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Göksu Kunak: INNOCENCE

Die Performance basiert auf dem Susurluk-Skandal, einem berühmt-berüchtigten Autounfall in der Türkei der 1990er Jahre: Der vermeintlich alltägliche Unfall führte zu der Aufdeckung krimineller Verbindungen zwischen staatlichen Institutionen, der Drogenmafia und Strukturen eines Staats im Staate. In INNOCENCE reflektiert Göksu Kunak eine Politik des Verschweigens und Vertuschens und erforscht Unfall und Skandal als Phänomen; als Moment, in dem Technologie ihre potenziell gravierenden Auswirkungen offenbart. Aber auch als Moment, in dem Irrtümer und Wahrheiten unserer konstruierten Realität zutage treten. INNOCENCE zeichnet den Crash als festgehaltene Momentaufnahme, in der sich Beziehungen herauskristallisieren: ein Verkehrsunfall als wertfreier Augenblick, weder gut noch schlecht, aber dramatisch wie eine Seifenoper.

Der Susurluk-Skandal als Grauzone offenbart die Ungenauigkeiten einer starren Ost-West-Dichotomie und verschließt sich einfachen Schlussfolgerungen. Das Auto als fetischisiertes Objekt und der Unfall sind für Kunak Metaphern für das korrumpierte patriarchalische politische System in der Türkei und den Crash der türkischen Modernisierung. INNOCENCE ist der Versuch einer Genealogie der Korruption im Land, der Unterdrückung von Minderheiten und wirft auch einen Blick auf die Grausamkeiten, die durch den westlichen Imperialismus an der Türkei und am Nahen Osten verübt wurden.

INFORMATIONEN ZUR BARRIEREFREIHEIT

Konzept, Text, Installation, Licht, Performance: Göksu KunakMit: Bilgesu Akyürek, Felix Beer, Buğra Büyükşimşek, Chima Okerenkwo, Leo LuchiniChoreografie (erste Tanzszene): Buğra Büyükşimşek, Göksu KunakBeratung Licht: Annegret SchalkeMitarbeit Installation & Video, Dokumentation: SynThatiDramaturgische Beratung: Isabel GatzkeMitarbeit Produktion: Ben MohaiProduktionsleitung: Florian Greß

Eine Produktion von Göksu Kunak in Koproduktion mit Sophiensæle und DE SINGEL Antwerpen. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Medienpartner: Berlin Art Link, King Kong Magazine, Missy Magazine, Siegessäule, taz.

13.09., 17:30, Hochzeitssaal: Panel Talk (Englisch mit Simultanverdolmetschung auf Deutsch)

Künstler*in Göksu Kunak, Soziologin Ceren Türkmen und weitere Gäste sprechen über den Susurluk-Skandal im Kontext: Wie lässt sich der Skandal der 1990er Jahre aus einer heutigen Perspektive reflektieren, gerade auch vor dem Hintergrund stetig steigender Sympathien gegenüber faschistischen Strukturen wie den Grauen Wölfen in der Türkei, in Deutschland und in ganz Europa?

Keine Voranmeldung nötig.

Nächster Termin: INNOCENCE - Im Rahmen der Berlin Art Week 2024

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