkommnisse, die unter den Meldetatbestand fielen, sind nicht eingetreten. Schon vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft wurden alle
Cateringfirmen bzw. Standmieter im Olympiastadion, in der Waldbühne, in der
Wilmersdorfer Straße, auf dem Mercedesgelände am Salzufer sowie auf dem
Breitscheidplatz über die gesetzlichen Vorschriften, dass Mitarbeiter die
Erstbelehrungsbescheinigungen und die Nachweise der Folgebelehrungen durch den
Arbeitgeber gemäß § 43 IfSG prinzipiell vor Ort mit sich führen müssen,
informiert. Im Verlauf der Fußball-WM wurden 4.400 Personen
kontrolliert. Auch die Schlauchleitungen für Trinkwasser wurden geprüft, wobei
im Vorfeld mit einem Merkblatt auf die Erfordernisse hingewiesen wurde. Amts- und
vertrauensärztlicher Dienst
Die Anzahl der
Untersuchungen auf Dienstfähigkeit liegt im Vergleich zu 2005 im Rahmen der
üblichen Schwankungsbreite. Aufgrund der Sparmaßnahmen
ist die Anzahl der Verbeamtungen und Einstellungen im Vergleich zu 2005
gleichbleibend niedrig. Die Anzahl der
Untersuchungen auf Bildschirmtauglichkeit ist aufgrund des 3-Jahres-Turnus 2006
rückläufig. Durch vermehrte
Untersuchungsaufträge bezüglich des ernährungsbedingten Mehrbedarfs ist die
Anzahl der Untersuchungen für das Sozialamt angestiegen.
· Beratungsstelle für Behinderte und pflegebedürftige PersonenIm Berichtsjahr waren in der Beratungsstelle eine Ärztin
(Stellenanteil 0,5), eine Arzthelferin (Stellenanteil 1,0) und zwei
Krankenschwestern (Stellenanteil zusammen 1,5) tätig. Jahresstatistik
Sozialpsychiatrischer DienstDem Sozialpsychiatrischen Dienst ist nach dem GDG die
Aufgabe zugewiesen, Beratung und Betreuung von psychisch Kranken und
Behinderten einschließlich der Abhängigkeitskranken zu gewährleisten und deren
Behandlung sicherzustellen. Nach wie vor besteht ein regionaler
gemeindepsychiatrischer Versorgungsauftrag für den zu betreuenden Personenkreis. Um dem Versorgungsauftrag und der individuellen Betreuung
der Betroffenen gerecht zu werden, ist der Sozialpsychiatrische Dienst auf die
berufsübergreifende Zusammensetzung und Arbeitsweise seines Teams, bestehend
aus Ärztinnen/Ärzten, Sozialarbeiterinnen/So-zialarbeitern und
Verwaltungsmitarbeiterinnen/Verwaltungsmitarbeitern angewiesen. Kennzeichnend für die Arbeit ist die ambulant aufsuchende
Tätigkeit aller Berufsgruppen und die Einbeziehung des sozialen Umfeldes bei
der Problembewältigung. Bei der Klientel handelt es sich überwiegend um
Menschen mit chronischem Krankheitsverlauf und einer vielschichtigen
Problematik, die sich häufig nicht ohne fachliche Hilfe in das Versorgungs- und
Behandlungssystem der Krankenkassen einbeziehen lassen. Bei den ersten Kontakten ist das Erkennen und
Diagnostizieren der psychischen Störungen und Verhaltensauffälligkeiten
entscheidend, weil sich daraus das weitere Vorgehen unserer Tätigkeit ableitet. Aufgrund veränderter statistischer Erfassung unter
Heranziehung des fortgeschriebenen Berliner Produktkatalogs für die öffentliche
Verwaltung ist die Vorlage von Vergleichszahlen aus den letzten Jahren nur
eingeschränkt möglich. Die früheren Einzelprodukte “Psychosoziale
Betreuung”, “Einleitung, Vermittlung, Organisation von
Hilfen” sowie “Ärztliche, sozialpädagogische, psychologische
Beratung” wurden im Jahr 2004 zu dem neuen Produkt 78716
“Psychosoziale Betreuung und Hilfevermittlung” im Sinne einer
jährlichen Fallpauschale zusammengefasst. Somit ist ein Vergleich nur mit dem
Vorjahr möglich. Erstmals ab 1.7.2006 wurden die Zahlen auch nach Geschlechtern
getrennt erhoben und gesondert ausgewiesen (Gender- Mainstreaming). Folgende Leistungen wurden erbracht: 1.
Psychosoziale
Betreuung und Hilfevermittlung 2006 3.431
Kontakte (Fallpauschalen) 2005 3.204
Kontakte (Fallpauschalen) 2004
2.757
Kontakte (Fallpauschalen) 2.
Krisenintervention
einschließlich Unterbringungen/Einweisungen (ab 2000) 2006 975 2005 1.570 2004 1.604 2003 1.067 2002 750 2001
821 2000
886 3.
Fachspezifische
Stellungnahmen und Gutachten (intern) 2006 2.743 2005 2.795 2004 3.236 2003 3.232 2002 3.124 2001 3.120 2000 3.467 1999
2.745 4.
Fachspezifische
Stellungnahmen und Gutachten (extern) 2006 13 2005
15 2004 37 ¨ Schwerpunktaufgaben Ø Vorbeugende, begleitende und
nachgehende Beratung und Betreuung Bekannt wird der größte Teil der Klientel durch
Kontaktpersonen wie Angehörige, Nachbarn, Hausverwaltungen, Sozialstationen,
Arbeitgeber oder auch durch Anfragen/Hinweise der Sozialhilfeleistungsstellen;
ferner auch durch Einsatzberichte der Polizei und Informationen der Kliniken im
Zusammenhang mit geplanten Entlassungen aus stationärer Behandlung. Die Kontaktaufnahme versteht sich zunächst als offenes
Angebot zur Beratung und begleitender Hilfestellung in kurz- oder
mittelfristiger Sicht, bei Bedarf wiederholend. Anknüpfend an die
Kontaktaufnahme werden u.a. auch therapeutisch orientierte Einzelgespräche bei
allen Berufsgruppen angeboten. Eine Sozialarbeiterin
leistete mit einer halben Stelle die Verbindungsarbeit zur Kontaktstelle
der Pinel-Gesellschaft e.V., die sich bis zum Auszug des Sozialpsychiatrischen
Dienstes am gemeinsamen Standort in der Binger Straße befand und die im Juni
2006 in ihre neuen Räume in der Güntzelstraße umgezogen ist. Mit dem
Ausscheiden der Sozialarbeiterin aus dem Arbeitsverhältnis zum Jahresende wurde
diese Form der Zusammenarbeit beendet. Nach wie vor besteht eine gute Vernetzung zwischen dem
Sozialpsychiatrischen Dienst und dem Standort West des Berliner Krisendienstes,
da ein Arzt und eine Sozialarbeiterin dort als Honorarkräfte tätig sind. Auch
im Fachbeirat vertreten zwei Mitarbeiter den Sozialpsychiatrischen Dienst. Ø Vermittlung in ambulante,
komplementäre und stationäre Hilfen Dieser Aufgabenbereich setzt einen aktuellen und umfassenden
Überblick über die verschiedenen Versorgungsangebote voraus sowie entwickelte
Kooperationsformen mit verschiedenen Leistungsträgern im Bereich des Betreuten
Wohnens, der Tagesstätten, der Kliniken, der Suchtberatungsstellen, der
Sozialstationen und der einzelnen Heimträger. Die Teilnahme und Mitarbeit in Gremien/Fachgruppen der
gemeindepsychiatrischen Versorgung findet regelmäßig statt (PSAG-Plenum,
Vorstand und Fachgruppen, Gerontopsychiatrischer Verbund). Noch getrennt für Charlottenburg und Wilmersdorf wird von
Mitarbeitern des Sozialpsychiatrischen Dienstes das Steuerungsgremium
Psychiatrie für die Leistungstypen “Betreutes Wohnen” und
“Beschäftigungstagesstätten” organisiert: Es werden die Anmeldungen
entgegen genommen und geprüft und die jeweils zweimal monatlich stattfindende
Sitzung (also vier Sitzungen monatlich) vorbereitet. Im Bereich Wilmersdorf gab es monatliche Fachtreffen mit den
Ärzten, Sozialarbeiter/Innen und den Mitarbeiter/Innen des Pflegedienstes der
Gemeindepsychiatrischen Klinik Eibenhof. Ø Krisenintervention einschließlich
Unterbringung nach dem PsychKG und ärztlicher Wochenendbereitschaftsdienst Die Präsenz für Kriseneinsätze (Arzt/Ärztin und
Sozialarbeiter/In) ist auf die Zeiten Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.00
Uhr und Freitag von 8.00 bis 14.00 Uhr festgesetzt. Seit September 2006 ist am
Freitag bis 16.00 Uhr eine entsprechende personelle Besetzung vorzuhalten. An
Wochenenden und Feiertagen wird der ärztliche Bereitschaftsdienst für Unterbringungen
nach dem PsychKG im Wechsel übernommen. Im Anschluss an die Dienstzeiten des Sozialpsychiatrischen
Dienstes wird der Berliner Krisendienst, Region West, von 16.00 - 24.00 Uhr
tätig. Ein zentraler Nachtdienst ist ansprechbar von 00.00 bis 08.00 Uhr. An
Wochenenden und Feiertagen sind die regionalen Krisendienste rund um die Uhr
besetzt, d.h. nachts wiederum mit einem zentralen Angebot. Für den Bereich Wilmersdorf gibt es seit 1997 die
Gemeindepsychiatrische Klinik Eibenhof mit angeschlossener Tagesklinik, die aus
unserer Sicht trotz der im Berliner Vergleich niedrigsten Bettenmessziffer
ihren Versorgungsauftrag gut erfüllt. Die Aufnahmeverpflichtung für Patienten aus dem ehemaligen
Bezirk Charlottenburg ist am 01.03.2001 von der psychiatrischen Abteilung des
Max-Bürger-Zentrums in Spandau auf die Nervenklinik der FU (Klinikum
Benjamin-Franklin, Standort Eschenallee) übergegangen. Ab 1.5.2007 wird der
neue Standort des GPVA in der Landhausstraße die Aufnahmeverpflichtung auch
für einen Teil des ehemaligen Charlottenburg übernehmen.
Ø Abgabe von gutachtlichen
Stellungnahmen für den Sozialhilfeträger, für den Amts- und vertrauensärztlichen Dienst und für
Gerichte Die Begutachtungen und Stellungnahmen binden nach wie vor
einen erheblichen Teil der ärztlichen, psychologischen und sozialpädagogischen
Kapazitäten. Sie sind jedoch als Entscheidungshilfe in den meisten Fällen
unentbehrlich. Mit dem Inkrafttreten des SGB II und des SGB XII entfallen einige Aufgaben, wie z.B. die
Begutachtung der Arbeitsfähigkeit von Sozialhilfeempfängern. Für den Bereich der Eingliederungshilfe und der Hilfe zur
Pflege wurden im Zusammenhang mit der Umsetzung der §§ 93 ff BSHG verschiedene
standardisierte Verfahren eingeführt: ·
im
Rahmen der Hilfen für psychisch Kranke gemäß § 53 SGB XII im Bereich Wohnen und Beschäftigung der
Berliner Behandlungs- und Rehabilitationsplan mit 12 Hilfebedarfsgruppen bei 3
Leistungsbereichen ·
bei
Hilfen für geistig Behinderte der HMB-Erhebungsbogen mit 5 Hilfebedarfsgruppen ·
für
den Bereich der substituierten Drogenabhängigen ein Hilfeplan differenziert in
5 Leistungsbereiche Für die Hilfe zur Pflege erfolgt die Erfassung der
notwendigen Leistungskomplexe in Form eines Modulbogens. Mit der Einführung des Fallmanagements zum 1.7.2005 erfolgte
vor allem im Bereich Eingliederungshilfe eine erhebliche Verschiebung der
Akzente, die auch 2006 keineswegs zu einer Entlastung des Sozialpsychiatrischen
Dienstes führte. Die vorgeschlagene Tandem-Funktion der beiden Fachstellen
erfordert ein hohes Maß an Abstimmung mit zahlreichen Helferkonferenzen, wobei
die endgültige Form der Zusammenarbeit unter Berücksichtigung der AV-EH und der
Rahmengeschäftsordnung der Steuerungsgremien Psychiatrie noch zu finden ist. Zahnärztlicher DienstDer Zahnärztliche Dienst bilanziert seine Tätigkeit
berlinweit schuljahresweise. Daher beziehen sich die nachfolgenden Werte auf
das Schuljahr 2005/2006. ¨ Jugendzahnpflege Der Zahnärztliche Dienst hat die Aufgabe, die
zahngesundheitlichen Verhältnisse der Kinder und Jugendlichen des Bezirkes umfassend
zu betrachten, zu dokumentieren, zu bewerten und die dazu notwendigen Planungen
zu erstellen. Zu diesem Zweck führt er regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen
vom Kleinkindalter an durch. Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist es, Zahnschäden sowie Zahn-
und Kieferfehlstellungen frühzeitig zu diagnostizieren und die betreffenden
Kinder einer Behandlung zuzuleiten sowie alle Kinder mit erhöhtem Karies-Risiko
zu ermitteln und sie an spezifische Programme für diese Gruppen zu verweisen. Die Befunddokumentation und Auswertung erfolgt EDV-gestützt.
