Fahrkarten für Bus- und Bahn werden um 3,3 Prozent teurer

Fahrkarte

Nach zwei Nullrunden hat der VBB erstmals wieder die Preise erhöht - zum Teil deutlich. Dringend notwendig sei dieser Schritt, sagt Verdi. Linke-Minister hingegen nutzten die Abstimmung, um ein Zeichen zu setzen.

Bus- und Bahnfahren in Berlin und Brandenburg wird teurer. Zum 1. Januar 2020 steigen die Fahrpreise durchschnittlich um 3,3 Prozent, wie der Verkehrsverbund beider Länder am Donnerstag (26. September 2019) in Berlin mitteilte. Ein Einzelfahrausweis Berlin AB kostet dann 2,90 Euro, 10 Cent mehr als bislang. Auch in Brandenburg wird die Einzelfahrkarte AB 10 Cent teurer und kostet dann 1,80 Euro. Besonders stark steigen die Preise für Tageskarten. Im Berliner Tarifbereich AB werden künftig 8,60 Euro fällig, statt 7 Euro.

Unverändert bleibt der Preis für die Umweltkarte für Abonnenten im Berliner Stadtgebiet (AB), Brandenburg/Havel und Frankfurt (Oder). Die Umweltkarte Berlin ABC, die das Umland einbezieht, kostet hingegen mit 1008 Euro erstmals mehr als 1000 Euro. Bisher sind es 992 Euro.

Letzte Preiserhöhung 2017

«Vor dem Hintergrund steigender Kosten bei den Verkehrsunternehmen im VBB kommen wir derzeit an moderaten Fahrpreiserhöhungen nicht vorbei», sagte VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel. Die Preiserhöhung orientiere sich an der Entwicklung der Lebenshaltungskosten, der Strom- und Kraftstoffpreise in den vergangenen fünf Jahren, teilte der VBB-Aufsichtsrat mit. Die Preise waren zuletzt Anfang 2017 leicht erhöht worden.

Verdi: Tariferhöhungen alternativlos

Die Gewerkschaft Verdi bezeichnete die anstehenden Tariferhöhungen als «notwendig und alternativlos». «Die Kosten in den Nahverkehrsunternehmen in Berlin und Brandenburg sind in den vergangenen Jahren bei gleichbleibenden VBB-Tarifen stetig gestiegen», teilte Verdi am Donnerstag mit. Gleichzeitig fehle es an notwendigem Personal, um den steigenden Bedarf in den beiden Bundesländern zu bewältigen.

Verbraucherschutzministerium gegen Erhöhung

Vertreter des Finanzministeriums sowie des Verbraucherschutzministeriums waren der VBB-Aufsichtsratssitzung ferngeblieben, auf der über die höheren Preise entschieden wurde. Veranlasst hatten das die beiden Linken-Ressortchefs Christian Görke (Finanzen) und Stefan Ludwig (Verbraucher), weil die geplante Tariferhöhung nicht der Hausmeinung entspreche.

Quelle: dpa

Aktualisierung: 11. September 2020