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Weltkriegsbombe entschärft: Verkehr wieder uneingeschränkt
Nach der Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Friedrichshain durften in der Nacht auf Freitag Tausende Anwohnerinnen und Anwohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. mehr
Bei Bauarbeiten in Friedrichshain ist am Donnerstag eine 500 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe entdeckt worden.
Am Nachmittag liefen die Sicherheitsmaßnahmen - unklar blieb zunächst, wann genau die 500-Kilo-Bombe entschärft werden kann. «Im Bereich des Sperrkreises könnten sich bis zu 12.000 Menschen aufhalten, und es wird noch Zeit in Anspruch nehmen», sagte eine Polizeisprecherin am späten Nachmittag.
Wie das Bezirkamt Friedrichshain auf Twitter mitteilte, wurde eine Krisenhotline für die Betroffenen der Evakuierung eingerichtet. Diese ist unter der Nummer 0171 55 87 600 erreichbar.
Nach Angaben der Sprecherin ist die Polizei am Donnerstagnachmittag mit zwei Lautsprecherwagen unterwegs gewesen. 250 Polizisten kümmerten sich um die Straßensperrungen und gingen von Haustür zu Haustür. Auf Twitter wurden die Menschen darum gebeten, den Bereich selbstständig zu verlassen. In der Mercedes-Benz-Arena wurde eine Notunterkunft eingerichtet mit einem gesonderten Raum für Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, wie es hieß.
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Nach der Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Friedrichshain durften in der Nacht auf Freitag Tausende Anwohnerinnen und Anwohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. mehr
In dem 500 Meter großen Sperrgebiet befinden sich drei Kitas und eine Schule. In Berlin sind zurzeit noch Sommerferien. Die Kindertagesstätten seien bereits geräumt worden, hieß es. Mehrere Menschen seien in ihrer Bewegung eingeschränkt und müssten heraustransportiert werden.
Die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg war gegen 11.45 Uhr an der Ecke Persiusstraße und Bödikerstraße entdeckt worden, etwa zwischen Spree und dem Bahnhof Ostkreuz. Laut Polizei befinden sich an dem Blindgänger zwei Zünder, die vor Ort mittels einer Schneideanlage mit Hochdruckwasser entfernt und anschließend gesprengt werden sollen. Auf Twitter veröffentlichte die Polizei Fotos von der Bombe.
Nach der Entschärfung, die der Polizei zufolge noch am Donnerstag geplant ist, soll die Bombe zum Sprenggelände in den Grunewald gebracht werden. Auf dem Sprenggelände war vor zwei Wochen ein Feuer ausgebrochen, zahlreiche Explosionen waren zu hören. Wegen der Gefahren konnte der Platz nicht betreten werden, entsprechend lange dauerte das Löschen.
Neben der Elsenbrücke und der Stralauer Allee liegen ein Teil der Spree und der Bahnhof Ostkreuz in dem Bereich. Deshalb soll neben dem S-Bahnverkehr auch der Schiffsverkehr eingestellt werden, sobald die Bombe entschärft wird. Am Bahnhof Ostkreuz hielten am Nachmittag vorübergehend keine S-Bahnen und Regionalzüge mehr, der Bahnhof sollte geräumt werden. Bundespolizei und S-Bahn schrieben bei Twitter, die Züge würden zunächst wieder am Ostkreuz halten «bis zum tatsächlichen Beginn der Räumung».