Newsletter des Landesdenkmalamtes Berlin - April 2023

Inhalt

1. Berliner Denkmaltag am 26. April: Neuer Ort: Bärensaal, Altes Stadthaus
2 Jung, aber Denkmal: Kunstareal Hamburger Bahnhof am 9. Mai
3. Neu unter Denkmalschutz: Wissenschaftszentrum Wiesbadener Straße
4. Neu unter Denkmalschutz: Krankensammellager Blankenfelde
5. ErzählBar: Karin Wagner im Gespräch
6. Anmeldungen für den Tag des offenen Denkmals 2023 in Berlin
7. Berliner Energietage am 22. Mai, 14:30-16:00 Uhr
8. Entwurf des neuen Denkmalpflegeplans Waldsiedlung Zehlendorf – Einladung zur Beteiligung
9. UNESCO-Welterbetag am 4. Juni 2023 – Einladung zu Führungen vor Ort
10. Termine im Überblick

1. Berliner Denkmaltag am 26. April: Neuer Ort: Bärensaal, Altes Stadthaus

Bildvergrößerung: Flyermotiv Denkmaltag 26.04.2023

Flyermotiv Denkmaltag 26.04.2023

Bild: Landesdenkmalamt Berlin

Am 26. April lädt das Landesdenkmalamt zum 34. Berliner Denkmaltag ein. Bitte beachten Sie die Ortsänderung: Der Denkmaltag findet nun im Bärensaal des Alten Stadthauses statt (Eingang Klosterstr. 47, 10179 Berlin). Im letzten Newsletter hatten wir das Rote Rathaus als Veranstaltungsort genannt.
Zwischen 13:30-18:00 Uhr beleuchten Fachleute das Thema „Ressourcen pflegen – Denkmale schützen. Denkmalpflege als Baustein des Klimaschutzes“. Im Anschluss gibt es einen kleinen Empfang.

2. Jung, aber Denkmal: Kunstareal Hamburger Bahnhof am 9. Mai

Bildvergrößerung: Hamburger Bahnhof; Rieckhallen

Hamburger Bahnhof; Rieckhallen

Bild: Landesdenkmalamt Berlin, Foto: Anne Herdin

Hamburger Bahnhof / Rieckhallen

Am 09. Mai findet ab 19:30 Uhr vor Ort in der Urania und online im Livestream die nächste Veranstaltung aus der Reihe „Jung, aber Denkmal“ statt. Dieses Mal dreht es sich um das Kunstareal Hamburger Bahnhof und die Neueintragung der Rieckhallen. Diese wurden 2003-04 umgebaut und in den Museumsstandort Hamburger Bahnhof integriert. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kultur/Museen, Denkmalpflege, Stadtplanung und Politik gehen wir der Geschichte des international bekannten Museumsstandortes auf den Grund und diskutieren aktuelle Fragestellungen.

3. Neu unter Denkmalschutz: IBZ Wiesbadener Straße

Bildvergrößerung: Hofansicht IBZ Wiesbadener Straße

Hofansicht IBZ Wiesbadener Straße

Bild: Landesdenkmalamt Berlin, Thorsten Dame

Das Landesdenkmalamt hat das Internationale Begegnungszentrum der Wissenschaft (IBZ) in der Wiesbadener Straße am Rüdesheimer Platz unter Denkmalschutz gestellt. Der 1983 vom Berliner Architekturbüro Otto Steidle errichtete Bau stellt einen Prototyp für das IBZ-Konzept dar und ist mit seinen 78 Wohnungen gleichzeitig eines der größten Gästehäuser dieser Art in Deutschland. Hier können internationale Forscherinnen und Forscher in komplett eingerichteten Wohnungen unterkommen, während sie an ihrer Gastuniversität tätig sind. Mit seiner Lage am Rüdesheimer Platz bietet es nicht nur Wohnraum und Platz für internationale Begegnungen, sondern fungiert auch als kulturelles Zentrum. Das IBZ öffnet seine Türen zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals am 9. & 10. September.