Damit können epidemiologische Aussagen auf der Basis international üblicher
Indices gemacht und nationale wie internationale Vergleiche angestellt werden.
Darüber hinaus werden der differenzierte kieferorthopädische Befund sowie der
Zahnfleischzustand aufgezeichnet und im Bedarfsfall Sonderbefunde. Untersucht wurden insgesamt 20.275 Kinder. Diese verteilen
sich auf die Einrichtungen:
Der Zahnstatus stellt sich folgendermaßen dar:
Angaben in % Zum Vergleich werden die Berliner Durchschnittswerte den
Bezirkswerten gegenüber gestellt:
Die Entwicklung der Zahngesundheit im Bezirk während der
letzten 9 Schuljahre wird am Beispiel des Anteils kariesfreier Kinder in %
dargestellt:
Die grafische Darstellung dieser Entwicklung ergibt
folgendes Bild:
Um den Betreuungsbedarf der einzelnen Einrichtungen zu
ermitteln und die Ressourcen des Zahnärztlichen Dienstes bedarfsgerecht
einzusetzen, wurden Ranglisten für die einzelnen Parameter der
Vorsorgeuntersuchung sowie eine zusammenfassende Rangliste aller Parameter
erstellt. Für jede Kita und jede Schule ist somit ersichtlich, welchen
Rangplatz sie bei jedem Kriterium im bezirklichen Vergleich einnimmt (siehe
Anlage Ranglisten). Der Anteil der kariesfreien 5-jährigen ist ein international
übliches Vergleichskriterium. Die WHO gibt als Richtziel für das Jahr 2000 den
Wert von mindestens 50% an. Der Bezirksdurchschnitt liegt bei 58 %,
aber man beachte die große Spanne von 16-100% (Tabellen 3 und 8). Große Spannweiten zeigen sich auch bei allen Parametern im
Bereich der Grund- und Sonderschulen. So liegt der Anteil der kariesfreien
Erstklässler zwischen 17 % und 68 % (Tabelle 7). In der Rangliste des Anteils der Kinder an Grund- und
Sonderschulen mit erhöhtem Karies-Risiko (Tabelle 6) variieren die Werte von 4-32% bei einem
Mittelwert von 15%. Ein erhöhtes Kariesrisiko liegt vor, wenn ein Kind mehr
kariesgeschädigte Zähne hat als der Altersdurchschnitt. Wenn sich am Verhalten der Familie nichts Grundsätzliches
ändert (Zähneputzen durch Eltern unterstützen, seltener Verwendung von Zucker,
Einsatz von Fluoriden, Behandlung defekter Zähne), sind die negativen Folgen
in der weiteren Gebissentwicklung vorgezeichnet. Ein international übliches Messinstrument zur Beurteilung
der Zahngesundheit ist der DMF-T-Index (dmf-t für das Milchgebiss), der die Summe der
kariösen, fehlenden und gefüllten Zähne angibt. Dabei bedeutet D
(d) = decayed (kariös) M
(m) = missing (fehlend) F (f) =
filled (gefüllt) T (t) =
teeth (Zähne) Die WHO hat für das Jahr 2000 einen DMF-T-Grenzwert von 2
bei den 12-jährigen festgelegt und ihn für das Jahr 2020 auf 1 gesetzt. Der
entsprechendenden Tabelle ist zu entnehmen, dass der 2000er Richtwert in
Charlottenburg-Wilmersdorf deutlich unterschritten werden konnte. Jedoch zeigt
die Auflistung auch, dass in einer Reihe von Schulen in den nächsten Jahren
noch große Anstrengungen zu unternehmen sind, um den ersten WHO-Wert zu erreichen,
ihn in den nächsten Jahren zu unterschreiten und auf den 2020er Wert hinzustreben. In Kenntnis dieser Zusammenhänge sind auch in
Charlottenburg-Wilmersdorf Konzepte erarbeitet und weiterentwickelt worden, um
effektive Prophylaxeleistungen dorthin zu bringen, wo sie besonders benötigt
werden, d.h. zu den stark von Karies betroffenen und gefährdeten Gruppen. Es
gilt die sozial bedingte Ungleichheit auch in Bezug auf die Zahngesundheit zu
verringern und damit die Chancen vor allem für die sozial benachteiligten
Kinder zu verbessern. Vor der Vorsorgeuntersuchung erhält jede Gruppe/Klasse eine
theoretische Prophylaxeinformation und/oder eine theoretisch-praktische
Prophylaxeübung. Diese beinhalten Gespräche z.B. über
Fluoridierungsmaßnahmen, Versiegelungen, zahnfreundliche Süßwaren und Getränke,
Zahnbürstenkunde u.v.m und eine praktische Zahnputzübung an der Zahnputzzeile.
Viele Schüler erhalten die Möglichkeit, ihre Zahnbeläge anzufärben, um gut
geputzte Bereiche und individuelle Zahnputzschwachstellen zu erkennen. So
wurden 23.820 Kinder erreicht, die z.T. mehrere Prophylaxe-Impulse erhielten. In Schulen und Kitas mit erhöhtem zahnärztlichen
Betreuungsbedarf läuft das bezirkliche Fluoridierungsprogramm in Zusammenarbeit
mit der Landesarbeitsgemeinschaft zur Verhütung von Zahnerkrankungen. Es
nahmen 20 Schulen und 12 Kitas mit
insgesamt 6.539 Kindern teil. Ø Fluoriderungsprogramm Alle Teilnehmer erhielten 3 x im Jahr eine Touchierung der
Zähne mit Fluoridlack bzw. bürsteten eine Fluorid-Lösung selbständig ein. Ø Ferienprogramm Während der Schulferien bietet der Zahnärztliche Dienst
Kitagruppen ein besonderes Programm zum Kennenlernen eines zahnärztlichen
Arbeitplatzes an. Die Kinder entdecken mit allen Sinnen die verschiedenen
Geräte, Instrumente und Materialien, die zu zahnärztlichem Arbeiten gehören. 2
Gruppen mit 26 Kindern und 2 Tagesgroßpflegestellen mit 15 Kindern nahmen
dieses Angebot wahr. Ø Arbeit mit Multiplikatoren Von ebenso großer Wichtigkeit wie die Präventionsarbeit mit
Kindern ist die Einbeziehung der verantwortlichen Eltern, Erzieher und Lehrer
aus dem unmittelbarem Umfeld der untersuchten Kinder, die als sogenannte
Multiplikatoren in ihrer Vorbildfunktion wesentlich zum Erfolg oder Misserfolg
der Prophylaxearbeit beitragen können. So wurden mit 1.461 Eltern
Beratungsgespräche zu den Themen Behandlung und Prävention geführt. Mit
32 Schulleitungen fanden im Anschluss an die Vorsorgeuntersuchung Multiplikatorengespräche
statt. Jede Kita bekommt im Anschluss an die Vorsorgeuntersuchung eine
Auswertung der Untersuchungsergebnisse mit einer Grafik zugeschickt. Ø Öffentlichkeitsarbeit Ein wesentlicher Faktor zur Effizienzsteigerung der
gruppenprophylaktischen Maßnahmen ist die Öffentlichkeitsarbeit. Außer der
bereits erwähnten Arbeit mit den Multiplikatoren aus dem unmittelbaren Umfeld
der untersuchten Kinder führte der Zahnärztliche Dienst weitere öffentlichkeitswirksame
Aktivitäten durch:
¨ Gutachtenwesen Zu den Aufgaben des Zahnärztlichen Dienstes gehört die
Anfertigung zahnärztlicher Gutachten. Im Berichtsjahr wurden 116 Gutachten
erstellt. Die Gutachten werden durch den Träger der Sozialhilfe, das
Landesversorgungsamt oder im Rahmen der über Beihilfe beantragten Leistungen
für Zahnbehandlung und Zahnersatz im Rahmen der Amtshilfe vom Öffentlichen
Gesundheitsdienst angefordert, z.B. vor Übernahme der Kosten für Zahnersatz,
Parodontalbehandlung oder kieferorthopädische Behandlung. Einem Antragsvolumen von 136.902,45 € standen
Befürwortungen in Höhe von 69.117,94 € gegenüber. Tabelle 1 Anteil der behandlungsbedürftigen Kinder in %
Tabelle 4
Tabelle 5
Tabelle 7
Tabelle 8
Tabelle 9
Fachbereich Sozialmedizinische AngeboteSozialmedizinischer Dienst für Eheberatung, Familienplanung und Schwangerschaft¨ Allgemeiner Teil Die Aufgaben des Sozialmedizinischen Dienstes sind im
Schwangeren- und Familienhilfeänderungsgesetz vom 21.08.95 aufgeführt. Diese
sind die Beratung zu Fragen der Sexualität, der Verhütung, der Schwangerschaft,
der familienfördernden Leistungen und beim Schwangerschaftskonflikt. Seit
Einführung des Arbeitslosengeldes II haben sich einige Gesetzesgrundlagen
geändert, da sich die Leistungen aus dem bisherigen Bundessozialhilfegesetz ab
1.1.2004 aus dem Sozialgesetzbuch XII u.a. ableiten. ¨ Produkte Alle Tätigkeiten in Bezug auf Klientinnen und Klienten sind
in 3 Produkten zusammengefasst und werden von allen Berufsgruppen ausgeführt.
Durchgeführt wurden ärztliche, psychologische und psychosoziale Beratung und
Diagnostik im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Schwangerschaftsverhütung,
Beratung, psychosoziale Beratung, Betreuung und Vermittlung von Hilfen bei
Problemen im Zusammenhang mit Beziehung/ Partnerschaft, Sexualität und
Schwangerschaft, Betreuung von Praktikanten und Hospitanten, hier: Sozialarbeiterpraktikanten,
sowie Fachberichte und Statistiken. ¨ Personalsituation Im SMD gab es folgende Stellen: ·
2
Ärztinnen 1,50 Stellen ·
3
Sozialarbeiterinnen 2,50 Stellen ·
2
Arzthelferinnen 1,50 Stellen Ø Praktikantinnen Im Berichtsjahr wurde eine Sozialarbeiterpraktikantin
ausgebildet. Die Praktikantinnen haben kein abgeschlossenes
Fachhochschulstudium absolviert, sondern sind noch Studierende im 4./5.
Semester mit entsprechend verminderten Kenntnissen und damit reduzierten
Möglichkeiten, eigenverantwortlich Aufgaben zu übernehmen. Ø Ausbildung von Arzthelferinnen Es wurde eine Arzthelferin ausgebildet. Das
Ausbildungsverhältnis endete im Juni mit Bestehen der Abschlussprüfung. Die Ratsuchenden erfahren über das Bürgerbüro, über
Mundpropaganda, über das Internet oder durch Information direkt in unserer
Stelle von diesem Angebot. In die Beratung kommen Menschen in krisenhaften
Lebenssituationen. Die Ursachen können sein: ·
drohende
Trennung in der Partnerschaft/Ehe ·
bereits
vollzogene Trennung ·
Krisen
in der Partnerschaft ·
Störungen
in der Sexualität ·
krisenhafte
Verläufe in der Schwangerschaft Neben den im SMD stattfindenden Paarberatungen werden
Ratsuchende über Psychotherapien als Krankenkassenleistung informiert und ggf.
