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Zentralbibliothek könnte in das Quartier 207 ziehen

Zentral- und Landesbibliothek

Regale voller Bücher stehen in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.

Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) hat einen neuen Ort für die Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses vorgeschlagen.

Seiner Ansicht nach ist das Quartier 207 an der Friedrichstraße, in dem unter anderem das Kaufhaus «Galeries Lafayette» untergebracht ist, am besten geeignet. Der Leiter der ZLB, Volker Heller, äußerte sich positiv zu dem Vorschlag des Senators.

Rund 35.000 Quadratmeter für die ZLB

Chialo bezeichnete seinen Vorstoß als «starkes Zeichen des Aufbruchs» für Berlin. «Der Ort bietet ideale Bedingungen für eine zeitgemäße Bibliothek in einer Millionenmetropole und das mitten im Herzen der Stadt», sagte der Kultursenator laut Mitteilung. Mit vier Unter- und sieben Obergeschossen mit einer Fläche von insgesamt 35.000 Quadratmetern habe das Gebäude die richtige Größe, obwohl das leicht über dem ermittelten Bedarf liege, hieß es weiter in der Mitteilung. Chialo betonte in der Pressemitteilung, der Komplex sei schneller bezugsfertig und nachhaltiger als ein Neubau. Im Ausschuss erwähnte er, die «Galeries Lafayette» solle 2024 ausziehen. Die Kosten des Vorschlags wurden bislang nicht diskutiert. Die Idee der alternativen Nutzung sei mit dem Eigentümer des Quartier 207, der Immobilienfirma Tishman Speyer, entwickelt worden.

«Das ist eine Jahrhundertchance für Berlin!»

Der Generaldirektor der ZLB ist von der Idee begeistert: «Das ist eine Jahrhundertchance für Berlin! Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin in der Friedrichstraße ist ein richtig guter Vorschlag.» Das Quartier 207 erfülle die Anforderungen für die Nutzung der Räumlichkeiten voll und ganz. Das einzige Manko: «Lediglich die Außenmagazine der ZLB, derzeit im Westhafen, müssten weiter betrieben werden.» Heller mahnte an, dass eine schnelle Lösung für die ZLB auch angesichts der übernutzten Infrastrukturen in den bisherigen Gebäuden dringend erforderlich sei.

Jetzige Standorte zu klein und mit hohem baulichen Instandsetzungsbedarf

In der Mitteilung der Kultursenatsverwaltung hieß es weiter, dass die beiden Standorte am Blücherplatz und in der Breiten Straße zu klein geworden seien, der bauliche Zustand marode und der Instandsetzungsbedarf riesig sei. Ursprünglich habe der Standort am Blücherplatz erweitert werden sollen, wofür sich der Senat 2018 auch ausgesprochen habe. Vergangenes Jahr sei das Projekt aus finanziellen Gründen auf Eis gelegt worden.

Autor:in: dpa
Veröffentlichung: 29. August 2023
Letzte Aktualisierung: 29. August 2023

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