4. Neu unter Denkmalschutz: Krankensammellager Blankenfelde

Bildvergrößerung: Ausgrabungen auf dem Gelände des Krankensammellagers Blankenfelde, Schnitt 3

Ausgrabungen auf dem Gelände des Krankensammellagers Blankenfelde, Schnitt 3

Bild: Landesdenkmalamt Berlin, Gunnar Nath

In Blankenfelde-Nord (Pankow) wurden Spuren eines Krankensammellagers vom Landesdenkmalamt unter Schutz gestellt. Das Lager zwischen Bahnhofstraße und dem Alten Bernauer Heerweg entstand 1940/41 im Auftrag der Deutschen Reichsbahn als Zwangsarbeiterlager. Die Spuren des NS-Zwangsarbeiterlagers wurden bereits 2009 entdeckt, 2021 folgten dann geophysikalische Messungen, die flächendecken Fundamente von Baracken und Versorgungseinrichtungen sowie Fliegerdeckungsgräben nachweisen konnten. Neben den Relikten vor Ort ist auch die schriftliche Quellenlage zur Geschichte des Lagers außerordentlich gut, sodass wir heute wissen, dass es als Rückkehr-Sammellager für kranke, schwangere und nicht-arbeitsfähige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter diente. Diese wurden dort ohne medizinische Versorgung oder anderweitiger Hilfe ihrem Schicksal überlassen. Das Bodendenkmal Krankensammellager Blankenfelde dokumentiert die menschenverachtende Brutalität des NS-Staates und ist denkmalwert aus historischen und wissenschaftlichen Gründen.

5. ErzählBar: Karin Wagner im Gespräch (Interview auf YouTube)

Bildvergrößerung: Frühneuzeitliche Keller an der Ostseite der Jüdenstraße, Juni 2021

Grabung Molkenmarkt, Stand 2021

Bild: Landesdenkmalamt Berlin, Michael Malliaris

Die langjährige Leiterin der Bodendenkmalpflege im Landesdenkmalamt Berlin, Dr. Karin Wagner, war am 2. April zu Gast bei Margit Miosga im Buchhändlerkeller.
Auf die ungläubigen Eingangsfragen der Gastgeberin, wie eine so junge, so zerstörte Stadt wie Berlin so viele (Boden)Denkmale besitzen könne, hat eine so erfahrene Expertin natürlich viel zu sagen, nicht nur über die aktuellen Grabungen, auch über denkmalgeschützte Plattenbauten oder Solarpaneele auf Baudenkmalen – aber schauen Sie selbst:

6. Anmeldungen für den Tag des offenen Denkmals 2023 in Berlin

Endspurt für Veranstalter, die ihr Angebot im gedruckten Programmheft sehen möchten: Bitte melden Sie sich bis zum 30. April hier an: https://denkmaltag.berlin.de/. Spätere Anmeldungen nehmen wir ins Internetprogramm auf. Wir freuen uns auf ein attraktives Programm „Voller Energie“ (so das diesjährige Berliner Motto für den Tag des offenen Denkmals am 9. und 10. September).

7. Berliner Energietage

Logo Berliner Energietage

Logo Berliner Energietage

Bild: Berliner Energietage

Am 22. und 23. Mai finden die Berliner Energietage im Ludwig Erhard Haus in Charlottenburg statt. Hierbei handelt es sich um die Leitveranstaltung der Energiewende in Deutschland. Auch das Landesdenkmalamt wird, zusammen mit dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, einen Teil des Programms gestalten – am 22. Mai zwischen 14:30-16:00 Uhr zum Thema „Denkmale – Voller Energie“.