in der Wartezeit bis zum Therapiebeginn begleitet. Ø Familienplanung Durch die Ärztinnen fanden im Jahr 2006 insgesamt 1.543
Beratungen zur Familienplanung statt, in 1.320 Fällen wurden dabei auch
gynäkologische Untersuchungen im Rahmen der ärztlichen Sprechstunden
durchgeführt. Fast ausschließlich handelt es sich um Verhütungsfragen und die
dazu erforderlichen Untersuchungen. In unserer Dienststelle wird überwiegend die Spirale
verordnet und gelegt, und zwar bei Frauen, die einen Anspruch auf kostenlose
Verhütungsmittel nach § 49 SGB XII haben. Für einen kleineren Teil der Patientinnen werden auch alle
anderen Verhütungsmittel wie z.B. die Pille, Diaphragma, Portiokappe, Evra
Pflaster, Nuvaring sowie hormonelle Langzeitcontrazeptiva wie die
Dreimonatsspritze, Implanon, oder Mirena verordnet. Besonderes Augenmerk wird
auf die Beratung und Betreuung geistig oder körperlich behinderter Patientinnen
und die sie betreuenden Personen gelegt. Im Rahmen der Familienplanung oder
Schwangerschaftskonfliktberatung informieren wir bei Bedarf über Sterilisation von Frauen und Männern. In der Familienplanungssprechstunde der Sozialarbeiterinnen
wird der Anspruch auf Kostenübernahme von Contrazeptiva nach § 49 SGB XII
geprüft und ggf. bewilligt. Nach einer Einkommensprüfung gemäß § 85 SGB XII
11. Kapitel in Verbindung mit § 82 SGB
XII 11. Kapitel bekommen die Frauen einen Stempel auf das Privatrezept und
erhalten das Mittel kostenlos in der Apotheke. Kondome und Intrauterinpessare
werden von uns bestellt; diese Mittel erhalten die Klienten und Klientinnen
direkt bei uns. Für andere Mittel wird ein so genanntes Sozialrezept
ausgestellt. Während vorgenannter Berechnungen ergeben sich nicht selten
weitergehende Beratungen über alternative Verhütungsmittel, über den Verlauf
und die Bearbeitung von davor liegenden Schwangerschaftsabbrüchen, über den Anspruch
auf Arbeitslosengeld II, Wohngeld, andere Beratungsstellen, etc. Ø Schwangerschaftskonfliktberatung Schwangerschaftskonfliktberatung gem. § 10 des Gesetzes zur
Vermeidung und Bewältigung von Schwangerschaftskonflikten i.V.m. §219 StGB
wird von einer Ärztin und den Sozialarbeiterinnen durchgeführt. Die meisten Frauen, die die Beratung aufsuchen, haben ihre
Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch getroffen, so dass es bei einem
Beratungsgespräch bleibt. Nur wenige Frauen sind ambivalent in ihrer
Entscheidung und kommen daher mehrfach zur Beratung. Diese Gespräche sind sehr
zeitaufwändig. Zum Teil wird erst in unserer Stelle die Schwangerschaft
durch eine Ärztin festgestellt, bzw. die Schwangerschaftswoche geklärt. In
einigen Fällen ist die Ausstellung einer ärztlichen Indikation nach §218 a zum medizinisch indizierten Abbruch
notwendig. Diese erfolgt teilweise unter Hinzuziehung eines Psychiaters. Auch
hier kommen die Frauen mehrmals zur Beratung. Ca. 80 % der Gespräche - hier: nur die Erstgespräche -
dauern länger als 30 Minuten, oftmals eine Stunde lang. Bei ca. 30 % der
Gespräche sind weitere Personen anwesend. Dies sind meistens die Ehemänner oder
Freunde der Frauen ( circa 15 % ). Manchmal werden die Frauen auch von Freundinnen
, Müttern oder Schwestern begleitet. Bei speziellen Fragen werden wechselweise die Kolleginnen
der anderen Berufsgruppen - Ärztinnen / Sozialarbeiterinnen - hinzugezogen. Ca. 3,5 %
der Beratungen werden mit Hilfe von Sprachmittlerinnen durchgeführt. In der Beratung wird auch das Thema der
Schwangerschaftsverhütung besprochen, um weitere ungewollte Schwangerschaften
zu verhindern und auf das Angebot der Kostenübernahme von Verhütungsmitteln
bzw. das kostenlose legen der Spirale im Rahmen des § 49 SGB XII hingewiesen. Zahlreiche Frauen mit geringem Einkommen nutzen das Angebot
nach dem Schwangerschaftsabbruch. Durch die multiprofessionelle Besetzung der
Beratungsstelle erfüllt sich hier der Auftrag des Gesetzgebebers, weitere
ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, in besonderem Maße. Es wurden
insgesamt 601 Beratungen durchgeführt. Ø Pränatale Beratung Im Zusammenhang mit Pränataler Diagnostik bei erwünschten
Schwangerschaften gab es im Berichtsjahr
insgesamt 80 Beratungen. Davon waren 35 Frauen / Paare, die eine Pränatale
Diagnostik mit “schlechter Nachricht” hinter sich hatten. Die
Entscheidungsfindung für oder gegen weiteres Austragen der Schwangerschaft ist
immer äußerst konfliktträchtig, und viele dieser Paare waren mehrmals in der
Beratungsstelle. Die Beratungen nehmen beide Partner in Anspruch, bis die
Entscheidung über weiteres Austragen der Schwangerschaft oder deren Beendigung
erfolgt ist. Dies gilt auch für die Nachberatungen. Etwa 10 % der Paare
entschieden sich für das Austragen der Schwangerschaft. Die Ausstellung einer
medizinischen Indikation nach § 218 a StGB erfolgt durch eine Ärztin. Ø Sexualpädagogische Präventionsarbeit Die sexualpädagogische Gruppenarbeit versteht sich als
Ergänzung der schulischen und häuslichen Sexualaufklärung. Das Angebot richtet
sich an Schulen und Jugendeinrichtungen. Überwiegend arbeiten wir mit den Klassenstufen 7-10. Die
Gruppenarbeit findet in den Beratungsräumen des Fachbereichs 2 und in
Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten
und Aids statt. In der Regel werden die Gruppen von 2 Kolleginnen betreut. Im
Berichtszeitraum nahmen 57 Schulklassen/
Jugendgruppen mit insgesamt 375 Schülerinnen und Schülern dieses
Angebot wahr. Themen sind: ·
Liebe
und Beziehung ·
das
erste Mal ·
Pubertät ·
sexuelle
Orientierungen ·
Rollenbilder ·
Geschlechtskrankheiten ·
Normen,
Werte und Tabus ·
gynäkologische
Untersuchungen ·
sexuelle
Diskriminierungen Insbesondere im Hinblick auf die steigende Zahl von
ungewünschten Schwangerschaften bei jungen Mädchen und einer Zunahme von
sexuell übertragbaren Krankheiten ist das eine Aufgabe, die viel Zeit und
Aufmerksamkeit verlangt. Ø Schwangerenberatung In der ärztlichen Sprechstunde wurden 98 nicht krankenversicherte Schwangere, davon
10 deutsche Frauen, versorgt. Im Berichtszeitraum hat sich der Anteil der
deutschen Frauen in der Schwangerenberatung erhöht. Selbständig tätige
Schwangere sind oftmals nicht krankenversichert. Die Schwangerschaften nicht krankenversicherter Frauen sind
aus verschiedenen Gründen häufig Risikoschwangerschaften: zum einen haben viele
dieser Schwangeren rein körperliche Probleme (wie z.B. Anämien und
Infektionen), zum anderen kann sich eine angespannte sozial-psychische
Situation negativ auf den Schwangerschaftsverlauf auswirken und z.B.
Frühgeburtlichkeit nach sich ziehen. Finanziell können sich die meisten dieser Schwangeren eine
Schwangerenvorsorge durch niedergelassene Frauenärzte, die sie selbst bezahlen
müssten, nicht leisten. Bei uns hat sich folgendes Konzept zur Betreuung dieser
Schwangeren bewährt: ·
jede
Schwangere wird von einer Ärztin und einer Sozialarbeiterin gleichzeitig
betreut (s. entsprechenden Teil der Sozialarbeit);
auch hier bewährt sich die Multiprofessionalität in einer Stelle Die medizinische Versorgung wird in vielen Fällen ergänzt
durch die kollegiale Hilfe niedergelassener Frauenärzte z.B. für spezielle
Ultraschalluntersuchungen (die “normalen” Ultraschalluntersuchungen
sind bei uns möglich) oder auch durch die sehr bewährte, langjährige
Zusammenarbeit mit der DRK-Frauenklinik Charlottenburg. Im Rahmen der sozialen Schwangerenberatung waren im
Berichtszeitraum 1.092 Zugänge von Frauen (Deutsche: 613 / Ausländerrinnen:
479) und 262 Männern (Deutsche: 118/ Ausländer : 144) zu verzeichnen.
Insgesamt fanden 3.625 Beratungen statt. Das Aufgabengebiet der Sozialarbeit umfasst: ·
Sozialtherapeutische
und gesundheitspädagogische Beratungen werdender Mütter/Vä-ter, insbesondere
auch Menschen aus sozialen Randgruppen ·
Beratung
in wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen (Sozialgeld, Leistungen nach dem
Asylbewerberleistungsgesetz, Erziehungsgeld, Mutterschutzgesetz, RVO,
Kindschaftsrecht, Unterhaltsrecht, Ausländerrecht, Staatsangehörigkeitsrecht
usw.) ·
Einleitung
von finanziellen Hilfen nach dem SBG XII, AsylbLG oder aus Stiftungsmitteln ·
Zusammenarbeit
mit anderen behördlichen Dienststellen sowie außerbehördlichen Einrichtungen
(Sozialamt, Jugendamt, Kliniken, Arztpraxen, Hebammen, Heime, Ausländerbehörde,
Wohnungsbaugesellschaften) Ein Teil der Frauen/Paare benötigte nur einmalige Beratung,
andere suchten uns wiederholt auf oder wurden bis zur Geburt beraten und
betreut. Insbesondere auch minderjährige und junge schwangere Mädchen
und Frauen erforderten eine intensive Betreuung. Andere schwangere
Frauen leben unter äußerst schlechten sozialen Bedingungen. Wohnungsnot, Sucht
- und Gewaltprobleme gehören oft zum Lebensalltag. Einen besonderen Schwerpunkt stellte die Beratung und
Betreuung von nichtversicherten Schwangeren mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus
dar (s. ärztlichen Teil). Diese Arbeit gestaltete sich immer sehr
zeitaufwendig und langandauernd intensiv. Neben der psychosozialen Betreuung
der Schwangeren galt es, den Aufenthaltsstatus zu klären. Dies war in der Regel
nur unter Einbeziehung weiterer Beratungsstellen (z.B. Büro der
Ausländerbeauftragten) möglich. In vielen Fällen konnte im Laufe der Betreuung
eine Klärung des Aufenthaltsstatus erreicht werden. Teilweise konnten finanzielle Hilfen eingeleitet werden.
Ansonsten stellten wir Sachspenden zur Verfügung, um eine minimale Ausstattung
für das Neugeborene zu sichern. In jedem Fall wurde bereits zum Ende der Schwangerschaft
Kontakt zu den zuständigen Jugendgesundheitsdiensten hergestellt, um eine
kontinuierliche Betreuung nach der Geburt zu gewährleisten. Vielfach waren wir Anlaufstelle für Anträge bei der Stiftung
“Hilfe für die Familie”. Insgesamt wurden 337 Stiftungsanträge
aufgenommen, davon 15 Bezirksstiftungen. Die medizinische und die sozialarbeiterische Betreuung kann
oft nur mit Hilfe von Sprachmittlern durchgeführt werden. Dies sind neben den
hier tätigen Sprachmittlerinnen auch mitgebrachte Verwandte , Nachbarn und
Ehemänner. Die Verständigung ist sehr zeitintensiv. ¨ Statistik Eheberatung
Familienplanung
Schwangerschaftskonfliktberatungen
Schwangerenberatung
Sexualpädagogische Gruppenarbeit
Beratungsstelle für sexuell übertragbare KrankheitenInzwischen ist unser Standort in der Gierkezeile 7 bekannt
und wird gut angenommen. Ein weiterer Rückgang der Besucherinnen konnte
verhindert, bei den Besuchern konnte erneut ein Anstieg erreicht werden.
Noch immer kommen Frauen häufiger auch ohne Beschwerden zur prophylaktischen
Untersuchung in die Beratungsstelle, während Männer oft erst bei konkreten
Beschwerden, oder wenn ihnen ein Ansteckungsrisiko bewusst ist, unsere Dienststelle
aufsuchen. ¨ Personalsituation ·
1
Ärztin 100%
·
1
Arzthelferin 100% ·
1
Arzthelferin 84% ·
1
Sozialarbeiterin, gleichzeitig Fachbereichsleitung 100% ·
1
Sozialarbeiterin, gleichzeitig Sachbearbeitung Kostenrechnung 100% ·
1
Sozialarbeiterin 100% ·
1
Sozialarbeiterin/Streetwork in der Außenstelle Kohlrauschstr./Bahnhof Zoo 75% ·
3
Sozialarbeiterpraktikantinnen à 4 Monate ·
3
Sprachmittlerinnen mit je 14 Wochenstunden für die Sprachen Polnisch, Russisch,
Ukrainisch und Thailändisch ¨
Klientenstand 2006 ( ohne Außenstelle am Bahnhof Zoo ) Zu uns kommen immer noch vorwiegend Frauen, die Zahl der
männlichen Besucher aber steigt. Der Anteil der Migrantinnen verblieb bei ca.
