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Nicht nur der öffentliche Übergriff des inzwischen ehemaligen Fußballpräsidenten Luis Rubiales auf die spanische Nationalspielerin Jennifer Hermoso verdeutlicht die Hartnäckigkeit patriarchaler Machtstrukturen im Profifußball. Spielerfrauen können Frauen von Spielern sein – und gleichzeitig Frauen, die „Spielerinnen“ sind. Frauen, die mit Spielern liiert sind, erheben, oft an lebenslange Verschwiegenheitspflichten gebunden, selten ihre Stimme. So stehen sie zwar ebenso im Scheinwerferlicht, dennoch bleiben sie oft unsichtbar, schließlich ist im goldenen Käfig Gleichberechtigung nicht vorgesehen. Gewalt gegen Spielerfrauen, wie etwa im Fall Jérôme Boateng und Kasia Lenhardt, kommt oft erst zur Sprache, wenn es zu spät ist. Zudem provoziert die Veröffentlichung eine Eigendynamik, die das private Leben aufs Spiel setzen kann.Lena Brasch ist Autorin und Regisseurin. Nach dem Publikumserfolg "It’s Britney, Bitch!" erarbeitet sie nun erneut mit der Schauspielerin Sina Martens einen Abend am Berliner Ensemble.

Künstler/Beteiligte: von Lena Brasch und Sina Martens (Autor/in), Sina Martens, Lena Brasch, Karl Dietrich, Esther von der Decken, Johannes Aue, Sebastian Scheinig, Amely Joana Haag, Mira Gebhardt

Laufzeit: Fr, 29.11.2024 bis Mo, 30.12.2024

Er muss der unsterbliche Held auf dem Platz sein, sie die perfekte Spielerfrau auf der Tribüne. Die heteronormative Rollenverteilung wird medial zelebriert, der ökonomische Druck ist enorm, nur was passiert, wenn die menschliche Wirklichkeit schmerzhaft weit entfernt ist vom öffentlichen Image des Traumpaars?Die Spielerfrau soll schön im Schatten des Spielers bleiben, selbst wenn die Schweinwerfer auf sie gerichtet sind, Gleichberechtigung ist im goldenen Käfig nicht vorgesehen. Das Machtgefälle zwischen Spieler und Spielerfrau wird spätestens dann zum Politikum, wenn Spielerfrauen mit der „Geheimwaffe“ Verschwiegenheitsverpflichtung (NDA) davon abgehalten werden, erlittene Gewalt in ihrer Beziehung zu benennen. Wenn Spieler-Berater:innen, Anwält:innen und Fußballvereine ihren Star schützen, koste es was es wolle und die Idealisierung der Spielerfrau ansatzlos in ihre Stigmatisierung umschlägt. Individuelle Fälle wie Kasia Lenhardt (†) verweisen auf die strukturelle Problematik eines äußerst machtvollen, privilegierten und patriarchalen Systems.Geschlechtsspezifische Ungleichheit im Profifußball wird zwar zunehmend wahrgenommen, wie die Konsequenzen für den ehemaligen Fußballpräsidenten Luis Rubiales aufgrund seines öffentlichen Übergriffs auf die spanische Nationalspielerin Jennifer Hermoso jüngst zeigten – nur wer erinnert sich nun noch an die Weltklasseleistung der Spielerinnen?Lena Brasch und Sina Martens setzen nach "It’s Britney, Bitch!" ihre kritische Auseinandersetzung mit popkulturellen weiblichen Mythen spielerisch fort.von Amely Joana Haag

Alternative Veranstaltungen

Die Grönholm-Methode

Vier Bewerber haben sich zur Endrunde eines Auswahlverfahrens für eine äußerst attraktive Managerposition eingefunden. Sie werden mit einer höchst ungewöhnlichen Bewerbungssituation konfrontiert: es gilt, unterschiedliche Aufgaben zu lösen, wobei die... mehrzu: Die Grönholm-Methode

Nächster Termin:
von Jordi Galceran
Termin:
Sonntag, 01. Dezember 2024, 17:00 Uhr (7 weitere Termine)
Ort:
Volksbühne Michendorf
Adresse:
Potsdamer Straße 42, 14552 Michendorf
Preis:
ab 22,00 €

Herz aus Polyester

Die Ressourcen auf der Erde sind beinahe vollständig aufgebraucht und eine geheimnisvolle Krankheit bringt alles Leben zum Stehen: Auf den Straßen türmen sich plastifizierte Körper derer, die nicht fliehen konnten. Durch die Körper der Infizierten fließt... mehrzu: Herz aus Polyester

Termin:
Sonntag, 01. Dezember 2024, 19:00 Uhr (2 weitere Termine)
Ort:
Deutsches Theater Berlin - Box und Bar
Adresse:
Schumannstraße 13 A, 10117 Berlin-Mitte
Preis:
ab 20,40 €

Death Drive: Everything Everyone Ever Did

Regisseur Benjamin Abel Meirhaeghe erzählt zwischen nassem Moos und aufziehenden Stürmen von der Destruktion als Ursache des Werdens der Menschen und, plötzlich ins Leben rein- und rausschlitternd, vom Werden und Gewordensein. mehrzu: Death Drive: Everything Everyone Ever Did

Nächster Termin:
Death Drive
Termin:
Sonntag, 01. Dezember 2024, 19:30 Uhr
Ort:
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Adresse:
Rosa-Luxemburg-Platz, 10178 Berlin-Mitte
Preis:
ab 15,80 €

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