8. Entwurf des neuen Denkmalpflegeplans Waldsiedlung Zehlendorf – Einladung zur Beteiligung

Bildvergrößerung: Waldsiedlung Zehlendorf - Wilskistraße 3

Waldsiedlung Zehlendorf - Wilskistraße 3

Bild: Landesdenkmalamt Berlin, Anne Herdin

Das Landesdenkmalamt Berlin überarbeitet derzeit den Denkmalpflegeplan für die Waldsiedlung Zehlendorf. Anlass ist der Berliner Vorschlag für die Erweiterung der bestehenden Welterbestätte „Siedlungen der Berliner Moderne“ um eine siebte Siedlung: die Waldsiedlung Zehlendorf.

Für die Waldsiedlung Zehlendorf war bereits in den 1990er Jahren ein Denkmalpflegeplan aufgestellt worden. Er war einer der ersten Denkmalpflegepläne Berlins und trug maßgeblich dazu bei, dass die Siedlung sich heute in einem hervorragenden Erhaltungszustand befindet.

Inzwischen besteht Aktualisierungsbedarf – auch deshalb, weil die Waldsiedlung als potentielles Welterbe eine besondere Verantwortung bei der Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele besitzt. Zudem sollen Bewohnerschaft und interessierte Öffentlichkeit in den Prozess einbezogen werden (Grundsatz des Community Involvements).

Alle Interessierten haben die Möglichkeit, in der Zeit vom 2. Mai bis zum 2. Juni 2023 die für die praktische Denkmalpflege wesentlichen Passagen des Denkmalpflegeplans auf der Webseite des LDA einzusehen.

Nachfragen, Anmerkungen, Hinweise und Stellungnahmen dazu können bis zum 2. Juni 2023 an die folgende Mailadresse übermittelt werden: wsz@prodenkmal.de
ProDenkmal ist das Gutachterbüro, das den Denkmalpflegeplan im Auftrag des LDA erstellt. Die Dokumentation aller Eingaben wird dann mit einer Zusammenfassung des Denkmalpflegeplans, dem denkmalpflegerischen Leitfaden, veröffentlicht. Diese soll den Eigentümerinnen und Eigentümern bzw. Bewohnerinnen und Bewohnern der Waldsiedlung Zehlendorf Handlungsempfehlungen anbieten und als Entscheidungsgrundlage für die Untere Denkmalschutzbehörde dienen.

9. UNESCO-Welterbetag am 4. Juni 2023 – Einladung zu Führungen vor Ort

Bildvergrößerung: Karl-Marx-Allee I. BA, Block C-Nord

Karl-Marx-Allee I. BA, Block C-Nord

Bild: Landesdenkmalamt Berlin, Wolfgang Bittner

Am 4. Juni 2023 ist UNESCO Welterbetag! Zu diesem Wochenende laden alle 51 Welterbestätten in Deutschland zusammen mit der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Verein UNESCO-Welterbestätten Deutschland ein.

Auch Berlin beteiligt sich unter dem Motto „Unsere Welt. Unser Erbe. Unsere Verantwortung“ und bietet mit Hilfe von zahlreichen Akteuren aus Vereinen und Initiativen Führungen und Vermittlungsangebote an. Im Mittelpunkt stehen die bestehenden und die potentiellen Welterbestätten. Auf dem Programm stehen Führungen durch die Siedlungen der Berliner Moderne und auch durch die Waldsiedlung Zehlendorf, die möglicherweise schon bald als 7. Siedlung der bestehenden Welterbestätte auf der sogenannten Tentativliste stehen wird.

Auch zur Nachkriegsmoderne werden lohnende Besichtigungen angeboten, die so manche Einblicke in die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Architektur in Ost und West ermöglichen. Sie stehen im Zusammenhang mit dem aktuellen Vorschlag Berlins für ein neues Welterbe in den Bezirken Mitte und Friedrichshain: „Karl-Marx-Allee und Interbau 1957. Architektur und Städtebau der Nachkriegsmoderne“.

Das genaue Programm wird in Kürze bekannt gegeben.

Das Landesdenkmalamt dankt allen Vereinen, Bewohnerinnen und Bewohnern und Akteuren, die dieses vielfältige Programm vor Ort zusammengestellt haben!

