Keine Liebe ohne Streit. In toxischen Beziehungen sogar Liebe zum Streit. In diesen ewigen Machtkampf schlägt die Liebe immer wieder in Hass um, Liebe bis der Kessel brodelt. Milena Wojhan und Julie Bender Herdina wollen genau diesen Klimax Moment erfassen. Sie sprechen in lauten, nicht zu übersehenden Arbeiten das an, was normalerweise im Privaten passiert. Schaffen Werke, die uns in einen sehr dunklen Ort bringen, obwohl sie leuchtend gefärbt sind. Die Transformation von unschönen Momenten der Liebe in Fotografien, Malereien und Skulpturen, in lieblichen Farbspiele und einer „beautiful mess“, erzeugt eine Art Sublimierung des Streits. Sven Regener brachte diese Verwandlung auf den Punkt in einem Interview mit Jan Müller. Für diesen Text wurde „Musik“ durch „Kunst“ ersetzt: „Dass das in der Kunst das Traurige auch schön ist, und das ist ja das, wo eine Kunst dann so sehr mit dem eigenen Leben und der Existenz versöhnt, dass die Kunst irgendwie zeigt, dass zumindestens, wenn Kunst dazu gemacht wird, das Traurige auch schön sein kann. Dass man auf diese Weise auch eine Distanz wieder gewinnt, durch diese Schönheit, die da reinkommt. Denn man hat es eigentlich natürlich anders erlebt, und da war es gar nicht schön. Und da ist auch nichts dran zu beschönigen.“
Die Ausstellung Eskaliert Sowieso findet auf mehreren Ebenen statt und arbeitet stark mit Symbolen. Gebrochene Objekte der Liebe, des Spiels, Stürme und ein Schachbrett, auf dem die Besucher*innen Teil des Geschehens werden. Die Figuren, die einem diese antagonistische Liebesgeschichte erzählen, stammen aus Bender Herdinas Malerei und wurden in Kollaboration mit Milena Wojhan in Fotografien übersetzt. Sie sind geschlechts- und herkunftslos. Im Mittelpunkt steht ihre gebrochene Liebe und der Moment des absoluten Kontrollverlusts.
Preview und Drinks: 19.09.2024 19 Uhr- open endEröffnungsperformance „Mensch ärgere dich nicht“und Vernissage: 20.09.2024 19 Uhr- Open endFinissage: 20.10.2024
Öffnungszeiten auf []