80 %, bei Männern lag dieser bei knapp 50 %. Ein Großteil der Klientinnen arbeitet im Bereich der
sexuellen Dienstleistungen. Die Zahlen in ( ) beziffern die Menschen mit
anderen kulturellen Hintergründen Personendurchgang in den Sprechstunden
(Anzahl MigrantInnen): Männer: 204 (107) davon
Neuzugänge 96 (32) Frauen: 678 (588) davon
Neuzugänge 174 (122) Untersuchte Personen ( Anzahl
MigrantInnen ): Männer: 134 (82) davon
wegen STD behandelt 46
(30) Frauen: 504 (435) davon
wegen STD behandelt 225 (199) ·
Untersuchung,
Beratung und ggf. Behandlung im STD-Bereich (Sexually Transmitted
Diseases) ·
auf
Wunsch unserer PatientInnen impfen wir bei entsprechendem Immunstatus gegen
Hepatitis B; der Impfstoff wird rezeptiert und von den PatientInnen in der
Apotheke gekauft ·
wir
versuchen, unseren KlientInnen - sofern diese keine finanziellen Mittel und
keine anderen Anlaufstellen haben - medizinische Hilfe über die STDs hinaus
zukommen zulassen, soweit dies im weitesten Sinne zur Prävention der STDs
beiträgt; auf Wunsch kann anonym beraten werden ·
ein
neues Beratungsfeld ist der Themenkomplex ‚HP-Virus-Infektionen‘
und die gegen HP-Viren gerichtete Impfung; seit September 2006 ist der erste
Impfstoff gegen HP-Viren auf dem deutschen Markt zugelassen (Gardasil). Viele
Frauen haben davon gelesen oder gehört und es besteht ein erheblicher
Beratungsbedarf zu diesem Thema. ¨ Sozialarbeiterische Tätigkeiten
(ohne Außenstelle am Bahnhof Zoo) Ø Präventionsmaßnahmen ·
174
Frauen und 96 Männer besuchten die Beratungsstelle im Jahr 2006 zum ersten Mal.
Mit neuen Klientinnen und Klienten führen die Sozialarbeiterinnen ein
Informationsgespräch, in dem über verschiedene sexuell übertragbare
Krankheiten, über deren Ansteckungs- und Schutzmöglichkeiten informiert und
Kondombenutzung geübt wird. Bei Bedarf/ auf Wunsch beraten wir in diesen
Gesprächen auch zu Schwangerschaftsverhütung, -abbruch, Steuer für
Prostituierte usw. ·
Gemeinsam
mit einer Sozialarbeiterin aus dem Sozialmedizinischen Dienst konnten wir
sexualpädagogische Gruppenarbeit für Schulklassen und Jugendgruppen
anbieten. Im Berichtsjahr nahmen 13 Gruppen aus dem schulischen und 15 Gruppen
aus dem außerschulischen Bereich dieses Angebot wahr. ·
Im
Oktober 2006 informierten wir zum ersten Mal auf der “YOU” -
Europas größter Jugendmesse - Jugendliche über erste Liebe, Safer Sex,
Verhütungsmittel aller Art usw. Gemeinsam mit 2 anderen Berliner
Beratungsstellen waren wir dort 3 Tage mit einem eigenen Informationsstand
präsent. Der Stand war immer umlagert. Neben allgemeinen Informationen fanden
auch Einzelberatungen statt. Noch immer kommen auf der Jugendmesse gewonnene
Klientinnen zu uns ins Gesundheitsamt. ·
Bei
Straßenfesten wie dem Verbraucherschutzfest am Kurfürstendamm oder dem
Fest der Nationen am Prager Platz informierten wir die
Allgemeinbevölkerung über sexuell übertragbare Krankheiten einschließlich HIV
und unsere Beratungs- und Untersuchungsangebote. ·
Ein
Hauptschwerpunkt in der Präventionsarbeit waren im Berichtsjahr Aktionen im Rahmen
unserer “AG Gesunder Kunde”. In dieser AG arbeiten
Sozialarbeiterinnen unserer Beratungsstelle
mit Mitarbeiterinnen von
“Hydra e.V.”, der Agentur “highLights” und dem
“Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen” zusammen. Ziel dieser Aktion ist es, Männer zu
erreichen, insbesondere Kunden von Prostituierten. Durch unsere Aktionen und
die direkte Ansprache ermuntern wir sie, besonders bei Bordellbesuchen ein Kondom
zu benutzen. So besuchten wir in unseren Ganzkörper-Kondom-Kostümen u.a. die Berlinale
am Potsdamer Platz, wir waren am 2. Juni zum Internationalen Huren Tag am
Hackeschen Markt, im Oktober auf der Venus Messe am Funkturm und am 1. Dezember
zum Welt-Aids-Tag in vielen Kneipen und Lokalen. Höhepunkt unserer Präventionsarbeit
mit der “AG Gesunder Kunde” war 2006 die Fußball-WM. Mit drei von
einem Künstler speziell angefertigten Kondomkostümen waren wir bei allen 6
Spielen, die im Olympiastadion ausgetragen wurden, vor Ort. Gemeinsam mit Kolleginnen aus
Spandau, Schöneberg, Lichtenberg und Kreuzberg
verteilten wir 80.000 Kondome und Fair Play Karten mit dem Aufdruck
“Sex mit Prostituierten wird Dir mehr Freude und Spaß bereiten, wenn Du
folgende Empfehlungen beachtest.....” Um die Fußballfans aus allen Teilen
der Welt zu erreichen, verteilten wir die Fair Play Karten auch in spanischer, polnischer, russischer,
englischer, schwedischer, französischer und türkischer Sprache. Presse aus aller Welt war an unseren
Aktionen interessiert. Im Vorfeld führten wir zu den Themen “Fußball-WM
und Prostitution”, “Prostitution und Frauenhandel”,
“Prostitution - ein Beruf wie jeder andere?” bspw. Gespräche mit
Journalisten französischer, mexikanischer, deutscher und englischer
Zeitschriften, wir gaben Journalisten aus Taiwan, Argentinien, Schweden, der
Deutschen Welle in Afrika usw. Interviews und wurden von Fernsehteams u.a. aus
Deutschland, Thailand, Taiwan und aus dem arabischen Raum begleitet. In unseren Kondomkostümen und mit
den Postkarten waren wir für die Medien und für die Fans aus aller Welt ein
beliebtes Fotomotiv. Auf diesem Weg erreichte unsere Präventionsbotschaft über
die Zeit der Fußball-WM viele Menschen. Die Reaktion auf unsere Aktionen war
generell positiv. ·
Auf
der Gesetzesgrundlage des Infektionsschutzgesetzes (§ 19 IfSG) besuchten die 3
Sozialarbeiterinnen zumeist gemeinsam mit einer Sprachmittlerin Bordelle, Bars
und Sex-Kinos in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau. Ohne den Bahnhof Zoo waren uns im
Berichtsjahr 110 “Orte der Prostitution” bekannt, die zu den
jeweiligen Arbeitszeiten - tagsüber, abends oder nachts - aufgesucht wurden.
Wir zählten 46 sogenannte ‚Kontaktgänge‘. Neben dem Bekanntmachen
unseres Angebotes werden diese Besuche genutzt, um zu STD/HIV und
Safer-Sex-Praktiken aufzuklären. Kondome und Informationsmaterial werden
ebenfalls verteilt. ·
Wie
in den Jahren zuvor, verteilten wir vor Weihnachten in allen uns bekannten
Prostitutionsbetrieben kleine Tütchen mit Kondomen, einer Visitenkarte unserer
Beratungsstelle und einem Stück Schokolade. Die in den Prostitutionsbetrieben
beschäftigten Frauen freuen sich über diese besondere Aufmerksamkeit. Sie ist
zugleich ein Anknüpfungspunkt für ein weiterführendes Gespräch. ¨ Psychosoziale Beratung ·
Die
Beratung von Frauen, die Opfer von Menschenhandel wurden, bildete auch im Jahr
2006 einen Arbeitsschwerpunkt. Der Kooperationsvertrag, der die Zusammenarbeit
zwischen Polizei und den Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel zum
Wohl der Frauen regeln soll, wurde im Jahr 2003 unterschrieben. Von den 6 Berliner STD -
Beratungsstellen ist weiterhin nur unsere Beratungsstelle aktiv beteiligt. Das
bedeutet für die Sozialarbeiterinnen der Beratungsstelle, dass sie jeweils
freitags zwischen 9.00 und 15.00 Uhr in Rufbereitschaft für die Polizei sind,
falls potenzielle Zeuginnen in Menschenhandelsverfahren psychosoziale
Unterstützung benötigen. Hierbei handelt es sich als erste
Hilfe um die Unterbringung der Frauen an einem sicheren Ort. Manche der Frauen
entscheiden sich relativ schnell gegen polizeiliche Vernehmungen und benötigen
Hilfe bei der Organisation der Rückkehr. Bei anderen Frauen, die sich für eine
Aussage entscheiden und auch auf den Prozess in Berlin warten, entsteht dann
eine Betreuung, die über Monate bis Jahre andauern kann. ·
Die
Frauen, die selbständig unsere Beratungsangebote nutzen, sind weiterhin hauptsächlich
Migrantinnen, so dass meist mit Sprachmittlerin beraten wird. Durch das am
01.01.2002 in Kraft getretene Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der
Prostituierten waren im Jahr 2006 vermehrt auch
arbeitsrechtliche/steuerrechtliche Belange im Bereich Prostitutionsgewerbe
Beratungsinhalte. ·
Ferner
suchen und finden Frauen, die sexuelle oder häusliche Gewalt oder auch Vergewaltigung
in der Prostitution erfahren haben, bei uns Beratung und Unterstützung. ·
Insbesondere
bei den thailändischen Frauen, die unser Angebot noch aus ihrer Prostitutionszeit
kennen, inzwischen aber ausgestiegen sind, bemühen wir uns, sie an die zuständigen
Ämter/Beratungsstellen zu vermitteln und dort zu integrieren. ·
Wir
zählten 1.539 Beratungen durch die Sozialarbeiterinnen. Hinzu kommen noch die
Informationsgespräche für neue Besucherinnen und Besucher. ·
Die
3 Sozialarbeiterinnen machten 282 Hausbesuche und Begleitungen (Beratungen im
Außendienst im gesamten Stadtgebiet). ¨ Sonstige Öffentlichkeits- und
Gremienarbeit ·
Eine
Sozialarbeiterin nahm ganzjährig am Fachbeirat
zur Reform des Öffentlichen Gesundheitsdienstes teil. ·
Die
Beratungsstelle arbeitete auch im Jahr 2006 in der “AG
Frauenhandel”, einem Zusammenschluss aller Projekte, die Opfer von
Menschenhandel betreuen, mit. ·
Wir
beteiligten uns an der “Berliner Fachkommission Frauenhandel”, die
bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen angesiedelt
ist. ·
Wir
bewarben uns mit den Aktionen der “AG Gesunder Kunde” zur
Freierarbeit um den Präventionspreis 2007. ·
Wir
gaben den Medien 29 Interviews zur ‚Fußball-WM 2006 und
Prostitution‘ und waren ab Sommer 2005 aktive Teilnehmerinnen am
‚Runden Tisch zur Fußball-WM 2006 und Prostitution‘, der Strategien
gegen die vermutete hohe Zahl von Zwangsprostituierten entwickelte. ·
Im
Museum der Arbeit in Hamburg sind seit November 2005 Fotos und Materialien unserer
Berliner Präventionsarbeit ausgestellt. Die Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten hat
in der Kohlrauschstraße 15 eine Außenstelle: ¨ “Die Hardenberger” Diese Außenstelle bietet ein offenes, suchtbegleitendes
Kontakt- und Beratungsangebot für Minderjährige, Jugendliche und junge
Erwachsene, deren Lebensmittelpunkt der Bahnhof Zoo und der Breitscheidplatz
sind, und die trotz diverser Angebote in Zoonähe z. T. keine andere
Anlaufstelle haben. In die Räume der Beratungsstelle kommen Straßenjugendliche,
Menschen mit Drogenproblemen, Mädchen, Frauen und junge Männer, die auf dem
Drogenstrich arbeiten, Menschen mit sozialen, psychosozialen, gesundheitlichen
und materiellen Problemen und zunehmend junge Familien, die sich in materiellen
Notlagen befinden. Die Hilfesuchenden erhalten Beratung und Informationen zu
allen ‚mitgebrachten‘ Problemen und Fragen, sowohl in den
Sprechstunden (dienstags von 16.30 - 20.30 Uhr und mittwochs von 11.00 - 15.00
Uhr) als auch bei der Streetwork am Bahnhof Zoo. Oft ist Krisenintervention
und Vermittlung erforderlich. Das Kontaktangebot “Gesundes
Frühstück” sowie das Angebot der Dusche, Waschmaschine/Wäschetrockner
und Kleiderkammer wird nach wie vor stark nachgefragt. Die Arbeitsschwerpunkte der “Hardenberger” sind ·
Prävention
sexuell übertragbarer Krankheiten (incl. Hepatitis, HIV-Aids) sowie Beratung
und Vermittlung bei allgemeinen gesundheitlichen Problemen ·
Vermittlung
in Entgiftung, Therapie, in Wohnprojekte, zur Schuldnerberatung, zur Straffälligenhilfe
·
gelegentliche
Begleitung zu Ämtern, Besuche in Haftanstalten und Krankenhäusern Die Besucherinnen und Besucher können