10. Termine im Überblick

  • Führungen über die Grabung Molkenmarkt
    Freitags um 14:00 Uhr finden wieder Führungen über die Grabung auf dem Molkenmarkt statt. Die genauen Termine können Sie dem Veranstaltungskalender entnehmen.
    Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung per E-Mail ist erforderlich.
  • 25. April, 18.00 Uhr: Das Bernauer Welterbe und sein Besucherzentrum:
    Vortrag von Dr. Anja Guttenberger in der Reihe „Auf dem Weg zum Welterbe“, 19. Digitaler Dialog
  • 26. April: Berliner Denkmaltag:
    Am 26. April 2023 ab 13.30 Uhr findet im Bärensaal des Alten Stadthauses der Berliner Denkmaltag statt. Thema: „Ressourcen pflegen – Denkmale schützen.Denkmalpflege als Baustein des Klimaschutzes“
  • 9. Mai, 19.30 Uhr: Jung, aber Denkmal: Kunstareal Hamburger Bahnhof:
    In der Urania und Livestream bei Youtube. Anmeldung für die Teilnahme vor Ort erforderlich.
  • 10. Mai, 18:00 Uhr: 20. Digitaler Dialog: Elisabeth Korinth: Blue Shield Deutschland e.V.
    Naturkatastrophen, Klimawandel, bewaffnete Konflikte und mutwillige Zerstörungen – die Bedrohungen von Kulturerbe sind vielfältig. Wie können wir im Angesicht eines Krieges in Europa Kulturerbe besser schützen und vor mutwilliger Zerstörung bewahren? In ihrem Vortrag gibt Elisabeth Korinth, Vizepräsidentin des Deutschen Nationalkomitees Blue Shield e.V., Einblicke in die Arbeit des Vereins, der sich auf nationaler und internationaler Ebene für den Schutz von kulturellem Erbe in Konflikt- und Katastrophensituationen einsetzt.
    Die Teilnahme ist kostenfrei und findet über Zoom statt
  • 11.-13. Mai: GBTG-Jahrestagung:
    Vom 11.-13. Mai findet die 6. Jahrestagung der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte in Berlin statt, die zusammen mit dem Landesdenkmalamt organisiert wird.
  • 22.-23. Mai: Berliner Energietage:
    Am 22. und 23. Mai finden die Berliner Energietage im Ludwig Erhard Haus in Charlottenburg statt. Hierbei handelt es sich um die Leitveranstaltung der Energiewende in Deutschland. Auch das Landesdenkmalamt wird, zusammen mit dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, einen Teil des Programms gestalten – am 22. Mai zwischen 14:30-16:00 Uhr zum Thema „Denkmale – Voller Energie“.
  • 4. Juni: UNESCO-Welterbetag unter dem Motto „Unsere Welt. Unser Erbe. Unsere Verantwortung“
  • 5. Juni: Verleihung der Studienpreise 2023
    Zum dritten Mal wurde in diesem Jahr der Berliner Studienpreis vom Landesdenkmalamt ausgeschrieben, der Abschlussarbeiten würdigt, die sich mit der Berliner Denkmallandschaft beschäftigen. Die Verleihung findet am 5. Juni für geladene Gäste im Alten Stadthaus statt.
  • 9. und 10. September: Tag des offenen Denkmals:
    Der nächste Tag des offenen Denkmals findet in Berlin am 9. und 10. September 2023 statt. Er steht hier unter dem Motto „Voller Energie“. Wer selbst ein Denkmal öffnen oder eine Führung anbieten will, kann sich ab April online als Veranstalter anmelden. Das Programm(heft) soll Anfang August vorliegen.
  • 20. September: 25. Berliner Archäologentag
  • 7. November, 19.30 Uhr in der Urania (und auf Youtube): „Jung, aber Denkmal“
  • 4. Dezember: Verleihung der Ferdinand-von-Quast-Medaille im Alten Stadthaus

Weitere Informationen zu diesem Auftritt

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