sich in der Beratungsstelle ausruhen, in der kalten Jahreszeit aufwärmen,
reden, soziale Kontakte pflegen, duschen, Wäsche waschen, telefonieren, den
Computer für das Schreiben von Bewerbungen, Anträgen, Lebensläufen usw. nutzen
und die Kleiderkammer aufsuchen. Sie dürfen auch ihre Hunde und Ratten mitbringen. Zu den weiteren Aufgaben gehören die Vorbereitung und
Durchführung des “AK - Zoo” (Koordinierungsgremium für alle am Zoo
tätigen Organisationen des Hilfenetzes), Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit
mit Schülerinnen und Schülern, Studentinnen und Studenten sowie
Praktikantenanleitung und Spendenaquise. Im Sommer werden als zusätzliches Kontaktangebot ein bis
zwei Sommerfeste mit Essen, Getränken, Sport und Spiel im Tiergarten und im
Dezember eine festliche und sehr beliebte Weihnachtsfeier in der
Beratungsstelle angeboten. Dieses Angebot wird seit Oktober 2002 von einer mit 30
Wochenstunden tätigen Sozialarbeiterin des Bezirksamtes
Charlottenburg-Wilmersdorf in enger Kooperation mit der “Treberhilfe
Berlin e.V.” aufrechterhalten. Die Sozialarbeiterin führte im Berichtsjahr 2.613 Beratungen
durch und unternahm 179 Kontaktgänge am Bahnhof Zoo und Umgebung. Die
Besucherzahlen der Beratungsstelle stiegen im Berichtszeitraum um ca. 10 %. Aids-Beratung
¨ Einleitung Der Standort Gierkezeile 7 ist als innerstädtische zentrale
Anlaufstelle gut etabliert. Die Beratungsstelle wird atmosphärisch und in der
Ausstattung als sehr angenehm bewertet, das Beratungsangebot wird als
qualifiziert erlebt. ·
Die
Ärztin/Psychologin arbeitet mit 50 % in der Aids-Beratung und ist zuständig für
die Aufrechterhaltung der STD-Sprechstunden im Vertretungsfall. Mit weiteren 50
% ist sie im Sozialmedizinischen Dienst tätig. ·
Eine
in Vollzeit tätige Sozialarbeiterin ist zugleich zuständig für die
Praktikantenkoordination für den Bereich der Fachhochschulen der Sozialarbeit
und Sozialpädagogik. ·
Eine
Mitarbeiterin im Verwaltungs-/Schreib-/Anmeldedienst arbeitet mit der Hälfte
der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit. ¨ Ein kurzer Überblick über
HIV-Infektionen und Aids-Erkrankungen in Deutschland Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts lebten Ende 2006
etwa 56.000 HIV-infizierte Menschen in Deutschland, davon ca. 47.000 Männer,
8.500 Frauen und 400 Kinder. Ca. 8.700 der 56.000 HIV-Infizierten sind an Aids
erkrankt. Neu an Aids erkrankten im Jahr 2006 ca. 1.200 Personen, davon 975
Männer, 225 Frauen und 5 Kinder. An Aids starben im Berichtszeitraum ca. 600
Menschen. Die Zahl der Neuinfektionen stieg im Jahr 2006. Es wurden
ca. 2.700 bestätigte positive HIV-Antikörpertests gezählt (2005: 2.490), davon
ca. 2.200 Männer, 500 Frauen und 20 Kinder. Die überwiegende Zahl der Neuinfektionen erfolgt bei Männern
mit gleichgeschlechtlichen Sexualpartnern (MSM). Hier ist im Jahr 2006 ein
deutlicher Anstieg - bezogen auf die proportionale Aufteilung der
HIV-Erstmeldungen - mit 70 % (2005: 58 %) zu verzeichnen. Betroffen sind alle
Altersgruppen. Aber auch die Zahl der HIV-Erstdiagnosen bei Heterosexuellen
steigt erkennbar an mit 20 % (2005: 17 %), ebenfalls in allen Altersgruppen. Diese Zunahme geht einher mit nachlassendem Schutzverhalten
im Sexualkontakt, was sich durch Ergebnisse entsprechender Untersuchungen und
Befragungen zum Kondomgebrauch belegen lässt. In welchem Kontext verstärkt
Neuinfektionen stattfinden, lässt sich bisher noch nicht endgültig beantworten.
Neuinfektionen scheinen jedoch verstärkt insbesondere durch frischinfizierte
Personen weitergegeben zu werden, die entweder von ihrer Infektion noch nichts
wissen oder die zwar über die Infektion informiert sind, jedoch weder eine antiretrovirale
Behandlung erhalten noch im wünschenswerten Maße ihr Sexualverhalten im Sinne
der Vermeidung von Übertragungsrisiken verändert haben. Aufgrund der steigenden HIV-Neuinfektionen sowie anderer
sexuell übertragbarer Erkrankungen insbesondere in der Gruppe der MSM wurden
dem RKI Ende 2005 durch das Bundesministerium für Gesundheit Mittel zur
Durchführung einer Studie (KABaSTI) zur Verfügung gestellt, um Wissen,
Einstellungen und Verhalten von homo- und bisexuellen Männern in Bezug auf
sexuell übertragbare Infektionen zu erheben. Es soll dadurch versucht werden, die HIV-Ausbreitungsdynamik
bei MSM in Deutschland in den letzten Jahren zu erklären. Zusätzlich werden aus
der Analyse Empfehlungen für eine Anpassung der Präventionsstrategien
abgeleitet. Erste Ergebnisse liegen bereits vor (siehe: Epidemiologisches
Bulletin vom 24.11.2006, Nr. 49, Seiten 417 - 420). Die Mitarbeiterinnen der Aidsberatung und der
STD-Beratungsstelle, die Gesundheitsämter Schöneberg und Kreuzberg sowie
diverse HIV-Schwerpunktpraxen haben an der Studie mitgearbeitet. Die zweitgrößte Betroffenengruppe sind Personen, die aus
Ländern mit einer hohen HIV-Prävalenz in der allgemeinen Bevölkerung stammen
(13 %). Die Rate von Neuinfektionen bei i. v. Drogengebrauchern liegt bei 9 %. Die Gesamtzahl der an das RKI berichteten, seit Beginn der
Epidemie mit dem Vollbild Aids erkrankten Personen betrug Ende 2006 32.500, davon sind 26.000 Personen gestorben,
d. h. in der Bundesrepublik leben ca. 6.500 an Aids Erkrankte, davon in Berlin
ca. 2.250. Für das gesamte Jahr 2006 wurden ca. 1.200 neu diagnostizierte
Aidsfälle erwartet. Die Aids-Beratung hat folgende Schwerpunktaufgaben: ¨ Anonyme und kostenlose Durchführung
des HIV-Antikörpertests nach eingehender Beratung sowie Befundmitteilung und
sich daraus ergebender Folgeberatungen, ggf. Kriseninterventionen Es werden zwei Sprechstunden in der Woche für den HIV-Test
angeboten. Die Einführung einer Gebühr von 10 € für den HIV-Test
(ausgenommen hiervon sind sozial schwache Personen) seit Oktober 2004 führte
nicht zu einem nennenswerten Rückgang der Anmeldungen. Knapp 60 % der
Testwilligen konnten die Gebühr bezahlen.
Im Jahr 2006 erfolgten 1.542 ausführliche Beratungen zum
HIV-Test, 1.346 Blutentnahmen wurden durchgeführt, dabei wurden 15 Personen
positiv getestet (ausschließlich Männer). 302 Beratungen mit unterschiedlicher
Schwerpunktsetzung und Intensität waren nach erfolgtem HIV-Test notwendig. Die Gründe für die Teilnahme am Test sind unverändert: die
große Mehrheit der Klienten geht aus eigener Initiative zum Test (ca. 80 %), der
kleinere Teil wird durch ärztlichen Rat oder die/den Partnerin/Partner
motiviert. Hauptmotive für den Test sind - geordnet nach Häufigkeit -: ·
Überprüfen
des Serostatus - Übereinstimmung mit festem Partner/fester Partnerin, um auf
den Kondomgebrauch verzichten zu können ·
Abklärung
eines riskanten oder fraglich riskanten Sexualkontakts (ungeschützter Sex mit
bekannt HIV-positiver Person, ungeschützter Sex mit einer Person, deren
HIV-Status erst später bekannt wurde) ·
Abklärung
mehrerer ungeschützter Sexualkontakte im Sinne einer “Bilanz” ·
Abklärung
von körperlichen Symptomen, die auf eine mögliche HIV-Infektion hinweisen ·
irrationale
Aids-Ängste; hierbei kommt der Testberatung die präventive Chance zu, eine
angstneurotische Entwicklung frühzeitig zu erkennen und eine leidvolle wie
kostspielige Chronifizierung und Generalisierung
aufzuhalten; Beratungen in diesem Kontext sind in der Regel sehr zeitaufwendig Weiterhin werden regelmäßig HIV-Testberatungen in
Kooperation mit Sprachmittlerinnen angeboten (Polnisch, Russisch,
Thailändisch). Andere Sprachen wie Englisch, Französisch und Spanisch werden
von Mitarbeitern der Beratungsstelle abgedeckt. Aufgrund der beschriebenen Situation - Ansteigen von
HIV-Neuinfektionen und anderer sexuell übertragbarer Erkrankungen - ergibt
sich, dass die Aufrechterhaltung niedrigschwelliger HIV-AK-Testangebote in
Verbindung mit einer kompetenten Beratung weiterhin dringend erforderlich ist. ¨ Übernahme primär präventiver
Aufgaben, die auch den spezifischen Bedürfnissen des Stadtbezirks angepasst
sind Dazu gehören: ·
persönliche
und telefonische Beratung von Ratsuchenden, aber auch die Beratung und ggf. die Weitervermittlung von
Menschen mit einer übersteigerten Angst vor Aids ·
persönliche
Gespräche zur Stabilisierung von risikoarmem Verhalten ·
zielgruppenspezifische
Informationsveranstaltungen für alle Altersgruppen, verschiedene Berufsgruppen
und besondere Personengruppen mit unterschiedlichem Infektionsrisiko ¨ Persönliche Betreuung von Menschen
mit HIV und Aids und deren Angehörigen einschließlich sozialrechtlicher
Beratung Im Jahr 2006 wurden 212 Personen sozialrechtlich und
ärztlich betreut, davon ·
189
Männer (der größte Anteil:150 Männer im Alter zwischen 40 und 65 Jahren), davon ·
14
Migranten und ·
23
Frauen, davon ·
8
Migrantinnen Betreut werden HIV-Positive und an Aids Erkrankte, die zur
Regelung ihrer sozialen Angelegenheiten und der Krankheitsbewältigung die
Beratungsstelle aufsuchen. Das bedeutet: ·
Konkrete
Hilfen bei der Einleitung von materiellen Hilfen ·
Hilfe
bei der Beschaffung und Erhaltung von angemessenem Wohnraum ·
Vermittlung
von ambulanten Versorgungsangeboten ·
Regelung
von Schulden ·
Angehörigenberatung
·
Haus-
und Krankenhausbesuche ·
stabilisierende
Interventionen in akuten Krisensituationen ·
Sterbebegleitung Im Berichtsjahr wurden 1.583 ärztliche, psychologische,
psychosoziale Beratungen und Kriseninterventionen durchgeführt. Die Zahl der
ärztlichen und sozialpädagogischen Gutachten/Stellungnahmen betrug 223. Bei der Behandlung einer HIV-Infektion sind in den letzten
Jahren große Fortschritte erzielt
worden. Nach wie vor erkranken und sterben weniger Menschen an Aids,
wodurch sich die Zahl der lebenden HIV-Infizierten um etwa 1.000 pro Jahr
erhöht. Durch hinzukommende neu diagnostizierte HIV-Infektionen
steigt die Zahl der zu versorgenden Menschen mit HIV und Aids durch die
längere Überlebenszeit. Derzeit ist noch nicht abschätzbar, wie lange durch die
neuen therapeutischen Möglichkeiten der Krankheitsverlauf tatsächlich
aufgehalten werden kann. Menschen mit HIV und Aids leben phasenweise, häufig auch
ausschließlich in einer von inneren und äußeren Krisen gekennzeichneten
chronischen Belastungssituation. Die ständige existenzielle Bedrohung durch
Aids ( trotz therapeutischer Fortschritte ist die HIV-Infektion immer noch eine
tödliche Erkrankung ), wechselnde Anforderungen durch den Infektionsverlauf
und Verluste, die Kranke hinnehmen müssen - z.B. Verlust der körperlichen
Integrität, Verlust von sozialen Bezügen - bringen oft übermächtige Gefühle von
Orientierungs- und Haltlosigkeit mit sich. Die Perspektive derjenigen Menschen, die durch ihre
HIV-Infektion sozial abgestiegen sind, Empfänger von Harz IV sind,
Grundsicherung und/oder Rente beziehen, ist deutlich defizitär. Die Autonomie
dieses Personenkreises ist eingeschränkt. Die Betroffenen haben in der Regel
keine eigene Arbeit, sie sind abhängig von sozialen Leistungen. Zudem lässt die
Abhängigkeit von der Medikamenteneinnahme und deren Verträglichkeit zum Teil
enorme Selbstwertprobleme, Ängste und Depressionen entstehen. Besonderheiten: Die Künstlergruppe “Rosa Reiter”, die bereits
seit 1993 die Räume der Aids-Beratung für wechselnde Ausstellungen ihrer Bilder
und Skulpturen nutzt, stellte auch im Berichtsjahr Bilder in der Gierkezeile
aus. Dies trug ganz entscheidend zu einer ansprechenden Atmosphäre in den
Räumen bei. ¨ Koordination aller bezirklichen
Aktivitäten zum Thema Aids, sowie Vernetzung und Kooperation mit allen in Berlin im
Selbsthilfebereich arbeitenden Gruppen und Vereinen zum Thema Aids In folgenden Arbeitsgruppen ist die Aids-Beratung
regelmäßig vertreten: ·
Treffen
der regionalen Beratungsstellen für sexuell übertragbare Krankheiten sowie Aids ·
AK
der im Aidsbereich tätigen Institutionen (LaGeSo) ·
AK
“Zielgruppenspezifische Konzepte und Materialien zur
Sexualaufklärung” ·
AK
Migration Im Hinblick auf die geplante Zentralisierung unserer
Beratungsstellen im Rahmen der Reform des ÖGD waren die Mitarbeiterinnen im
Jahr 2006 in vorbereitenden arbeitsintensiven Arbeitsgruppen eingebunden. Bereich Umwelt, Natur und VerkehrVorbemerkungen Fachbereich UmweltBodenschutzSchwerpunkte 2006 - Anfragen nach Informationen zu Bodenbelastung und Altlasten. - Es wurden 323 Anfragen zu Grundstücken beantwortet. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 13%. - Historische Recherche, Ermittlung und Erfassung neuer Altlastenverdachtflächen. Es wurden weitere 33 Altlastenverdachtsflächen ermittelt, ins Bodenbelastungskataster aufgenommen und die Eigentümer informiert. -
Schwerpunktmäßig wurden folgende Vorhaben und B-Pläne bearbeitet: -
Stellungnahme im Zusammenhang mit der Überarbeitung der
bezirklichen Bereichsentwicklungsplanung (BEP) -
B-Plan VII - 226 a -
B-Plan VII – 280 -
B-Plan VII – 257 -
B-Plan
IV-33B -
B-Plan
4-21 Bahngelände Grunewald Laufende Sanierungsverfahren: Die CKW-Sanierung Olivaer Platz
durch das Biostimulationsverfahren wurde eingestellt. Weitere Untersuchungen
hatten als Ergebnis, dass der Schaden sich nach Süden fortsetzt. Ein Gutachten
zur Einschätzung der Schadenssituation ergibt, dass der ehemalige Schaden durch
den U-Bahnbau nach Süden verschleppt wurde und daher trotz
Grundwasserfließrichtung Nordwest, der Schaden bisher im Süden noch nicht
eingegrenzt werden konnte. Es wurden die biologische Sanierung Sächsische Str. 43 mit ölkontaminiertem Boden unter einem Kellerraum betreut und die halbjährlichen Zwischenberichte bewertet. Auf dem ehemaligen Gaswerksstandort Gaußstr. 11 wurde im
Teilbereich Tanklager mit der Sanierung des Grundwassers begonnen Abgeschlossene Sanierungen: -
Ölkontamination
im Keller Helmstedter Str. 22 -
Sanierung
Ölunfall Hagenstr. 77 A - Rückbau Tankstellen in der Tiefgarage am Volkspark Grundwassermonitoring -
Grundwassermonitoring
im Abstrom des Bahngeländes Westkreuz. -
Grundwassermonitoring
ehemaliges Gaswerk Gaußstr. - Untersuchungen zur Schadenseingrenzung in Boden und Grundwasser in der Wilmersdorfer Str. 113/114. Aufgrund der Statik kann kein Bodenaushub unter dem Gebäude im Keller vorgenommen werden. Es wurde daher ein Brunnen zur Überwachung im Schadenszentrum errichtet. -
Bewertung
der vom Senat in die Zuständigkeit des Bezirks übergebenen Fälle des
Grundwassermonitorings zum Deponieüberwachungsprogramm - Laufendes Grundwassermonitoring für ein Grundstück im Gewerbegebiet Salzufer bezüglich CKW- und Arsenbelastung. - Laufendes Grundwassermonitoring für ein Grundstück am Kurfürstendamm bezüglich Mineralkohlenwasserstoff-Belastung. Untersuchungen
und Neubewertung
-
Untersuchung
chemische Reinigung Kempinski - Untersuchung Xantener Str., ehemalige chemische Reinigung -
Gutachten
Koenigsallee 7 A, Trümmerschutt - Untersuchungen Heilbronner Str. 19, ehemalige Kfz-Werkstatt -
Stichprobenartige Untersuchungen des Brunnenwassers in
Kleingärten, die über Verdachtsflächen liegen Sonstige Arbeiten im Bereich Bodenschutz Fortführung der Arbeiten am
- auf dem Geo-Informations-System-basierenden - Umweltinformationssystem
(UIS): -
Weiterentwicklung
der benutzerfreundlichen Oberfläche
unter YADE 5.2 -
Anbindung
von weiteren Themenkarten (Parkraumbewirtschaftungs-Zonen) -
Erarbeitung und Bereitstellung von Karten zu den bezirklichen
Veranstaltungsorten im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft und INFO-Karten zu
den Verkehrverbotszonen im Bereich des Olympiastadions GewässerschutzSchwerpunkte 2006 VAwS (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit
wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe)
1177 Anlagen für
wassergefährdende Stoffe wurden bearbeitet 117 Verwaltungs- und Ordnungswidrigkeitsverfahren
wurden bearbeitet, davon 31 Bußgeldverfahren. Heizöltanks in Kleingärten Heizöltankanlagen sind nach
Bundeskleingartengesetz nicht zulässig. Aufgrund des BVV-Beschlusses
(822/2) ist jedoch beabsichtigt,
mängelfreie Anlagen für einen Zeitraum von 10 Jahren zu dulden. Gemeldet bzw. recherchiert wurden 2006 25 neue Lagerbehälter für Heizöl, die nun aufgefordert
werden ihre Anlagen zu prüfen. Im Jahr 2006 wurden 20 Heizölanlagen in Kleingärten stillgelegt
(insgesamt seit Beginn der Überprüfung 112 Stilllegungen),
so dass zum Jahresende 2006 noch 321 Anlagen
bestehen. Indirekteinleiter-VO (Ind-VO) 4 387 wasserrechtliche Einleitgenehmigungen wurden bearbeitet Bearbeitung von ca. 25 Anzeigen von
Amalgamabscheidern. 4 Ermittlungen und
Überprüfung von Anlagen in den Branchen Kfz-Werkstätten, Tankstellen,
Zahnärzte. Fortlaufende Überwachung der chemischen Reinigungen, Institute und
Einrichtungen, die regelmäßig Abwasseruntersuchungen durchführen müssen. 4 Besichtigung und
Überprüfung von ca. 38 Anlagen für fotografische Prozesse, ca. 40
Fettabscheideranlagen und ca. 20 Anlagen die nach ihrer Art geeignet wären,
unter den Anhang 31 der Abwasserverordnung zu fallen. 4 Erfassung von ca. 100
neuen Anlagen 4 Umsetzung der neuen
(2003) DIN -Vorschrift zur Dichtigkeitsprüfung von Abscheideranlagen,
Aufforderung zur Sanierung undichter Anlagen Gewässeraufsicht Bearbeitung von
Bürgerbeschwerden zu Verschmutzungen in Seen 12 Erlaubnisse zur Benutzung eines
Gewässers zweiter Ordnung wurden erteilt. 12 Genehmigungen für Anlagen an Gewässern
zweiter Ordnung wurden erteilt. Schwerpunkte 2006 4
Erarbeitung und Verhandlung der Finanzierung und der Kriterien/Parameter für
die Abwassermengenerfassung und -analyse, die Reinigungsleistung und die
Wasserqualität des Gewässers für den Betrieb der Bodenfilteranlage zur
Reinigung der Straßenentwässerung für den Halensee mit den BWB und
Senatsverwaltung 4 Durchführung des
Projekts zur Verbesserung der Wasserqualität am Fennsee aus dem
Umweltentlastungsprogramm: Ausschreibung und Beauftragung der Planungsleistung
und Durchführung zur Teilentschlammung und Sedimentkonditionierung sowie
Entkernung des unterirdischen Grobfilters durch die BWB, Kontrolle der
Finanzen, Beantragung von Mittelverschiebung, Erstellung einer
Internetpräsentation und Erstellung von Berichten 4 Mitarbeit in der
AG 3 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung/BWB/Bezirke (Abwassereinleitungen
in Gewässer) als Vertretung für die Bezirke. Hier wird in Zusammenarbeit mit
der Senatsverwaltung und den BWB u.a. die Prioritätenliste für die
Finanzmittelaufteilung für den Gewässerschutz bei Straßenabwassereinleitungen
und die Begründung der notwendigen Finanzmittelaufstockung erstellt. 4 Vorarbeiten zur
Beantragung eines neuen UEP-Vorhabens am Hundekehlesee. 4
Entscheidungsfindung für die Wassertechnik der Kaskade am Lietzensee und
Beauftragung eines halbjährigen Gewässeranalyse zur Beurteilung der
Notwendigkeit weiterer Maßnahmen 4 Zusammenarbeit
mit der Senatsverwaltung zur besseren Durchströmung und zusätzlichen
Grundwassereinspeisung in den Jungfernheideteich zur Verbesserung der
Wasserqualität im Badegewässer. 4 Überprüfung
aller potentiellen Schadstoffeintragspfade in den Teufelssee mit dem Resultat
einer Sickergrubensanierung und der Erteilung einer wasserrechtlichen
Genehmigung mit der Auflage zur Erneuerung der Vorreinigung der
Straßenabwassereinleitung von der Teufelsseechaussee 4
Quellenermittlung für die Wasserbelastung im Hundekehlensee und Umbau des
Grobfilters zur Vorreinigung der Straßenabwassereinleitungen der BWB. 4 Ermittlung von
Verschmutzungsquellen und Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten für die
Badegewässerproblematik an Teufelssee und Jungfernheideteich mit u.a. LaGetSi,
SenStadt I E, SenStadt VIII E und dem Kompetenzzentrum Wasser. 4 Beurteilung der
Voruntersuchungen und Lösungsansätze zum Sanierungsvorschlag der BWB für das
Regenwassereinzugsgebiet Hubertussee, Talgraben, Forckenbeckbecken und Fennsee 4 Beauftragung
einer Sofortlösung zum Schutz des Pumpwerks am Dianasee nach dem Fischsterben
im Dianasee, Aufhebung der wasserrechtlichen Genehmigung der Senatsverwaltung
auf der Grundlage der aktuellen Ereignisse und Verschärfung der Auflagen
(Verkleinerung des Einzugsgebiets und Anschluss einer weiteren Einleitstelle an
das Regenklärbecken (RKB), Optimierung der Fahrweise des RKB) in einer neuen
Genehmigung. Immissionsschutz / AbfallbeseitigungSchwerpunkte 2006
Schallschutz
Bearbeitung
der Beschwerden über Lärmbelästigungen mit eigenen Messungen und evtl. Forderung von Sachverständigengutachten und
Prüfung der Berichte. Stellungnahmen
insbesondere bezüglich des Lärmschutzes bei Nutzungsänderungen und Gaststätten. Auflagen
bei Ausnahmezulassungsverfahren nach der Lärmverordnung bzw. dem LImSchG für
öffentliche Veranstaltungen. Bearbeitung von folgenden großen Planungs- und
Bauprojekten: -
B-Pläne: 4-21, 1-44 (Aussichtsrad) Luftreinhaltung
Überwachung
des Krematorium Ruhleben: -
Prüfung der Jahresauswertung
Prüfung
und Kontrolle der Lösemittelbilanzen und Reduzierungspläne von Betrieben, die
der Lösemittelverordnung unterliegen. Ermittlung
der Anforderungen und Möglichkeiten zur Emissionsreduzierung bei einer Kaffeerösterei. Abfallvermeidung
Arbeiten zur Einführung der Handysammlung in den Rathäusern Begehung von Bäckereien, um die
Einhaltung der Gewerbeabfallverordnung zu kontrollieren 4Unterstützung des Mitarbeiters des Ingenieurbüros
B&S.U. bei der Umsetzung des Projektes der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung “Getrennte Sammlung von gebrauchten Verkaufsverpackungen
in öffentlichen Einrichtungen” (Projektzeitraum 15.9.05–15.03.06). 4Weiterführen der Korksammlung in den Rathäusern des Bezirkes;
im Jahr 2006 konnten 8 m3 Altkorken an die Diakonie Kork übergeben
werden. Schutz vor
elektromagnetischer Strahlung
-
Prüfung
der Standortbescheinigungen und Erfassung aller Mobilfunkanlagen im Bezirk
(Neuanlagen und Änderungen) und grafischen Darstellung aller Sendeanlagen
(Stand 12/06: 323 Anlagen) mit Sicherheitsabständen
in einer Karte. -
Bewertung
von geplanten Standorten (Suchkreisen) nach den Anforderungen des Gesundheitsamtes
bezüglich des Abstandes zu sensiblen Einrichtungen
Statistik der Beschwerden und
Überwachungsmaßnahmen Immissionsschutz/Abfall
Fallzahlen
Kostenrechnung
Für
die Kostenrechnung wurden die vom Amt zu erledigenden Aufgaben in Leistungen,
die zu Produkten zusammengefasst sind, aufgeteilt. Interne Produkte führen zu
Verrechnungen innerhalb der Verwaltung. Externe Produkte gehen nach
“außen”, d. h. vor allem an Bürger und Gewerbetreibende.
In der unten aufgeführten
Tabelle sind die Produkte dargestellt, auf die nur der Fachbereich Umwelt
bucht. Standardprodukte der Berliner Verwaltung oder Produkte und Produkte, die
von mehreren bebucht werden wie z.B. Gewässeraufsicht, wurden nicht
berücksichtigt.
Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung· Änderung des Landschaftsplanes IX-L-1/1A GrunewaldseenketteErgebnis: Der Entwurf wird
überarbeitet. ·
Erstellen der “Grundkarte” in YADE LPlan -
Beschaffung
der erforderlichen Informationen und Daten -
Einarbeiten
der Daten in das geographische Informationssystem YADE Lplan Ergebnis: Die vorhandenen Daten
wurden in die Grundkarte eingearbeitet. Weitere Daten werden beschafft. Die
Karte wird sukzessive dem aktuellen Datenbestand angepasst. Eingriffsbearbeitung· Naturschutzrechtliche Ersatzmaßnahme Schanzenwald(Planung und
Umsetzung der Maßnahme gemäß Vereinbarung zwischen Bezirksamt und DB Netz AG) -
Fachliche
Betreuung eines beauftragten Planungsbüros bei der Bearbeitung der
Leistungsphasen 7 bis 9 HOAI -
Vertreten
der Belange der unteren Naturschutzbehörde im Rahmen der Realisierung des Projekts Ergebnis: Die Maßnahme wird derzeit
umgesetzt und bis Jahresmitte abgeschlossen. · Ruhlebener Schanzenwald – großer Schießplatz-
Stellen
eines Antrages auf Bewilligung von Mitteln aus dem Umweltentlastungsprogramm
zur Abräumung der militärischen Altlasten und Renaturierung -
Ausschreibung
und Vergabe -
Fachliche
Betreuung eines beauftragten Planungsbüros bei der Bauüberwachung -
Finanzielle
Abwicklung des Projekts einschl. Verwendungsnachweis Ergebnis: Die Arbeiten sind
abgeschlossen; die Leistungen sind abgerechnet. ·
Naturschutzrechtliche Ersatzmaßnahme “Am Rupenhorn” (Planung und
Umsetzung der Maßnahme gemäß Vereinbarung zwischen Bezirksamt und DB Netz AG) -
Fachliche
Betreuung eines beauftragten Planungsbüros bei der Erarbeitung der
Leistungsphasen 1 bis 6 HOAI Ergebnis: Die Planungsphase ist
abgeschlossen. Die Freigabe der Mittel durch das Eisenbahn-Bundesamt steht noch
aus. Die Maßnahme wird voraussichtlich im Sommer 07 begonnen. ·
Erstellung eines Konzepts zur Umweltprüfung im B-Planverfahren Ergebnis: Das Konzept liegt vor und
wird angewandt. ·
Landschaftspflegerische Ersatzmaßnahme E1 “Grünzug
Gervinusstraße” Auf der Grundlage der zwischen der DB Netz AG und dem Bezirk geschlossenen Vereinbarung über die naturschutzrechtliche Ersatzmaßnahme E1 “Neugestaltung des Grünzuges Gervinusstraße” konnte nach dem Verkauf des Grundstücks durch die Vivico an die Deutsche Bahn und der anschließenden Übertragung des Grundstücks an das Land Berlin, mit der Leistungsphase 5-9 nach HOAI begonnen werden. Geplant war die landschaftsgärtnerischen Arbeiten bis Ende 2006 abzuschließen. Mit Beginn der Erdarbeiten im Frühjahr 2006 wurde festgestellt, dass Bauschutt nahezu flächig auf dem gesamten Gelände zu finden war. Zur Weiterführung der landschaftsgärtnerischen Arbeiten hätte die Firma mit der Beseitigung des Bauschutts beauftragt werden müssen. Die dafür erforderlichen Mehrkosten in Höhe von ca. 60.000€ wurden aber vom Eisenbahnbundesamt in Bonn nicht bereitgestellt. Insofern konnten die landschaftsgärtnerischen Arbeiten im Jahr 2006 nicht weitergeführt werden. Neuer avisierter Fertigstellungstermin ist nun Ende 2007. ·
Grunderneuerung S-Bahnlinie S7
Planungsabschnitt 2:östl.
Wielandstr.- Bf. Westkreuz Antrag auf ergänzende
Planfeststellung – landschaftspflegerischer Begleitplan Auf der Grundlage des BVV-
Beschlusses (Drucksache Nr. 1815/2) vom 23.03.2006 und einem
Abstimmungsgespräch mit Vertretern der DB Projektbau GmbH, konnte im Mai 2006
eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus 5 Mitgliedern der Bürgerinitiative
Stuttgarter Platz und einem Landschaftsplanungsbüro mit der Entwurfsplanung für
den Stuttgarter Platz durch den Bezirk beauftragt werden. Abgabetermin war für
Ende des Jahres vorgesehen. Landschaftsplanerische Konzepte·
Auswertung
der Verkehrsunfälle mit Radfahrerbeteiligung im Rahmen der AG
“Fahr-Rat” -
Beschaffung
der relevanten Unfalldaten -
Erarbeitung
eines Konzepts zur Auswertung der Daten -
Anleitung
von Mitarbeitern der Beschäftigungsgesellschaft agens e.V. bei der Erabeitung
einer entsprechenden Fachkarte in YADE sowie einer Präsentation der Daten. Stellungnahmen im Rahmen des
Baugenehmigungsverfahrens Es wurde zu 31 Verfahren Stellung genommen. Stellungnahmen im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens Es wurde zu 3 Verfahren Stellung genommen. Untere
Denkmalschutzbehörde
Gartendenkmalpflegerische
Wiederherstellung des ehemaligen Dernburgplatzes
Bei der Wiederherstellung des Platzbereiches im Frühjahr 2006 wurden u.a. die von E. Barth konzipierten äußeren Erschließungswege wieder als Hohlwege mit ca. 1.00m hohen Rasenböschungen angelegt und die Böschungskrone mit Rhododendron bepflanzt. Die Kosten der landschaftsgärtnerischen Arbeiten betrugen
ca. 60.000 € und wurden aus der Ausgleichsabgabe finanziert. Die Internetpräsentation der öffentlichen Gartendenkmale wurde um folgende Anlagen ergänzt: - Ernst-Reuter-Platz - Friedhof Grunewald - Friedhof Wilmersdorf - Heidelberger Platz - Kissinger Platz - Olympiaanlage - Sommergarten am Funkturm - Volkspark Wilmersdorf NaturschutzSchwerpunkte
2006
Erteilung von 26 Ausnahmegenehmigungen nach § 3
der LSG VO Grunewald und deren Kontrolle; 13 Anträge wurden aus
naturschutzrechtlicher Sicht nicht genehmigt. Stellungnahmen und Mitwirkung zu geplanten
Veranstaltungen und Maßnahmen im LSG und in Naturschutzgebieten (NSG). Überwachung von
Veranstaltungen und Maßnahmen aufgrund einer Befreiung SenStadt im LSG, z.B.
Sammeln/Zählen von Tier- und Pflanzenarten zu Forschungszwecken, Verlegung von
Versorgungsleitungen sowie Arbeiten an Trinkwasserbrunnen. Insgesamt wurden 78 Kontrollgänge im LSG und 12
Kontrollgänge im NSG durchgeführt. Beratung anderer Naturschutzbehörden in Rechts-
und Verfahrensfragen. Befreiung zur Fällung der Blutbuche
(Naturdenkmal) im Ruhwaldpark. BaumschutzSchwerpunkte 2006-
Verfolgung
von Ordnungswidrigkeiten -
Stellungnahmen
zu Bauvorhaben -
Kontrolle
der Ersatzpflanzungen -
Beratung
von Architekten und Bauherrn im Vorfeld von Bauvorhaben Die Anzahl der Vorgänge hat sich im Jahre
2006 um 11% erhöht und erreicht somit fast das Ergebnis von 2004. Eine
Steigerung ist auch bei allen anderen Fallzahlen zu erkennen. Lediglich beim
Wert der Ersatzpflanzung scheint ein negatives Ergebnis erreicht worden zu
sein. Dieses Ergebnis beruht allerdings auf der Tatsache, dass in den
Bescheiden seit April 2006 auf Grund des OVG-Urteils 11B 12.05 zwar eine
Ersatzpflanzung festgesetzt werden konnte, die Berechnung der Höhe der
Ersatzpflanzung allerdings ausgesetzt werden musste. Diese Daten fließen erst
im Jahr 2007 oder 2008 in die Berechnung ein.
Deutlich ist auch, dass sich die
Stellungnahmen zu Bauvorhaben nahezu verdoppelt haben. Trotz der erhöhten Anzahl von Anträgen
konnte die Wartezeit für die Antragsteller gering gehalten werden. Fallzahlen für das Jahr 2006 im Vergleich zum Jahr 2005
Es wurden gegen 38 Personen Bußgeldverfahren eingeleitet,
23 Verfahren wurden mit einem Bußgeldbescheid abgeschlossen. Insgesamt wurden
Bußgelder in Höhe von 12.900,00 € verhängt. In zwei Fällen wurden
die Betroffenen lediglich verwarnt. Im Jahr 2006 wurden ferner sechs Widerspruchsverfahren
abschließend bearbeitet (bei fünf Verfahren erfolgte eine Abhilfe nach
Verhandlung). Artenschutz ( International )
Schwerpunkte im Jahr 2006-
Kontrollen
von Messen -
Ausbau
des Kontaktes zu anderen Ämtern und Behörden, insbesondere zum
Landeskriminalamt mit dem Ziel einer besseren und effektiveren Zusammenarbeit -
Weiterbildung
der Mitarbeiter insbesondere auf dem Gebiet TCM (Traditionelle Chinesische
Medizin) Neben 335 An- und Abmeldungen im
Artenschutzregister und der Ausstellung von 139 Nachzuchtbescheinigungen
konzentrierte sich das Umweltamt im wesentlichen auf die artenschutzrechtlichen
Kontrollen von Messen, Holzanbietern und Secondhandläden. Der intensive Kontakt
zur Messeleitung der Messe Berlin GmbH und die immer wiederkehrenden Kontrollen
haben dazu geführt, dass Verstöße gegen das Artenschutzrecht auf den Messen
unter dem Funkturm selten geworden sind. Lediglich geringe Verstöße, die durch
ein Gespräch vor Ort geheilt werden konnten, wurden im Jahre 2006 festgestellt.
Verkauf von Stör-Kaviar fand überhaupt nicht mehr statt. Auch gibt es auf der
nun bereits dreimal im Jahr stattfindenden Reptilienbörse deutlich weniger
Verstöße als in den Anfangsjahren dieser wohl größten Reptilienbörse in Berlin.
Aber auch hier konnten viele Probleme durch eingehende Beratung und Nachkontrollen
geheilt werden. Eine Vogelbörse an gleicher Stelle konnte sich nicht
etablieren. Obwohl es sich bei den artenschutzrechtlichen Bestimmungen
um Europäisches Recht bzw. Bundesrecht handelt, zeigte sich bei allen
Kontrollen, dass die Vorschriften in einigen Bundesländern/Unteren
Naturschutzbehörden, insbesondere hinsichtlich der Legalitätsnachweisführung
zum grundsätzlichen Besitzverbot (z.T. Vermarktungsverbot), sehr lax gehandhabt
werden. Im Hinblick auf die Straftatbestände im BNatSchG bei gewerbs-
und gewohnheitsmäßigem Handel mit geschützten Exemplaren ist es deshalb
notwendig, bei den Kontrollen in ausführlichen Gesprächen auf die
artenschutzrechtlichen Bestimmungen hinzuweisen. Es gab im Jahr 2006 insgesamt: 77 Beschlagnahmen von Exemplaren
(z.B.
Handtaschen, Gürtel, Holzstiele) 35 Beschlagnahmen von lebenden Tieren (Pflanzen)
(z.B.
Würgeschlangen, Schildkröten, Echsen, Vögel, Alpenveilchen) 272 Handelskontrollen
66
Halterkontrollen
FreilandartenschutzIm Jahr 2006 wurde schwerpunktmäßig an folgenden Maßnahmen des Arten- und Biotop-schutzes gearbeitet: Maßnahmen zum Amphibienschutz
Im Zusammenhang mit
möglicherweise durch Autoverkehr/Fußgänger bedrohten Fröschen und Kröten (sog.
Krötenregen) wurden 3 Ortsbesichtigungen durchgeführt. Maßnahmen zum Gebäudebrüterschutz
Durch eigene Erhebungen im Zuge
von Ortsbesichtigungen wurden in diesem Jahr weitere ca. 110 neue
Gebäudebrüter-Standorte erfasst oder bekannte Standorte bestätigt. Damit sind
jetzt über 1100 überprüfte Gebäudebrüter-Standorte (Nist-, Brut-, Wohn- oder
Zufluchtstätten) im Bezirk bekannt. 40x wurden diese eigenen
Beobachtungen und/oder Hinweise aus der Bevölkerung, den verantwortlichen
Hausverwaltungen/Hauseigentümern schriftlich mitgeteilt und die Rechtslage
erläutert, die bei möglichen Veränderungen am Gebäude zu beachten sind. 6x
wurden die Betroffenen mündlich/telefonisch aufgeklärt. In 30 Fällen wurden von der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als Oberster Naturschutzbehörde
Befreiungen zum Entfernen von ca. 250–300 Gebäudebrüter-Lebensstätten
erteilt. Betroffen waren überwiegend Haussperlings- und
Mauersegler-Lebensstätten, aber auch Turmfalken- und Hornissen-Lebensstätten.
Ferner wurden Befreiungen für die Entfernung von Fassadenbewuchs (Efeu,
Knöterich) erteilt. 28 dieser Befreiungen gehen auf aktuelle oder ältere,
vorangegangene Informationsschreiben (s.o.) des Umweltamtes zurück. 4x hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
eigene Informationsschreiben an betroffene Hausverwaltungen/Hauseigentümer
verschickt und diese über die Rechtslage aufgeklärt. Das Umweltamt hat 3x
Informationsmaterial zur Gebäudebrüterthematik an Architekten verschickt. In einer Pressemitteilung wurde,
wie in den Jahren zuvor, auf mögliche Konflikte mit dem Artenschutz bei Bauarbeiten
aufmerksam gemacht. Im Zusammenhang mit
Gebäudebrütern wurden über 180 Ortsbesichtigungen durchgeführt, um zu klären,
ob -
deren Lebensstätten
durch Bauvorhaben (Informationen von der Bauaufsicht) bedroht waren -
bei nicht beantragten
Befreiungen, die vorkommenden Lebensstätten von den Bauvorhaben (Dach- und
Fassadenarbeiten) – wie von den Bauherrn beteuert – wirklich nicht
beeinträchtigt bzw. nach Abschluss der Bauarbeiten erhalten wurden -
bei erteilten
Befreiungen (Hausabbrüchen, Dach- und Fassadenarbeiten), die darin enthaltenen
Auflagen während der Bauphase beachtet wurden, der geforderte ökologische
Ausgleich (Nistkästen, -bausteine) geleistet bzw. dieser nach erfolgter
Anbringung auch angenommen wurde. In einem Fall wurden unwissentlich illegal
Gebäudebrüter-Lebensstätten beseitigt. Nach einer schriftlichen Aufforderung
wurde zeitnah ein ökologischer Ausgleich in Form von Nistkästen geschaffen und
der Gebäudebrüterstandort dadurch erhalten.
Maßnahmen zum Vogelschutz: Mitarbeiter des Umweltamtes haben im Zusammenhang
mit der Beseitigung bzw. dem Rückschnitt von Bäumen, Fassadenbewuchs, Hecken,
Sträuchern ca. 20 Ortsbesichtigungen durchgeführt und/oder
Informationsgespräche geführt bzw. Informationsschreiben verschickt.
Umsetzung von Stockentenbruten: Die Arbeit des
Naturschutzbundes Berlin, Projekt Wildtierpflege, wurde erneut finanziell
unterstützt. Maßnahmen zum Schutz von
Insekten/Hymenopteren
Im Zusammenhang mit Bienen, Hornissen, Hummeln
und Wespen wurde Informationsmaterial verschickt oder telefonisch an Experten
verwiesen. Maßnahmen zum Schutz von Eichhörnchen Zum Schutz von sog. Eichhörnchenkobeln wurden 3
Ortsbesichtigungen durchgeführt und ein Informationsschreiben an die betroffene
Hausverwaltung verschickt. Bürgerberatung
Die Mitarbeiter gaben Auskunft oder vermittelten
Experten bei Fragen oder auftretenden Problemen im Zusammenhang mit -
bedrohten Igeln (Beseitigung von Laubhaufen, Gefährdung durch
einen Brunnen), -
dem Vorkommen der Herkulesstaude, -
der Anbringung von Nistkästen für Gebäudebrüter, -
der Pflanzung von Fassadenbewuchs, -
der Störung von Schwänen in Parkanlagen, -
der Vogelgrippe, -
Mardern, -
Spechten, die Schäden in Wärmedämmungen verursachen, -
Vögeln, die von Katzen gejagt oder von Laubsaugern bedroht werden. BußgeldverfahrenEs wurden insgesamt gegen vier Betroffene
Bußgeldverfahren eingeleitet, die - auch nach Einsprüchen (im Rahmen des
Bußgeldverfahrens) - eingestellt wurden. Sportbootsteganlagen Schwerpunkte in 2006-
Gewässerbegehungen
zur Feststellung illegaler Steganlagen -
Fotografische
Dokumentation aller Steganlagen von der Wasserseite auf den Seen Herthasee,
Hubertussee, Koenigssee und Dianasee -
Kontrolle
vorhandener Steganlagen am Halensee -
Erteilen
von Genehmigungen auf der Grundlage § 62ff BWG Gewässeraufsicht
für Gewässer 2. Ordnung und weitere Aufgaben Schwerpunkte im Jahr 2006 -
Das Wassertouristisches Leitsystem wurde seiner Bestimmung
übergeben -
Vorbereitung wasserbehördlicher Anordnungen an der
Grunewaldseenkette. Grundlagengespräche mit der für die
bezirkseigenen Seen zuständigen Gewässerunterhaltung Fachbereich Verkehr / StraßenverkehrsbehördeDer Fachbereich Verkehr beinhaltet die
Straßenverkehrsbehörde, die im Zuge der Abschichtung
straßenverkehrsbehördlicher Aufgaben auf die Bezirke zum 01.09.2004 gebildet
wurde. Die Fachbereichsleitung ist verantwortlich für die Anleitung der
Mitarbeiter der Straßenverkehrsbehörde, des weiteren für die Bearbeitung von
Widersprüchen, Entscheidung in schwierigen Einzelfällen, BVV-Angelegenheiten
und verkehrliche Stellungnahmen. Der Fachbereich Verkehr vertritt die
Interessen der Bürgerinnen und Bürger gegenüber der BVG, der S-Bahn und der
Deutschen Bahn. Er setzt sich ein für mehr Sicherheit im Straßenverkehr und
betreut die Jugendverkehrsschulen des Bezirks. In diesem Zusammenhang sind auch eine
große Anzahl von BVV-Beschlüssen, -Anfragen und Eingaben zu bearbeiten. Durch
einen kleinen Bereich mit nur fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist der
größte Teil der gesamten BVV-Angelegenheiten der Abteilung zu erledigen. Im Zuge der Neuzusammensetzung des
Bezirksamtes nach der Wahl 2006 wurden die Kernaufgaben der bezirklichen
Straßenverkehrbehörde im Fachbereich Verkehr zusammengefasst. Zu den Aufgaben
der Straßenverkehrsbehörde gehören sämtliche dauerhaften und vorübergehenden
Maßnahmen (mit Ausnahme von Maßnahmen im Zusammenhang mit Veranstaltungen) zur
Verkehrsregelung und -lenkung des ruhenden und fließenden Verkehrs im
Nebenstraßennetz und sämtliche Maßnahmen des ruhenden Verkehrs im
Hauptstraßennetz. Der Bereich Straßenverkehrsbehörde
gliedert sich in 3 Arbeitsgruppen: 1.
Arbeitsbereich dauerhafte Maßnahmen Planungen und Einrichtungen von:
·
Parkraumbewirtschaftungsmaßnahmen, ·
Verkehrsberuhigungsmaßnahmen (Tempo 30-Zonen, Fußgängerzonen), ·
Radverkehrsanlagen (Radfahrstreifen, Schutzstreifen), ·
Zulassen des Radfahrens entgegen der Fahrtrichtung in
Einbahnstraßen, ·
Entscheidungen aus städtebaulichen Gründen im untergeordneten
Straßennetz, ·
Verkehrsbeschränkungen aus Gründen des Biotopschutzes,
Gewässerschutzes Prüfung und Genehmigung
von Anträgen auf Ausnahmegenehmigungen, u. a.: ·
vom Nacht-, Sonn- und Feiertagsfahrverbot, ·
vom Ferienreiseverbot, ·
von der Benutzung gesperrter Straßen, ·
von der Helm- und Gurttragepflicht. Prüfung und Genehmigung von Parkerleichterungen für
außergewöhnlich gehbehinderte Personen und Blinde, u. a. die: ·
Einrichtung von Schwerbehindertenparkplätzen und ·
Erteilung
von Schwerbehindertenparkausweisen. In 2006 wurden 314 Ausnahmegenehmigungen von den
Vorschriften der StVO erteilt. Es wurden ca. 100 Behindertenparkausweise
ausgestellt und 55 Behindertenparkplätze angeordnet, sowie 63 abgeordnet. Da
sie nicht mehr benötigt wurden, konnte der Parkraum der Allgemeinheit wieder
zur Verfügung gestellt werden. 2.
Arbeitsbereich
vorübergehende straßenverkehrsbehördlichen Maßnahmen · Straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen im Zusammenhang mit Baustellen · Anordnung von vorübergehenden Haltverboten für Lieferzwecke, Umzüge u.ä. ·
Straßenverkehrsrechtliche Anordnungen sind zur
Sicherung von Arbeitsstellen im Straßenraum und werden notwendig, wenn Straßen
ganz- oder halbseitig für den Verkehr gesperrt werden müssen (Aufstellung von
Baukränen, Containern etc.). 3. Ausnahmegenehmigung
Parkraumbewirtschaftung · Erteilung von Ausnahmegenehmigungen für Betriebe und Einrichtungen für parkraumbewirtschaftete Bereiche. 2006 wurden ca. 6500 Anträge auf im Rahmen der parkraumbewirtschafteten Gebiete bearbeitet. Von besonderer Bedeutung im Jahr 2006 waren: Parkraumbewirtschaftungsmaßnahmen ·
Parkraumbewirtschaftung westliche Ausdehnung -
Durchführung von 4 Anwohnerinformationsveranstaltungen. ·
Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung in der
Prager Str. und der Trautenaustr. nach Durchführung einer
Anwohnerinformationsveranstaltung. ·
Veränderung der Beschilderung am
Hohenzollerndamm, zonenübergreifendes Parken dort möglich. Radfahrangebotsstreifen ·
Anordnung Fahrradangebotsstreifen
Wintersteinstraße Zulassen des Radfahrens ·
In der Fußgängerzone Wilmersdorfer Str. Fußgängerüberwege ·
Sophie-Charlotte-Straße (2) ·
Lentzeallee ·
Harbigstraße Tempo 30 ·
Durchgehend Tempo 30 in der Gervinusstraße ·
Einbeziehung der Eichkampstraße in die Tempo
30-Zone -
Insgesamt wurden 2006 53 BVV - Beschlüsse, 27 Schriftliche Anfragen, 18 Bürgeranfragen 8 Mündliche Anfragen, 2 Große Anfragen und 15 Eingaben an den BVV-Ausschuss für
Eingaben und Beschwerden erledigt. Im Rahmen der verkehrlichen
Zuständigkeiten wurden 15 Stellungnahmen zu Bauvorhaben und
Verkehrsgutachten abgegeben. Der Fachbereich Verkehr erfreut sich mit
seinen Aufgaben einer hohen Beachtung durch die Bevölkerung. Insgesamt wurden
2006 160 Bürgerschreiben
beantwortet, die Anregungen, Fragen oder Beschwerden über verkehrliche
Situationen enthielten. JugendverkehrsschulenTrotz des weitgehenden
Abzuges der Polizei ist es gelungen, die Jugendverkehrsschulen für den
Verkehrsunterricht der Schulen im Schulbetrieb organisatorisch sicherzustellen.
Seit 2006 ist die Nutzung der Jugendverkehrsschulen auch in den
Nachmittagsstunden und in den Ferien mit pädagogischer Betreuung gewährleistet.
Gemeinsam mit dem Träger Agens wurde ein umfangreiches Betreuungskonzept
entwickelt. Die Angebote waren neben der Vorbereitung auf die Fahrradprüfung
auch Mobilitätsschulungen oder Fahrradreparaturkurse. |
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